Hallo zusammen, mit meinem Nordmende Prüfsender RP3301 kann man mit einem externen Audiosignal AM- oder FM-Signale bis max 100 mV erzeugen und außerdem den Modulationsgrad verändern. Zum Testen eines Mittelwellenradios wird einfach über den Antenneneingang die modulierte HF eingespeist. Es ist beeindruckend, wie gut doch Mittelwelle klingen kann. (Nur am Rande: Nutzt man statt AM- die FM-Modulation, so lässt sich in etwa die Bandbreite über die beiden Maxima auf den ZF-Filterflanken ermitteln)
Da die Mittelwelle in Deutschland zu empfangen kaum noch Spass macht, diese alten Radios aber ihren besonderen Reiz haben, will ich einen kleinen Modulator bauen. Die Frequenz soll stabil sein, keine FM Anteile haben. Als Audioquelle dient ein UKW-Radio oder ein Handy bzw. mp3-Player mit Kopfhörerausgang. Es wird direkt über die Antennenbuchse eingespeist. Die äußerst geringe Abstrahlung ist zu vernachlässigen.
Die ersten Versuche haben recht brauchbare Ergebnisse gebracht. Hier meine Schaltung und der Versuchsaufbau. Die Frequenz habe ich in die Mitte des Mittelwellenbereichs zwischen 700 und 800 kHz gelegt. Was haltet ihr davon und habt ihr Verbesserungsvorschläge?
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Mach' mal bitte eine Foto von der Hüllkurve bei Sinusmodukation ca.1kHz und etwa 40% Modulationsgrad. Das entspräche den Verhältnissen in den früheren Jahren...
Habe die Schaltung neugierigerweise mal in der Sim betrachtet. Bei moderatem Modulationsgrad sieht das ganz gut aus. Die erste Oberwelle ist knapp 40dB gedämpft, das sollte auch passen. Bei der HF-Ausbeute könnte man das durchaus auch als Heimsenderlein nutzen. Als Trafo ist ein kleiner 1:10 Printtrafo angenommen, der NF Pegel beträgt 500mVss / 1kHz.
Hallo zusammen, danke Hajo, das wollte ich auch noch in LT Spice machen. Sieht wirklich gut aus.
Hier kommt das Handy-Video zum Jahreswechsel. Ihr seid die ersten, die es zu sehen bekommen. Für die Inhalte der Sender kann ich nichts, zum Schluss gibt es aber versöhnlichere Töne.
Hallo Jan, toller Vorschlag und brillianter Klang Hört sich im Video gar nicht nach einem Frequenzgang von 4,5kHz an. Wie koppelst Du das Signal ein wenn keine Antennenbuchse bei einem Empfänger vorhanden ist ? Z.B. bei MW- Taschenempfängern oder Kofferradios mit Ferritantenne? Wenn die 470uH Spule einen kleinen Ferritstab hätte, müsste das ja ebenfalls funktionieren und dann induktiv koppeln. Viele Grüße und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Jörg
Allen ein gutes neues Jahr mit viel Freude an den Radios!!
Hallo Jörg, das eingespeiste Signal hat hier eine größere Bandbreite als 9 kHz. Was dann mit der gesamten Übertragungskurve passiert, hängt von den Filtern im Radio ab. Eine spontane Idee (ungeprüft, und wahrscheinlich falsch): die Amplitudenregelung lässt bei sehr starkem Signal die Filterkurve flacher wirken?
Zu den Transistorradios ohne Antenneneingang: Der ungeschirmte Aufbau hat eine "Reichweite" von ca 20 bis 30 cm. Wenn man den Modulator z.B. in eine flache Plastikbox einbaut und das Radio darauf oder daneben stellt, wird das bestens funktionieren. Habe das ausprobiert und war sehr erstaunt, wie gut beispielsweise die Grundig Transistorbox 59 sogar bei klassischer Musik klingen kann.
die 9kHz Bandbreite bei AM-Radios ist Theorie, in der Praxis ist die Bandbreite einiges höher und vor allem bei den Geräten mit nur 2 ZF-Filtern ist die Filterung auch nicht sehr steilflankig. Somit kommen auch höhere Töne als 4.5kHz noch (fast) ungehindert durch, die realistische NF-Bandbreite vom Radio ist so etwa 6..9kHz, also schon fast HiFi Die Bandbreitenbegrenzung kommt immer vom Sender, ausgenommen Spitzengeräte mit variabler Bandbreite und mindestens 6 ZF-Kreisen, die haben bessere Filter. Eine andere Liga sind software defined Radios, die haben messerscharfe, fast senkrechte Filterflanken mit genau 9kHz Bandbreite.
Da ich schon länger von einem einfachen Heimsenderchen träume, habe ich Jans Idee mal auf dem Steckbrett getestet und bin vom Ergebnis sehr angetan. Die etwas modifizierte Schaltung erreicht eine beachtliche Modulationstiefe. Das Dreieck sieht für diese Simpelschaltung recht brauchbar aus, soweit ich das einschätzen kann und offenbar ist geringe FM Modulation vorhanden. Für meine Ohren hört es sich jedenfalls sehr sauber an. In dem Beispiel betrug die Arbeitsfrequenz 1MHz, der HF Ausgangspegel rund 1Vss, ausgekoppelt über eine Schwenkspule (im Beispiel vollständig eingedreht), bei 1kHz Modulationsfrequenz. Mit einem Stückchen Draht betrug die Reichweite etwa 5m, also für den Heimgebrauch reichlich. Mit der Schwenkspule läßt sich der Pegel leicht den Erfordernissen anpassen.
Hallo Hajo und alle! Ich hab es ja bewusst vermieden, von einem Heim-Sender zu reden, aber jeder Oszillator kann natürlich durch entsprechende Auskopplung und ggf. weitere Verstärkung drahtlos senden. Was in Deutschland ja schnell zum unerlaubten Piratensender werden kann. Also hier der obligatorische Hinweis: bitte die Gesetze einhalten!
Die Besonderheit meiner Schaltung ist zum einen der Clapp-Oszillator, der bei Änderung der Versorgungsspannung zwar die HF Amplitude proportional ändert, aber die Frequenz stabil hält. Zum anderen der Ausgangs-NF-Trafo, der hier den niederohmigen Kopfhörerausgang für die AM herauf transformiert.