ich suche nun schon seit geraumer Zeit den richtigen Schaltplan zu diesen niedlichen Empfänger. Im Gegensatz zu den veröffentlichten Plänen in der Literatur und Netz , hat er nur 5 Transistoren statt 6 .
Hier noch der Text , den ich auch bereits im "Raupenhaus" als PDF veröffentlichen lies.
Micro - russischer Kleinstempfänger
Das Gerät wurde zu DDR-Zeiten ca. Ende der 1960er , Anfang der 1970er Jahre von den RFT-Filialen vertrieben.
Die Restauration dieses Gerätes ist nicht ganz einfach, weniger wegen der Kleinheit, mehr wegen des zugeklebten Gehäuses. Die Öffnung ist eines der schwierigsten Probleme.
Meine Variante der Öffnung ist das „Aufmeißeln“ mit einem Rasierklingenstückchen (eingespannt in irgendeinem Halter). Die Eindringtiefe muß durch den Halter begrenzt sein, um das Innenleben nicht zu zerstören. Leider hatte ich keine Ahnung von der Wandstärke des Gehäuses und des inneren Aufbaues, und folglich hatte ich einen Teil der Ferritstabwicklung mit durchtrennt. Das sehe ich positiv und negativ. Negativ – ich muß die Windungszahl durch Abwickeln ermitteln, und positiv – ich kenne nun die ungefähren Wicklungsdaten. Mir bekannte Fehler des Gerätes:
• Elko ist ausgetrocknet – leicht auswechselbar wenn es offen ist • Ohrhörerkabel ist durch ausgelaufenem Akku abgefressen – hat bei mir nur der Wechsel des Kabels geholfen, da es durch Kapillarwirkung bis viele cm hinein zerfressen war – geht auch nur bei geöffnetem Gehäuse • Ohrhörerstecker hat intern einen Wackelkontakt – Kabel knapp hinter dem Hörer abschneiden ; Kabelstummel mit Knickschutz herausziehen ; Steckerstifte mit Lötkolben vorsichtig erhitzen und herausziehen (Stecker ist Thermoplast) ; Löcher im Stecker mit geeignetem Bohrer etwas frei machen ; Kabel mit Knickschutz in Stecker einführen, abisolieren und vorsichtig an die vorher verzinnten Steckerstifte anlöten • Steckerstifte mit Lötkolben wieder vorsichtig in den Stecker drücken , prüfen , mit UHU-Plastikkleber von der Kabelseite verkleben (Zugentlastung) , trocknen lassen – eventuell nochmals Kleber nachgeben , und dann Knickschutz an Kabel und Stecker ankleben und mindestens 2 Tage ohne Belastung trocknen lassen
Das Alles ist aber nur etwas für einen erfahrenen Löter und sollte aber trotzdem an eventuell vorhandenen anderen russischen Teilen geübt werden – zum Glück sind die Ohrhörerkabel aus dieser Zeit für viele Geräte identisch – leider sind aber auch die Fehler identisch.
Zum Verschließen des Gehäuses ist mir noch nichts besseres als glasklares Klebeband eingefallen.
Ich werde den Beitrag noch verfeinern und erweitern sobald ich genauere Kenntnis über die Schaltung erlangt habe – die Schaltung dieses Gerätes entspricht nicht der in der electronica Heft 99 und Heft 130 Veröffentlichten. Über jegliche Infos wäre ich sehr dankbar – siehe Forum „Micro russischer Miniaturempfänger“
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
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Es gibt drei Empfänger mit 5 Transistoren, hergestellt in den Weiten des russischen Landes, die auf die schönen Namen Majak, Era und Micron hören. Es sind ebenfalls Geradeausempfänger mit einem Kreis. Es wäre möglich, daß Dein Micro mit einem dieser Empfänger verwandt ist.
das ist ja ein schnuckeliges Teilchen. Nun kann ich jedoch zwischen dem vierten und dem fünften Bild irgendwie keinen Unterschied feststellen - vielleicht bin ich auch nur zu blöde dazu. Welche Empfangsleistungen bietet das Radio denn so? Zum Vergleich: Mit dem Nachbau des "Mini-Radios aus einer "Funkschau" von 1959" (siehe hierzu auch im Forum den Thread) sind hier im Rhein-Main-Raum abends viele, besonders auswärtige Stationen glasklar aufzunehmen. BTW: Könntest Du ein Bild mit einem bekannten Gegenstand (z.B. Streichholzschachtel ohne Werbung, Einwegfeuerzeug o.ä.) oder Massstab einstellen, damit man sich von der "Grösse" des Gerätes eine Vorstellung machen kann? Das wäre sehr nett - danke!
