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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger
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20.06.14 17:49
Mattes 

WGF-Einsteiger

20.06.14 17:49
Mattes 

WGF-Einsteiger

Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo liebe Mitglieder,

ich bin durch vieles "googlen" auf dieses Forum gestoßen und hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

Ich habe ein einfaches Detektorradio (Antenne(Litze), Kondensator, Spule, Germaniumdiode, Kristallkopfhörer, Erdung) gebaut und folgende Fragen dazu:

Zunächst Info's zu den Bauteilen:

Spule: 97mikroH
Antenne 1: Litze, 15m lang
Antenne 2: Litze, 25-30m lang
Kondensator: verschiedene Kondensatoren von 10pF bis 330pF

Ich höre mit einem gekauften Radio (auf MW) den Sender WDR2 (Bonn) auf 775/720 kHz ganz gut. Zwei andere Sender sehr verrauscht und leise auf höherer/niedriger Frequenz.
Mit meinem gebauten Detektorradio kann ich nur den 775/720 kHz WDR2 Sender hören. Dabei habe ich Antenne 1 direkt angeschlossen und über die Formel (f=1/(sqrt(LC)) die Kapazität berechnet, die erforderlich ist um bei der Frequenz f=775kHz zu landen. Es ergab sich eine Kapazität von ca. 445 pF. So weit so gut. Nun ist es jedoch so, dass ich durch Änderung der Kapazitäten (habe keinen Drehkondensator, daher einfaches zu/ausstecken weiterer Kondensatoren) meine Frequenz nicht ändere, also weiterhin den gleichen Sender höre, nur leiser, bis er dann gar nicht mehr zu hören ist (bei zu hohen Kapazitäten oder zu niedrigen). Ich ändere also nicht die Frequenz, sondern nur die Amplitude (meine Spannung). Warum?

Wenn ich die 2. Antenne nutze, höre ich sogar ohne Kondensator ganz leise den WDR2 Sender. Jetzt bei zustecken von 180pF höre ich den Sender am lautesten. Wenn ich die Kapazität erhöhe (durch zustecken weiterer Kondensatoren) höre ich den Sender wieder leiser. Ich ändere also wieder nur die Amplitude (Spannung) und nicht die Frequenz, warum? Und warum habe ich jetzt eine andere Resonanzfrequenz (2. Antenne, Kondensator=180pF ; 1. Antenne, Kondensator=445pF)?

Ich hatte gehofft, dass durch eine längere Antenne ich auch mehr Spannung in meinen Schwingkreis kriege (dadurch dann den Sender lauter höre). Mein Oszilloskop zeigt an, dass ich nur eine Spannung von ca. 100mV habe. Ist das zu wenig?

Ich würde gerne verstehen, warum ich mit meinem Aufbau nicht die beiden anderen Sender treffen kann. Auch eine nicht direkte Ankopplung der Antenne führt dazu, dass ich nichts mehr höre.

Ich hoffe, ich konnte mein Problem gut schildern.

Vielen Dank!

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20.06.14 19:00
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

20.06.14 19:00
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo Mattes,

erstmal ein herzliches Willkommen.

Das hatten wir gerade erst. Lese bitte erstmal diese Beitragsserie durch:
http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...er-3_118_1.html

da steht die Antwort schon drin.

Viele Grüße
Bernd

24.06.14 12:17
Mattes 

WGF-Einsteiger

24.06.14 12:17
Mattes 

WGF-Einsteiger

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo zusammen,

okay danke erst mal. Das habe ich verstanden. Jetzt bleibt das Problem, dass ich durch indirektes anschließen der Antenne (Verbesserung der Trennschärfe) nichts mehr höre. Würde mir da nicht ein Audio-Verstärker helfen?

Ich habe mal bei Conrad geguckt, weiß aber nicht welchen ich da nehmen müsste. Könnt ihr mir weiterhelfen?

Wie kann ich die Kapazität meiner Antenne bestimmen? Würde gerne wissen, wie viel Farad in meinen Schwingkreis laufen.


Vielen Dank.

Grüße
Mattes

24.06.14 13:38
Frank

nicht registriert

24.06.14 13:38
Frank

nicht registriert

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo Mattes

Wenn du nichts hörst kann das auch daran liegen daß die Resonanzfrequenz deines Schwingkreises irgendwo liegt wo kein Sender sendet. In dem Fall bringt ein Verstärker auch nichts. Besorge dir besser einen mittelwellentauglichen Drehkondensator um erst mal deinen Schwingkreis stufenlos abstimmen zu können.

Gruß Frank

24.06.14 15:07
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

24.06.14 15:07
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo Mattes,

ich wohne in Neunkirchen-Seelscheid und bin etwas über 20km von den Sendern Bonn 774kHz und Langenberg 720kHz entfernt. Der Bonner Sender auf 774 kHz sendet mit provisorischer Antenne (Draht parallel zum Turm) und nur 5kW Senderleistung. Die Reusenantenne des Langenberger Senders rund um den Turm kann auch nicht mit einem reinen Mittelwellenstrahler konkurrieren. Dafür ist die Ausgangsleistung 65kW, nachts allerdings mit Nullstelle Richtung Rhein.

