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UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung
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14.10.15 12:05
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

14.10.15 12:05
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo Volker

Ich habe den Tester mit dem größeren Display erworben. Damit lassen sich auch GE-Typen ausmessen. Diesen Tester habe ich letztens in ein ungenutztes kleines Kunststoffgehäuse eingebaut. Original stammt es vom blauen "C" und hatte schon ein kleines Fenster. Das musste ich vergrößern und die Öffnung für den Kontaktblock und Startknopf ausarbeiten. So ist er geschützt und mit der intern eingesetzten Batterie auch griffig. Den gibt es inzwischen auch schon fertig mit Gehäuse für ca. 27 US $.

Freundliche Grüße von Dietmar

Zuletzt bearbeitet am 14.10.15 12:06

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14.10.15 18:54
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.10.15 18:54
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo zusammen, Hallo Dietmar,

mein schöner Komponentertester fing plötzlich an einen Selbstest zu starten. Ich dachte, jetzt kannst du dir einen neuen kaufen. Dabei hatte ich doch nur einen Transistor überprüfen wollen. Wie kam es dazu?

Bei meinem Radiowecker funktioniert nämlich, wie ich erst jetzt feststellte, die Weckfunktion nicht. Immer, wenn er wecken sollte, macht er nur kurz "Plop" aus dem Lautsprecher und das wars dann. Statt einer permanenten Auftastspannung liefert das Uhren-IC nur einen kurzen Impuls. Ich habe lange an der falschen Stelle gesucht, und zwar an dem Schalttransistor, der das Radio oder den Weckton (Multivibrator) einschaltet.

Da lag ich aber falsch. Dann ist mir aufgefallen, dass der Weckalarm über eine Metallfläche, die man mit den Fingern berührt, abzuschalten ist. In den 70ern war das mal Mode. Auf die Metallfläche wird also mit den Fingern nur ein Netzbrumm draufgesetzt, wenn man diese Fläche berührt. Über einen hochohmigen Spannungsteiler geht es dann weiter zu einem Transistor, der dann durch den Brumm aufgetastet wird und mit einem Pin des Uhren-ICs verbunden ist. Dieser Pin bekommt dann eine Spannung und der Alarm hört auf.

Beim Messen ist mir aufgefallen, dass dieser Pin ständig unter Spannung steht. Das heißt, sobald der Alarm losgeht, wird er gleich wieder unterbrochen und deshalb macht es zur Weckzeit nur kurz "Plop" aus dem Lautsprecher.

Nun nahm ich mir den Transistor vor. Im eingebauten Zustand schloss ich das Ohm-Meter zwischen Kollektor und Emitter an. In beiden Richtungen ein Kurzschluss. Also Transistor auslöten und rein in den Komponententester.

Und dann war ich völlig überrascht, als dieser Komponententester einen Selbsttest startete. Was ist denn jetzt los, dachte ich? Einfache Lösung. Mit dem Ohmmeter stellte ich fest, dass dieser Transistor einen Kurzschluss zwischen allen drei Anschlüssen hatte. Das löste den Selbsttest aus, weil so ein Fehler wohl nicht vorgesehen war.

Ich nehme an, dieser Transistor hatte eines Morgens beim Ausmachen des Weckers einen ordentlichen elektrischen Schlag abbgekommen, als im Winter die Luft sehr trocken und aufgeladen war, wenn es draußen vielleicht -20 °C kalt ist, was bei uns keine Seltenheit ist. Und damit hatte der Radiowecker wohl ein letztes Mal geweckt. Die Entwickler aus den Niederlanden mit seinen milden Wintern haben wohl die trockenen und kalten skandinavischen Winter nicht eingeplant.

Jetzt baue ich einen neuen Transistor ein und dann mal sehen, ober der Wecker wieder weckt.

14.10.15 22:10
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.10.15 22:10
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo zusammen,

die Weckfunktion funktioniert auch wieder und auf

http://elektronikbasteln.pl7.de/radiowec...turbericht.html habe ich diesen Teil der Reparatur mit Bildern

beschrieben.

Drei voneinander unhabhänge Fehler hatte also dieser Radiowecker. Die Stunden, die ich für die Reparatur investiert habe, habe ich nicht gezählt. Vielleicht ist das auch besser so, denn neue Radiowecker gibt es schon für unter 20 Euro.

