Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Hallo zusammen,
mein Braun 555 UKW dudelt hier manchmal den ganzen Tag. Das Radio steht in einem Regal. Für die Belüftung ist nach oben hin nur 5 cm Platz und zwischen der Rückwand des Radios und der Regalrückseite sind es nur 3 cm:
Nun stellt sich bei mir die Frage, ob es seitens der Hersteller Empfehlungen gab, was noch als ausreichende Belüftung angesehen werden kann, da sich die Ausfallrate der Bauteile mit zunehmender Temperatur erhöht. Allerdings ist dieser Zusammenhang bestimmt nicht linear. Ich nehme an, ab einer bestimmten Temperatur steigt die Ausfallrate dramatisch an.
Übrigens ist der Klang nach meinem Eindruck spürbar besser geworden, seitdem das Radio im Regal steht. Die Bässe klingen besser. Insbesondere Big-Band-Musik klingt gut. Entweder wurde die Big-Band-Musik, welche damals noch beliebt war, als das Radio verkauft wurde, auf die damalige Empfangstechnik abgestimmt oder umgekehrt. Sicherlich lagen gegenseitige Beeinflussungen vor. Das Radio musste den damaligen Musikgeschmack klanglich gut wiedergeben und die Stücke, die im Radio gut klangen, hatten auch mehr Erfolg.
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Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Hallo Volker,
es kann durchaus sein, dass die Kühlung in einer Schrankwand ganz gut funktioniert, wenn - wie auch immer - eine gute Kaminwirkung eintritt. Ich habe hier gute ERfahrungen mit dem Einbringung von Luftschlitzen hinter dem Radio in die Regalfläche auf der das Radio steht, gemacht. Das führte eben auch durch die Erwärnung des Radios zu guter Kaminwirkung.
Es gab sehr wohl bei den Herstellern in den Bedienungsanleitungen Wärmeableitungs-Empfehlungen. Dabei wurde aber fast immer auch große Geräte-Freiheit wert gelegt. Dabei durfte auch die Warnung vor kleinen Zier-Tischdecken auf dem Radio nicht fehlen. Ich selbst habe ein Radio mal auf den Tisch bekommen, das angebrannt war, weil oben eine nach hinten überlappende Zierdecke für Wärmestau sorgte.
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Volker: Entweder wurde die Big-Band-Musik, welche damals noch beliebt war, als das Radio verkauft wurde, auf die damalige Empfangstechnik abgestimmt oder umgekehrt. Sicherlich lagen gegenseitige Beeinflussungen vor. Das Radio musste den damaligen Musikgeschmack klanglich gut wiedergeben und die Stücke, die im Radio gut klangen, hatten auch mehr Erfolg.
Hallo Volker, da kann was dran sein. Schließlich waren in späteren Jahren, die verzerrten, elektrischen Gitarren (Rolling Stones) und die kreischenden ersten Transistorradio, auch gut aufeinander abgestimmt.
Empfehlungen für Radios in Regalwänden waren in den 50ern nicht nötig = es gab damals m.W. keine Regalwand im Wohnzimmer. Regale hatte man im Keller
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Hallo zusammen,
zumindest aus der Erinnerung meine ich in früheren Bedienungsanleitungen von Röhren-TV-Geräten gelesen zu haben, dass gewisse Mindestabstände bei Verwendung in Fernsehschränken ein zu halten waren. Vllt. finde ich Beispiele im Netz?
Ob das auch für damalige Radios galt, weiß ich nicht; diese wurden zumindest nicht so warm wie Fernseher, obgleich auch dort ein gewisses Restrisiko bestanden haben mag.
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Hallo zusammen,
für das Auffinden von mögl. Temperaturproblemen benutze ich gerne sogenannte iButton Temperatur Logger. Diese kleinen knopfzellenähnlichen Geräte gibt es beim Hersteller Maxim u.a. als kostenloses Muster. Über ein einfaches Interface werden die Aufzeichnungsgeräte programmiert, geladen und auch ausgelesen. Man könnte also das "Dampfradio" mit solchen kleinen Loggern bestücken und dann nach einigen Betriebsstunden die Temperaturkurven am PC anzeigen lassen. So sollten schädliche Temperaturzonen im oder am Gerät leicht und frühzeitig zu finden sein.
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
N' Abend zusammen,
heute habe ich einmal in die BDA meines Festplattenrecorders geschaut: Obgleich dort lediglich Halbleiter anzutreffen sind, gilt die Empfehlung, um das Gerät herum mindestens 10cm wg. des Luftaustausches frei zu halten.
Also selbst bei moderner Technik scheint der Gedanke an Übertemperaturen nicht völlig obsolet zu sein.
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Zur Belüftungsfrage, liebe Röhrentechniker !
Ich würde mit eine geeignete Spannung suchen, die mit einem oder mehreren leisen Lüftern arbeiten kann. Das ist zwar nicht original, es weiss, sieht und hört auch niemand, was im alten Radio steckt.
