| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?
  •  
 1 2
 1 2
25.11.15 15:54
nobbyrad58 

500 und mehr Punkte

25.11.15 15:54
nobbyrad58 

500 und mehr Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Zsammen!

Die volle Leistungsfähikeit einer "normalen" Röhre könnte man nur prüfen wenn man die Parameter bis in den Grenzwert hinein testen würde. Also die volle Anodenverlustleistung erreicht würde. Das wäre schon ein starkes Prüfgerät! Eine Röhre besteht aus mindestens 2 Elektroden Katode und Anode. Auch die Anode hat so was wie Alterungserscheinungen, auch hier kann sich Katodenmatrial absetzten. Die Anode, meist ein Blech, bekommt dann eine Schicht die die Oberflächenabtrahlung der Wärme verringert und damit die max. Energie die von der Anode aufgenommen werden kann reduziert.
Nicht nur das Steuergitter, auch die Anode kann geschädigt sein. Das bedeutet aber, das ein Prüfen nicht bis in den Grenzbereich hinein, keine sehr große Aussagekraft über die 100% Erreichung der garantierten Betriebswerte hat.
Ein reiner Emmissiontest der Katode kann das natürlich auch nicht, aber über die "Gesundheit" dieser Aufschluss bieten. Auch Restgase ob neu oder alt behindern den Flug der Elektronen zur Anode stark, also auch indirekt feststellbar. Eine leicht geschädigte Anode leider nicht, meine ich. Die Emissionfähigkeit der Katode hängt von ihrer Temperatur ab, auch bei Unterheizung ist ein Strom vorhanden. Es gibt Kurven, die die Abhänigkeit Katodentemperatur - Emission zeigen, nur man müsste die Temperatur der Katode selber messen können. Abweichungen von dieser Kurve würden auch auf eine nicht mehr so gute Röhre schließen lassen.

MFG Nobby

Zuletzt bearbeitet am 25.11.15 20:39

!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.

Den Beitrag-Betreff bei Antworten auf Threads nicht verändern!
25.11.15 16:53
Volker 

500 und mehr Punkte

25.11.15 16:53
Volker 

500 und mehr Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Nobby,

mein Röhrenprüfer kann bis 270 mA Anodenstrom liefern. Damit bringst du die Anode der EL84 zum Glühen. Wenn man Glück hat, funktioniert die Röhre nach dieser Quälerei hinterher besser. Oder sie ist hin.

Das schlechte Vakuum kannst du durch den Steuergitterstrom indirekt mit dem Zu- und Abschalten eines Vorwiderstands feststellen. Schlechtes Vakuum erhöht erst einmal den Anodenstrom durch den Ionenstrom und täuscht auf einem statischen Röhrenprüfer eine gute Röhre vor. Fast jeder hat ja Röhren mit schlechtem Vakuum im Einsatz, weil sie so schön leuchten. Ich meine damit jetzt scherzhaft die Leuchtstoffröhren.

Am problematischsten halte ich die vielfältige Ursachen des Gitterstroms ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gitterstrom ), weshalb ein statischer Röhrenprüfer nur Anhaltspunkte über den Zustand einer Röhre liefern kann. Letzten Endes kommt es darauf an, dass die Röhre in der für sie vorgesehenen Schaltung funktioniert.

Zuletzt bearbeitet am 25.11.15 17:14

25.11.15 20:37
nobbyrad58 

500 und mehr Punkte

25.11.15 20:37
nobbyrad58 

500 und mehr Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Volker!

Wenn Du unter einem statischen Röhrenprüfer den reinen Emissionsmesser, also ohne oder mit sehr geringer Anodenspannung meinst, würden Restgase oder deren Moleküle den Weg zur kalten Anode erst recht verhindern. Die Ionisierungsspannung dürfte bei fast allen Gasen, Luft erst recht, deutlich über ein paar Volt sein.
Solche "Gasröhren" sind nicht ungefährlich, bei Leistungsröhren könnte der Arbeitswiderstand beschädigt werden. Also bei uns der meist der AÜ.

MFG Nobby

25.11.15 21:55
RFTHeinz 

500 und mehr Punkte

25.11.15 21:55
RFTHeinz 

500 und mehr Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

wumpus:
Hallo zusammen,

zur der Teilfrage nach der Nachlasskurve kann ich ein gutes Beispiel aus der Praxis bringen:

Ich hatte vor diversen Jahren bei einem Radio eines Freundes bei einer Reparatur "kein Ton" u.a. die EL84 gemessen (w19) und dort 40 % abgelesen. Leider habe ich dann vergessen auch die EL84 zu tauschen.

Der Freund nutzte das Radio ohne Beanstandung, wie "das Ding ist zu leise". Als ich das Radio so nach ca. 3 Jahren wegen Tastensatzkracheln wieder auf den Tisch bekam, fiel mir wieder die EL84 ein. Nochmal gemessen: Ganz knapp unter 40 %.

Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
Als MP3-Datei: http://www.welt-der-alten-radios.de/files/auf-dem-strahl.mp3

Hallo zusammen,

ein Beispiel fällt mir auch ein. Auf meiner ehemaligen Arbeitsstelle war in den einzelnen Abteilungen eine Beschallung installiert die zentral gespeist wurde.
Die genaue Modellbezeichnung diesr Anlage fällt mir nicht mehr ein, es war aber ein DDR-Produkt mit BJ 58. Jeder einzelne Lautsprechereinheit bestand im Prinzip nur aus einer Endröhre + AU. Heute würde man wohl PC-Aktivlautsprecher dazu sagen? Die Anlage lief im Dauernetzbetrieb mit Funkdurchsagen. Eine Modernisierung der Anlage erfolgte erst im Jahre 1984, wobei eine Umstellung auf Transistortechnik vorgenommen wurde. In einigen (nicht wenigen) Lautsprechern war nach den Wartungsunterlagen aber noch die originale Röhre bei der Arbeit. Gut Sprachdurchsagen sind von den Anforderungen keine HiFi-Qualität, aber ein Arbeitskollege von mir hat diese Röhren nach der Anlagenmodernisierung in private Obhut genommen und anschließend für seine Radios daheim eingesetzt. Dort spielten sie fröhlich weiter bis zu seinem Ableben im Jahr 2004. Wahrscheinlich würden einige Exemplare es heute noch tun.


Viele Grüße
Heinz

Zuletzt bearbeitet am 25.11.15 21:57

26.11.15 13:42
Herrmann 

500 und mehr Punkte

26.11.15 13:42
Herrmann 

500 und mehr Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo zusammen!

Zitieren:
Solche "Gasröhren" sind nicht ungefährlich, bei Leistungsröhren könnte der Arbeitswiderstand beschädigt werden. Also bei uns der meist der AÜ.

Ich empfehle, wertvolle Röhrenendstufen stets durch 3 Schutzmaßnahmen zu schützen (sowohl Röhre als auch AÜ):

    - Anodenstromsicherung
    - Schirmgitterstromsicherung und visuelle Anzeige durch Glühlämpchen 12V / 20mA (ergibt eine gewisse Schutzwahrscheinlichkeit für das Schirmgitter bei Anodenleitungsunterbrechung ab mittleren Endröhren, übernimmt auch die Funktion des gelegentlich empfohlenen UKW-Schwingschutz-Widerstandes)
    - leistungsstarke Glimmlampe parallel zur Primärwicklung des AÜ's, ergibt Überspannungsschutz bei offenem Ausgang

Die Schutzmaßnahmen sind kein technischer Stilbruch, da sie mit klassischen Bauteilen auskommen.

Gruß
Herrmann

Zuletzt bearbeitet am 26.11.15 13:45

26.11.15 13:53
Herrmann 

500 und mehr Punkte

26.11.15 13:53
Herrmann 

500 und mehr Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Heinz, das macht Mut, sich nach "verbrauchten" Schnäppchenröhren umzusehen. Bei der ECL11 z.B. steigt der Preis vom schlechteren zum besseren Exemplar um ca. 1€ pro mA Endröhren-Anodenstrom. Das letzte Watt Sprechleistung ist daher ein teurer Spaß.
Gruß
Herrmann

26.11.15 17:59
Antennow

nicht registriert

26.11.15 17:59
Antennow

nicht registriert

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Röhrenfreaks,

In den üblichen Schaltungen wird der Anodenstrom ja durch die stromabhängige Gitterspannungserzeugung annähernd konstant gehalten (Stromgegenkopplung - Stromquellenverhalten). Das heißt, der höchstmögliche Emissionsstrom der Kathode wird in der Praxis gar nicht beansprucht. Erst wenn die Kathodenschicht verbraucht ist, läßt sich nichts mehr ausregeln weil der Emissionsstrom nicht mehr ausreicht, und es geht bemerkbar bergab. Die Emissionsschicht wird sich wohl über den größten Bereich der Lebensdauer linear verbrauchen. Wie das Ende dann aussieht, wird wohl von Hersteller zu Hersteller und technologieabhängig nicht einheitlich sein. Ich würde da keiner Regel trauen.

Ich prüfe/beurteile die Emission recht zuverlässig durch Anlaufstrom-Messung - reicht für meine Hobbyansprüche - und wenn ich mal etwas gründlicher sein will, messe ich in der Geräteschaltung.

Mit dieser Meinung scheine ich nicht alleine zu stehen.

