Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo Dietmar,
ich habe doch schon einen Tuner, den ich zum Laufen gebracht habe und den ich hier vorgestellt habe. Der kommt rein, wenn der Selbstbau daneben geht. Ich kann es also locker sehen. Übrigens habe ich bei diesem Tuner schon den abschraubbaren Deckel mit der Polierscheibe auf Hochglanz gebracht. Eigentlich völlig unsinnig. Aber man hat halt so seinen Fimmel.
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Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo Volker
Ich vermutete wegen Deinem vorgesehenen Tuner-Eigenbau gewisse Alternativwünsche zur Gesamtqualität des nun fertigen Tuners. Man will ja eigentlich den nachfolgenden ZF-Trakt bestmöglich versorgen, wenn man ihn selbst gestaltet. Das ist und bleibt natürlich immer dem Wollen und und Wunsch des Nutzers vorbehalten. In meinem Loewe Opta Bella 6720 befindet sich ein ähnlicher Tuner mit gedruckten Kreisinduktivitäten, allerdings ohne separaten Drehko. Da ist die möglichst gute Oberflächenqualität der "Spiralen" von Interesse, was bei dem Alter des Radios nicht mehr optimal war und etwas nachpoliert wurde.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo Dietmar,
hast du nach dem Polieren der Leiterbahnen eine spürbare Verbesserung des Empfangs oder der Kreisgüte feststellen können? Wenn es nur 2 dB Verbesserung bringt, hört man das ja nicht. Aber wenn ich an 5 verschiedenen Stellen des Empfängers jeweils 2 dB mehr Empfindlichkeit herauskitzele, dann sind das insgesamt 10 dB und das hört man sehr wohl. So gesehen zählt jedes dB.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo zusammen,
keine Rückmeldung bis jetzt? Ich überlege mir nun als Alternative einen UKW-Tuner mit einer PCC88 und einer PCF86 zu bauen. Wobei ich dieses Vorhaben hier zur Diskussion stellen möchte, bevor ich zur Blechschere greife und den Lötkolben anheize.
Zwar ist der Aufwand größer als bei einer ECC85, dafür halte ich die Spulen leichter zu dimensionieren, da die Aufgaben auf vier Röhrensysteme verteilt sind. Die PCC88 übernimmt in einer Kaskodenschaltung die Eingangsverstärkung, die Triode der PCF86 arbeitet als Oszillator und die Pentode der PCF86 dient der Mischung und Verstärkung. Zudem ist mit der OA180 eine AFC eingebaut, womit Probleme durch ein Weddriften der Oszillatorfrequenz an Gewicht verlieren.
Als Ausgangspunkt nehme ich die Schaltung eines VHF-Kanalwählers aus dem Jahr 1961:
Die Bauteile für die Arbeitspunkteinstellung und die Abblockkondensatoren können meines Erachtens direkt übernommen werden. Die Spulen und Filter müssen neu entworfen werden. Die Optimierung kann Stufe für Stufe erfolgen. Bei einem UKW-Tuner mit einer ECC85 ist dies nicht so einfach, da sie Brückenschaltungen besitzt und sich die frequenzbestimmenden Bauteile gegenseitig mehr beeinflussen.
Jetzt bin ich mal auf Eure Ideen und Gedanken dazu gespannt.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo Volker,
das ist wohl eine bewährte Schaltung für einen TV-Band-I/Band-III-Tuner. Die Eingangskaskode hat schon ihre Vorteile. Allerdings ist bei Deinem Vorschlag in der Vorstufe keine Abstimmung vorgesehen, sondern es wird auf Breitbandigkeit für einen TV-Kanal ausgegangenen. Wenn Du also dort keine Drehkoabstimmung nutzen willst, muesste die Vorstufe immerhin ca 20 MHz breit gemacht werden.
Die Frage ist also: Willst Du in der Vorstufe eine Selektion vorsehen?
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo Rainer,
ich habe inzwischen ein ähnliches Design speziell für das UKW-Rundfunkband mit einer ECC2000 und einer PCF80 gefunden. Zum Einsatz kommt ein Doppeldrehkondensator. Der Eingang ist breitbandig gelöst. Es handelt sich dabei um einen Parallelschwingkreis mit einem 10 pF großen Kondensator und einer Spulenanzapfung für die Antenne. Die mitlaufende Selektion findet direkt nach der Kaskodenschaltung statt.
Die obligatorische Drossel zwischen der Anode und der Kathode der Kaskodenschaltung hat einen Wert von 240 nH. Wozu sie gebraucht wird, ist für mich noch ein Rätsel. Das ganze Internet scheint keine Auskunft darüber zu geben.