Haupftsache, du senkst die Temperatur im Gerät und schonst die Röhren und viele andere relevante Bauteile, die hauptsächlich an "ständiger Übertemperatur" leiden - ist vergleichbar mit Bluthochdruck !
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Mani:... Haupftsache, du senkst die Temperatur im Gerät und schonst die Röhren...
Hallo zusammen,
mal ein Gedankenspiel:
Wie würde sich die Alterung/Verbrauch einer Radioröhre verändern, wenn diese aus dem "optimalen" Betriebsbereich weiter gekühlt wird? Positiv oder Negativ? Wie verhält sich die Kathode? Erfolgt ein Unterheizen der Röhre? Würde es zu einem Anstieg des Heizzstomes (Widerstandskoeffizient des Heizfadens) kommen und so dem Effekt entgegengesteuert, vielleicht im Endeffekt sogar die Röhre überheizt? Ist eine externe Kühlung eines Gehäuses und damit auch der Röhren vielleicht doch keine so gute Sache?
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Hallo!
Die Bässe klingen besser, da das Radio im Regal nun eine gefaltete Hornkonstruktion darstellt und vorher nur eine Schallwand war. Hierdurch werden dir rückwertig anfallenden, sonst verworfenen Schallanteile des offenen Gehäuses mitgenutzt, weil durch Regalwände refelektiert abgestrahlt.
Bigbands dürften "besser" klingen, da die doch etwas zum verwaschen neigenden Röhrengeräte dieser Bauart/Qualitätsklasse/Epoche mit diesen Klangmatsch besser zurecht kommen, als einem tranistorgewöhntem, analytisch geprägtem Höhrer nun feinstziseliert einzelne Instrumentierungen/Stimmen darzustellen. Das wird nichts.
Ähnliches dürfte auch für klassische Werke mit nicht allzugroßen Pegelsprüngen gelten. Auch diese Musik war sehr beliebt in der Hochzeit der Röhrengeräte und klingt ansprechend über sie. Aktuelle Musikrichtungen arbeiten aber zunehmend mit großen Pegelsprüngen bzw. massiven Basspegelen. Wohl ein Ausdruck der zunehmend bei den Abspielgeräten zur Verfügung stehenden Leistungsreserven bzw. dessen Abrufen als "Qualitätsbeweis" durch die Hörerschaft. Hier ist ja auch auf der Bühne das laustsärkemäßig bis in's Lächerliche "Aufblasen" der Darbietung unerlässlich.
Dass man aber bei beiden Genres nicht annähernd an die Pegel einer realen Vorstellung kommt, dürfte klar sein. Das ist meinen Versuchen nach nur mit kleineren Besetzungen unter privaten Hörbedingungen mit sehr leistungsfähiger Halbleitertechnik möglich. Wir sprechen hier über messtechnisch identische Schallpegel. Es ist schon erstaunlich, wie extrem laut schon eine rein akustisch spielende 4-Mann-Jazzcombo ist. Kann man aber schon daran ermessen, dass man eine kleine Musikantengruppe mit akustischen Instrumenten im Freien in einer üblichen Vorstadtsiedlung oder auf dem Dorf bis einige Grundstücke weiter problemlos spielen hören kann. Mach das mal mit einer Stereoanlage! Da randaliert schon die Gemahlin, bevor der erste Takt nur richtig gespielt ist, ob man sie noch alle habe, weil vieeeel zu laut.
Kühlung dürfte bei den Miniaturleistungen in diesen großen, stark durchbrochene Gehäusen nie ein Problem sein. Ansonsten: Für worstcase-Untersuchung Gerät in Decke einpacken, Digitaleinstechthermometer in das Gehäuse rein und unter natürlich beaufsichtigten Betrieb dabei Temperaturverlauf im Gehäuse erfassen. Über Körpertemperatur dürfte sich die Luft darin kaum erwärmen. So was kann man natürlich auch nicht ganz so extrem an einem suboptimal erschieneden Standplatz machen.
Re: Ausreichende Belüftung für alte Röhrenradios, die im Regal stehen
Hallo zusammen,
meine Carmen steht auch unter einem Hängeschrank ziemlich nah an der Wand. Die Abstände sind ähnlich wie bei dir. Bis heute kann ich keine Verschlechterung festellen. Ok, ich habe die Röhren nicht so intensiv beobachtet wie vielleicht hier vorgeschlagen, aber trotzdem funktionierts. Ich denke man kann hier keine pauschale Aussage treffen, da auch bei den vielen Unterschiedlichen Geräten jedes eine andere "Lüftungseffizienz" hat, will sagen das eine Gerät braucht mehr Platz, ein anderes kommt mit weniger aus. Ich habe meine Carmen zuerst freistehend im Betrieb gemessen, (Durchschnittstemperatur, Temperaturverlauf) und dann an ihrem neuen Platz exakt das selbe nochmal, so dass ich in meinem Fall sagen kann das es hier keine signifikanten Unterschiede gibt.