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Wumpus-Gollum-Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Antenne für Detektor
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08.10.23 13:10
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

08.10.23 13:10
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

wumpus:

Kupferdraht habe ich deshalb genannt, weil im Beitrag von Taranis explizit nach Stahldraht gefragt wurde, der nun garnicht geeignet ist.


Hallo zusammen,

diesen 8 Jahre alten Beitrag muss ich damals übersehen haben oder ich war im Urlaub
oder auf Dienstreise.

Ich verwende hier seit 2008 eine PVC-ummantelte 3mm verzinnte Stahllitze, die die
heftigsten Stürme überstanden hat. Knackpunkt ist hier Reifansatz bis zu einem
Durchmesser von 1cm. 10 Minuten Dauerträger mit 750W auf 7 MHz löst das
Problem leidlich. So gross werden die Verluste also nicht sein. Die Diskussion
Kupfer vs. Stahl ist akademisch.

Auch meine Langdraht-Antenne aus 0,3mm CuL Draht in einer Länge zwischen
30 und 40m Länge während des Studiums riss bei Reifansatz und nicht durch
starken Wind. Der Mast des Senders Teutoburgerwald stürzte übrigens damals bei
Pardunen-Reifansatz um (laut Wikipedia 15. Januar 1985 um 6:26 Uhr).

Mittelspeisung (also T) funktioniert im Detektor ausgezeichnet. Will man eine
Verstimmung durch die Dachkapazität vermeiden, dann hilft eine Koppelwicklung
ggf. mit einem zusätzlichen Drehko in Serie. Diese Antennen haben einen aus-
gezeichneten Wirkungsgrad durch die Dachkapazität. Die Zuleitung sollte aber schon
mehr als 6 Meter betragen. Der Wechsel von 6 auf 9m verdoppelte bei mir beispiels-
weise die Lautstärke des Senders Droitwich auf Langwelle (von lesbar auf
ausgezeichnete Lautstärke, Entfernung 750 km).




Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 14.10.23 13:52

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Rauhreif_Dipol_T.jpg Rauhreif_Dipol_T.jpg (79x)

Mime-Type: image/jpeg, 132 kB

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09.10.23 08:30
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

09.10.23 08:30
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Hallo zusammen,

Amateurfunker würden keine T-Antenne wählen, weil sie nur auf Grenz-
und Mittelwelle sinnvoll ist. Zur KW-Nutzung wäre eine Zweidrahtspeise-
leitung zwischen 300 und 450 Ohm zum Fusspunkt erforderlich, an dem
sich 2 Rollspulen und ein auf Ein- und Ausgang schaltbarer Drehkondensator
mit anschliessender Transformation auf das unsymmetrische Koaxkabel
befinden. Stichwort Stehwellenleitung. Vorteil: Auf allen Frequenzen
nutzbar, Nachteil: dauerndes , neues Abstimmen bei Bandwechsel.

Wenn wirklich nur SAQ empfangbar sein soll, dann bringt man das T-System
gegen Erde nur mit einer Induktivität in Resonanz. Die Spule wird in
der Grössenordnung zwischen 200 und 300 Millihenry zu liegen kommen.
Die 6dB-Bandbreite wird in der Grössenordnung von höchstens 10 kHz sein.
Man könnte dann für den Detektor (Germaniumdiode, 1N4148 sind nicht
gut geeignet, notfalls Schottkydiode) an der Spule den passenden
Abgriff suchen. Aber auch ein 50 Ohm Punkt würde sich für einen
anderen Empfänger finden lassen.

Die Verwendung eines abstimmbaren Parallelkreises kenne ich nur für
eine L-Antenne. Diese Bauform hiess "Fuchs-Antenne". Sie kam aus der
Mode, als die 50 Ohm-Koaxkabel aufkamen. Endgespeiste Drähte lassen
sich mit einer einfachen LC-Transformation unter Verwendung einer
Abstimmhilfe (Kriterium minimaler Brückenstrom) anpassen. Auch hier
muss der Drehko wahlweise auf den Ein- und Ausgang schaltbar sein.

