| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
Fachforum für Sammler, Interessierte, Bastler
Sie sind nicht angemeldet.
 Anmelden

Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule
  •  
 1 .. 3 4 5 6 7
 1 .. 3 4 5 6 7
11.05.11 08:42
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

11.05.11 08:42
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo an alle

Die etwas aufwändige aber sichere Methode bei hartnäckigen Fällen ist der Ausbau des Drehkos und die gezielte Behandlung der einzelnen Lager und Buchsen.
Vor mechanischer Zerlegung des Dehkos halt ich auch nicht viel, wie es Nobby schon erwähnte.
Wer`s trotzdem machen will, dem sei das Glück und die handwerkliche Erfahrung hold.
Daß Geräte im Auslieferungszustand Bestückungsfehler haben können, ist durch die frühere Handfertigung des Einlötens schon gut erklärbar.
Selbst bei der Regenerierung durch den Sammler oder Käufer eines Nostalgieradios, können bei möglicher Ungeduld und Erwartungseuphorie Fehler auftreten. Das passiert sogar auch manchem "Profi".
Völlig perfekt ist niemand und das macht das Fachgebiet allgemein auch so vielseitig und spannend.

Freundliche Grüße von Dietmar

Zuletzt bearbeitet am 11.05.11 12:19

!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
11.05.11 12:47
Volker 

WGF-Premiumnutzer

11.05.11 12:47
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo zusammen,

einen Drehkondensator würde ich auch nur als allerletzte Maßnahme zerlegen, wenn alles andere nicht mehr geholfen hat.

Zwischenzeitlich habe ich die 13 Papierkondensatoren "ERO 100", die ich ersetzt hatte, auf Leckströme durchgemessen. Die Messeinrichtung war eine 389 Volt-DC-Quelle, der ich zur Sicherheit einen 1 Mega-Ohm-Widerstand vorgeschaltet hatte. Gemessen wurde der Leckstrom mit einem Drehspulinstrument, das 0,6 mA Vollausschlag hat. Alle Kondensatoren hatten Leckströme, die zwischen 0,05 und 0,28 mA lagen. Das ist schon viel. Bei intakten Kondensatoren war übrigens kein Leckstrom messbar. Zum Vergleich hatte ich ein paar defekte Wima-Tropydur-Malzbonbons durchgemessen, die sogar besser waren und meistens "nur" 0,02 mA Leckstrom aufwießen.



Bei manchen Kondensatoren hätte der Leckstrom schaltungsbedingt sicher nichts ausgemacht. Für diese Entscheidung muss man aber die Schaltung kennen. Wenn aber solche defekten Kondensatoren massenweise auftreten, braucht man sich nicht wundern, wenn das Radio schlecht klingt und einfach nicht ordentlich funktioniert. Wer in so einem Fall glaubt, es könne sich nur um ein einziges defektes Bauteil handeln, ist bei der Fehlersuche auf verlorenem Posten.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 11.05.11 15:06

11.05.11 16:49
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

11.05.11 16:49
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo Zusammen !

In zwischen bin ich so weit das ich ALLE verdächtigen C's tausche. Auch fast immer die Netzteil Elkos, allerdings sind meine Lieblingsradios meist 10 Jahre älter, so von Anfang der 50er. Ohne eine Einzelteilmessung vorzunehmen, lohnt sich dabei auch nicht. Die Leckströme der NT - Elkos sollte man nicht unterschätzen, bei mir waren die Betriebsspannungen nach deren Tausch um 10 -15 V höher ohne das sich die alten Elkos durch Erwärmung unangenehm bemerkbar gemacht hätten. Alte Selen GL mit der Säulenform tausche ich aus, da kommt auch noch der Sicherheit Aspekt hin zu. Die Innenansicht hat sich dadurch verändert aber dafür ist was diesen Teil betrifft alles O.K.

MFG Nobby

12.05.11 21:30
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

12.05.11 21:30
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo zusammen,

ja wenn ich das Bild von den ERO 100 sehe, tut es mir schon etwas weh, dass die Teile ihren angestammten
Platz verlassen mussten. Aber ihr habt natürlich recht, defektes Zeug muss aufgrund von Sicherheit und
Funktionstüchtigkeit raus. Ich finde diese alten Bauteile sehr schön. In meinem Gerät 3097 habe ich auch ein paar schöne
Exemplare mit ganz ganz dicken Backen.

Aber alle profilaktisch auszulöten, ich glaube das bringe ich nicht übers Herz.
Volkers sehen ja auf den ersten Blick noch ziemlich gut aus. Ich glaube ich wechsel erstmal nur die, die einen optischen Schaden haben. Die anderen Kondensatoren, die äußerlich i.O erscheinen und dennoch defekt sind, müssen im Funktionstest gefunden werden.

