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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
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11.06.13 16:55
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

11.06.13 16:55
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)

Hallo Funkenfreunde,

hier die Endprodukte dieser langen Experimentalreihe als vorweggenommene Zusammenfassung.
Bilder von @MB-Radio und Videos @MIRAG, @joeberesf zum Projekt.

MB-Radio: Bitte anklicken...

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...144&page=67



Marks Marconi ist leider auf YT nicht mehr verfügbar. Er hat anscheinend seinen Kanal gelöscht! (Nachtrag in 11/ 2019)

Joes abstimmbarer Aufbau nach System Braun und mit Telegraphen zur Wiedergabe

https://www.youtube.com/watch?v=BLe5Mzu-7mE



Hier begannen die Experimente in 06 / 2013 mit einem ersten Thread....
Da ich das Experimentierhandbuch zur drahtlosen Telegraphie (1908) als Leihgabe in die Finger bekam, musste ich nun erste Versuche starten. (Keine Urheberrechte)





Das wichtigste Bauteil, um gedämpfte Wellen nachzuweisen, ist der sogenannte Fritter oder Kohärer. Dieses Bauteil ist sehr faszinierend, da es eigentlich nur aus einer Glasröhre, zwei Elektroden und Metallspänen besteht. Ankommende gedämpfte Wellen werden über einen auf Resonanz abgestimmten Schwingkreis auf den Fritter geleitet.
Gleichzeitig kann ein Verbraucher über diese Strecke geschaltet werden.

Hier in meinem Versuch ein Messgerät oder ein Pieper. Um ein Verklumpen der Metallspäne zu verhindern, sollte der Strom der vom Fritter geschaltet wird, so klein wie möglich sein. Soll die Strecke wieder hochohmig werden, muss das Röhrchen 1x leicht beklopft werden. In den ersten Empfangsstationen übernahm der sogenannte Klopfer diese Arbeit. (Relais)

Mein Fritter ist aus einer alten 50mm 315mA Feinsicherung gebastelt. Die Kontakte müssen sehr stark mit dem Lötkolben erhitzt werden, dann löst sich der Kleber und die Sicherung kann ausgeräumt werden. Als Elektroden dienen Messingschrauben, deren Köpfe auf 6mm abgeschliffen wurden. Den Abstand der Elektroden wählte ich beim ersten Versuch auf 3mm. Es ergab sich aber keine hochohmige Strecke im Glaskolben, da meine eingefüllten Kupferspäne sehr grob sind.



Bei 10-13mm hatte ich gute, im oberen KiloOhmbereich liegende Widerstände zwischen den Elektroden. Ob das auf die Empfindlichkeit des Gerätes Einfluss hat, bleibt noch abzuwarten und wird in weiteren empirischen Versuchen ausgelotet.

Original Replik von @Osours ( Mit Fe- Spänen gefüllt und in den USA hergestellt)



Als Sender fungierte ein Tesla- Dekotrafo in unmittelbarer Nähe des Aufbaus. Antenne eine lose Laborleitung die über die Kunsstoffkugel gelegt wird. Eine zweite Laborleitung wird nun ebenfalls zur Antenne und kurz an den linken oder rechten Fritterkontakt getippt. Das Teil schaltete sofort durch und das Piepen des Messinstruments ließ mich fast vom Stuhl fallen.
Ein leichtes Beklopfen (Späne sehr lose im Kolben) unterbrach die Strecke und ich konnte erneut starten.



Für eine anständige Funkenstrecke will ich nun eine alte Zündspule vom Moped oder Auto besorgen. Hier zwei Bilder zur
Erzeugung gedämpfter Wellen, um mal eine Vorstellung vom Aussehen des Funkensendersignals zu bekommen. (SpiceIV Simulation)
Ein 1KV- Impuls simuliert hier den Überschlag der Funkenstrecke (V1). Auf dem zweiten Bild sieht man das Abklingen des Signals bedingt durch die Verluste im Schwingkreis.




Ja,..soweit mein erster Versuch. Ich bin begeistert und werde euch weiter von meinen Experimenten berichten. Historisches zur Funkentelegraphie gibt es hier zu entdecken.

