Rahmenantenne MW: Schärfung Nullstellen durch E-Feld. Ergänzung 3-Wdg-Rahmen
Moin, Bei Peilrahmen hat man früher Hilfsantennen zugeschaltet und damit eine Schärfung der Nullstellen des Rahmens erreicht. (Verringerung der Trübung durch Hochantennen-Effekt). Auch für Empfangsszwecke nutzbar, das Störspannungs-Rauschen verringert sich noch etwas. Die Richtcharakteristik des Rahmens ändert sich etwas in Richtung "Kardiole". Die Hilfsantenne meines Ferrit-Rahmens hat etwa 3 m Länge, der Differential-Drehko kann auch mit 2 gegensinnig betätigten Drehkos realisiert werden. Im Anhang eine Aufnahme von radio0511 auf 1287 kHz. (10:00 – 11:00 : Sundaymorning breakfastshow – Dicky Denkers) Die Regelung des Empfängers ist ausgeschaltet. Am Anfang der Aufnahme eine 8m-Hilfsantenne, das Signal geht völlig im Rauschen unter. Dann der Vergleichsrahmen, am Ende der Ferrit-Rahmen. Fazit: Der Ferritrahmen mit symmetrischer Auskoppelspule + Zuleitung zum Ringkern ist merkbar rauschärmer als der Vergleichsrahmen mit Koax-Koppelschleife (ebenfalls 7m-Koax-Zuleitung). Auch mit probeweise eingebrachter Koax-Auskoppelschleife. Er ist auch resonanzschärfer, was auf eine höhere Güte hindeutet.
Ergänzung um 90° versetzten Rahmen. Mit einem weiteren 3-Wdg.-Rahmen nun auch den Bereich von 1750 kHz bis 6,2 MHz erreicht. Es konnte (erstaunlicherweise) der 1BCG-Nachbau aus den USA auf 1820 KHz empfangen werden. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=135&page=3 http://1bcg.org/1BCG/ Drehung der Rahmen von Hand (Achse durch die Decke). Abstimmung motorisch durch 2x2x340 pF-Drehko Jens
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basteljero: Die Richtcharakteristik des Rahmens ändert sich etwas in Richtung "Kardiole".
Hallo Jens,
was ist bei dir "etwas"? Reicht es zu einer Richtungsbestimmung? Ich erinnere mich aus früheren Tagen an 10dB und mehr. "Verringerung der Trübung durch Hochantennen-Effekt" bedarf vielleicht auch einer Erläuterung.
Hallo Walter, Wenn man den Rahmen ins "Null" dreht, ist der empfangene Sender noch sehr schwach hörbar, und zwar gleichermaßen, auch bei Drehung des Rahmens um 180°. Die Lautstärke geht weiter zurück, wenn man den Differential-Drehko etwas aus der Mittelstellung herausdreht oder sich mit der Hand der "richtigen" Seitenwicklung nähert und so selbst ans kleine "Hoch"-Antenne wirkt. Peilung mit Seitenbestimmung (Maximum) geht natürlich auch [1]. Ziel ist aber nicht Peilung, sondern Empfangs-Optimierung auf minimales Umgebungs-Rauschen. Das ist jetzt nur noch unmerklich höher als (testweise) mit dem Rahmen im Garten.
Hallo Walter, S41 im Dokument L-Dv-702-1-Heft-168 V. Peilfehler bei Benutzung von Rahmenantennen A Antenneneffekt "Infolge nicht erreichbarer absoluter elektrischer Symmetrie der Rahmenantennen (Kapazitätsunterschiede ihrer elektrischen Leiterteile gegenüber Erde) werden in einer Rahmenantenne Ströme hervorgerufen, die nicht aus dem richtungsabhängigen Empfang stammen. Diese Erscheinung wird "Antenneneffekt" genannt. Steht die Rahmenantenne in der Minimumstellung, so ist infolge des Antenneneffektes noch Rundempfang vorhanden. Die Minimumstelle ist zwar erkennbar, doch bleibt sie durch den Antenneneffekt breit Das Peilminimum ist nicht falsch, aber getrübt".