Hier könnt Ihr dazu einen interessanten Beitrag dazu nachlesen:

http://www.elektronik-labor.de/HF/NiedervoltRoehren.html


Seid gegrüßt,

Antennow

26.11.15 23:22
oldie 

250-499 Punkte

26.11.15 23:22
oldie 

250-499 Punkte

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Hermann,

schön ist die rege Beteiligung der Forumsteilnehmer mit vielen Tips. Meine erste Aussage bezog sich auf aktuelle EL34 und EL84 Röhren die heute noch viel verwendet werden. Mit gebrauchten alten Typen wie z.B. VCL11 für meinen DKE38 habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht. Da hilft nur ein sorgfältiges Ausmessen bzw. Test im Radio selber. Probleme waren daß eines der Systeme nicht mehr taugte und es weitere Fehler gab die nicht von jedem Tester erfasst werden. Dies wären Heizfaden-Kathode Feinschluß (auch zeitweise), Gas, Mikrofonie bzw. Schlagempfindlichkeit. All das wird kaum erfaßt und ein Kauf ist somit bei alten Röhren immer ein gewisses Risiko. Um dieses zu minimieren ist ein geringer Kaufpreis natürlich von Vorteil.

Mit Kleinsignalröhren ECC8x ist meine Erfahrung daß diese praktisch fast unbeschränkt lang halten wenn sie nicht durch Bauteilefehler in der Schaltung überlastet worden sind. Verwende mit Erfolg diese Röhren aus alten Musikverstärkern von den 1960er Jahren.

Neulich ein Revox Tonbandgerät G36 restauriert. Da sind noch Originalröhren drin und die funktionieren noch sehr gut.

Ein Problem kann auch hier auftreten wenn eine Vibrationsbelastung im Betrieb vorhanden war durch bei in Verstärkern eingebaute Lautsprecher. Da hatte ich einige die Mikrofonie und Schlagempfindlichkeit zeigten. Auch Röhren in meinen Nachkriegsradios sind praktisch Erstbestückung und funktionieren immer noch zufriedenstellend. Ausnahme sind Gleichrichterröhren die einfach verschleißen und die Endstufenröhre die meistens durch nicht mehr vollständig isolierenden Kondensator zum Steuergitter überlastet worden ist.

Die Gittervorspannungserzeugung durch Kathodenwiderstand ist eine gute Sache wie in einem vorherigen Beitrag richtig bemerkt was die lange Nutzung einer Röhre gestattet.

Mit Messungen von Anlaufstrom und Gitterstrom habe ich kaum Erfahrung, bin aber überzeugt daß diese Messungen alleine wenig über die Tauglichkeit von Endstufenröhren aussagen wenn diese in Leistungsverstärkern in Gegentakt Klasse-AB Betrieb eingesetzt werden mit Leistungen 20 Watt und größer. Dazu ist auch schon in alten RCA Tube Manuals darauf hingewiesen worden und es wird neben anderen Testmethoden für Leistungsröhren auch ein Leistungstester skizziert und empfohlen.

Gut, für die typische EL84 im Eintaktbetrieb in alten Radios ist das sicher nicht so kritisch weil die damaligen Leistungs/Klirrfaktor Werte mit heutigen HiFi Standards nichts zu tun haben. Solche Radios werden normalerweise nicht extrem laut betrieben sowie etwas weniger aussteuerbare Leistung gehörmäßig kaum bemerkt wird. Dem Ohr/Hirn sei Dank.

Dennoch wünsche ich viel Erfolg mit leistungsreduzierten Röhren und würde mich freuen hier im Forum über Deine Ergebnsisse damit zu lesen.

Grüße an alle Tubemanics. Sven

27.11.15 07:41
wumpus 

Administrator

27.11.15 07:41
wumpus 

Administrator

Re: Weitere Alterungskurve von bereits schwachen Röhren? Progressiv, linear, exponentiell?

Hallo Sven,

das Beispiel der VCL11 zeigt, dass die Röhre nach längeren Gebrauch sowieso problematisch war, auch schon damals. Nicht selten traten Heizfaden-Katodenschlüsse auf und / oder mechanische Empfindlichkeiten. Für mich ist die VCL11 heute beim Gebrauchtkauf eine Risikoröhre. Es reicht da nicht, sie einfach auf einen Röhrenprüfer zu stecken. Eine lange Heisslaufphase ist nötig, sowie eine Klöpfelprobe und Abhörtest, wie zb. beim W19 möglich.

Habe schon Dutzende VCL11 mit den erwähnten Fehlern gehabt.



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
Als MP3-Datei: http://www.welt-der-alten-radios.de/files/auf-dem-strahl.mp3

 1 2
 1 2
Weitere   UKW-Schwingschutz-Widerstandes   Ultralinear-Ausgangsübertrager   Gittervorspannungsvorgaben   Gitteranlaufleistung   Anodenleitungsunterbrechung   Gitterspannungserzeugung   Schutzwahrscheinlichkeit   Schirmgitterstromsicherung   bereits   Heizfaden-Katodenschlüsse   Progressiv   Alterungsgeschwindigkeit   Röhrenprüfmessungs-Ergebnissen   schwachen   Musikinstrumentenverstärkern   Ausfallwahrscheinlichkeit   Gittervorspannungserzeugung   exponentiell   Alterungskurve