[url=http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/funkgeschichte/technische-funkgeschichte/historisches-zur-funkentelegraphie-55_112.html]http://www.

Zuletzt bearbeitet am 07.11.19 19:14

Datei-Anhänge
Knallfunk_1.JPG Knallfunk_1.JPG (507x)

Mime-Type: image/jpeg, 223 kB

Knallfunk_Plan_1.JPG Knallfunk_Plan_1.JPG (497x)

Mime-Type: image/jpeg, 142 kB

Telegraphie Messaufbau.JPG Telegraphie Messaufbau.JPG (529x)

Mime-Type: image/jpeg, 126 kB

Fritter aus Feinsicherung.JPG Fritter aus Feinsicherung.JPG (636x)

Mime-Type: image/jpeg, 127 kB

Fritter(1).jpg Fritter(1).jpg (512x)

Mime-Type: image/jpeg, 112 kB

Spice 1KV zur Erzeugung einer ged. Welle.png Spice 1KV zur Erzeugung einer ged. Welle.png (512x)

Mime-Type: image/png, 79 kB

Spice ged. Welle.png Spice ged. Welle.png (559x)

Mime-Type: image/png, 69 kB

Fritterempfänger Bauteile klein.jpg Fritterempfänger Bauteile klein.jpg (449x)

Mime-Type: image/jpeg, 164 kB

coherer receiver_1.jpg coherer receiver_1.jpg (315x)

Mime-Type: image/jpeg, 208 kB

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11.06.13 17:11
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

11.06.13 17:11
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Joe,

finde ich recht eindrucksvoll, deine Versuche, so zu sagen back to the roots.

Mich interessiert in diesem Zusammenhang: Weißt du vllt., in welchem Umkreis die Sendeversuche detektierbar sind? Ich kann mir vorstellen, dass der Nachweis der gedämpften Schwingung sich nicht nur auf die eigene Wohnung beschränkt, wenn als Vergleich die ersten Untersuchungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts herangezogen werden. Ebenso kann ich mir Störungen in den verschiedensten Frequenzbereichen vorstellen.

Viel Erfolg
Klaus

11.06.13 17:21
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

11.06.13 17:21
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Klaus,

Urs hat auf 4m mit einem Piezo den Versuch gemacht...schau Dir mal diese
tollen Videos an.

1. Teil Einleitung
http://youtu.be/dKtTMdtz_Qg

2. Teil Funkensender mit Home Made Fritter
http://youtu.be/AItD_Oc3tVE

3. Teil: Funkensender mit Replika Fritter
http://youtu.be/1ygFWnXnktY

Der gezeigte Schaltungsaufbau aus dem Buch hat es 1901 auf 220km
Reichweite gebracht. Später wurde dann Kopfhörerempfang realisiert. Dazu braucht der Sender
aber eine sogenannte Löschfunkenkammer. Der Empfänger war ein Detektor...später mit
Niederfrequenzverstärkung.

Die Frage der Reichweite ist von der Energie der Funkenstrecke abhängig. Nauen konnte damals
auf ca 3000km telegraphieren und hatte einen 100m Sendemast.
Also wer will kann mit einer kleineren Anlage und auf KW bestimmt viele Kilometer überbrücken.
Die Bilder aus Rainers Link zeigen ein Gerät, das auf das KW- Amateurband abgestimmt ist.

http://www.welt-der-alten-radios.de/gesc...epliken-89.html

Also auch hier sind die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten.
Die Funkenstrecke lässt sich ja nicht endstören und wird bei hohen Spannungen bestimmt ordentlich in Radios (LW-UKW)
breitbandig einstreuen.