Eben mal folgende Aufnahme (BBC, Mittelwelle) gemacht:
Zunächst ist der Differentialkondensator in Mittelstellung, die Hilfsantenne wirkt auf beide Teile des Symmetrischen Rahmens und die auf den Rahmen einwirkende Empfangsspannung hebt sich (weitgehend) auf. Dann die Symmetrie durch Verstellen des Drehkos etwas verändert (kratzendes Geräusch auf Aufnahme), jetzt kommt der Antenneneffekt zur Wirkung. die Sprecherin ist lauter zu hören, auch das Rauschen steigt hörbar an. Am Ende der Aufnahme den Rahmen dann 90° aus dem Null (Minimum) ins Maximum gedreht, die Signalstärke steigt stark an und bringt den Empfänger zum Übersteuern.
Edit 2021-04-22 Um SAQ auch mit einfachem Audion komfortabel empfangen zu können, mit dem Bau einer Spulenantenne begonnen. Sie besteht aus einzelnen Scheibenwicklungen (150 Wdg. / 0,6 mm Cul) die auf DIN A2- Sperrholz gewickelt sind. 35 mm Fichtenleisten halten die Platten auf Abstand und bilden das Gehäuse, dieser Empfangsrahmen soll transportabel und deshalb robust sein. 4 Spulen bisher gewickelt, geplant sind 5 mit insgesamt 750 Wdg.
Nach dem Zusammenleimen der fertiggestellten 4 Platten (600 Wdg.) ein erster Test: Zunächst Resonanzkurve gemessen. Dann über 40-Wdg. Koppelspule einen weiteren Resonanzkreis lose angekoppelt und an einen Anzeigeverstärker angeschlossen, der nach dem Audion-Prinzip arbeitet. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=400&page=1
2021-10-22: Mittlerweile ist diese Empfangsspule mit einem statischen Schirm versehen.
Re: Rahmenantenne MW (Transportkasten-Rahmen und andere)
Hallo Jens,
eine wahre Fleißaufgabe, eine solche Spule zu wickeln. Das ist nur was für harte leidensfähige Konstrukteure . Ein Vorschlag, um dieses Leiden noch zu erhöhen:
Wenn Du die Nerven dazu hast, kannst Du noch die Windungen hinsichlich des Abstands voneinander justieren. So dass JEDER Drahtteil vom "Nebenmann" Abstand hat. Ja, das sagt sich so, aber: Die Eingenkapazität der Spule verringert sich, es wird um die gleiche Frequenz zu erreichen, weniger Schwingkreis-C benötigt. Letztlich kommt das der Schwingkreisgüte zugute. Auch ein Audion hat ja nichts an Schwingkreisgüte zu verschenken. Sind vielleicht nur ein paar Prozent, aber immerhin. Ist jedenfalls ein zeitraubendes Gefummle.
Auf meinen Detektorseiten spreche ich diesen Windungsabstand bei "Spinnennetzspulen auch an (ist dort für MW, gilt aber auch für LW und darunter):
Re: Rahmenantenne MW (Transportkasten-Rahmen und andere)
Hallo Rainer,
wumpus:Die Eigenkapazität der Spule verringert sich,
Das stimmt.
wumpus:es wird um die gleiche Frequenz zu erreichen, weniger Schwingkreis-C benötigt.
Das stimmt nicht, denn an der Induktivität ändert sich nichts und wenn die Eigenkapazität geringer ist, muß die zugeschaltete größer sein bei gleicher Frequenz.
wumpus:Letztlich kommt das der Schwingkreisgüte zugute.
Das stimmt natürlich und zusätzlich kann man mit der Spule höhere Frequenzen abstimmen bzw. einen größeres Band ohne Umschalten mit dem Drehko überstreichen, weil die (unveränderliche) Eigenkapazität geringer ist.
Viele Grüße
Ingo.
PS: Bei engen Wicklungen läßt sich die Eigenkapazität verringern, wenn man teflonisolierten Kupferdraht verwendet. In einem Bausatz für eine Aktivantenne, den ich aufgebaut habe, wurde der Ferritstab mit solchem Draht bewickelt, was eine hohe obere Abstimmfrequenz im Mittelwellenband bzw. eine große Frequenzvariation ermöglicht.
