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Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben
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19.06.12 00:48
Alphekka 

WGF-Einsteiger

19.06.12 00:48
Alphekka 

WGF-Einsteiger

Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Wäre es prinzipiell möglich eine stillgelegte Mittelwellen-Rundfunksendeanlage in Deutschland in Vereinsarbeit zu erhalten und ggf. zumindest stundenweise zu betreiben?
Oder gibt es da rechtliche Probleme oder auch unerwartete Kosten ( zum Beispiel für Genehmigungen)? Gibr es bundeslandspezifische Regelungen?

Was würde eigentlich das Ganze ungefähr pro Jahr ( ohne Stromkosten für Sendebetrieb, aber ich denke nicht gleich an einen 24 Stunden-Sendebetrieb an allen wochentagen) kosten? Ein Beispiel, welches mir im Kopf herumspukt, wäre der Sender Obereisesheim ( Höhe des Antennenmastes: 74 m, Sendeleistung 5 kW)

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19.06.12 08:05
wumpus 

Administrator

19.06.12 08:05
wumpus 

Administrator

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Hallo Alphekka,

dieser Gedanke geht mir auch schon seit Jahren durch den Kopf. Irgendwann eines nicht all zu fernen Tages ist kein deutscher AM-Rundfunksender mehr da.

Das Problem sind einfach die Kosten:

  • Grundstückspreis
  • Preis der technischen Anlage
  • Betriebskosten. Strom
  • Betriebskosten. Sonstige
  • Unterhaltungskosten
  • Kosten. Bewachtung
  • Kosten. Wartung, Störfälle


Das könnte, wenn überhaupt für einen LW- oder MW-Sender (wenn überhaupt) nur ein großer Verein schultern. Vorausgesetzt, man bekäme Grundstück und Sendeeinrichtung geschenkt.

Eine Alternative wäre vielleicht ein KW-Sender, der an geeigneter Stelle sogar auf einem Privatgrundstück (ähnlich von der Dimension wie ein Amateurfunksender - mit vielleicht 10 KW Leistung ) zeitweise eine Testschleife und / oder ein Programm abstrahlen könnte. Eine Genehmigung für einen gemeinnützigen Verein sollte man auch in Deutschland durchsetzen können.

Die Kosten wären hier moderat. Einen 5-10 KW-Sender - für sagen wir mal im 49 Meter-Band - kann man mit Amateurmitteln gut aufbauen. Eine KW-Antenne ist auf einem 10 x 20 Meter Privatgrundstück strahlenschutzrechtlich jederzeit realisierbar.
Würde man hier täglich zur einer festen Uhrzeit (nach Einbruch der Dunkelheit (Raumwelle) ) eine Stunde eine Testschleife oder gar ein Wiederholprogramm senden, wären die Kosten für einen Verein im Rahmen der Möglichkeiten. Im 49 Meter-Band kann man mit 5 - 10 KW nachts durchaus Deutschlandweit und darüber hinaus agieren. Lediglich im Nahfeld wäre die Feldstärke etwas schwach.

Eigentlich wäre das eigentliche Problem bei einem KW-Sender, diesen rechtlich zu etablieren, unmöglich ist es nicht.


Für LW und MW wäre eine solche Sendeanlage auf einem Privatgrundstück wegen den zu großen Antennen (mit gutem Wirkungsgrad) kaum realisierbar, gilt auch für die Strahlenschutzbestimmungen.


Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)
Möge kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten!

www.welt-der-alten-radios.de

19.06.12 17:04
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

19.06.12 17:04
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Hallo zusammen

Ein großer Kostenfaktor sind noch die Gema Gebühren. Selbst bei einem nur Stundenweise Betrieb würden die richtig zulangen. Bei den anderen Kosten wär vieleicht was machbar wenn das ganze über Sponsoren als Lokalradio laufen würde. Aber insgesammt hat Rainer recht. Es ist leider zu teuer. Schade, so geht ein stück Radiokultur verloren

Wolfgang

19.06.12 17:07
Alphekka 

WGF-Einsteiger

19.06.12 17:07
Alphekka 

WGF-Einsteiger

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Wie viel würde der monatliche Unterhalt eines bestehenden Mittelwellen-Kleinsenders, sagen wir mal, des Senders Obereisesheim im Monat konkret kosten?
Die einzige Kosten, die ich konkret kalkulieren könnte, wären die Stromkosten, welche für einen Sender mit 1 kW Leistungsaufnahme bei einem Kilowattstundenpreis von 40 Cent 40 Cent/ Stunde betragen würde.
Die anderen Kosten hängen doch auch davon ab, in welchen Zustand sich die Anlage befindet und wie zuverlässig die vorhandenen Sendegeräte funktionieren. Hat irgendjemand konkrete Zahlen?