Schalte ich meine Drahtantenne auf das heisse Ende des Parallelschwingkreises, wird dieser so stark bedämpft, dass ich auch kaum etwas im Kopfhörer wahrnehmen kann. Also muss die Kopplung loser werden, was man mit einem Anzapf im unteren Drittel der Schwingkreisspule erreichen kann oder besser mit einer Koppelspule. Bildet diese Koppelspule mit der Antennenkapazität und Erde einen zusätzlichen Serienresonanzkreis, dann geht die Sonne auf, d.h. alles wird trennschärfer und die Schwingkreisspannung wird höher.

Ich höre dann tagsüber auch zusätzlich Wawre 621 kHz und DLF Nordkirchen 549 kHz im Detektor.

Um die Empfindlichkeit zu Maximieren muss auch die Schwingkreisgüte optimal sein, Stichwort: Kreuzwickelspule mit HF-Litze. Der noch fehlende Drehkondensator ist hinsichtlich Güte ebenfalls ein Manko, denn allenfalls Glimmer-Fest-C's können mit einem Luftkondensator mithalten. Sollte die Schwingkreisspule auf einem Wickelkörper aufgewickelt sein, wäre der Werkstoff ebenfalls von Bedeutung.

Viel Spass beim Experimentieren. Viel Zeit bleibt ja nicht mehr. Dem Vernehmen nach könnten die beiden Sender des WDR aber auch noch nächstes Jahr weiter im Betrieb bleiben.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 24.06.14 15:50

24.06.14 19:11
Mattes 

WGF-Einsteiger

24.06.14 19:11
Mattes 

WGF-Einsteiger

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo WalterBar,

auch dir, vielen Dank für die Tipps. Ich habe noch folgende Fragen dazu:

1) Mit meinem gekauften Radio, höre ich auf Mittelwelle bei 774 kHz und 720 kHz genau den gleichen Sender. Übertragen beide (Bonn und Langenberg denn den selben? Ist es denn

2) Durch den direkten Anschluss der Antenne (ans heiße Ende) höre ich bei geeigneter Kapazität den Sender relativ gut. Was meinst du mit Koppelspule? Welche Induktivität sollte diese Koppelspule haben und wie genau schließe ich diese an? Hättest du da ein Schaltbild für mich? Würde dadurch nicht eher die Schwingkreisspannung niedriger werden?

3) Bei einer Kreuzwickelspule mit HF-Litze, ist es da egal wie ich die Kreuzwickel mache? Momentan habe ich eine "Luftspule" auf einer Klopapierrolle. Einen Drehkondensator kann ich sogar besorgen (Bereich: 10-35pF).

Wäre super, wenn du mir die Fragen beantworten könntest.


Grüße und schon mal vorab: Vielen Dank!

Mattes

24.06.14 20:03
Frank

nicht registriert

24.06.14 20:03
Frank

nicht registriert

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo Mattes

Der Kondensator 10-35 pF ist weniger geeignet du brauchst für Mittelwelle einen der bis 340 pF oder besser bis 500 pF geht. Bei der Spule muß man ein wenig probieren, bei einer Klopapierrolle müßte die so um die 60 bis 80 Windungen aus 0,4 mm Kupferlackdraht haben. Ich habe dabei die Antenne immer über einen weiteren Drehkondensator angeschlossen, das sieht dann so aus:


Gruß Frank

Datei-Anhänge
Detektor.gif Detektor.gif (332x)

Mime-Type: image/gif, 1 kB

25.06.14 10:41
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

25.06.14 10:41
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo Mattes,

besorge erst einmal einen Drehko mit einer Endkapazität von etwa 500pF, wie es Frank vorgeschlagen hat. Am besten zwei, das o.a. Schaltbild ist ein guter Start. Trotzdem wird daraus kein Top-DX-Detektor werden! Es ist auch schwer, hier genaue Dimensionierungen vorzuschlagen! Für das bestmögliche Ergebnis muss die Differenz aus Betriebs- und Leerlaufgüte des Schwingkreises möglichst klein werden. (Zur Erinnerung: Güte=Resonanzfrequenz dividiert durch Bandbreite). Das ist nicht zu erzielen, wenn sowohl Diode als auch Antenne am heissen Ende des Schwingkreises liegen. Es ist besser, wenn Diode und Antenne eigene Anzapfungen zwischen unterem Drittel bis maximal Hälfte der Spule bezogen auf das kalte Ende bekommen. Die Antenne hat durch ihre Kürze bezogen auf die Wellenlänge eine stark kapazitive Komponente. Wenn ich 20m in den Baum werfe sind es bei mir um die 200pF, meine 2xL bzw. T-Antenne in 10m Höhe bringt es auf fast 400pF. So etwas kann man nicht an das heisse Ende eines Schwingkreises anschliessen!
So ist es halt günstig, wenn man die resultierende Kapazität aus Antenne und Erdverbindung mit der dazwischen liegenden Koppelspule kompensiert, also Serienresonanz herstellt. Nachteil ist, dass diese Lösung nur für den etwa halben Mittelwellenbereich optimal ist. Lösung wäre eine Anzapfung für den oberen Frequenzbereich. Koppelspule und Schwingkreisspule sollten hinsichtlich Güte beide vergleichbar sein. Durch variable Annäherung der Spulen kann man den optimalen Punkt der Kopplung finden.

