nachdem ich heute über die Welt der Detektorempfänger gestolpert bin, habe ich beschlossen, mich auch einmal selber an einem zu versuchen, und wollte als erstes mit dem einfachen Detektor auf http://www.oldradioworld.de/simple.htm anfangen. Dazu habe ich zwei Fragen, auf die ich ich nirgendwo im Forum oder auf der Webseite Antorten gefunden habe. 1) Wo ist der Unterschied zwischen einer selektierten und einer unselektierten Diode ? 2) Was genau ist eine abgleichbare Spule ? Also was wird abgeglichen ? In der Bauteilliste steht # Komplette abgleichbare Spule mit Eisenkern und HF-Litze (10 Einzellitzen!). HF-Litze bedeutet wohl, das die Spule Hochfrequenz verkraftet, also entsprechend gegen Vibrationen aus Induktionströmen (und damit einhergehenden Kräften) geschützt ist, oder ? Was ist mit 10 Einzellitzen gemeint ? 10 Wicklungen ?
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Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Hallo Maxi, zu Frage 1,eine selektierte Diode ist ein ausgemessene Diode die bei der Gleichrichtung die größte Lautstärke ergibt. Zu Frage 2,eine abgleichbare Spule ist eine Spule mit der durch einen Ferriteisenkern die Senderwahl bzw. die Frquenzabstimmung erfolgt. Zu Frage 3,HF-Litze gibt es mit unterschiedlich vielen Einzeldrähten die zusammen einen Draht ergeben,und sich besser für Spulen und deren Güte eignen.
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Guten Abend allerseits,
danke für die Antwort Bernhard, die Spule bleibt mir noch ein bischen suspekt, wo bekomme ich eine solche Spule her ? Kann ich die selber bauen ? Eine einfache Suche z.b. bei Conrad.de hat nix gebracht, was mich zu der Vermutung bringt, das ich da noch irgendwas nich verstanden habe. Wie selektiere ich denn den Empfangsbereich mit dem Ferritkern ? Ich habe auf einigen Bildern im Internet gesehen, das manchmal auch der Abgriff der Spule variiert wird. Sind das zwei verschiedene Methoden zum Abgleich ?
Danke nochmals für eure Hilfe und einen schönen Abend noch
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Hallo zusammen, ich will mich da mal mit "einmischen". Der Bauvorschlag auf der Seite http://www.oldradioworld.de/simple.htm brauchte die Spulenangaben nicht, weil er bisher ein Bestandteil eines lieferbaren Sets war. Dieses Set ist nicht mehr erhältlich.
Allerdings habe ich den Vorschlag überarbeitet, sodass er generell gelten kann. Ich werde alsbald für die Spule einen konkreten Aufbauvorschlag machen, so wird sie nachbaubar.
Zur Frage des Abgleiches der Spule: Das wird auf meinen Tipps- und Tricks-Seiten (Spulen) http://www.oldradioworld.de/gollum/hcoils.htm (Eisenkernspulen)beschrieben. Kurz: Der Drehko wird voll eingedreht, ein Sender direkt am unteren Bandende gesucht und mit dem Abstimmkern so gedreht, bis dieser Sender gerade noch gut hörbar ist. Geeignet sind Sender um ca. 530 kHz.
Generell wird man bei solchen Selbstbauten immer mit der Windungszahl der Spule ein wenig probieren müssen, bis man den Empfangsbereich von ca 520 - 1620 KHz getroffen hat.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Hallo Maxi, die Bauvorschlagsseite wurde überarbeitet und auch Lösungswege für Selbstbauspulen eingearbeitet. Vielleicht sind Deine Fragen damit schon beantwortet?
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
hallo zusammen,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Hilfe. Ich glaube, meine Fragen sind erstmal beantwortet. Jetzt muss ich nur noch so ein Stück Eisenkern mit Plastikummantelung auftreiben, dann gehts ab ans Basteln.
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Hallo zusammen,
ich möchte mich ebenfalls an einem einfachen Mittelwellen-Detektor versuchen. Dazu habe ich mir schon einige Bauteile besorgt:
- zwei Hopt Doppel-Luftdrehkos 8-375pF / 8-320pF - Germanium-Dioden AA113 - Kristall-Ohrhörer - 40m HF-Litze 80 x 0,02 - alte Zigarrenschachtel als Gehäuse
Ich möchte es gerne mit folgender Schaltung versuchen:
Die Spule im Antennenkreis, ich möchte sie auf ein Papprohr wickeln, soll eine Induktivität von etwa 240 microH haben, über die Induktivität der gekoppelten zweiten Spule mit Mitttenanzapfung muss ich mir noch ein paar Gedanken machen... Hilfe immer willkommen. Der parallel zum Ohrhörer gelegte Kondensator (1nF) soll als Hochpass dienen und nur den NF-Anteil an den Ohrhörer geben. Muss zusätzlich zum Kondensator ein Widerstand parallel zum Ohrhörer geschaltet werden? Oder soll ich den Kondensator weglassen und nur einen Widerstand verwenden?
zur Spule: genügt es die geeignete Anzahl Wicklungen nebeneinander auf das Papprohr zu wickeln und die zweite Spule zur Kopplung dann auf die erste zu wickeln? Könnte das funktionieren?
