Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Leider ist der Erste Bericht der Funkschau über den Luxemburg-Effekt (1934/Heft 49) nicht zu finden, aber auch in Amerika fand die Erscheinung Interesse:
Der Luxemburg-Effekt wurde demnach 1934 von dem "Natuurkundig Laboratorium der N .N . Philips Gloeilampenfabrieken, Eindhoven (Holland)" untersucht. Ein Bericht darüber (Dr. van der Pool , van der Mark) ist hier zu finden https://www.kivi.nl/uploads/media/56fa94b4707bb/07.pdf Es werden eingehender die Tests beschrieben, die gemeinsam von den Sendern Beromünster und Luxemburg und Eindhoven als "Aufzeichner und Auswerter" systematisch durchgeführt wurden.
Man erwartete in den Niederlanden den Effekt beim Sender Athlone (Irland), sobald der neue, starke Sender Droitwich zum ersten Mal auf Sendung gehen würde (6.Sept. 1934) - und wurde nicht Enttäuscht.
Ein Satz zeigt eine interessante Erscheinung beim Luxemburg-Effekt:
Zitieren:According to this point of view the waves of the unwanted station , in order to produce the effect, must not only travel through the ionosphere at the same geographical region, but also affect the ionosphere at the proper level at which the wanted signal travels. This may be the explanation why so far no cases have been observed with interfering waves longer than ca. 2000 meters
.
Starke VLF-Stationen (Telegraphie, Marine-Sender) verursachen also wohl keinen Luxemburg-Effekt.
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Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
basteljero: This may be the explanation why so far no cases have been observed with interfering waves longer than ca. 2000 meters
--- Starke VLF-Stationen (Telegraphie, Marine-Sender) verursachen also wohl keinen Luxemburg-Effekt.
Hallo Jens,
naja, die Amis sind in puncto Luxemburg-Effekt in meinen Augen nicht kompetent. Die angehängte Aufnahme ist einen guten Monat alt und entstand um 04:00 Ortszeit, als Beidweiler ausgeschaltet war. Meinen Dipol habe ich selbstverständlich über einen 300 kHz-Tiefpass angeschlossen. Zur Längstwelle hin bedarf es keiner Selektion, weil die Signalstärken mit dem symmetrischen Dipol marginal sind. Allouis trug zu dem Zeitpunkt deutlich die gleiche Modulation zusammen mit der BBC.
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Moin Walter, Die Amis haben nichts damit zu tun- Ausser, dass sie ihre Leser recht gut über den Stand der ersten wissenschaftlichen Erforschungen informiert haben und lediglich das wiedergaben, was aus den Niederlanden in Wissenschaftskreisen veröffentlicht wurde.
Zitieren:"This figure shows that the average cross modulation caused by the Luxembourg transmitter on the Beromünster wave on its journey from Switzerland to Holland was 7,5 % for a modulation freq. of 100 cs 3,7 % --------------------------- 200 c/s 3,3 % --------------------------- 400 c/s 1,2 %---------------------------- 800 c/s drowned by atmospherics between 1600-6400 c/s."
Die tiefen Töne des Signals werden also lauter wiedergegeben - aber warum ? {Edit} Dazu diese Untersuchung gefunden (J. A. Ratcliffe and I. J. Shaw A study of the interaction of radio waves, 1947) https://royalsocietypublishing.org/doi/e.../rspa.1948.0049 Für mich in (hoffentlich halbwegs richtige) Kurzform gebracht: - Der "Störer" beschleunigt die Elektronen , wie Bailey das schon 1934 richtig gedeutet hat. - Nach Wegfall des Signals fallen die Elektronen in ihren ursprünglichen Gleichgewichts-Zustand zurück. - Dies geschieht (exponentiell) mit einer Zeitkonstanten. - Die wiederum ist abhängig ist von der Energie, die die Elektronen bei ihren Zusammenstößen verlieren. - Die Zeitkonstante liegt im Bereich von 1 ms. ("Relaxionszeit") - Die Elektronen können schlichtweg ab einer bestimmten Modulationsfrequenz dieser zunahmend nicht mehr folgen.
Ein Punkt scheint mir wichtig zu sein beim "Luxemburg-Effekt": Da die Amplitudenänderung des Störers das Nutzsignal moduliert, können die Frequenzen von Stör- und Nutzsender verändert werden, ohne dass dies Einfluß auf den Luxemburg-Effekt hat. (Wie van der Pol das 1935 in der ersten Unteruchung "ausgetestet" hat).
Ratcliffe und Shaw schreiben zu ihren Versuchen mit niedrigen Frequenzen:
Zitieren:"With interacting waves of frequencies 90 and 68 kcyc./sec. the interaction is considerably less than would be expected and it appears that these waves must be reflected from heights less than 85 km., the level of absorption of the waves of higher frequency"
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
basteljero: Die tiefen Töne des Signals werden also lauter wiedergegeben - aber warum ? Hängt das damit zusammen, dass die "Reflexion" der Ionosphäre in Wirklichkeit eine Brechung ist, wie ich mal gelesen habe?
Was den VLF-Bereich angeht, habe ich wirklich nirgendwo gelesen, dass beispielsweise DHO38 auf etwa 24kHz störend in irgend einem Rundfunkbereich aufgetreten ist.
Hallo Jens,
dieser Umstand wurde in einem der vielen Links erklärt, genauso wie die Asymmetrie des Spektrums.
Zu Rhauderfehn: Wo bitteschön haben wir denn bei uns noch Sender, um das zu beobachten? Ausserdem spart man dort inzwischen an Sendeleistung und Betriebsdauer. Du weisst hoffentlich, dass sie an jedem Mast Einzeltransistorsender mit 1/8 der Gesamtleistung einspeisen und so eine Vorzugsrichtung bilden können? Die notwendige Steilstrahlung wird relativ bescheiden sein. Nun könnte ich polemisch fragen, wieviel funktionsfähige U-Boote Deutschland eigentlich besitzt ...?...
Aber das hauptsächliche Argument ist ein anderes:
Die Aussendung aus LeBlanc ist wie üblich F1D, also Frequenzumtastung, genau genommen eine Phasentastung G1D. Die kann überhaupt keinen Ton erzeugen. In Frankreich gibt es aber gleich drei eng benachbarte Aussendungen (Frequenz/örtlich), von denen zwei in letzter Zeit immer liefen. Die ergeben erst zusammen einen hörbaren Ton. Aus diesem einfachen Grund bin ich mir so sicher, dass es LeBlanc (HWU) und kein anderer VLF-Sender sein kann.
Leider stiess die Auflösung FFT-bedingt hier an Grenzen.