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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone
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12.11.19 14:12
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.11.19 14:12
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo zusammen,

nach weiteren Experimenten habe ich mich zu folgender Abänderung der ursprünglichen Schaltung (vorerst) endgültig entschlossen:

Anpassung der Frequenz und des Mikrofonpegels für das Telefon DIALOG. Folgende Änderungen an der Schaltung habe ich bei mir vorgenommen. Die Wertangaben sind nicht kritisch und individuell anzupassen.

1. Widerstand R1 auf 650 Ohm herabgesetzt, da der Audio-Pegel zu hoch war. Die Eigensprechdämpfung ist jetzt in Ordnung. Geringe Verzerrungen durch Übersteuern treten nur noch auf, wenn man laut und direkt in die Sprechmuschel spricht. Laut Oszilloskop liegt nach dem Bild der Begrenzung der Arbeitspunkt in der Mitte. Sehr schön. Maximaler Ausgangspegel etwa 2 Volt von Spitze zu Spitze gegen Masse gemessen.

2. Koppelkondensator C1 / 33 nF am Kondensatormikrofon auf etwa 300 nF erhöht. Dadurch kommen die Tiefen besser durch.

3. Der Widerstand R6 und die Kondensatoren C3 und C4 entfallen. Dadurch werden die Höhen nicht mehr so stark beschnitten.

4. Für C5 reicht ein Elko von 22 µF / 10 Volt bei mir auf jeden Fall aus. Dies spart Platz.

5. D1 und D2 könnten durch normale Dioden ersetzt werden, da im Telefon Dialog an der Transistorsprechkapsel nur 6 Volt Gleichspannung abfallen, wenn das Telefon mit einer FritzBox verbunden ist.

6. Für T1 und T3 kommt der npn-Typ 2N2222 und für T2 der pnp-Typ 2N2907 zum Einsatz, weil sie zur Hand waren und unglaublich kostengünstig sind. Es müssten bei meinen vorliegenden Spannungsverhältnissen alle Silizium-Kleinleistungstransistoren funktionieren.

7. C6 wurde auf 22nF verkleinert. Der Wert ist unkritisch. Entfernt man C6, können Verzerrungen durch Rückkopplungen auftreten, wenn man das Spiralkabel mit der Hand umfasst.

Durch die Maßnahmen an den frequenzbestimmenden Bauteilen klingt die Stimme nach meinem Empfinden jetzt natürlicher. Der Frequenzgang wird jetzt hauptsächlich von dem Übertragungsweg bestimmt. Der Klangeindruck hängt auch von dem jeweiligen Telefon ab, in welchem die Transistorsprechkapsel zum Einsatz kommt. Die Anpassungen wurden für das schwedische Telefon Dialog vorgenommen.

Das soll nur ein Beispiel sein, um zu sehen, wie die Schaltung nach den eigenen Vorlieben und Begebenheiten anpassbar ist.


Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 12.11.19 15:52

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12.11.19 16:42
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

12.11.19 16:42
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo Volker,

ich habe mir deine Abweichungen vom Original im Schaltbild notiert. Die beiden Bauteile, die der Stabilität dienen sollen, fehlt eine Angabe, unter welchen Bedingungen eine Instabilität beim Urheber beobachtet wurde. Bei diesem Thema fällt mir immer die Geschichte eines Kollegen ein, der ein LNB entwickelt hat. Die Gross-Serie funktionierte toll in Europa und den USA. Aber aus Brasilien kamen Unmengen an Reklamationen, was zu einem teuren Produktionsstopp und einer Umentwicklung führte. Im Labor konnte schliesslich nachgewiesen werden, bei welcher Temperatur und Luftfeuchtekombination die Instabilität auftrat. Wir Bastler haben das Problem freilich nicht. Die Originalschaltung musste 60 Volt Linienspannung, Fremdspannungen durch Strassenbahnen und witterungsbedingten Spannungsspitzen trotzen.

Meine FB7390 hat übrigens eine Leerlaufspannung von 34 Volt und die Telefonanlage 24 Volt, sodass ich auf die Zenerdioden wahrscheinlich auch verzichten könnte. Die Elektretkapsel ist bei mir der China-Standart mit 9,5mm Durchmesser und 4 mm Dicke (Drahtlänge 4,5 mm). Kennt jemand die interne Schaltung?


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 12.11.19 16:47

12.11.19 17:31
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.11.19 17:31
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo Walter,

da gab es mal den Fall eines Ausfalls der Lambda-Sonde in einem 1/10 Grad großen Temperaturfenster, weil dann ein Operationsverstärker anfing zu schwingen. Hatte man im Temperaturschrank nicht festgestellt und auf den Testfahrten auch nicht, denn während der Fahrt war der Motor und das Abgassystem ja warm. Der Fehler führte dazu, dass der Motor bei einer ganz bestimmten Temperatur nicht ansprang. Man musste erst einmal darauf kommen, dass es an der Temperatur lag.