Die gegenwärtige EIRP von SAQ halte ich für einen Detektorempfang
als zu gering. An der Küste mag es funktionieren, aber die gemeldeten
Rapporte an der englischen Ostküste waren reichlich mager.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 09.10.23 08:44

09.10.23 16:06
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

09.10.23 16:06
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Telefunken hatte 1911/1912 den technischen Stand einer sicheren Tagesreichweite
von 2400 km bei 150m Turmhöhe und einem Wirkungsgrad zwischen 50 und 80%
bei einer Primärenergie von 35 kW. Empfangsgeräte waren tatsächlich nur Detektor-
empfänger mit Hörer und bei besseren Feldstärken Resonanzschreibern. Nachts
konnte sich die Reichweite knapp verdoppeln.

Die Begrenzung lag in der effektiven Antennenhöhe und den einhergehenden
Corona-Entladungen der Dachkapazität bedingt durch das schlechte Verhältnis zur
Wellenlänge.

Das kann man alles in den Telefunken-Zeitungen 1 bis 6 nachlesen. Insbesondere
das Heft 6 stellt die Stationen Iquitos/Brasilien (Gegenstelle Lima 1000km),
Tschesme, Sabang und Sitoebondo vor.

Die vielen zig-Kilometer langen und dicken Kabel sowohl in der Dachkapazität als
auch im Boden machten einen Betrieb erst möglich. Die SAQ Antenne mag heute
imposant erscheinen, aber sie war im Grunde genommen eher durchschnittlich.
Bei der Induktivität wählt man in etwa Durchmesser gleich Spulenlänge. Der
Drahtquerschnitt sollte nicht zu gross sein, und ein gewisser Abstand zur Erde
sollte auch eingehalten werden. Im Grunde genommen kann man das mit 80m
Mobilfunk vergleichen. Eine Spule von 10m Durchmesser ist Unfug.
Es kommt auf Kapazitätsarmut, Optimierung der Spulenparameter
(Länge=Durchmesser) und die Länge der vertikalen Zuleitung an.


Stegspulenkörper aus Polystyrol für VLF wird man sich selbst herstellen müssen.
Übrigens konnte ich ein Variometer für 137 kHz einmal bewundern, das in einer
Mülltonne untergebracht war. Detektor(fern)empfang erfordert den gleichen
Aufwand und die gleiche Sorgfalt wie ein Sendebetrieb.
Beim Empfang kommt
erschwerend hinzu, dass es weder qualmt noch Funken sprühen, wenn man
Fehler macht.

https://de.wikipedia.org/wiki/2,2-Kilometer-Band

Nachtrag zum Wipipedia-Eintrag:
Der weiterführende Link von ON7YD gibt einen guten Überblick der Zusammenhänge.
Unterhalb von 10kHz benötigt man keine Frequenzzuteilung, obwohl es eine
Tk-bzw. Funk-Anlage ist.

Störbefreiung:

Auf VLF waren immer irgendwo störende Gewitterentladungen
Das Spektrum war ohnehin durch die "unsauberen" Löschfunkensender
versaut. Nur aus diesem Grund kam es zu den kilometerlangen Beverage-
Empfangsantennen mit Richtwirkung. Aber da hatte man schon die ersten Trioden
zur Verfügung.

Nachtrag:

Nach meinem erfolglosen SAQ-Detektorversuch vor 3 Jahren hätte ich an der Spule
weiterarbeiten müssen. Ich habe es nach Abwägung des Aufwandes zum Nutzen
sein gelassen.

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...d=63&page=3

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=144

Der Zeitzeichensender Eiffelturm sendete 1914 mit wenigen kW auf Welle 2600m
und einer fächerförmigen 6-fach L-Antenne. Die Tagesreichweite lag bei 2800km,
nachts das Doppelte. Die Stahlkonstruktiion des Turms erwies sich als Strahler nicht
geeignet. Eine Skizze findet man auf Wikipedia. Die Antennen auf den Gegenstationen
(Schiffe, Zeitsignal für die Navigation) waren selbstverständlich L- oder T-Antennen
wie auf der Titanic oder Olympic, die zwischen Hilfsmasten und den Schornsteinen
gespannt wurden. Unter Deck traf man selbstverständlich keine Schalenkernspulen an,
sondern robuste Variometer und kernige Isolatoren. Für den Deckdurchbruch ist
Ähnliches zu vermuten.



