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Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
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26.07.22 22:28
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

26.07.22 22:28
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken

Leider ist der Erste Bericht der Funkschau über den Luxemburg-Effekt (1934/Heft 49)
nicht zu finden, aber auch in Amerika fand die Erscheinung Interesse:



Der Luxemburg-Effekt wurde demnach 1934 von dem
"Natuurkundig Laboratorium der N .N . Philips Gloeilampenfabrieken, Eindhoven (Holland)"
untersucht.
Ein Bericht darüber (Dr. van der Pool , van der Mark) ist hier zu finden
https://www.kivi.nl/uploads/media/56fa94b4707bb/07.pdf
Es werden eingehender die Tests beschrieben, die gemeinsam von den Sendern Beromünster und Luxemburg und
Eindhoven als "Aufzeichner und Auswerter" systematisch durchgeführt wurden.

Man erwartete in den Niederlanden den Effekt beim Sender Athlone (Irland), sobald der neue,
starke Sender Droitwich zum ersten Mal auf Sendung gehen würde (6.Sept. 1934) - und wurde nicht Enttäuscht.

Ein Satz zeigt eine interessante Erscheinung beim Luxemburg-Effekt:

Zitieren:
According to this point of view the waves of the unwanted station , in order
to produce the effect, must not only travel through the ionosphere
at the same geographical region, but also affect the ionosphere
at the proper level at which the wanted signal travels. This
may be the explanation why so far no cases have been observed
with interfering waves longer than ca. 2000 meters
.

Starke VLF-Stationen (Telegraphie, Marine-Sender) verursachen also wohl
keinen Luxemburg-Effekt.

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 27.07.22 09:33

Datei-Anhänge
Luxemburg-Effekt_Bericht_Amerika.JPG Luxemburg-Effekt_Bericht_Amerika.JPG (40x)

Mime-Type: image/jpeg, 96 kB

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27.07.22 10:47
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

27.07.22 10:47
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken

basteljero:

This may be the explanation why so far no cases have been observed
with interfering waves longer than ca. 2000 meters
---
Starke VLF-Stationen (Telegraphie, Marine-Sender) verursachen also wohl
keinen Luxemburg-Effekt.


Hallo Jens,

naja, die Amis sind in puncto Luxemburg-Effekt in meinen Augen nicht kompetent. Die angehängte Aufnahme ist einen guten Monat alt und entstand um 04:00 Ortszeit, als Beidweiler ausgeschaltet war. Meinen Dipol habe ich selbstverständlich über einen 300 kHz-Tiefpass angeschlossen. Zur Längstwelle hin bedarf es keiner Selektion, weil die Signalstärken mit dem symmetrischen Dipol marginal sind.
Allouis trug zu dem Zeitpunkt deutlich die gleiche Modulation zusammen mit der BBC.




Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 27.07.22 11:06

Datei-Anhänge
Droitwich_LeBlanc.m4a Droitwich_LeBlanc.m4a (38x)

Mime-Type: audio/mp4, 108 kB

Spektrum.jpg Spektrum.jpg (40x)

Mime-Type: image/jpeg, 136 kB

27.07.22 14:19
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

27.07.22 14:19
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken

Moin Walter,
Die Amis haben nichts damit zu tun- Ausser, dass sie ihre Leser recht gut über den Stand der
ersten wissenschaftlichen Erforschungen informiert haben und lediglich das wiedergaben,
was aus den Niederlanden in Wissenschaftskreisen veröffentlicht wurde.

So sind in dem genannten Kurzbericht diese Werte zu finden:
(https://www.kivi.nl/uploads/media/56fa94b4707bb/07.pdf)

Zitieren:
"This figure shows that the average cross modulation caused
by the Luxembourg transmitter on the Beromünster wave on
its journey from Switzerland to Holland was
7,5 % for a modulation freq. of 100 cs
3,7 % --------------------------- 200 c/s
3,3 % --------------------------- 400 c/s
1,2 %---------------------------- 800 c/s
drowned by atmospherics between 1600-6400 c/s."