Die Sache mit den C6 ist mir erst beim Betrieb an einer anderen FritzBox richtig deutlich aufgefallen. Mir war vorher schon aufgefallen, dass die Hörkapsel manchmal etwas kratzig klingt und ich dachte erst sie sei defekt oder verschmutzt.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))C

05.12.19 14:31
Volker 

WGF-Premiumnutzer

05.12.19 14:31
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo zusammen,

besteht Interesse an einem Leiterplattenenwurf, einseitig für bedrahtete Bauteile? Die Leiterplatte hätte ein quadratische Form, so dass jeder selbst entscheiden kann, ober sie kreisrund und in welchem Durchmesser haben möchte. Die Leiterplatte würde ich mit Eagle entwerfen und den Entwurf auch als PDF für die Bügeleisenmethode zur Verfügung stellen.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

05.12.19 17:08
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

05.12.19 17:08
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo Volker,

auf meiner Seite ist das Interesse ganz klar vorhanden!
Erstaunlich, was die schwedischen Winternächte so alles hervorbringen!
Für mich ist auch erstaunlich, was die Firma Ericson im vorletzten Jahrhundert so alles getrieben hat! Ich denke insbesondere an das erste Telefon mit Handapparat weltweit im Jahr 1892.



Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 06.12.19 19:34

Datei-Anhänge
Ericson No.375_AC110 - weltweit erstes Telefon mit Handapparat 1892.jpg Ericson No.375_AC110 - weltweit erstes Telefon mit Handapparat 1892.jpg (269x)

Mime-Type: image/jpeg, 36 kB

11.12.19 18:10
Volker 

WGF-Premiumnutzer

11.12.19 18:10
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo Walter,

durch eine kurze Suche im Internet kann man sich viel Arbeit sparen: Auf https://www.americanradiohistory.com/Elektor.htm nach 1994 Dec gehen. Auf Seite 94 ist der in Rede stehende Artikel. Mit einem Laser-Drucker, einem Bügeleisen und Katalogpapier bekommt man das Layout auf die Platine ( https://elektronikbasteln.pl7.de/platine...er-methode.html ).

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

11.12.19 20:04
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

11.12.19 20:04
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo Volker,

danke für den Link. Ich hatte zwar auch nach der Elektorausgabe gesucht, aber nicht gefunden. Vermutlich werde ich im Januar eine "Ätz-Session" veranstalten. Den betagten Belichtungsautomat habe ich erst vor einem Jahr repariert.

Gruss
Walter

14.12.19 17:00
Volker 

WGF-Premiumnutzer

14.12.19 17:00
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo Walter,

die Platine hat einen Durchmesser von knapp 36 mm und wurde nach der Bügeleisenmethode hergestellt. An einigen Stellen musste mit einem Edding 3000 Stift ausgebessert werden. Als Papier kam dünnes Katalogpapier zum Einsatz. Geätzt mit einer 3 Jahren alten Eisen(III)chloridlösung, die ich in der Mikrowelle erwärmte. Die kreisrunde Form gelang mit einer Blechschere und einer Feile. Basismaterial ist Epoxid. Für die Bildbearbeitung kam IrfanView zum Einsatz, da der Screenshot aus der PDF gespiegelt werden muss und die Größe anzupassen ist.



Den Durchmesser kann man in bestimmten Grenzen selbst bestimmen, da nur bedrahtete Bauteile zum Einsatz kommen. Die Bestückung wird noch eine interessante Arbeit.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 02.01.20 21:39

Datei-Anhänge
Platine-Transistorsprechkapsel.jpg Platine-Transistorsprechkapsel.jpg (265x)

Mime-Type: image/jpeg, 189 kB

15.12.19 18:15
Volker 

WGF-Premiumnutzer

15.12.19 18:15
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Elektret- statt Kohlemikrofon für alte Telefone

Hallo zusammen,

die Platine ist bestückt und funktioniert einwandfrei. Allerdings blieb mir eine Fehlersuche nicht erspart. Drei kalte Lötstellen am T3, für den ein gebrauchter 2SC1364 zum Einsatz kam, weil er von den Werten und wegen der Pin-Belegung geeignet ist. Und vor allen Dingen, weil er in der Schrottkiste bei mir vorhanden war. Dann war noch eine Leiterbahnunterbrechung. Für C1 und C6 kamen dieses Mal 100 nF zum Einsatz. Für D1 und D2 wählte ich 15-Volt-Z-Dioden, weil ich sie massenweise habe. D3 und D4 waren mal in einer Wundertüte. Den Typ konnte ich nicht bestimmen. Sie halten aber mindestens 250 Volt Sperrspannung und 1 A aus. Also rein damit. Für C4 wählte ich 100 pF, für C2 33 pF. C3 entfiel.



Die Platine sollte man so groß wie möglich wählen, um den Ärger mit Leiterbahnunterbrechungen und Zinnbrücken zu minimieren. Für das Telefon Ericsson Dialog durfte der Durchmesser 36 mm leider nicht überschreiten.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat Skeine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 15.12.19 18:18

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Platine-bestueckt-Transistorsprechkapsel.jpg Platine-bestueckt-Transistorsprechkapsel.jpg (243x)

Mime-Type: image/jpeg, 184 kB

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