Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
Hallo Rainer,
ja jetzt wo Du es sagst, es ist das Bauteil 119 - stimmt! Zwei Anschlüsse, ein Anschluss geht abgeschirmt zum Kondensator. Ein Teil der Kondensatoren sind so mit einer Masse umpresste Typen. Hier bei meinem Gerät sind alle mit Risse und teilweise aufgeplatzt! Also bei diesem Modell ist viel Arbeit notwendig. Auch alle Parallelkondis in den Filtern (das sind die mit gelber rissiger Vergussmasse) und diese Keramik-C hier mit den sulfierten Silberbelägen müssen auf der Unterseite unsichtbar mit Ersatztrimmern versehen werden. Bemerkenswert ist auch, das auf der linken Lötleiste Bauteile punktgeschweißt auf die Lötösen befestigt wurden. Wenn herrichten - ich komme erst in den nächsten Jahre dazu. Wenn - dann entweder richtig herrichten, oder lassen.
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Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
Hallo Debo und die anderen Besitzer eines Telefunken D860,
das ist wahrlich ein bemerkenswertes Radio, dessen Restaurierung sicher aufwändig ist, aber sich doch in jedem Fall lohnt. Hier wurde ein Spitzenprodukt von Telefunken geschaffen.
Aus Sicht von 1939 war das unbedingt eine "heisse Kiste" und hat aus heutiger Sicht so manches kleines Geheimnis, wenn man die Bedienungsanleitung nicht hat.
Ich habe den Startbeitrag nochmals (mit Eurer Hilfe) überarbeitet.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
Sehr schade, das meine Beiträge hier scheinbar ignoriert werden.
Das das gesuchte Poti die Nummer 119 ist, schrieb ICH hier schon im vorletzten Beitrag auf Seite 2... Auch das viele Bauteile auf der NF-Platine punktgeschweißt sind und die schwarzen Kondensatoren zum aufplatzen neigen, schrieb ich im Reparaturbericht zu meinem D860WK schon...
Sicher ist der D860WK ein anspruchsvolles Gerät, aber die Restaurierung ist eher einfach und nur Fleißarbeit. Z.B. bei meinem Gerät waren die Hoges Scheibenkondensatoren absolut in der Toleranz. Auch die Trimmer sind trotz ihres verdächtigen Aussehens funktionsfähig: Hier ein Bild aus meinen Restaurationsunterlagen:
Aber das wird wohl wieder auch niemanden interessieren, also bin ich hier raus.
Viele Grüße,
Axel
......................................................................................................................... . Da will man endlich mal in Ruhe die Werkstatt aufräumen und was passiert? ...Man hat keine Lust.
Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
Hallo Axel,
ja Du warst der Erste. Sorry, das war keine Absicht, bitte nicht verärgert sein! Dein Beitrag von damals ist sehr wertvoll! Ich habe sogar damals in dem ab 10/2014 von Dir begonnenen Strang auch geantwortet. Habe aber mein Gerät komischerweise nicht erwähnt, obwohl ich das damals schon besessen haben müsste. Und bis gestern auch vergessen gehabt.
Das da ein paar Bauteile punktgeschweißt sind und die schwarz umgossenen Kondis aufgeplatzt, hatte ich gestern Abend im halbdunklen garnicht gesehen.
Da gibt es doch eine Stelle an der man den Skalenzeigerstreifen vom Skalenseil lösen muss bei Chassisausbau - ist das richtig?
Ok, wenn die Scheibenkondis in der Toleranz sind, dann braucht man erstmal nichts zu machen. dann hast Du die in den Filterbechern mit der gelben Vergussmasse sicher auch gemessen. Wobei - man kann augenscheinlich die Filterbecher einfach abziehen nach lösen der Befestigungsschrauben zum Chassis.
@ Rainer:
Hier noch zwei Bilder. Draufsicht Tastenreihe. Fehlende Kunststoffabdeckungsstreifen kann man selber schneiden.
Hier bei abgenommenem Emblem die Draufsicht auf die Einstellspindeln der rechtsseitig des BBr-Knopfes. Und ja, ein geübter Besitzer könnte da auch selber einstellen.
Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
wumpus:Hallo Debo und die anderen Besitzer eines Telefunken D860, das ist wahrlich ein bemerkenswertes Radio, dessen Restaurierung sicher aufwändig ist, aber sich doch in jedem Fall lohnt.
Ja da hast recht. Ich sollte den noch anpacken - irgendwann
wumpus: Hier wurde ein Spitzenprodukt von Telefunken geschaffen. Aus Sicht von 1939 war das unbedingt eine "heisse Kiste" und hat aus heutiger Sicht so manches kleines Geheimnis, wenn man die Bedienungsanleitung nicht hat.