Gruß

Joerg

P.S weitere Infos hier...http://www.welt-der-alten-radios.de/gesc...-beginn-16.html

Zuletzt bearbeitet am 27.07.13 00:50

13.06.13 19:17
regency 

WGF-Premiumnutzer

13.06.13 19:17
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Joerg,
nachdem ich mir deine Versuche und die links angeschaut habe, kann ich deine Begeisterung gut verstehen. Das regt an, es auch mal auszuprobieren! Bei der Verwendung der Teslaspulen-Plasmakugel dürfte die Zerhacker-Frequenz ja bei 20 bis 30 kHz liegen, oder? Um damit zu senden, könntest du km lange Drähte in deinem Garten spannen
Ok, es gibt ja Oberwellen bei Impulssignalen, dann wird´s vielleicht kürzer mit der Antenne...
Bin auf das weitere gespannt.

Schöne Grüße, Jan

13.06.13 22:18
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

13.06.13 22:18
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Jan,

ja Du hast recht... 20kHz macht der Deko- Tesla. Für einen Funkensenderversuch ist er nur ein Notbehelf.
Es ist ja keine richtige Funkenstrecke...aber auf kurze Entfernung reicht er aus.
Um damit den Impuls zu simulieren, musste ich mit einer zweiten Leitung (Empfangsantenne)
den Fritter kurz berühren.

Eine unbenutzte Zündspule aus einem Wartburg ist unterwegs. Damit werde ich eine richtige Funkenstrecke aufbauen.
Ich gehe erstmal mit 6V ran, um nicht zu hohe Ausgangsspannungen zu erzeugen. Auch reicht mir zum Anfang
1 Impuls. Vielleicht speise ich die aus einem dicken Elko ein. So ca. 8-12A ist die Stromaufnahme einer Zündspule.

Da heute Gewitter kommen soll, habe ich ein Outdoor- Experiment aufgebaut. Den Fritter einfach ohne Abstimmung
zwischen Langdraht und Erde angeschlossen und als Indikator einen Durchgangspieper parallel.
Nun warte ich auf den natürlichen Funkensender ...ha,ha,...aber der will hier einfach nicht ankommen. Son Mist....

Danke und Gruß

Benjamin Franklin,.... äähhh...Joerg

P.S. Auch funkhistorisch ist die Funkentelegraphie interessant. Z.B schlossen sich die AEG und Siemens Anfang
des 20. Jahrhunderts zusammen, um der Marconi- Gesellschaft und ihrem Monopol, Paroli bieten zu können.
Daraus ist ja unsere gute alte Telefunken entstanden. (1903)
Auch in dem Experimentierbuch von 1908 wird das schon erwähnt.
Hier ein Link zu Wiki... http://de.wikipedia.org/wiki/Telefunken

13.06.13 23:43
regency 

WGF-Premiumnutzer

13.06.13 23:43
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Joerg,
um Himmels Willen, bloß keine gefährlichen Experimente mit Drähten bei Gewitter im Freien. Du weißt doch: es wird empfohlen, bei starken Gewittern die Netzstecker von Elektrogeräten zu ziehen. Die langen Niederspannungsleitungen bilden eine gute Antenne und die Geräte werden dann zum "Fritter". Allerdings nur einmal. Und Klopfen am Gerät hilft dann nicht mehr
Schöne Grüße, Jan

14.06.13 08:29
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

14.06.13 08:29
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Jan,

regency:
Die langen Niederspannungsleitungen bilden eine gute Antenne und die Geräte werden dann zum "Fritter". Allerdings nur einmal. Und Klopfen am Gerät hilft dann nicht mehr

ja so ist es...das weis ich natürlich. Bei 5-10km Entfernung hätte ich abgebrochen und nicht abgewartet
bis die Einschläge die Gläser im Schrank erzittern lassen.
Diese Versuche, nach Art des Dr. Frankensteins, lassen doch das Herz höher schlagen...ich würde das nie am Detektor machen
schön mit Köpfhörer auf der Mütze....bzzzzzzzzzzzzz. Der Draht ging ja nicht in die Wohnung ...die Erde war der Gartenzaun.
Es ist alles gut gegangen, denn um 0.00 Uhr war immer noch kein Grollen zu hören.
Zufällig hatte ich dann doch noch mein Erfolgserlebnis.
Beim Einschalten der Außenbeleuchtung sprach mein Aufbau an. Entfernung immerhin 4m