Gruß

Joe

PS. Die Netzteilelkos sind auch schon raus. Sind jetzt moderne Elkos eingebaut. Sieht doof aus, aber funktioniert
natürlich einwandfrei.

Zuletzt bearbeitet am 12.05.11 22:07

13.05.11 07:11
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

13.05.11 07:11
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo Zusammen !

Das so eine Radikalkur nicht ungeteilte Zustimmung findet liegt in der Natur der Sache. Mein oberstes Kriterium ist die Sicherheit und mein Radio soll auch Langzeitbetriebsfest sein, also von der Musik zum Aufstehen bis zur Musik zum Träumen. So einen ganzen Tag angstfrei Radio hören. Klingt ein bisschen komisch, aber so mag ich es. Man weiß ja auch oft nicht wo und wie die Schätzchen über Jahre oder Jahrzehnte ihr Dasein fristeten Kälte, Feuchtigkeit, große Wärme das alles zerstört langsam die Bauteile und die Kondensatoren gehören zu den ersten geschädigten Bauteilen auch Isoliermaterial ist sehr kritisch. Letztendlich erarbeitet sich jeder sein Wissen und seine Arbeitsmethode selber und weiß auf welche Dinge er mehr oder weniger Wert legt, so soll es ja auch sein und hier im Forum kann jeder ja seine Erfahrungen und Detailwissen anderen mitteilen, so das alle den optimalen " Honig " daraus ziehen können.

MFG Nobby

13.05.11 09:36
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

13.05.11 09:36
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo an alle

Wenn man sich solch alte Kondensatoren genauer anschaut, lassen sich an den Vergussseiten oft feine Risse und fehlende Abdichtung um die Anschlussdrähte, bzw. eine gewisse Porösität erkennen
Nostalgie und Wehmut, die so altvertrauten Kondensatoren gegen die Neuen "lieblos" zu tauschen, da teilen sich die Meinungen.
Die Absicht des Radiobesitzers bleibt stets im Vordergrund, Sammeln und Betreiben oder nur reines Sammeln. Da geht es dann im Wesentlichen um die innere Sauberkeit und das äußer Outfit.
Dieses Thema wurde hier schon mehrfach diskutiert.
Es bleibt immer aktuell, weil es neben der Sicherheit auch die Funktionalität und Haltbarkeit des "Oldtimers" bestimmt.
So komme ich nochmals auf die Huckepackmethode, die den alten Kondensator als Hülle des Neuen belässt. Da werden die Enden als eine Art Originalkopie neu vergossen,
Zu erwähnen ist auch ein gelaufenes Projekt, wo alte C`s geöffnet, gesäubert und nach Trocknung nur wieder neu vergossen werden.
Großer Aufwand mit handwerklichem Geschick verbunden.
Hier gab es, teilweise Ablehnung, die die dauerhafte Haltbarkeit und Betriebssicherheit des Empfängers im Vordergrund sahen. Jeder handhabt das nach seinen Vorstellungen.
Ich bevorzuge die sichere Methode der möglichst dauerhaften Funktionalität.
Den Sicherheitshinweisen des Forums entsprechend, sollte man ein wiederbelebtes Röhrengerät auch wegen der Brandgefahr nicht unbeaufsichtigt betreiben.

Freundliche Grüße von Dietmar

Zuletzt bearbeitet am 13.05.11 09:39

13.05.11 12:50
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

13.05.11 12:50
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo Dietmar, hallo zusammen,

die Funktionalität steht bei mir auch im Vordergrund. Dennoch liegt der Reiz einer alten Technik ja auch
in der Funktion der ebenfall historischen Einzelteile. Ich kann eine Röhre auch durch einen Halbleiter ersetzen oder
in einem alten Oldtimer Bj. 1928, einen Golfmotor einsetzen.

Ich habe mal einen Detektor gesehen, da war im Glasröhrchen eine Diode eingelötet. Ich will damit sagen,....
soll das nun ein Detektor oder ein Diodenempfänger sein. Oder bei meinem Gerät 3097 fehlt jetzt der typische Alubecher
der Netzteilelkos. Stattdessen sind in Schrumpfschlauch eingepackte neue Elkos, im Chassis versteckt.

Also alte Bauteile haben ihren ganz besonderen Reiz, wenn sie noch richtig funktionieren.
Denn sie sind ein zeitgeschichtliches, technisches Dokument.

Wenn ich ein Sammler wäre, würde ich versuchen, genau das defekte Einzelteil zu bekommen. Ein altes Radio
ohne Funktion, aber mit originaler Bestückung, wäre nicht mein Ding.



Gruß

Joe

Zuletzt bearbeitet am 13.05.11 12:51

13.05.11 13:13
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

13.05.11 13:13
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo zusammen.