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Die Streicholzschachtel mußt Du in Gedanken aufrufen. Das Gerät hat die Abmessungen 43 x 30 x 13 mm. Das Gewicht liegt bei 20 Gramm, Betrieb über einen mitgelieferten Ohrhörer. Baujahr 1965, ein Transistor hat etwa einen Kopfdurchmesser von 1,5 mm. Meine Angaben beziehen sich auf die Ausführung mit sechs Transistoren, die etwa 1966 importiert wurde. Die Ausführung vom Bernd kann durchaus abweichen. Schauen wir also, welche Angaben er uns machen kann. Meine Angaben beziehen sich auf die Ausführung mit 6 Germaniumtransistoren von 1965/ 66.
die Pläne von Majak und Era stimmen nicht überein - in meinem Micro ist keine Diode vorhanden.
Die Transistoren GT310 laut der anderen Schaltung sind auch in meinem Gerät . Die Transistorköpfe sind etwa 3mm x 3mm - das simmt auch mit dem Datenblatt überein.
Die Maße sind ca. 30mm x 44mm x 8mm.
Möglicherweise hat man wegen der höheren Senderdichte für die DDR-Variante die Schaltung vereinfacht.
Nun von Empfangsleistung wollen wir da mal nicht sprechen - tagsüber ist so gut wie nichts los , abends kommen schon paar Sender rein. Nun , ja , Der ist ja sicher auch nur als Ortsenderempfänger gedacht , bzw Werbeobjekt auf Messen , vermute ich mal.
Das falsche Bild habe ich geändert - Ihr könnt wieder saugen !
Jürgen, den Thread hatte ich schon mal gelesen , aber die Schaltung konnte ich nicht sehen , die würde mich aber mal interessieren.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
dann schau´ doch bitte einmal auf die erste Seite im Thread "Forum » Radiotechnik » Miniradio. Seite 90 einer Funkschau fehlt." Dort hat der Rainer dankenswerterweise die Schaltung eingestellt. Aber sag´ einmal - der "Micro" verwendet doch auch Ge-Transistoren, oder? Leider kenne ich mich mit den russischen Typen nicht so besonders aus.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Ja , das sind alles Ge-Transistoren mit sogar recht hoher Grenzfrequenz - wohl um bei der niedrigen Spannung noch etwas Verstärkung zu haben. Die erste HF-Stufe ist sogar geregelt. Ich wollte schon mal die 6-Transistorvariante nachbauen , aber mir fehlen noch paar Transistoren . Dann könnte man mal die Empfindlichkeit beider Schaltungen vergleichen.
Viele Grüße Bernd
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Schau Dir mal die Schaltung mit den 6 Transistoren etwas genauer an. Die beiden letzten Transistoren sind so geschaltet, daß sie ihren Arbeitspunkt in gegenseitiger Abhängigkeit einstellen. Die Basisspannung für den vorletzten Transistor wird mit dem Elko (10µF) gepuffert und über einen Vorwiderstand der Basis des ersten Transistors zugeführt. Damit wird auch dessen Arbeitspunkt stabilisiert. Man erreicht damit eine bessere Stabilität der Schaltung bei Temperaturänderungen, da die kleine Betriebsspannung keine Stabilisierung mit einem Emitterwiderstand zuläßt. Bei den restlichen Transistoren stabilisiert man den Arbeitspunkt, indem man die Basisvorspannung über einen Vorwiderstand vom Kollektor aus zuführt. Auch das dient im Vergleich zur direkten Versorgung aus der negativen Betriebsspannung der Stabilisierung des Arbeitspunktes gegenüber Temperaturänderungen.
Wirkungsweise: Steigende Umgebungstemperatur läßt den Reststrom des Transistors ansteigen. Als Folge sinkt die Spannung am Kollektor, gleichzeitig geht auch der Basisstrom zurück und wirkt damit dem Absinken der Kollektorspannung entgegen. Bei Abkühlung sind die Verhältnisse umgekehrt. Im Dateianhang sind die Schaltungsprinzipien zu sehen. Der Emitterwiderstand in der linken Teilschaltung unterstützt die Wirkung der Basisstromsteuerung zusätzlich. Er stellt aber auch eine Gegenkopplung für das Nutzsignal dar, weil er nicht kapazitiv überbrückt ist.
die Funktion der einzelnen Stufen ist mir schon klar . Mit dem Spannungsabfall der Endstufe werden nicht nur der direkt gekoppelte NF-Verstärker gegengekoppelt , sondern über das RC-Glied eine Regelspannung für HF-Vorstufe erzeugt. Das ist schon eine durchdachte Schaltung.
Aber abgesehen davon suche ich der Vollständigkeit immer noch den zu meinem Gerät gehörenden Plan.
Heute Vormittag habe ich mal eine neue LR44 eingesetzt . Allerdings ist dadurch die Betriebsspannung 300...400mV größer. Auf MW 3 Sender laut und 4...6 Sender leise und auf LW 3 Sender laut und der Digitale übersteuert sogar soweit das es zum Schwingen kommt.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Unter der Bezeichnung Micro Sonic gab es auch noch eine 7-Transistor-Version (jedenfalls habe ich den Schaltplan in der Originalverpackung eines so bezeichneten Gerätes gefunden - den russischen Text auf dem Schaltplan kann ich nicht übersetzen).
Gruss, Walter
Admin: Komplettschaltbild gelöscht, da Urheberrechtslage unklar.
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