Ich wäre für Tipps und Anregungen der Profis sehr dankbar. Lieben Gruß, Martin
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Hallo Martin, ich rate zu einer AA112 anstatt der AA113. Bei Kristallhörern habe ich die Erfahrung gemacht, dass Parallel-Kondensatorennicht nötig sind. Mache den Hör-Test.
Bei Verwendung von Kristallhörern ist ein Parallelwiderstand (ca. 70-150 kOhm) nötig, wenn auf andere weise kein Richtstromanteil durch die Diode (Stromkreis) fließen kann. Der Kristallhörer ist extrem hochohmig und ohne Widerstand würden der Empfang leiser und verzerrt.
Die Art der Spulenwicklung und Anbringung auf Spulenkörpern und verwendeten Drähte entscheidet über die Leistungsfähigkeit des Empfangers. Das kann man schlecht in wenigen Worten darlegen.
Schau Dir doch mal die Tipps und Tricks von "Gollums Welt der Detektorempfänger" an und arbeite sie durch. Dort steht alles notwendige.
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
Danke für die schnelle Antwort! AA112-Dioden werde ich dann ebenfalls noch besorgen... Nach gründlicher Überlegung möchte ich es wohl mit einer Rahmenantenne versuchen (keine Erde/lange Antenne nötig). Die vorgestellte Schaltung verwendet nur eine Diode zur Demodulation, eine ganze Halbwelle geht also"einfach so" verloren. Könnte man die Schaltung nicht zu einem "Vollwellendetektor" erweitern? Da weder Antenne noch Erde am Antennenkreis vorhanden sind, kann man wohl schlecht vom "heißen" Ende der Spule sprechen, trotzdem greift die Diode an einer Anzapfung ab. Weshalb? Wäre der folgende Aufbau zusammen mit der Rahmenantenne möglich? Die Rahmenantenne hätte dann eine Mittenanzapfung, die gesamte Anzahl der Windungen müsste aber gleich bleiben.
Noch ein Wort zu den Drehkondensatoren: Ich habe zwei Doppeldrehkos, jeweils 320pF und 375pF auf einer Achse. Wenn die beiden 320pF-Drehkos (wie in der Bauanleitung) parallel geschaltet werden, erfolgt dann die Abstimmung "nacheinander" mit den beiden Kondensatoren? Also Drehko 1 ganz eingedreht, Drehko zwei langsam ausdrehen. Ist Drehko 2 ganz ausgedreht, wird Drehko 1 langsam ausgedreht. Stimmt das so? Wenn ja könnte ich doch die beiden Drehkos auf einer Achse parallel schalten und so mit nur einem Drehknopf den Empfänger durchstimmen. Unter Umständen müsste dann die Rahmenantenne an die nun größere Kapazität angepasst werden...
Danke schonmal für eure Geduld mit einem Neuling
Martin
EDIT: Ich möchte die Rahmenantenne zum Experimentieren mit verschiedenen Schaltungen verwenden, also möglichst die Anschlüsse/Anzapfung der Spule mit Steckverbindungen (Buchsen) im Holzrahmen ausführen. Sind normale Bananenstecker hierfür geeignet?
EDIT2: Stichwort digitales Radio. Lohnt es überhaupt noch hobbymäßig die Detektiererei zu beginnen? Werden AM-Sender bald (sehr bald) der Vergangenheit angehören? Was nutzt der schönste Detektor wenn keiner mehr sendet...
Re: Grundlegende Fragen zum ersten Detektorselbstbau
ICH HÖRE RADIO!!!!!!! Unglaublich, mein erster Detektor funktioniert! Bevor ich eine Rahmenantenne baue wollte ich das ganze erstmal testen und habe zwei Spulen (die erste mit Mittenanzapfung) übereinander auf ein Plastikrohr gewickelt und das ganze dann mit dem Vollwellendetektor verbunden. Erstmal ganz ohne Antenne (nur das überstehende Ende der zweiten Spule, etwa 40cm lang) und das Heizungsrohr als Erde. Voila! Ich verwende im Moment noch zwei AA113 und der Aufbau ist sehr quick'n dirty... Im Moment bekomme ich mindestens sechs Sender rein, zwei englische, einen französischen, und zwei osteuropäische/russische, Lautstärke ist soweit OK. Werden die AA112 die Lautstärke positiv beeinflussen? Die Trennschärfe lässt noch sehr zu wünschen übrig, die Sender driften durch und ich habe keine Ahnung, in welchem Frequenzbereich ich überhaupt empfange. Ich hoffe das wird bei einem gescheiten Aufbau besser, dann kann ich auch die Spule durch Zugabe/Wegnahme von Windungen an das Mittelwellenband anpassen. Wenn dann noch die AA112 eintreffen wirds perfekt, ich spürs im kleinen Zeh Allein die mehr oder weniger häufigen Aussetzer des Kristallohrhörers trüben den Genuss, mal schauen ob ich da nicht noch was besseres finde...
Die Detektorwelt hat seit heute ein neues und begeistertes Mitglied!
LG Martin PS: Wären diese "http : // www . roehrentechnik.de/html/detektor.html" Hörerkapseln (sound powered phones) geeignet für einen Detektor? Im Moment benutze ich die auf der Seite weiter unten abgebildeten Kristallohrhörer.
EDIT: bekomme gerade die "deutsche Welle" rein... .... 21.18 Uhr: Ich glaube das eben war Schwitzer-Dütsch