Ich hoffe, das sich hier im Forum jemand findet, der noch einen "Russentod" kennt. Zuerst möchte ich das etwas fremd anmutende Wort durch die Abkürzung RT für diesen Thread ersetzen.
Meines Wissens war der RT ein spezielles Gerät, welches im Raum Karl Marx Stadt in der DDR dazu genutzt wurde, den störenden Funkverkehr eines russischen Armee Senders auszublenden, dieser störte den Ton - Empfang des 2. deutschen Fernsehens.
Der RT war einfach zu bauen, man benötigte einen Zylinder, wahlweise Milchtopf aus Metall. In diesen wurde eine auf einer Seite an Masse (Zylinder Gehäuse) gelegte Spule aus dickem Kupfer eingebaut. Unterhalb dieser, an der Unterseite des Zylinders befanden links und rechts zwei Antennenbuchsen (Eingang/Ausgang), von denen ging eine Spule mit 1 bis 2 Wicklungen unter der dicken Kupferspule vorbei, diese diente zur Auskopplung.
Überhalb der Kupferspule war ein Plattenkondensator befestigt, dieser konnte näher oder weiter zur Kupferspule geschraubt werden, man stellte ihn so lange ein, bis der störende Funkverkehr verschwunden sein.
Ist diese Erklärung soweit richtig - Frage an alle DDR Techniker.
Mein RT besteht aus einem 20cm langen Eisenrohr mit 10cm Durchmesser, der Plattenkondensator ist eine dicke Karosserie Scheibe, dieser wird an einem Stück Holz befestigt in den RT eingehängt und kann mittels einer Schraube die durch eine Gewindehülse im Holz geführt wird, verstellt werden.
Meines Wissens nach müsste der Plattenkondensator auch einseitig an Masse gelegt werden, ist das richtig?
Im Internet findet man nicht viel brauchbares über den RT, eine Handzeichnung habe ich bekommen können, hier wird jedoch eine Blattfeder verwendet, die ich nicht habe, deshalb möchte ich den Plattenkondensator mittels Schraube verändern.
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danke für die Erinnerung , Zeichnung und Beschreibung.
Deine Beschreibung ist richtig. Es ist ein Saugkreis, welcher den Störsender kurzschließt. Ich kenne das auch noch von meinem Onkel in Chemnitz. Oben war einfach ein Bügel aus Flachmaterial beidseitig abgewinkelt und am Rohr festgeschraubt. Und mittig ein dickes Gewinde M10 oder M12 geschnitten. Der Kondensator eine runde Scheibe an eine Gewindespindel hartgelötet und oben einfach ein Querstab zum Drehen. Masse bekam die Platte durch das Gewinde. Wenn ich mich recht erinnere , war das Ganze etwas handempfindlich und die Einstellerei etwas Fummelei. Eventuell weil der Topf oben nicht vollstädig zu war bzw, weil kein Koxkabel, sondern Bandkabel von und zum Topf gingen.
Eigentlich wird bei solchen Topfkreisen keine Isolation der Platte notwendig, da diese ja an Masse liegt. Professionell ist diese Platte ringsum mit Schleifkontakten versehen, wellche innigen Kontakt zum Zylinder bilden. Warum das Isoliert sein soll, weiß ich nicht. Eher würde ich verstehen, wenn nach Deiner Zeichnung, der Gewindeteil nebst Knopf nichtmetallisch wären, da durch die einseitige Masse der Platte am Knopf nicht ganz Massepotential ist.
Die Platte muß aber nicht über einen Draht, sondern ein großflächiges Masseband mit dem Zylinder verbunden werden (Kupferfolie oder so) oder eben mit einem stärkeren Gewindebolzen ohne Isolation direkt.
Aber keine magnetischen Materialien verwenden, sonst machst Du die Güte zur Sau - ich denke auch der Zylinder nicht.
Ich glaube der Zylinder war ein selbstgefertigtes Rohr aus relativ starkem Kupferblech hart verlötet.
Viel Erfolg Bernd
Habe gerade im Netz etwas gefunden: h t t p://www.spiegel.de/einestages/kalter-krieg-ums-tv-a-949675.html#featuredEntry So ähnlich , wie auf dem ersten Bild sah der aus. Weiter hinten sind noch zwei Andere zu sehen.
Hallo Mit diesen Sperrkreisen hatte ich ca. 1970 als Lehrling zu tun. Sie wurden in GAA (Gemeinschaftsantennenanlagen) verbaut. w w w .antennenservicespremberg.de/museum/filter_sk3/museum_filter_sk3.htm
Abgestimmt wurde oben mit einem Rohrtrimmer. Gruß Hal
Zitat aus dem Netz: Sperrkreise
Entwicklung des selektiven UKW-Sperrkreises SK 3 UKW mit Wendeltopfkreisen zur Vermeidung von Übersteuerungen von starken Ortssendern. SK 3 UKW
Für den UKW-Hörrundfunkbereich SK 1 UKW, SK 3 UKW
Frequenzbereich 80 - 110 MHz Bandbreite ca. 150 kHz Ein- und Ausgangsimpedanz 60/75 Ohm Sperrdämpfung 20 oder 26 dB Anzahl der Topfkreise SK 1 UKW 1 SK 3 UKW 3
Hallo Bernd, ja, in dem Thread von Jörg haben wir den UKW Topfkreis diskutiert, so ab Seite 7. Du hast da schon mal auf den Spiegelartikel hingewiesen, die url hat sich wohl inzwischen geändert. Ich habe aber im Gedächtnis, dass es einen eigenen Thread zu selektiven VHF Antennenfiltern mit Bildern gab. Ich muss mich täuschen, finds nicht mehr. Viele Grüße, Jan
Ich wollte noch kurz erwähnen, das ich den RT für eine Museums Austellung baue, d.h. er muss nicht technisch funktionieren, jedoch sollte der RT so aussehen wie ein Selbstbau aus der DDR.
Darum muss ich größtenteils Materialien aus dem Schrott verwenden, Material aus dem Baumarkt sieht nicht aus. Wie soll ich jetzt die Masseanbindung für den Kondensator bauen, einen dicken Draht 4mm² an die Gewindehülse anlöten und mit dem Zylinder verbinden?
Soweit ist meachnisch alles fertig und auf dem Plan ist die Aufhängung vom Kondensator ja auch isoliert.
"Ich wollte noch kurz erwähnen, das ich den RT für eine Museums Austellung baue, d.h. er muss nicht technisch funktionieren, jedoch sollte der RT so aussehen wie ein Selbstbau aus der DDR."
Dann ist es doch egal. Alle Konstrukte haben mehr oder weniger gut funktioniert. Jeder hat es nach seinen Möglichkeiten nachgebaut und oft keine Ahnung von HF-Technik gehabt - war ja auch eher Klempnerarbeit.