PS2: Wenn natürlich nur eine Frequenz (SAQ) empfangen wird, ist das mit der Frequenzvariation ohne Belang - das mit der Güte schon. _____________ Analog bleiben!
Hallo zusammen, Diese Spule ist natürlich (wie bei allem) ein Kompromiß: Ein zusammenlegbarer großer Doppelrahmen mit HF-Litze würde die besten Ergebnisse bringen, ist aber sehr anfällig für Beschädigungen. Die hintereinander liegenden Spulen aus Volldraht sind mechanisch dagegen hervorragend geschützt. Ein weiterer Vorteil zeigte sich bei Vorversuchen mit 3 Spulen und DHO auf 23,4 kHz: Sind die Spulen nebeneinander gestellt, hat man zwar die größte Wirkfläche, es muss dann aber die Kapazität erhöht werden. (etwa + 800 pF) Stellt man die Spulen hintereinander, erhöht sich die Induktivität, der 2x 500 pF-Drehko kann weit herausgedreht werden und die Spannung am Graf Oszi ist in etwa wie vorher : 200 mV_pp.
Ob sich ein wirklicher Nutzen ergeben würde, wenn die einzelnen Windungen exakt ausgerichtet sind ? Größer dürfte der Einfluss der "Scheibenkapazitäten" der einzelnen Spulenteile sein. Und auch die verteilen sich ja hintereinander auf die Gesamtwicklung. Hatte schon überlegt, jeweils 20-30 Windungen zu bündeln, um auf Zapfen wickeln zu können und das zeitaufwändige Einschieben in die Nuten zu umgehen.
Hallo, Dieser Thread weckte den Wunsch, eine zusammenlegbare Rahmenantenne zur Verfügung zu haben, um auch oberhalb des MW-Bereiches Peilversuche anstellen zu können. Diese Rahmenantenne ist dabei herausgekommen: 2 Windungen ergaben eine obere Resonanzfrequenz etwas über 6,2 MHz. An der Spitze über Kreuz geführt, so dass die Symmetrie gewahrt ist. Anschluss des Radios über Koax im Spannungsnull. Über eine Stabantenne kann enttrübt werden, sie ist nach oben hin herausziehbar (stabiler, alter Grillspieß). Der Drehko ein ausgedienter 4-Fach KW-Drehko mit isolierten Rotor-Platten, so dass das Gehäuse geerdet werden kann. Es ist jeweils ein Stator-Plattenpaket mit einem Rotor-Paket zusammengeschaltet, Symmetrie zum Gehäuse auch beim Rausdrehen gegeben.
Wenn ausreichend Bodenwelle zur Verfügung steht und der Sender nicht zu weit entfernt ist, kann die Richtung recht gut bestimmt werden: Ein 120 kM entfernter Sender auf 3995 kHz bringt z.B beim Reiseempfänger ins Maximum gedreht die Anzeige auf "1/4", im Minimum verschwindet das Signal schon fast im Rauschen.
Auf 5160 kHz irgendein starker Dauersender, Richtung etwas unklarer. Es kann aber eine Linie Cuxhaven - Stralsund / Rostock gezogen werden. Vielleicht weiß jemand den Standort Weit entfernte Sender sind (meistens) nicht peilbar, siehe: "L-Dv-702-1-Heft-168.pdf" (im Internet)
Das Bild ganz rechts zeigt den Rahmen in hartem Feldeinsatz, als ungerichtete und zuschaltbare Antenne dienen 3x jeweils 6 Meter lange Drahtleitungen. Sie sind im 120°-Winkel gespannt, damit keine Rückstrahleffekte auftreten. Jeweils abwechselnd über Poti an den Drehko angeschaltet, kann in Maximum-Stellung bei guten Bedingungen die Richtung des Signals festgestellt werden. Ein aufsteckbarer Stab dient als (einstellbare) optische Peil-Hilfe.