Die tiefen Töne des Signals werden also lauter wiedergegeben - aber warum ?
{Edit}
Dazu diese Untersuchung gefunden (J. A. Ratcliffe and I. J. Shaw A study of the interaction of radio waves, 1947)
https://royalsocietypublishing.org/doi/e.../rspa.1948.0049
Für mich in (hoffentlich halbwegs richtige) Kurzform gebracht:
- Der "Störer" beschleunigt die Elektronen , wie Bailey das schon 1934 richtig gedeutet hat.
- Nach Wegfall des Signals fallen die Elektronen in ihren ursprünglichen Gleichgewichts-Zustand zurück.
- Dies geschieht (exponentiell) mit einer Zeitkonstanten.
- Die wiederum ist abhängig ist von der Energie, die die Elektronen bei ihren Zusammenstößen verlieren.
- Die Zeitkonstante liegt im Bereich von 1 ms. ("Relaxionszeit")
- Die Elektronen können schlichtweg ab einer bestimmten Modulationsfrequenz dieser zunahmend nicht mehr
folgen.

Ein Punkt scheint mir wichtig zu sein beim "Luxemburg-Effekt":
Da die Amplitudenänderung des Störers das Nutzsignal moduliert, können die Frequenzen von Stör- und
Nutzsender verändert werden, ohne dass dies Einfluß auf den Luxemburg-Effekt hat.
(Wie van der Pol das 1935 in der ersten Unteruchung "ausgetestet" hat).

Was den VLF-Bereich angeht, habe ich wirklich nirgendwo gelesen, dass beispielsweise DHO38
(https://de.wikipedia.org/wiki/Marinefunk...lle_Rhauderfehn)
auf etwa 24kHz störend in irgend einem Rundfunkbereich aufgetreten ist.

Ratcliffe und Shaw schreiben zu ihren Versuchen mit niedrigen Frequenzen:
Zitieren:
"With interacting waves of frequencies 90 and 68 kcyc./sec. the interaction is
considerably less than would be expected and it appears that these waves must be
reflected from heights less than 85 km., the level of absorption of the waves of higher
frequency"

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 28.07.22 15:20

27.07.22 16:40
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

27.07.22 16:40
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken

basteljero:

Die tiefen Töne des Signals werden also lauter wiedergegeben - aber warum ?
Hängt das damit zusammen, dass die "Reflexion" der Ionosphäre in Wirklichkeit eine Brechung ist,
wie ich mal gelesen habe?

Was den VLF-Bereich angeht, habe ich wirklich nirgendwo gelesen, dass beispielsweise DHO38
auf etwa 24kHz störend in irgend einem Rundfunkbereich aufgetreten ist.


Hallo Jens,

dieser Umstand wurde in einem der vielen Links erklärt, genauso wie die Asymmetrie des Spektrums.

Zu Rhauderfehn: Wo bitteschön haben wir denn bei uns noch Sender, um das zu beobachten?
Ausserdem spart man dort inzwischen an Sendeleistung und Betriebsdauer. Du weisst hoffentlich,
dass sie an jedem Mast Einzeltransistorsender mit 1/8 der Gesamtleistung einspeisen und so eine
Vorzugsrichtung bilden können? Die notwendige Steilstrahlung wird relativ bescheiden sein. Nun
könnte ich polemisch fragen, wieviel funktionsfähige U-Boote Deutschland eigentlich besitzt ...?...

Aber das hauptsächliche Argument ist ein anderes:

Die Aussendung aus LeBlanc ist wie üblich F1D, also Frequenzumtastung, genau genommen eine
Phasentastung G1D. Die kann überhaupt keinen Ton erzeugen. In Frankreich gibt es aber gleich
drei eng benachbarte Aussendungen (Frequenz/örtlich), von denen zwei in letzter Zeit immer liefen.
Die ergeben erst zusammen einen hörbaren Ton. Aus diesem einfachen Grund bin ich mir so sicher,
dass es LeBlanc (HWU) und kein anderer VLF-Sender sein kann.


Leider stiess die Auflösung FFT-bedingt hier an Grenzen.


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 27.07.22 19:44

Datei-Anhänge
HWU.jpg HWU.jpg (39x)

Mime-Type: image/jpeg, 62 kB

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