nach meiner Einschätzung dürften mehrere Faktoren zum Aussetzten der Kristall-Ohrhörer in Betracht kommen:
> Der Kristall ist hygroskopisch, d.h. er zieht Feuchigkeit und dehnt sich dadurch > Die aufgedampfte leitende Schicht erleidet Risse, weil sie der Dehnung nicht standhält > Besonders an den Lötstellen ist während der Produktion durch thermischen Stress der Riss vorprogrammiert. > Alterung unter verschiedenen Umweltbedinungen hat einen unkalkulierbaren Einfluss
Aber wie dem auch sei - die Aussetzprobleme sind auch mir bekannt. Ein Allheilmittel konnte ich bisher leider auch nicht finden.
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die Geschichte mit dem "Radio aus dem Nichts" Simple- , Rost- und / oder Kochtopfradio hat mich nicht mehr losgelassen.
Heute habe ich zwei Einweg- Feuerzeuge geschlachtet.
1.
Unter dem Leiterplattenmikroskop habe ich mir den Feuerzeugpiezoaufbau mal angeschaut und für Interessierte eine kleine Skizze angehängt. Ich habe den kompletten Aufbau zerbröselt und festgestellt, dass das Kristall nicht sichtbar ist. Die kleine sichtbare Aufschlagfläche ist nur der Stößel. Auf den haut die Hammermechanik mit Federdruck ein.
Beim weiteren nicht zerstörungsfreien Öffnen konnte ich feststellen, dass der Kristall ungefähr so groß wie zwei hintereinander liegende Feuersteine sein muss. Da das Ganze verklebt ist, kann der Kristall nicht in einem Stück geborgen werden.
2.
Bei einem neuen kompletten Piezoeinsatz habe ich erstmal an den Anschlüssen mit einem Multimeter die Funktion überprüft. Durch Drücken mit einem Nagel konnte ich ca. 100mV generieren. Dann steckte ich mir das ganze ins Ohr und legte einen 9V- Block an Masse und Zündleitung an...... Nicht lachen .... .. der kleine Masse- Becher passte ganz gut...und das kleinste Geräusch hätte mich hoffnungsvoll gestimmt. Aber es tut sich wirklich nichts..
Alles ist vergossen und der Kristall kann sich nur über den Stößel etwas ausdehnen. Das macht ja für ein Feuerzeug auch Sinn, bloß eine Membran läßt sich darüber wirklich nicht in Schwingung versetzen.
interessant. Ich hätte gedacht, die Stößelrichtung würde auf der Skizze sozusagen von rechts oder links kommen, um das Piezostäbchen entlang der Längsachse zu biegen.
Was würde passieren wenn man an die beiden Elektroden die NF-Wechselspannung über einen Kondensator von der Primärseite des Lautsprechertrafos einer Röhrenendstufe legen würde? Schließlich gibt es ja Kristall-Lautsprecher.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
ich hatte mir meinen Kristallhörer als Vergleich herangezogen. Der knackt ja schon wenn Du kleinste Spannungen anlegst. Von daher glaube ich nicht an einen Unterschied durch das Anlegen eines starken NF- Signals.
Ich hatte auch versucht den Stößel mit einer Stecknadel zu kontaktieren und die Bewegung mit der Fingerspitze zu fühlen. Aber der ganze Mechanismus ist halt nicht frei schwingend aufgehängt. Da der Stößel nach oben nicht weg kann, würde ja nur ein Zusammenziehen des Kristalls, eine Bewegung des Stößels nach innen hervorbringen.
Weil ich mir nicht sicher war, ob das überhaupt möglich ist, wechselte ich auch die Polarität der Batterie. Aber das hatte auch keinen Erfolg.
Es gibt aber noch andere Bastler die sich mit der Thematik beschäftigen. Das hätte ich kaum gedacht ! Schau mal in den Link. Hier soll der Piezo- als Signalgeber verwendet werden.
ich bin mit Knochensäge und Messer auf den Kristall losgegangen und habe das obere Stück vorsichtig freigelegt. Der Stößel ist raus und ich habe dort eine Stecknadel, die im Boden einer Getränkeflasche verklebt ist, über die Schuhkartonhalterung genau an der Stelle plaziert, wo vorher der Stößel saß. Der Batterieminus des 9V- Blockes ist nur eine Halterung und gleichzeitig eine Kontaktfläche, da der Masseboden aus Metall perfekt hinein passt. Am Piezo ist das Kopfhörerkabel aus dem Minniradio angeschlossen.
Radio Voll aufgedreht ........ und..... Keine Reaktion.... überhaupt nichts zu hören. Also da geht wirklich nichts mit dem Piezo aus dem Einwegfeuerzeug.
Die zwei Bilder des Versuchaufbaus möchte ich euch aber nicht vorenthalten.
Also neue Wege suchen für das Rostradio mit Hörer aus Abfällen.
ich habe den Aufbau nun weiter zerlegt und konnte feststellen, dass hier sogar zwei Kristalle vorhanden sind. Einer ist im Becher eingeklebt (Masse), der andere im schwarzen Plasitik eingegossen. An diesem zweiten Kristall ist dann auch die Zündleitung angeschlossen. Witzig ist, dass dieses Kristall an seiner Stirnfläche rot markiert ist. .... also an der Stelle, an der beide Stücke aufeinander treffen.
Warum ? Polarität ? hmm..
Sieht aus wie ein Feuerstein. Ich musste dann natürlich mit den freigelegten Teilen experimentieren. Aber keine Erfolge.
Ich denke das Jürgen mit seinen Anmerkungen vollkommen recht hat. Um hier eine kristalline Bewegung zu bekommen, musst Du warscheinlich mehrere Kilovolt anlegen. Also völlig ungeeignet ...aber doch sehr interessant.
Zum Letzten
Joe
PS. Ach so.... ein Bildchen vom Kristall. (Keramik)
Ich denke auch, für Kopfhörer aber auch für Lautsprecher mit Kristall müssen die Scheiben recht dünn sein.
Ich habe hier einen Alarmanlagen-Piezo-Speaker, der ist defekt und ich hatte vor Jahren mal zerstörend reingeschaut. Ich glaube die Scheibe war ja 1- 2 mm dick....
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
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