Wenn jemandem (wie mir) der Aufwand des VLF-Detektorempfangs zu gross ist, der
muss es eben sein lassen. Da kommt mir der Spruch eines meiner damaligen Dozenten
in den Sinn: "Die Natur lässt sich nicht belöffeln". Der Empfang von DHO38 aus unter
6 Lambda Entfernung ist auch ausser Konkurrenz, weil sich der Sender dann noch im
Strömungsfeld ausserhalb des Fernfeldes ohne quadratische Abhängigkeit Feldstärke
vs. Entfernung befindet.

Kupfer ist teuer, man bräuchte in einem Riesenrahmen mehr als eine Windung mit
4-6qmm. Problem wäre hier die Kopplung zum Detektor. Es böte sich eine Teilung
der Kreiskapazität wie bei meinen Magnet-Sendetests beschrieben an.

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...mp;thread=311#2

Eine gute Spule (T) bräuchte vermutlich weniger Kupfer. Für einen verkürzten 80m-
Dipol habe ich zwischen 2000 und 2008 zwei der folgenden Spulen eingesetzt. Die
Antenne habe ich wegen des geringen Wirkungsgrades von 10% aufgrund der Aufbau-
höhe von nur 5 Metern wenig benutzt.



Nachtrag vom 31.08.2024:

Meine Ausführungen wären im Kontext ohne die basteljero-Löschungen verständlicher.
Tipp: Dachkapazität messen, Serienresonanz zur Verkürzungs-=Koppelspule herstellen!
FERTIG

Zuletzt bearbeitet am 01.09.24 10:33

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Seefunkstation_1910.jpg Seefunkstation_1910.jpg (70x)

Mime-Type: image/jpeg, 353 kB

Eiffel_Tower_TS_Nature_29.04.1920_S.265.txt Eiffel_Tower_TS_Nature_29.04.1920_S.265.txt (91x)

Mime-Type: text/plain, 2 kB

80m-Verlängerungsspule.jpg 80m-Verlängerungsspule.jpg (73x)

Mime-Type: image/jpeg, 316 kB

30.08.24 16:02
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

30.08.24 16:02
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Hallo,
Eine Frage im Ausgangs-Beitrag lautete:

Zitieren:
spielt es eine Rolle wo sich die Ableitung befindet ?
An einer Seite oder geht auch mittig ?

Nach der allgemeinen Regel "Antenne möglichst hoch und möglichst lang" war meine bisherige
Meinung:
egal, Hauptsache man erreicht die maximal mögliche elektrische Höhe der Antenne und hat
ausreichend Dachkapazität zur Verfügung.

Mehr ins Detail geht aber dieser Beitrag von vor 100 Jahren im "Radio-Amateur"

https://archive.org/details/der-radio-am...up?view=theater


Um maximale Leistung des Detektor-Empfängers zu erzielen, muss die Antenne also in Resonanz
bei der Empfangsfrequenz gebracht werden.

Derzeit sinniere ich über mobilen Detektor Empfang von BBC5 , 693 kHz, etwa 430 m
Eine L-Antenne wäre dann bei 430m / 4,5 = 95m Länge resonant, abzüglich Verlängerungsspule.
50m wären auch schon ein Akt, da zieht der Draht schon ziemlich stark.

Der Beitrag erfolgte übrigens in angemessenem Abstand an eine Kritik Manfred von Ardennes über
einen Antennen-Beitrag eines anderen Autors.