Jetzt verstehe ich auch, warum Fachwerkstätten solche Reparaturen ablehnen. Zwar sind die Ersatzteilkosten lächerlich gering. Aber die Fehlersuche ist zeitraubend und schwer abzuschätzen. Mich würde mal interessieren wieviele Arbeitsstunden eine Fachwerkstatt für diese Reparatur ansetzen würde.

15.10.15 09:55
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

15.10.15 09:55
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo Volker.

Solche Reparaturen haben wir als Werkstatt 1995 versucht, in einer Stunde zu erledigen. Frage aber bitte nicht, wieviel Minuten eine Stunde hatte und welche Grundkosten mitunter entstanden sind (Serviceschaltung, Typenteile). Diese Pauschale galt auch für Radiorecorder, Kofferradios und Ähnliches. Man konnte mit solchen Aufträgen eigentlich nur seinen Ruf als Werkstatt stärken.
Im nachhinein betrachtet hat man damit nur das Werkstattsterben verlängert.

Mit vielen Grüssen.
Wolle

15.10.15 11:08
Volker 

WGF-Premiumnutzer

15.10.15 11:08
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo Wolle,

wenn ich die Reinigung des Gehäuses, die Einarbeitungszeit in die Schaltung und die Beschaffung der Serviceunterlagen nicht mitrechne, habe ich etwa 5 Stunden für die Beseitigung der drei Fehler benötigt. In Wirklichkeit waren es bestimmt 8 Stunden. Ich repariere ja nicht jeden Tag Transistorradios. Eine Stunde halte ich für völlig unrealistisch. Alleine das Öffnen des Gehäuses und der Ausbau und Wiedereinbau der Leiterplatten dauern mindestens 20 Minuten, wenn man nicht genau weiß, wie es geht und wo was klemmen könnte.

Der Kunde sagt vielleicht nur, das das Gerät tot sei. Du reparierst dann das Netzteil. Dann stellst du fest, dass UKW nicht geht und zum Schluss kommst du dahinter, dass die Weckfunktion überhaupt nicht funktioniert. Ich bin natürlich nicht so systematisch vorgegangen und habe das Gehäuse insgesamt 3 x geöffnet und wieder geschlossen.

Jetzt habe ich viel gelernt über diesen Radiowecker und wenn mir auf einem Flohmarkt noch einmal dasselbe Model über den Weg läuft, dann schlage ich natürlich zu. Jetzt weiß ich ja, wie es geht.

Vielleicht fange ich an alte Radiowecker zu sammeln und zu restaurieren. Die nehmen nicht so viel Platz weg wie alte Röhrenradios .

Zuletzt bearbeitet am 15.10.15 11:12

15.10.15 11:49
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

15.10.15 11:49
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo Volker.

Du hattest schon Mühe, eine Stunde Reparaturzeit für einen Sat- Receiver durchzusetzen. Einige Hersteller (Telefunken, Grundig), boten für Schüttgutgeräte, wie Kassettenrecorder, Radiorecorder oder Uhren einen Umtausch an. Deshalb findet man kaum Schaltungen zu diesen Produkten.
Hier mal die Kurzfassung einer Fernsehgerätereparatur aus dem Jahr 1996. Es ging hierbei um ein 37 cm- Gerät. Nicht teurer, als 120 DM. als Kundenvorgabe. Fehler: Keine Funktion, Ursache Zeilentrafo.
Anbieter für den Zeilentrafo in Deutschland: Kein Ersatzteilvertrieb.
Hersteller des Trafos: Firma Orega. Frage: Orega Frankreich, Orega Spanien oder wer sonst.
Nach einigen Telefonaten ergab sich Orega Spanien als Hersteller, Mindestabnahme 50 Stck. Was soll man mit der Menge, wenn man nur einen Trafo braucht. Schließlich das Angebot, ein Muster zu schicken.
Da inzwischen einige Zeit vergangen war, hatte man einen ungehaltenen Kunden zu beruhigen. Wieso dauert das so lange---?
Zur Ökonomie dieses Reparaturauftrages muss ich wohl nichts sagen.

mit vielen Grüssen.
Wolle

15.10.15 12:29
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

15.10.15 12:29
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo zusammen

Hallo Volker, so ein Uhrenradio mit Berührungssensor habe ich auch auf dem Nachttisch. Es hat noch einen Kassettenspieler. Du hast sicher recht, dass mögliche elektrostatische Aufladung beim Berühren den Fehler verursacht hat. Es ist eine Art Herausforderung bzw. "Jagdfieber" , solche Fehler akribisch zu suchen und zu beseitigen. Beim liebgewordenen Hobby sind die Arbeitsstunden zum Glück kein Kostenfaktor....

