heute wurde in der Nachmittagssendung des ZDF Bares für Rares ein britischer IMF GT2101 Highend Plattenspieler vorgestellt. Das sicher sehr seltene Gerät wurde auf 2000 -3000 Eur geschätzt. Von den potentiellen Käufern erreichten aber Angebote bei weitem nicht die 2000 EUR Marke. So nahm der Anbieter das Gerät wieder mit.
Um 1975 war der Turntable so etwas wie der Ferrari unter den Plattenspielern, preislich für die meisten HiFi-Fans (wie mich) unerreichbar.
Hier kann ein solches Gerät betrachtet werden: http : // 0339436.netsolhost. com/WordPress/gale-gt2101-turntable/
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
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wumpus:Um 1975 war der Turntable so etwas wie der Ferrari unter den Plattenspielern, preislich für die meisten HiFi-Fans (wie mich) unerreichbar.
Hallo Rainer, um beim Autovergleich zu bleiben. Meine Opel brachten mich auch überall hin.
Was war den solchen Geräten nachgeschaltet. Verstärker und Lautsprecher mussten dann ja auch aus der Oberüberklasse sein. Ich hatte damals und habe auch heute keine Schallplatte, die diesem Dreher gerecht wäre. Wenn man auch noch bedenkt, was so ein Normalohr vor Erfindung der Wattestäbchen aufnehmen konnte.... (Stichwort "Schmalzbohrer".)
ja das ist eben die alte Geschichte: Dem Einen kann die Technik nicht kompliziert genug und hochwertig genug sein, dem Anderen genügt das Normale. Wahrscheinlich haben beide Recht. Ich denke aber, wer einen solchen Plattenspieler hatte, legte auch bei den anderen HiFi-Komponenten Wert auf Spitzentechnik.
Ich will Dir mal eine Geschichte aus Berlin aus den Jahren um 1980 erzählen. Es gab da einen Highend-Hifi-Laden, Da standen HiFi-Anlagen herum, wo eine Komplett-Anlage auch mal problemlos 30000 DM kosten konnte. Ich war oft da, weil ich den Besitzer ganz gut kannte. Er hatte eine Schalttafel, mit der er bis 20 Plattenspieler, Tonbandgeräte, Tuner, Hifi-Verstärker, Lautsprecher wechselseitig verbinden konnte, und zwar"blind" für Besucher und Interessierte.
Und nun kommt es. Es gab da einen HiFi-Freak, der auch dort arbeitete, der konnte konnte bei Messplatten und Spezial-Premiumpressungen heraushören, welche Plattenspieler / Tonabnehmer - Kombination gerade geschaltet war. Das klappte zumindest zuverlässig bei 3 der damals gerade 12 angeschlossenen Plattenspieler. Ich dachte zuerst an einen Trick, habe aber dann selbst umgeschaltet und der Proband hatte die Augen verbunden.
Ich selbst konnte keine Unterschiede wahrnehmen. Will damit auch nur sagen: Es gibt wohl Menschen, für die ein solches Highend-Gerät einen Sinn ergeben könnten...
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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der Haken an solchen Sachen ist ein anderer, (wenn man aus dem Wohnzimmer geschickt wird damit es die Musik nicht stört, blöde Kindheit..) was dann bei den kleinen Rachepläne hervorruft die sie viele viele Jahre später umsetzen, dann kommt der ganze HiFi-Altar so wie er ist in Dunkelhaft auf den Dachboden, mind. für die Zeit einer Kindheit. Ist die Strafe abgesessen kann man zumindest alle Elkos dadrin für tot erklären und hat bestenfalls noch Restaurationsobjekte mit entsprechend geringerem Wert.
Hab die Sendung auch gesehen und bin bei Recherchen nach dem IMF hier gelandet.
Ich hab' selber so Geraffel hier noch stehen als alter HighEnder und habe quasi als "Zeitzeuge" (*) bei den Plattenspielern (bzw. Laufwerken) diverse Trends und Hypes über die Jahre so mitbekommen.