Nachtrag:
Praktisch wählt man nach Mende: "Zeitgemäßer Detektorempfang" (Funkschau 1947-03 Sonderdruck
nach Funkschau 1944/09-10) etwa
1/3 bis 1/4 der zu empfangenden kürzesten Wellenlänge
https://www.jogis-roehrenbude.de/Detektor/Mende.htm

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 09.09.24 13:37

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Auszug-Über den Aufbau von Antennen-der Radio Amateur_1924.JPG Auszug-Über den Aufbau von Antennen-der Radio Amateur_1924.JPG (37x)

Mime-Type: image/jpeg, 277 kB

03.09.24 17:29
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

03.09.24 17:29
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Hallo,
Eine komplette Berechnung einer alten Detektor-Empfangsstation (1924) findet sich in ebenfalls im
Radio-Amateur.
https://archive.org/details/der-radio-am...up?view=theater


Angewendet wurde die "kurz-lang-Schaltung", um die Antenne anzukoppeln.
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...d=85&page=1

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 06.09.24 17:51

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Beispiel kurz-lang-Detektor.JPG Beispiel kurz-lang-Detektor.JPG (39x)

Mime-Type: image/jpeg, 74 kB

10.09.24 15:17
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

10.09.24 15:17
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Hallo,
Auf der Suche nach den historischen Hintergründen der Antennenentwicklung aus der Anfangszeit
der Telegraphie, in der ja unterschiedliche Arten von Detektoren verwendet wurden, fiel dieses
Fachbuch von 1926 besonders auf:
"Aussendung und Empfang elektrischer Wellen" von R. Rüdenberg.
h t t p s://archive.org/details/dbc.wroc.pl.001440/page/n3/mode/2up?view=theater

Erstaunlich früh wurden die Grundlagen erarbeitet, im Anhang findet sich der Verweis
auf eine Arbeit Rüdenbergs, die auf das Jahr 1907 zurückgeht:
h t t p s://archive.org/details/sim_annalen-der-physik_1908_25_3/page/446/mode/2up?view=theater

Zu dem Punkt "Antennen-Resonanz" kommen dann noch "Strahlungswidertand" und "Detektor-Anpassung"
hinzu.

"Detektorempfang ist eine Wissenschaft" schrieb G.Mende 1944/1947, es ist wohl notwendig sich einige
Grundlagen anzuschauen, bevor man loszieht und seinen Draht aufspannt.


Nachtrag:
Aber nicht ohne genügend Draht für das Gegengewicht im Gepäck !
Das zeigt die "4nec2".Simulation, auch wenn das mit den Simulationen immer so eine Sache für sich ist:


Der gleiche Antennenaufbau liefert völlig unterschiedliche Ergenisse bei "trockenem Boden" oder über
"Seewasser"
Deswegen wurde bei diesem Detektor-Empfang extra eine passende Umgebung gesucht:
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=154


Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 11.09.24 14:08

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Auswertung L-Antenne-600 kHz_2024-09-11.JPG Auswertung L-Antenne-600 kHz_2024-09-11.JPG (27x)

Mime-Type: image/jpeg, 401 kB

08.10.24 10:18
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

08.10.24 10:18
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Hallo zusammen,

erst werden alle Beiträge gelöscht, danach kommen zum Teil merkwürdige
Zusätze ins Spiel. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich jetzt noch
jemand auf LW und MW mit dem Detektorempfang auseinandersetzen will,
zeige ich mein Prinzipschaltbild, das bei mir die besten Erfolge gebracht hat.
Im Antennenkreis sollte in etwa Serienresonanz (zusammen mit der Dach-
kapazität!) angestrebt werden. Misst man die Dachkapazität und rechnet
ein wenig mit der Thompsonschen Schwingungsformel, dann kann (bei
entsprechender Dimensionierung der Koppelspule) auf den Drehko
verzichtet werden.
Die Kopplung zum Parallelschwingkreis sollte variabel und lose sein. Die beste
Anzapfung für die Diode muss gesucht werden. Die Anpassung an den
Kopfhörer muss ebenfalls ausprobiert werden. Sollte kein Spartrafo zur
Hand sein, ist ein 230/9V-Printtrafo ein guter Startpunkt.
Der minimale Schalldruckpegel des Kopfhörers sollte 115dB (1kHz/1mW)
betragen.