Ich habe mir die 3 obigen Links angesehen. Da steht eigentlich alles drin, was man wissen sollte. Man darf nicht zuviel von einem Detektor abverlangen. Wenn man alles optimiert, kann man an meinem Wohnort im Detektor tagsüber folgende Sender hören:

Loran-C (100kHz)
NDB LV und LW Flughafen Köln/Bonn
Donebach 153 kHz
Allouis 162 kHz
Felsberg 183 kHz
Beidweiler 234 kHz
Nordkirchen 549 kHz
Wawre 621 kHz
Langenberg 720 kHz
Bonn 774 kHz

Luxemburg 1440 kHz müsste auch möglich sein, die spielen aber zuviel mit der Leistung und Antennenausrichtung.

Abschliessend noch zu Deinen speziellen Fragen:
1) Ja, beide Sender strahlen das gleiche Programm aus: WDR2 bzw. VERA/Verkehrsfunk.
2) Das mit der Koppelspule ist nach obiger Beschreibung sicherlich klar geworden. Nein, die Spannungen steigen. Momentan wird bei Dir die Betriebsgüte bei 10 liegen. Du kannst das abschätzen, ob Du z.B. überhaupt die beiden WDR Sender trennen kannst. Ich kann es mit Deiner Methode hier nicht. Übrigens belastet der Tastkopf des Oszilloskops den Kreis auch schon unzulässig stark.
3) Zu den Unterschieden der Kreuzwickelspulen möchte ich mangels Erfahrung nichts sagen. Ich habe nur meine Langwellenspulen selber gewickelt, die Mittelwellenspulen gekauft bzw. ersteigert. Aber der freitragende kapazitätsarme Aufbau inklusive Formfaktor bestimmt die Güte und es ist locker eine Verdopplung drin! Mit der Papierspule aus dem Radiomann-Experimentierkasten ist mein Detektorempfang übrigens sehr mangelhaft.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 25.06.14 10:43

27.06.14 11:48
Mattes 

WGF-Einsteiger

27.06.14 11:48
Mattes 

WGF-Einsteiger

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Hallo Zusammen :=),

vielen Dank Frank und WalterBar!

Also ich fasse das noch mal kurz zum eigenen Verständnis zusammen:

Das Antennenende an einen Luftdrehkondensator (bis 500pF), dann an eine Spule und dann erst an meinen Schwingkreis anschließen, richtig? (Antennenende, Luftdrehkond, Serienspule, Schwingkreis ; So wie in Frank's Abbildung nur das nach dem Kondensator noch eine Spule in Serie kommt)?

Die Diode soll an das untere Drittel der Schwingkreisspule, eventuell auch das Antennenende, richtig?

Wie misst/bestimmst du die Kapazität deiner Antenne? (Formeln?, Messung?)

Wie kann ich die Betriebsgüte abschätzen, ausrechnen? (Mir ist klar Güte=Resonanzfreq/Bandbreite, woher soll ich die Bandbreite wissen?)


Werde mir den Luftdrehkondensator(n) besorgen und eine zusätzliche Spule wickeln. Sobald ich den Aufbau habe, werde ich mich evtl. mit Fotos noch mal rückmelden.

Vielen Dank! =)

Grüße
Mattes

27.06.14 19:24
Frank

nicht registriert

27.06.14 19:24
Frank

nicht registriert

Re: Fragen zum selbstgebauten Detektorempfänger

Mattes:
Wie misst/bestimmst du die Kapazität deiner Antenne? (Formeln?, Messung?)
Ich habe so was immer ausprobiert, aber wenn du so gerne rechnest kannst du dich ja mal durch http : // tinyurl.com/noc66qh
arbeiten. Da sind auch ganz brauchbare Ideen dabei, vor allem wenn man keinen Drehkondensator hat kann man auch die Spule variabel machen. Ich hatte das auch mal ausprobiert. Die Abstimmung ist zwar nicht so komfortabel wie mit einen Drehknopf am Kondensator, aber funktioniert auch...

Gruß Frank

Admin: Link unanklickbar gemacht

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