Der IMF ist ein sagenumwobener Hingucker aber konstruktiv nicht das Gelbe vom Ei. Transrotor brachte auch ähnlich aussehende Laufwerke auf den Markt. Da geht's mehr um Gucken, Design und manchmal auch nur finanziell "dicke Hose" als Hören und Klangqualität. Der Designclou ist/war hier die Abkehr vom soliden Plattenteller. Die Platten "schwebten" auf irrwitzig anmutenden, mehr oder minder filigranen Haltekonstruktionen. Es gibt aktuell auch Anbieter von so was.
Dem steht aber entgegen, dass es eine ganze Reihe Laufwerkshersteller gab, die zunhemend große Massen für Teller forderten (um Antriebsgleichlaufschwankungen zu minimieren). Hier reden wir zum Teil von Steintellern in Grabsteindicke und enstpr. Massen. An der Oberflächen wurden teils dann die Scheiben mittels Unterdruck mechanisch optimal angekoppelt. Idee: Ableiten von Schwingungen, Resonanzen im Bereich der in der Rille laufenden Abtastnadeln. Bei diesen Ableitungsgläubigen gingen dann auch noch Glaubensfragen hins. Tellermaterial los, von Stein, über Gläser, Metalle bis dann - von Ungläubigen und Ketzren- zu vibrationsdämpfenden Kompositstoffen. Nun ja... leicht esoterisch ABER die Platten lagen angesaugt viel planer und das hört man.
Hersteller in gewisser Vorreiterrolle von so Unterdruckgeschichten war in meiner Erinnerung MICRO SEIKI mit integrierten Vakuumpumpen. Ich hab die Hartz IV Version von so was. Und zwar den "Vacuum Disc Stabilizer" im Vetrieb von Räke. Den schoß ich für €30.- seinerzeit in der Bucht. Das ist ein mit Dichtlippe versehene Plattentellerunterlage, die anstatt der originalen des Plattenspielers aufgelegt wird. Da kommt die Platte drauf und dann auf den Zentrierstift ein Art Vakuumpumpe in Form eines "Schröpfkops" mit Faltenbalg. Beim Aufsetzen schön zusammengedrückt zieht der dann die Luft durch das Mittelloch unter der Platte ab und saugt die schön fest. Eine kleine Gummidichtung verhindert das Nachströmen von Luft lange genug zum Abspielen einer Plattenseite. Und das war klanglich wirklich ein guter Kauf.
Aus Designgründen (das Auge hört mit) nutze ich einen MICRO SEIKI DQX500, der auch ein wenig das Design abseits der Kiste mit Metallscheibe drauf bedient. Das ganze auch noch auf einem Grabsteinrohling unter Klarsichthaube stehend...OK, schon gut...
Probleme, die ich bei dem IMF-Laufwerk sehe sind folgende: * Gerade euch hier brauche ich über Alterung elektronischer Bauteile nichts zu erzählen. Das Ding hat auf jeden Fall eine Gleichlaufstabilisierung und die dürfte nach nun fast 50 Jahren mal zur Überholung fällig sein. * Ähnliches für Mechanik mit verranzter Schmierung * Mir flogen bei meinem SEIKI die Gummipuffer "zeroxidiert" und pulverrisert um die Ohren. So was hat der IMF sicher auch nicht zu knapp an irgendwelchen Lagerungen und Gehäuseteilen.
Klanglich gibt es aktuell unfraglich besseres für viel weniger Geld. Und ob man den Spieler ohne irgendwelche Ersatzteile noch optimal in den Griff kriegen kann, wäre zu klären und ist sehr fraglich.
FAZIT Als Skulptur für ein 2-3 Hunnis könnte man sich den als Sammler von ollen HiFi-Klamotten vielleicht als Kindeheitstraum in die Bude stellen. Die Dinger haben eine Lebenspanne und sind nicht unendlich haltbar. Außerdem haben die LAufwerksetwickler nicht seit 1970-72 gepennt.