Naja schon, aber warum hat er dann kein AFC? Der 898WK (eine Röhre mehr) und der 8001WK haben das doch schon gehabt? War es Telefunken zu preiskritisch weil es den 860WK noch etwas teurer gemacht hätte? Die Verkaufsstückzahl muss ordentlich gewesen sein, das Modell ist überhaupt nicht selten, wurde viele Male in der Bucht angeboten. Sogar bei uns, da ist einmal im Jahr "Antikmeile" auf dem Marktplatz mit professionellen Trödlern, wurde schon mal einer angeboten. Ca. 500€ in fast gleich gutem Zustand.
Man wird fast immer ein besseres Gerät als das gerade vorgestellte Modell finden.
Trotzdem grenzt sich doch der D860 weit von der Masse der Durchschnittsradios von 1939 mit seiner Programme-Wahl ab. Auch die Ausgangsleistung und Bandbreitenregelung sind doch weitere Hinweise auf Spitzentechnik.
Den Katalogen von Eltax und "Deutsche Rundfunkgeräte" von 1939 ist zum D860 der Zuordnungsbegriff "Spitzensuper" ebenfalls zugeordnet. Billig war der auch nicht gerade mit seinen 600 RM.
Hier ein Bildzitat aus dem Katalog "Deutsche Rundfunkgeräte Jahrgang 1939/40":
Man sieht da gut den Klassenunterschied Großsuper / Spitzensuper.
p.s. Für mich als Nichtbesitzer taucht noch die Frage auf: Das Gerät hatte zwei MW-Skalen, aber einen MW-Bereich. Bedeutete das: Beide Skalen waren sozusagen nur überlagert um mehr Sendernamen zeigen zu können? Der Kunde springt also gedanklich immer zwischen den beiden Skalen hin- und her während er den Zeiger dreht? Und infolge dessen waren bei MW-Stellung beide MW-Skalen beleuchtet? Nach Schaltbild eigentlich schon.
Bildzitate aus der Original-Telefunken Bedienungsanleitung:
Der Hinweis auf die Anzeigesystematik zeigt nämlich nicht die Bedeutung der BEIDEN MW-Skalen auf oder ich habe es in der Anleitung überlesen...
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
Hallo zusammen
Rainer schrieb:
"p.s. Für mich als Nichtbesitzer taucht noch die Frage auf: Das Gerät hatte zwei MW-Skalen, aber einen MW-Bereich. Bedeutete das: Beide Skalen waren sozusagen nur überlagert um mehr Sendernamen zeigen zu können? Der Kunde springt also gedanklich immer zwischen den beiden Skalen hin- und her während er den Zeiger dreht? Und infolge dessen waren bei MW-Stellung beide MW-Skalen beleuchtet? Nach Schaltbild eigentlich schon."
Ja, das sehe ich ebenso...
Hier habe ich die beiden MW-Skalen zusammengefügt, um mehr Deutlichkeit zu erhalten, auch wenn die Stationsnamen sehr undeutlich geworden sind-
Re: Schaltbild vom Telefunken D860 von 1939 hat es in sich!
Hallo Wolfgang, hallo Rainer,
wahrscheinlich fanden die Telefunken Gehäusegestalter das eine breite mittlere MW-Skale unschicklich auf das Aussehen wirkt. Die untere MW Skale trägt die Frequenzskalierung, die obere nicht.
Ganz oben LW, ganz unten KW.
(Ich kann jetzt nicht Einschalten und zeigen das wohl beide mittlere Skalen leuchten wenn MW gewählt ist, Axel hat sich ausgeklinkt und mein Gerät ist unrestauriert und die originalen Funkenstör-C sind noch drin)
Also muss ich es für heute mal so belassen.
Ja, dann war der 860WK von 1939 dann das letzte Spitzengerät im Jahrgang. Es gab noch keinen Nachfolger des 8001WK. Etwa einen 9001WK??? Und dann war Krieg.
Ich habe noch einen Telefunken Phonoschrank PSS mit Bezeichnung xx/39 = Jahr 1939. Zum 898WK und 8001WK passt der nicht, weil kein Makassarfunier. Ich habe diesen aber momentan auch nicht hier, kann kein Bild von beiden Geräten zusammen machen. Aber irgendwie fand ich den PSS/39 etwas schmal für den doch breit wirkenden 860WK mit 68,5cm ohne Wellenschalterknopf. Wobei der 800WK ist mit 70,5cm etwas breiter. Gab es vielleicht einen noch breiteren PSS/39? Die nächsten Tage hole ich den PSS mal her, dann sehen wir was Sache ist. Spannend ist das schon jetzt
Was gibt dein Prospekt her Rainer zum Thema Phonounterschrank PSS?