Ausschlaggebend ist unter der Betrachtung der Personalkosten das Verhältnis des Reparaturpreis zum Neukaufwert.
In der EX-DDR war die Unterhaltungselektronik im Verhältnis zum Einkommen teuer, wodurch sich Reparaturen noch rechneten.
Heute dominiert die Modultechnik, mit der das akribische Suchen des Fehlerbauteils entfällt. Dazu kommt, dass die Mehrebenen- SMD-Technik bzw. die extrem höhergradige Funktionsdichte an Mikrochips den Austausch einzelner Komponenten erschwert oder gar unmöglich macht. Mitunter sind es "billige Azubis", die defekte Module wieder instandsetzen oder noch brauchbare Komponenten als Ersatzteile reaktivieren.

Freundliche Grüße von Dietmar

15.10.15 12:31
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

15.10.15 12:31
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo Wolle,

Zitieren:
Einige Hersteller (Telefunken, Grundig), boten für Schüttgutgeräte, wie Kassettenrecorder, Radiorecorder oder Uhren einen Umtausch an. Deshalb findet man kaum Schaltungen zu diesen Produkten.

vermutlich spielte auch die zunehmende Komplexität der Geräte/Schaltungen eine Rolle.

Bei den Geräten der Röhren- bzw. Transistorära gab es meist einheitliche Standardbauteile; bei späteren Modellen hingegen fanden sich oftmals Spezial-ICs. Auch der Einzug der Multilayer-Platinen dürfte die Reparatur nicht vereinfacht haben und SMD-Bauteile lassen sich vermutlich nicht so einfach tauschen/prüfen wie die Vorgänger-Bauteile?

Unter diesen Vorgaben ließ sich nur sehr schwer ein wirtschaftlicher Reparaturbetrieb führen, was durch die Aufgabe etlicher Geschäfte unterstrichen wird. Und letztlich hat sich auch das Berufsbild des Radio- und Fernsehtechnikers gewandelt; den früheren Rf/TV-Techniker gibt es nicht mehr.

Sorry für das Abweichen vom Thema und Grüße
Klaus

15.10.15 13:27
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

15.10.15 13:27
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo Klaus.

Du bist doch beim Thema geblieben. Die von mir genannten "Schüttgutprodukte" in den achtziger/ neunziger Jahren waren Zukäufe aus Fernost, da sich kein europäischer Hersteller eine eigene Fertigung leisten konnte. Auch höherwertige Audiotechnik der alteingesessenen Hersteller war größtenteils Zukauf. Viele Hersteller gaben dieses Geschäftsfeld auf.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

16.10.15 08:27
Volker 

WGF-Premiumnutzer

16.10.15 08:27
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW leise, dann Totalausfall bei einem Radiowecker Philips 90AS460 von 1976 und die Fehlerbehebung

Hallo zusammen,

schlechte Nachrichten. Die langwierige Reparatur war kompletter Unsinn: Mein alter Radiowecker hat laut Aufschrift einen Verbrauch von 8 Watt. Moderne Radiowecker kosten weniger als 20 Euro und verbrauchen nur 2 Watt. Damit sparen sie nach deutschen Stromkosten gerechnet etwa 10 Euro jährlich gegenüber meinem alten Radiowecker ein. Selbst wenn die neuen Wecker nur ein paar Jahre halten, fährt man kostengünstiger damit das alte Ding in die Tonne zu werfen und sich alle paar Jahre einen neuen Radiowecker zu kaufen.

Nach reinen Kostengesichtspunkten ist die Reparatur eines alten Radioweckers in mehrfacher Hinsicht unvernünftig. Übrigens ist noch nicht einmal der Kauf eines neuen Radioweckers notwendig, denn die meisten haben ein Smartphone, das auch einen Kalender mit Weckfunktion enthält.

Mir geht es bei dem Radiowecker natürlich nicht um Kostengesichtspunkte, sondern um Technikgeschichte. Mein Radiowecker ist aus dem Jahr 1976. Vergleiche ich diesen mit einem Röhrenradio aus dem Jahr 1956, werde ich mir der stürmischen technischen Entwicklung bewusst, die dieser 20 Jahre lange Zeitabschnitt durchlebte. Kein Wunder, dass man in den 70er-Jahren glaubte alles sei in naher Zukunft möglich. Zwischen 1995 und 2015 war die Entwicklung nicht so dramatisch.

Zuletzt bearbeitet am 16.10.15 08:46

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