Gruss
Walter

Natürlich macht ein Serienkreis-Detektor bei grossen Antennen weniger
Aufwand notwendig:

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=144&page=2

Es sollte dann aber schon eine Spule hoher Güte sein.

Zuletzt bearbeitet am 09.10.24 19:51

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Dekektorempfang.png Dekektorempfang.png (28x)

Mime-Type: image/png, 10 kB

20.12.24 17:12
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

20.12.24 17:12
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

Moin,
könnte SAQ für eine Renaissance des Detektorempfangs gut sein?
MW-Signale aus England sind ja leider am Tage schon nach einigen 10 km von der Nordsee
entfernt im Autoradio nur noch sehr schwach zu hören.
VLF-Signale fallen da schon weitaus weniger ab.
Gehen müsste da was, denn hier an der Küste konnte heute mit entsprechenden Optimierungen
mit dem Detektor auch der Restträger bei den Vortests "aufgenommen" werden.

Bei dem bisherigen Aufbau der Antenne wurde ein grober Fehler gemacht, und zwar wurde der Antennendraht
über das Dach zum Bastelraum geführt.
Das verursachte eine schädliche Kapazität, jetzt wird der Antennendraht so kurz wie möglich zum Mast
geführt.

Der Mast besteht aus einer 5m-Alu-Leiter, Alu-Teleskop-Astschere und Teleskop-Maler-Stange und
kam auf 9m, wegen Wind wurden die max. möglichen 12m nicht ausgenutzt.

Eine Dachkapazität wird durch 6 Stk. 3m-Drähte gebildet, verlängert durch Maurerschnur ergibt sich
eine wirksame Abspannung. (leider kann hier nur ein kurzer Draht von 15m gezogen werden).


Grund für den Aufbau waren mehrere Artikel von Fritz Bergtold in der Funkschau von 1936, dort werden u.a.
folgende Punkte erwähnt:

- Soll die Antenne Leistung abgeben (Detektor!) ist eine größere Antennenkapazität von Vorteil.
- Die Leitung zum Detektor- Empfänger soll so kapazitätsarm wie möglich sein. (z.B. nicht abgeschirmt)
- Man kann sich "Spannungslinien" denken, die durch leitende Gebäude verzerrt werden.
- Das Gegengewicht /Erde ist ebenso wichtig wie der eigentliche Antennendraht, deshalb wurden
einige Leitungen großflächig unter dem Antennendraht ausgelegt.
Mit einigem Abstand zueinander, um eine möglichst große Fläche abzudecken.
- Der Empfänger soll so verlustarm wie möglich an das Gegengewicht / Erde angeschlossen sein,
deshalb wurden mehrere der Gegengewichtsdrähte zum Detektor geführt, der im 1.OG
plaziert werden musste. Jetzt aber unmittelbar am Fenster, wo die Leitungen reinkommen.

Folgende Artikel in der Funkschau 1936 von Bergtold konnten u.a.zum Thema gefunden werden:
21: "Antenne und Erde"
22: "Antennen-Vorausberechnung für die Praxis" (tw. Druckfehler in den Tabellen !)
24: "Antennen-Vorausberechnung für die Praxis", Fortsetzung
47: "Wie stark beeinflussen Häuser das Empfangsfeld?"
Die Hefte sind über "Bastel-radio" / "Lesestoff" zugänglich.

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 20.12.24 17:28

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Antenne_VLF-MW_2024-12-20.jpg Antenne_VLF-MW_2024-12-20.jpg (16x)

Mime-Type: image/jpeg, 74 kB

25.04.25 13:17
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

25.04.25 13:17
basteljero 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Antenne für Detektor

-Eine Korbantenne für VLF-
Hallo,
Die vorstehende Antenne konnte noch verbessert werden.
Und zwar nach Art einer Korbantenne, der Korb dient dazu, die Dachkapazität zu erhöhen.
Man hat "Mehr Draht in der Luft" und ein deutlich stärkeres Signal gegenüber der Lösung
im vorigen Beitrag.
Vor allem kommt man mit einem Mast aus und muß nicht auf dem Weg zum Schornstein den
Hochseilakrobaten mimen.

