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Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
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22.01.14 18:38
regency 

WGF-Premiumnutzer

22.01.14 18:38
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Hallo Wolfgang, hallo Mirag,
bei mir stehen zwei von den kleinen Kerlchen nebeneinander, als absolut unabhängiger Zweistrahloszi
Sind unverwüstlich. Mit 10:1 Tastteiler ist die Eingangskapazität bei 3..4 pF. Allerdings ist bei 30 MHz absolut Schluss.

Die Drehkos waren ein Glückskauf in der Bucht. Das Bild war etwas schlecht, daher hat keiner was gemerkt. Sie sind in der Tat Förg München.

Schöne Grüße,
Jan

Zuletzt bearbeitet am 22.01.14 18:48

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22.01.14 18:43
regency 

WGF-Premiumnutzer

22.01.14 18:43
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Schaltungsanalyse Teil 1

Kern des Cockaday Tuners ist das Ultraudion (später Ultra-Audion) nach de Forest (siehe Anfang des Threads zur Meinung von Cockaday dazu). Hier nutzt er jedoch genau das Prinzip, zu einer Zeit, als das Superheterodyn sich bereits etablierte. Das ist denkwürdig!



Falls die folgende Funktionsbeschreibung Fehler enthält oder unverständlich ist, bitte ich euch um Korrekturhinweise.

Das Bild zeigt das Prinzip Ultra-Audion: oder besser einen "gebremsten Colpitts-Oszillator". Der Schwingkreis bewirkt eine zusätzliche 180 Grad Phasenverschiebung zwischen Anode und Gitter, so dass Gitter und Anode stets gleichphasig sind und Mitkopplung entsteht. Die inneren Röhrenkapazitäten Anode-Kathode Cak und Gitter-Kathode Cgk bilden einen Spannungsteiler, die Spannungen sind umgekehrt zu deren Wechselstromwiderstand, d.h. über dem deutlich größeren Cgk fällt die kleiner Spannung ab. Entspricht dieses Verhältnis der Spannungsverstärkung der Röhre, entsteht ein Oszillator. Die Gitter-Anoden-Kapazität liegt faktisch parallel zum Schwingkreiskondensator, spielt hier also keine Rolle.

Über Cg -> Rg und die Gitter-Kathoden-Strecke wird die HF gleichgerichtet. Das rückgekoppelte Signal führt zur Erhöhung der Schwingkreisspannung (ca. 3 fach). Für die gleichgerichtete HF schließt sich der Kreis über Ra, dieser kann auch eine HF-Drossel, Nf-Trafo oder Magnet-Kopfhörer sein.

C(RK) hat zwei Funktionen. Da er HF-mäßig parallel zu Cak liegt, bestimmt er die Rückkopplung mit und bei ausreichender Größe verhindert er den Schwingungseinsatz. Gleichzeitig ist er gemeinsam mit Ra für die Gewinnung der NF verantwortlich. Ra und C(RK) müssen also zueinander passen (Zeitkonstante).

Damit dann alles gut zusammen spielt und nicht wild SENDET, darf die Anodenspannung nicht zu hoch sein und/oder der Heizstrom muss verringert werden. D.h. eine geringe Steilheit der Röhre ist hier sogar zweckmäßig.

Wie sieht das gemessen aus? Leider sehen die Wobbelsignale mit der Handy-Kamera nicht schön aus, ich hoffe, ihr erkennt trotzdem was.



Schöne Grüße, Jan

Datei-Anhänge
ultraaudion1.jpg ultraaudion1.jpg (311x)

Mime-Type: image/jpeg, 39 kB

ultraaudion2.jpg ultraaudion2.jpg (261x)

Mime-Type: image/jpeg, 118 kB

25.01.14 18:35
Opa.Wolle 

WGF-Premiumnutzer

25.01.14 18:35
Opa.Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Hi,
gehört hier nicht so ganz hin, aber ich wollte ihn mal zeigen.
Mitte der 80iger bei Völkner in Hannover gekauft.
Anfang der 90iger mußten vier Elkos und ein Brückengleichrichter getauscht werden.
Ach ja, eine BNC-Buchse wollte ich immer schon einbauen.

Datei-Anhänge
800Hz intern.jpg 800Hz intern.jpg (232x)

Mime-Type: image/jpeg, 214 kB

25.01.14 19:05
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

25.01.14 19:05
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Hallo Wolfgang,

was hältst du davon, das Gerät noch einmal im Unterforum Messgeräte/Oszilloskope in Vbdg. mit einigen Daten vor zu stellen? Hier passt der Beitrag tatsächlich nicht optimal und im Unterforum wäre wieder ein Gerät mehr aufgenommen.

Viele Grüße
Klaus

26.01.14 22:15
regency 

WGF-Premiumnutzer

26.01.14 22:15
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Schaltungsanalyse Teil 2

Das Schaltbild zeigt meinen Modellaufbau. Die verwendeten Werte sind nicht auf maximales Empfangsergebnis optimiert, sondern so gewählt, wie mir das bei Verwendung der RE034 plausibel erschien. Für Ra = 100 kOhm half ein Hinweis im Datenblatt von Telefunken: "Soll die erste Röhre eines Widerstandsverstärkers als Rückkopplungsaudion verwendet werden, so wird der Außenwiderstand zweckmäßig auf 0,1 bis 0,2 MOhm herabgesetzt. Die Röhre R034 ist für diesen Zweck gegenüber ähnlichen Röhren besonders dann vorteilhaft, wenn nur niedrige Anodenspannungen zu Anwendung kommen."