Heute werde ich mal den kleinen Piezoversuch von Urs nachbasteln. Die ausgebaute Zündung aus einem Feuerzeug
schafft bis zu 15KV. http://de.wikipedia.org/wiki/Piezofeuerzeug

Gruß

Joerg

Zuletzt bearbeitet am 14.06.13 09:26

14.06.13 15:01
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

14.06.13 15:01
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Jörg,

die Blitze müßten aber schon aus wesentlich größerer Entfernung mit dem Fritter detektierbar sein. Im Radio hört man es ja auch schon sehr lautstark aus großer Entfernung.
Außerdem ist der Blitz ein legaler Sender , der auch nicht sobald abgeschaltet wird

Viele Grüße
Bernd

14.06.13 17:21
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

14.06.13 17:21
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Zusammen!

In einem Buch mit "modernen" Schaltungen von 1921 fand ich das einige Firmen die Löschfunkenstrecke beim Sender aus Wolfram hergestellt haben. Nur so eine Idee man könnte statt Nägel oder ähnliches, auch eine Glühlampe (eine Defekte) "umbauen".
Quelle: Radiotelegraphisches Praktikum von Dr. Ing. H. Rein und Dr. K. Wirtz , Springer Verlag 1921

MDF Nobby

14.06.13 22:06
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

14.06.13 22:06
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Experimente zur Funkentelegraphie

Hallo Bernd, hallo Nobby, hallo zusammen,

MB-RADIO:
die Blitze müßten aber schon aus wesentlich größerer Entfernung mit dem Fritter detektierbar sein. Im Radio hört man es ja auch schon sehr lautstark aus großer Entfernung.

Ja das kann sein, aber ich weis es natürlich nicht. Empirisch und später auch messtechnisch will ich die Empfindlichkeit
des Fritters bestimmen. Aber das Knacken im Radio und das Ansprechen des Fritters/ Kohärers ist auf keinen Fall gleich
zu setzen. Ein Detektor mit gutem Kopfhörer ist viel empfindlicher. Deswegen hat ja der Detektor den Fritter abgelöst.
Der Fritter ist ein Funkfossil, kaum einer weis das es solch ein Bauteil überhaupt gegeben hat. Die Amplitude des HF- Signals
muss sehr kräftig sein ,damit die aus feinen Metallspänen bestehende hochohmige Strecke beieinflusst wird und eine niederohmige
Verbindung entsteht. Dies ist sicherlich auch ein Grund für die verwendeten sehr hohen Spannungen. Ein guter Detektor
ist dagegen hochempfindliche HighTech.

@Nobby:
Schau Dir mal den Wumpus Link zu den funkhistorischen Repliken an.... da siehst Du den Selbstbau der Löschfunkenstrecke
...echt irre was der Amateurfunker da zustande gebracht hat. Einen schönen Funkeninduktor gab es auch von KOSMOS...
einfach mal gurgeln..

Heute habe ich den Versuch unseres WGF- Kollegen Urs nachgestellt und mir auch einen Piezosender ohne Abstimmung gebaut.
Also eigentlich nur eine 15KV Funkenstrecke aus einem Einwegfeuerzeug.
Ich konnte die 4m niederohmig und 10m mit <2kOhm schaffen. Antenne der geöffnete Faltdipol.



Hier der Piezosender und der Funkenflug als YT-Video. Das ist der Anfang des Rundfunks..unglaublich...oder?



Im Vordergrund die aus einem Feuerzeug stammende Mechanik. Die Funkenstrecke liegt zwischen den Laborbuchsen.
Verbindungen aus Cu- Folie / Aufwand ca. 1h.


Das Video zeigt den Überschlag
https://www.youtube.com/watch?v=xt2BTpEyUGY



Gruß

Joerg

Zuletzt bearbeitet am 15.06.13 13:17

Datei-Anhänge
Knallfunk_1.JPG Knallfunk_1.JPG (480x)

Mime-Type: image/jpeg, 112 kB

Knallfunk_2.JPG Knallfunk_2.JPG (520x)

Mime-Type: image/jpeg, 95 kB

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