Das Bild zeigt den gestrigen Versuchsaufbau,
RDL war selbst bei mäßigem "In Ear-Hörer" gut zu hören, im empfindlichen Hörer dann so richtig laut.
Wenn jetzt noch Teile der Abspannung mit zur Dachkapazität hinzukommen, dann kann die
Höhe sicherlich hier wieder auf 10m verringert werden.

12m Höhe lassen sich im "Leichtbau" noch recht gut "wuchten", das Hebelgesetz gilt aber auch
beim Aufrichten eines Mastes, bei windigem Wetter ist das mitunter so eine Sache, bis die
Leiter am vorbereiteten starken Holzpfahl sicher befestigt ist.
Es gilt also, einmal ein große Kapazität zu erzielen und dabei wenig Angriffsfläche für den Wind
zu geben.
Massive senkrechte Blechplatte ist da eine ganz schlechte Idee.
Nasse Holzbretter hochwuchten auch.

Eine Beschreibung der Korbantenne und anderer, heute zunächst lustig erscheinender
Antennenformen auf dieser Seite:
http://edi.bplaced.net/?Edi%60s_Specials...gessenes_Wissen

Hier ist auch die Schädlichkeit der Antennendraht-Ableitungskapazität an einer Stelle beschrieben,
der Detektor ist also in der Nähe der Antennendurchführung aufzustellen und nicht etwa 3m weiter
irgendwo im Raum.
(Dieser Fehler wurde beim ersten SAQ-Detektor-Empfang gemacht.)
Die Arbeiten an der Antennenseite gingen "Hand in Hand" mit dem Neuaufbau des SAQ-Detektors
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...4&page=3#26

Ein Vorteil der Bauform in der heutigen Antennendraht-kritischen Zeit ist natürlich, dass sie sich bei Bedarf
hervorragend als Nistgelegenheit für Weißstörche tarnen lässt.

Wie immer wird die Bastelei von etwas Hintergund-Recherche begleitet.
Die Antennenform geht laut dieser Quelle auf den Engländer Percy Richardson zurück, der von einer
verbesserten Empfangsleitung gegenüber der T-Antenne an problematischem Empfangsort berichtet.
https://archive.org/details/der-radio-am...mp;view=theater
Technisch gesehen, ist die vergrößerte Antennenkapazität ausschlaggebend sowie die besser herstellbare
Antennenhöhe, wo nur ein hoher Aufhängepunkt hergestellt werden kann.

Eine "Wunderantenne" wird diese Bauform, wie alle anderen "Wunderantennen" auch, aber sicherlich ebenfalls nicht
sein.
Sie passt hier einfach nur zu den beengten Platzverhältnissen als zeitweilige Aufbau-Lösung
etwas abseits dämpfender Gebäude.

Sie hat sogar, in angepasster Form, die Neuzeit miterlebt:

Zitieren:
Die Korbantenne wird als Sende- und Empfangsantenne im Stand für UKW-Funkgerätesätze mittlerer Leistung im Frequenzbereich von 20...60 MHz für mittlere Entfernungen (bis 80 km) im Funknetz eingesetzt. Gegenstellen können Boden- oder Flugzeug-Funkgeräte sein.
Aufbau
Die Höhe des strahlenden Teils der Korbantenne beträgt 3,9 m. Sie wird auf einem Teleskopmast (12,6 m) entfaltet.
Die Gegengewichte (8 Stäbe von je 3 m Länge) sind um 27°...30° zum Horizont geneigt.
Die Speisung erfolgt über ein 75-N-Koaxialkabel mit einem Anpassungsfaktor von größer 0,5.
Zitat aus: "Handbuch für Funker, Militärverlag DDR, 1988
Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 27.04.25 13:25

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Korbantenne_VLF-MW_2025-04-25.jpg Korbantenne_VLF-MW_2025-04-25.jpg (2x)

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