Der Rest lässt sich gut in den Griff bekommen. Die frequenzbestimmenden UKW-Spulen haben nur jeweils eine Anzapfung. Die Oszillatorspule hat zusätzlich noch einen u-förmigen Auskoppelbügel, um das Oszillator der Mischstufe zuzuführen. Insgesamt alles recht freundlich für den Nachbau. Die ZF nimmt ihren Weg direkt von de Anode der Pentode zu einem fertigen 10,7MHz-ZF-Filter.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo Volker
Für den Sebstbautuner hast Du Dir eine anspruchsvolle Vorlage ausgesucht. Wie Rainer erwähnt, müsstest Du diesen Tuner ziemlich speziell auf Deine Bedingungen umbauen. Ohne Dich zu unterschätzen, eine harte "Nuss" zum Knacken... Ich glaube, dass das viele mit großem Interesse verfolgen würden. Die Putzaktion meines Tuners brachte eher eine "gefühlte" Besserung, die ich messtechnisch nicht belegen kann. Wenn die Kupferbahnen der gedruckten Spulen sichtbare Oxidationsbeläge haben, ist die blanke Oberfläche sicher von Nutzen. Wichtig ist auch, dass die Zwischenräume zwischen den spiralförmigen Windungen sauber und frei von evtl. schwach leitendem Schmutz sind. Hatte schon die "fixe" Idee, die zutreffenden rüden "Kuperschnecken" außer Betrieb zu nehmen und dafür dicken AgCu-Draht aus UKW- und TV-Komponenten dafür einzusetzen. Hab es doch sein gelassen. Ob das eine merkliche Verbesserung gebracht oder überhaupt funktioniert hätte, bliebe bei der begrenzten Palette meiner Service- bzw. Messmittel doch offen.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Volker:
Die obligatorische Drossel zwischen der Anode und der Kathode der Kaskodenschaltung hat einen Wert von 240 nH. Wozu sie gebraucht wird, ist für mich noch ein Rätsel. Das ganze Internet scheint keine Auskunft darüber zu geben.
Hallo Volker,
diese Spule wird auch -Kreisspule bezeichnet. Sie soll die Stufernverstärlung im Bereich Band III etwas anheben, da diese Spule zusammen mit der Ausgangskapazität der Kathodenbasisröhre, der Spule und der Eingangskapazität der Gitterbasisstufe des Kaskode ein -Filter bildet.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo zusammen,
ja, die besagte Spule bildet zusammen mit den Elektrodenkapazitäten ein Pi-Filter, das 6 db mehr Verstärkung liefern soll. Habe ich heute nachgelesen.
Als Ausgangsbasis habe ich eine geeignete Schaltung im Elektor Special Projekt Röhren 10, ab S. 58, gefunden. Die Schaltung werde ich modifizieren, da bei mir eine PCC88 und eine PCF86 zum Einsatz kommen.
Etwas herausfordernd wird die Temperaturkompensation des Oszillators. Mehr als +/- 50 kHz darf die Frequenz nicht wandern, um im Fangbereich der AFC zu bleiben. Zum Abgleichen keinen Folientrimmer nehmen. Ein Keramiktrimmer ist besser. Dem Schwingkreis werde ich ausreichend Belüftung gönnen. Aufgebaut wird der Tuner mit der Manhattan-Style-Technik. Also Leiterplattenbasismaterial mit zwei Röhrenfassungen und dem oben aufgeschraubten Drehko. Auf der Unterseite die Verdrahtung im Manhattan-Style. 4 lange M3-Schrauben an jeder Ecke der Platine bilden die Füße.
Re: Vorüberlegung zum Selbstbau eines UKW-Superhets
Hallo zusammen,
leider bin ich im Moment etwas von meinem Projekt abtrünnig geworden.
Dabei bin ich nebenbei auf etwas Interessantes gestoßen. Jemand schenkte mir ein defektes Autoradio, das leider nicht mehr zu reparieren war. Also schlachtete ich es aus und ich versuchte den dort enthaltenen Tunerbaustein separat zum Laufen zu bekommen. Erst gelang es mir mit Hilfe einer kleinen Zusatzschaltung auf UKW, später dann auch auf Mittelwelle.
Es handelt sich also um einen kompletten Mitellwellen-UKW-Stereo-Empfänger ohne Audioverstärker. Die Empfindlichkeit ist sehr gut. Mit dem Baustein lassen sich alte AM-Radios diskret auf UKW nachrüsten. Der UKW-Empfänger passt ja in einen kleinen Kasten, der kaum auffällt.
Auf den UKW-Tuner mit Röhren werde ich selbstverständlich wieder zurückkommen. Aber der Vergleich zwischen der Schaltungstechnik der 1950er-Jahre und einem kompletten Empfängerbaustein, der vielleicht 10 Jahre alt ist, ist schon faszinierend.