Ich halte vom kritiklosen Wechsel von Kondensatoren überhaupt nichts. In den meisten Fällen erfüllen alte Bauelemente die vorgesehenen Anforderungen und sind nicht sicherheitsrelevant. Ich beziehe mich mit dieser Aussage auf Abblockkondensatoren an strombegrenzten Stellen, sowie auf Kondensatoren in Gegenkopplungen, Klangregelschaltungen und Ähnlichem. Dazu gehören nicht Kondensatoren an harten Quellen (Netzteil), Trennkondensatoren am Antenneneingang bei Allstromgeräten und Kondensatoren parallel zur Gleichrichterschaltung. Hier sollte ein Ersatz durch sichere Ausführungen eingebaut werden.
Bei Wickelkondensatoren kommt es in einigen Fällen zur Erhöhung des aufgedruckten Kapazitätswertes. Das kann in Schaltungen zur Klangkorrektur zu Störungen führen. Wenn das als unangenehm empfunden wird, kann man hier ersetzen. Ein Beispiel sind RC- Glieder am Lautstärkeregler zur gehörrichtigen Lautstärkeregelung. Die Kapazitätserhöhung von Wickelkondensatoren kann hier zu unangenehmen Erscheinungen führen.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

15.05.11 16:03
Volker 

WGF-Premiumnutzer

15.05.11 16:03
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Hallo zusammen,

auf jeden Fall den Koppelkondensator zum Steuergitter der NF-Endröhre überprüfen. Falls dieser Kondensator leckt, erhöht sich der Anodenstrom kräftig und verschiebt den Arbeitspunkt. Bestimmte Kondensator-Typen sind anfällig, andere funktionieren meistens noch einwandfrei. Mit dem Suchbegriff "Kleine Kondensatorkunde" lassen sich Beispiele von guten und schlechten Kondensator-Typen ausfindig machen. Schaltungtechnisch ist es oft unerheblich, wenn ein Kondensator leckt. Klingt das Radio gut, empfängt es empfindlich und stimmen die Arbeitspunkte der Röhren, sehe ich keinen dringenden Handlungsbedarf. Alle Elkos - es sind ja nicht so viele - sollte man trotzdem auf jeden Fall überprüfen.


Nachfolgend ein Video, wie mein reparierter Grundig 2460 die Deutsche Welle auf dem 31m-Band empfängt. Das geht einwandfrei. Die Arbeit hat sich gelohnt. Der Standort ist etwa 200 km westlich von Stockholm:



Bedauerlich, dass die Deutsche Welle wie beschlossen ihren Kurzwellendienst für Europa einstellen wird. Viele Skandinavien-Urlauber können sich dann nicht mehr über deutsche Radiosender informieren. Es gibt noch einen Kurzwellensender des Deutschlandsfunks aus Berlin, der allerdings mit einem einfachen Weltempfänger schlecht zu empfangen ist. Die deutschen Mittelwellensender sind in den Sommermonaten ausbreitungsbedingt selbst in den Nachtstunden kaum zu empfangen, da es von Mitte Mai bis Ende Juli selbst auf dem Breitengrad von Stockholm nicht richtig dunkel wird.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 15.05.11 16:06

16.05.11 20:57
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

16.05.11 20:57
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Röhrenradio für den Einsatz in einer Schule

Wolle:
Bei Wickelkondensatoren kommt es in einigen Fällen zur Erhöhung des aufgedruckten Kapazitätswertes.
Hallo Wolfgang,

dieses Phänomen wurde vor einiger Zeit in einem Nachbarforum diskutiert.

Vermutlich handelt es sich dabei um eine Fehlmessung mit einigen digitalen Multimetern, bei denen aufgrund des verschlechterten Isowiderstandes der Kondensatoren eine erhöhte Kapazität ausgewiesen wird.

Um tatsächlich eine Kapazitätserhöhung zu erreichen, müsste entweder das Dielektrikum verbessert werden, der Plattenabstand verkleinert oder die wirksame Belagfläche vergrößert.

Alle 3 Varianten sind jedoch bei unveränderten Bauteilen auszuschließen, so dass es sich um Fehlmessungen einiger Messgeräte handeln wird; physikalisch dürfte die Kapazitätserhöhung jedenfalls nicht begründbar sein.

Ansonsten sehe ich die Angelegenheit des Kondensatortauschs wie du.

Viele Grüße
Klaus

 1 .. 3 4 5 6 7
 1 .. 3 4 5 6 7
Physiker   Röhrenradio   Mathematiker   Zuletzt   Einsatz   zusammen   Mögel-Dellinger-Effekt   Kraftstoffdichte-Messgeber   Kondensatoren   Gemeinschaftseinrichtungen   1824-1907   bearbeitet   Kraftstoffgewichtsmessung   Unbekanntes   Grüße   Wima-Tropydur-Malzbonbons   Oberflächenbeschaffenheit   Kondensatorersatzschaltbild   Dielektrizitätskonstante   Selen-Brückengleichrichter