Wäre überhaupt der Kauf eines stillgelegten Rundfunksenders in Deutschland möglich und hätte man dann auch prinzipiell die Betriebsrechte gekauft?

Im Übrigen gibt es in Finnland einen derartigen Verein. Er sendet auf 1602 kHz das Programm "Scandinavian Weekend Radio" ( http://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_e...=1&kHz=1602 ) von Virrat mit 400 Watt Sendeleistung. Warum soll das in Deutschland nicht gehen?

Zuletzt bearbeitet am 19.06.12 17:09

19.06.12 19:45
wumpus 

Administrator

19.06.12 19:45
wumpus 

Administrator

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Hallo zusammen,

Mit 400 Watt HF-Leistung (das wären dann mit Aufbereitungstechnik, usw vielleicht 2500 Watt kommt man nicht weit für normale Radios auf MW. Am Tag mit einem /4 - Strahler vielleicht 20 km, nachts auf einer freien Frequenz am oberen Bandende vielleicht mal 200-300 km (aber eher selten).

Auf MW sollte ein Sender 10 KW HF-Leistung minimal haben. Bei KW sieht das schon anders aus. Hört Euch nachts mal auf 6190 den alten AM-Rias-Sender aus Berlin Britz an. Der macht so ca. 15 KW.

Man kommt auch ohne Gema aus, wenn man selbst produziert und eigene Wortbeiträge - auch als Wiederholungsschleife nutzt.

Ich glaube im Zeitalter des Kommerzes und dessen Anbetung wird vielleicht Media Broadcast keinen Sender mit Grundstück verschenken wollen.

Meiner Meinung nach würde man auf KW als gemeinnütziger Verein eine Sondergenehmigung bekommen.


Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Möge kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten!

www.welt-der-alten-radios.de

19.06.12 20:22
Ronn 

WGF-Premiumnutzer

19.06.12 20:22
Ronn 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

wumpus:
....
Ich glaube im Zeitalter des Kommerzes und dessen Anbetung wird vielleicht Media Broadcast keinen Sender mit Grundstück verschenken wollen.
....


Möglicherweise, eigentlich ganz sicher, werden die Sende- und Antennenanlage wohl lieber zum Schrott-/Altmetallpreis verscherbelt als verschenkt. Selbst die Erhaltungskosten der Anlage, sodass keinerlei Gefahrenpotential besteht (Wetterfestigkeit der Antennen etc. ) dürften die Schatzkammer eines mittelgroßen Vereins locker überfodern.

@Alphekka: 1KW Gesamtaufnahme, also nicht HF-Leistung? Damit kannst Du am anderen Ende der Straße auf MW/LW kaum noch einen Detektor befeuern!



Mehr als ein Lautsprecher brauch ein Radio nicht!
Meine Frau sagt immer ich höre sowieso nur mit einem Ohr zu.


Zuletzt bearbeitet am 19.06.12 20:22

19.06.12 23:01
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

19.06.12 23:01
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Hallo Zusammen!

Ich glaube auch nicht an ein Möglichkeit so etwas zu machen. Abgesehen von rechtlichen und finanziellen Hürden, die meiner Meinung fast unüberwindlich sind, kommt noch geringe Publikumsinteresse dazu. Machen wir uns nichts vor, viele wissen gar nichts von Mittelwelle und ein Empfang von Sendern wird nur bei UKW gesehen. Historische Autos und Dampfloks ziehen da schon viel mehr an.
Mit einem amtlich erlaubten MW Transmitter so wie bei UKW könnten wir alle etwas machen. Oder Stream - Radio im AM "Feeling". Also die alte Sendetechnik bis zum Modulator nachempfinden.