Da die erzielbare Verstärkung des Empfangssignals durch die Röhre in dieser Schaltung recht eingeschränkt ist, musste die Antennenanpassung besonders gut sein, wenn das Audion mit den vergleichbaren Empfängern der damaligen Zeit mithalten wollte. Immerhin hat Cockaday bei seinem Empfänger 4 NF Verstärkerstufen folgen lassen mit weiterer Anodenbatterie von 135 Volt.

Das Antennen-Signal teilt sich auf A und D auf. Es wird über A in B und in C eingespeist. Über D erfolgt keine Kopplung zu B, wenn D exakt mittig auf B steht. Wird diese senkrechte Spule D aus der Mitte von B in Richtung Spulenende zu g1 der Röhre verschoben, so steigt die Kopplung D zu B stark an, das Hauptsignal vervielfacht sich, das überlagerte C Signal bleibt dabei unbeeinflusst und verliert an Bedeutung.



Mit einer sehr kleinen Messonde im Innern von B habe ich die verschiedenen Effekte beobachtet, der Wobbelmessender tritt an die Stelle der Antenne. Überbrückt man D und belastet den Messender stark, so zeigt sich die Wechselwirkung mit der ersten Harmonischen aus dem C-Kreis eindrucksvoll, der Innenwiderstand des Messenders Senders macht sich bemerkbar.

Die Wirkung der Abstimmung des C-Kreises auf die doppelte Frequenz des B Kreises zeigt noch einmal folgendes Bild:



Schöne Grüße, Jan

Zuletzt bearbeitet am 26.01.14 22:18

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Cockaday_Schaltplan_Modellversuch.GIF Cockaday_Schaltplan_Modellversuch.GIF (298x)

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Cockaday_Tuner_Messung.jpg Cockaday_Tuner_Messung.jpg (244x)

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CockadayTuner-Abstimmung.jpg CockadayTuner-Abstimmung.jpg (230x)

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08.02.14 18:49
regency 

WGF-Premiumnutzer

08.02.14 18:49
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Schaltungsanalyse Teil 3

Am oberen Bandende der Mittelwelle, wo die Wohnungs-Drahtantenne mit der Heizungserde und der Verkürzungsspule D ganz gut Resonanz gibt und auch entfernte Sender empfangen werden, kommt mein für ZF ausgelegter Wobbler frequenzmäßig nicht mehr hin. Eine AM modulierte HF am Antenneneingang und das NF Signal am Ausgang lassen jedoch Rückschlüsse zu, wenn beide Signale gleichzeitig erfasst und im Verhältnis betrachtet werden. Folgendes Bild zeigt eine solche Messung.



Folgendes ist dabei gut nachzuweisen:

1. Der auf doppelte Frequenz abgestimmte C Kreis überlagert ein phasenverschobenes Signal dem B-Signal nicht nur, sondern "zieht" auch den B Kreis etwas in seiner Resonanz. Cockaday hat wohl auch deshalb in seiner Anleitung ein Diagramm beigefügt, bei welchen Stellungen der Drehkondensatoren beider Kreise jeweils die Frequenz (Längenwelle 220 m bis 580 m) optimal empfangen wird.

2. Der Einfluss auf das NF Signal bei Verstellung der Drehkos verläuft beim C Kreis deutlich flacher als beim B Kreis. Das ist plausibel, da der B Kreis duch die Rückkopplung schmalbandig wird und außerdem die Güte des B Kreises höher ist (höhere Induktivität). Mgl.weise ist das ein Grund, weshalb Cockaday in dem verbesserten Tuner für den C Kreis 350 pF und den B Kreis 500 pF verwendet hat. In meinem Nachbau sind es zweimal 500 pF

3. Hat man einmal das Optimum des Empfangs eines Senders eingestellt, so kann die Lautstärke zusätzlich durch Erhöhung des Heizstroms vergrößert werden, ohne das Verstimmung auftritt. Bei leichter Verstimmung eines der Drehkos kommt dann aber das typische Rückkopplungspfeifen.

4. Das Verschieben der Antennenverkürzungsspule D aus der Mitte Richtung Gitterkondensator bringt deutlich höhere NF, da Antennenleistung jetzt direktvon D in B eingekoppelt wird.

5. Das Potentiometer (Rheostat), das parallel zur Heizspannung der direkt geheizten Katode liegt, bringt bei Anschlag in Richtung Pluspol der Heizspannung die beste Signalverstärkung. Die Mittenstellung bringt das schlechteste Ergebnis. Wie sich das bei der orignalen UV201 mit vielfach höherem Heizstrom darstellen würde, kann ich mangels einer solchen Röhre nicht prüfen.

Schöne Grüße, Jan

Zuletzt bearbeitet am 08.02.14 18:51

Datei-Anhänge
CockadaySignal.jpg CockadaySignal.jpg (238x)

Mime-Type: image/jpeg, 9 kB

11.11.23 01:55
regency 

WGF-Premiumnutzer

11.11.23 01:55
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner

Hallo an alle! Nach bald zehn Jahren habe ich das Cockaday-Tuner-Objekt wieder vom Staube befreit, ein bisschen gemessen, getestet, an der Anode einen NF Trafo statt Widerstand eingesetzt, einen Batterieverstärker angeklemmt und dann in den Abendstunden ohne allzu große Erwartung an die Mittelwelle eingeschaltet.

Das Ergebnis ist in einem Handy-Video festgehalten. Viel Spass beim Blick in meine Bastelwerkstatt.

Viele Grüße,
Jan (regency)

https://youtu.be/I-VCvLRT2SY



Zuletzt bearbeitet am 11.11.23 11:23

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Cockaday-Receiver-Replica-.gif Cockaday-Receiver-Replica-.gif (26x)

Mime-Type: image/gif, 1.642 kB

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