MFG Nobby

20.06.12 00:29
Alphekka 

WGF-Einsteiger

20.06.12 00:29
Alphekka 

WGF-Einsteiger

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, daß auf dem Mast der zu erhaltenden Station Platz für Sendeantennen für andere Funkdienste, wie Mobilfunksender, vermietet wird und dadurch Einnahmen erzielt werden? Der Umstand, daß manche gegen Erde isolierte Mittelwellenmasten auch UKW-Antennen tragen, zeigt, daß es prinzipiell möglich ist, auch auf gegen Erde isolierten Antennenträger derartige Antennen unterzubringen.

Bezüglich möglicher Unterstützer: hätten nicht vielleicht Firmen die Sendegeräte bauen, unter Umständen Interesse? Oder vielleicht auch Firmen, die etwas mit Hochspannungstechnik zu tun haben?

Wäre es eigentlich prinzipiell in Deutschland erlaubt, den Sender stundenweise zu vermieten?

Könnte man den Sender nicht an ein Museum koppeln, wie in Königs Wusterhausen?

20.06.12 04:30
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

20.06.12 04:30
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

wumpus:
Hört Euch nachts mal auf 6190 den alten AM-Rias-Sender aus Berlin Britz an. Der macht so ca. 15 KW.

hallo Rainer,
der KW Britz ist offline weil eine Restauration zu teuer ist. Man investiert in DAB+ usw,
er wird somit Geschichte.

nette Grüße
Martin

Zuletzt bearbeitet am 20.06.12 04:33

20.06.12 07:10
wumpus 

Administrator

20.06.12 07:10
wumpus 

Administrator

Re: Stillgelegten MW-Rundfunksender in Vereinsarbeit erhalten und ggf. betreiben

Hallo zusammen,

ich hatte am 8.6.2012 noch wieder einen Empfangsversuch von 6190 kHz des Senders gemacht. Da ging er noch, ist wohl am 10.6.2012 abgeschaltet worden. Somit gibt es (fast *) keinen deutschen Sender in deutscher Sprache mehr auf Kurzwelle.

So gesehen war es gut, dass das Deutsche Rundfunk-Museum e.V. noch 2010 eine Besichtigung in Berlin Britz des ermöglichte:
http://www.drm-berlin.de/ueber-uns--2010-161.html

* = 6005 kHz. Radio 700 sendet auch teilweise in deutscher Sprache. HLR = Hamburger Lokal-Radio. Hoffentlich stimmt das noch?

Einen Sender stundenweise zu mieten, würde nur mit dessen gerade eingestellter Sendeleistung gehen. Man kann wohl einen Sender nur bedingt für eine Stunde am Tag von 500 KW (wie z.B. Nauen) mit 10 KW betreiben. Diese Anmiete-Kosten schätze ich pro Stunde auf 1000 - 3000 EUR ein. Kann ein Verein aus Mitgliedsbeiträgen nicht leisten. Vielleicht bei 30000 Mitgliedern und wenigen Stunden im Monat.

Nochmals, preislich kann das nur mit einem KW-Sender auf einem hinreichend großen Privatgrundstück gehen, wenn die EMV Bestimmungen eingehalten werden können. Sowas - Genehmigung vorausgesetzt - kann auch ein Verein mit vielleicht 100 - 200 Mitgliedern realisieren. Wäre vielleicht was für das Deutsche Rundfunk-Museum e.V. als gemeinnütziger Verein. Ein solcher Verein könnte vielleicht sogar eine Rundfunk-Sendelizenz erhalten. Könnte ein Verein pro Mitglied - sagen wir mal 10 EUR für das Projekt abzweigen - , kämen pro Jahr 2000 EUR zusammen. Das würde stundenweisen Betrieb, z.B. 2 Stunden die Woche mit ca. 5 KW Gesamtleistung ermöglichen. Eine Startsumme für die Anschaffung eines Amateurfunk-Senders, der dann mit einem Seitenband und zugesetztem Träger arbeiten könnte und einer Endstufe müsste natürlich aufgebracht werden. Man könnte versuchen pro Monat ein einstündiges Programm zu erstellen und in die Wiederholungsschleife zu schicken.




Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Möge kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten!

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Zuletzt bearbeitet am 20.06.12 07:10

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