Wie funktioniert eigentlich ein Überlagerungsempfänger (Superhet)?
Hallo zusammen,
mir ist aufgefallen, dass nicht gerade wenige anfangen ein Radio, das ja meist ein Superhet ist, zu reparieren, ohne überhaupt zu wissen, wie es aufgebaut und organisiert ist. Die Folge ist, dass wahllos Bauteile getauscht werden. Ohne Verständnis für das Superhet-Prinzip ist eine systematische Fehlersuche überhaupt nicht möglich. Deshalb habe ich versucht unter
den Superhet zu erklären. Dabei wollte ich nur so tief ins Detail gehen, wie es für eine Reparatur notwendig ist, um in Röhren- und Transistorsupern den Überblick zu behalten.
Dabei sind mir folgende Probleme bewusst: Geht man zu tief ins Detail, sieht der Leser den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und erkennt nicht, worauf es ankommt. Hält man sich zu sehr an der Oberfläche, werden wesentliche Sachverhalte nicht richtig verstanden. Einem etwas zu erklären ist immer eine Gratwanderung zwischen diesen beiden Polen.
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habe ich noch eins draufgesetzt und versucht zu erklären, wie man die Fehlersuche in Transistorradios systematisieren kann, weil es ja darauf hinausläuft. Merkwürdigerweise ist das Thema in der Fachliteratur kaum praxisnah beschrieben. Für Ergänzungen und weitere Tipps wäre ich sehr dankbar.
Re: Wie funktioniert eigentlich ein Überlagerungsempfänger (Superhet)?
Hallo Volker,
Deine beiden Artikel sind ausgesprochen klasse und hilfreich! So klar und gut nachvollziehbar habe ich entsprechende Erklärungen bisher nirgends gefunden. Danke!
Re: Wie funktioniert eigentlich ein Überlagerungsempfänger (Superhet)?
Hallo, Die Historie ist auch interessant wie ich finde, auf "Espacenet" kann sie aufgrund von Patenten nachvollzogen werden. Auszugsweise: DE359839C, Marconi, 1913: Zunächst wird noch das "Heterodyne" - Prinzip von Fessenden, jetzt mit Röhre, umgesetzt: Die unmodulierte Trägerfrequenz z.B eines Maschinensenders wird mit einer Schwebungsfrequenz überlagert, nach Gleichrichtung (Demodulation) sind dann die Morsesignale als Differenzfrequenz hörbar. (SAQ !)
DE536049C: 1917, hier hat sich offensichtlich Telefunken Teile des französischen Levy-Patentes FR493660A gesichert, das im Original aber noch wesentlich mehr Elemente beinhaltet.
Es wird jetzt eine Zwischenfrequenz eingeführt, die im unhörbaren Bereich liegt, die Vorteile sind ausführlich im deutschsprachigen Telefunken-Patent beschrieben. Es sind von Levy demnach nicht nur praktisch alle wichtigen Elemente des modernen Empfängers ausgearbeitet worden (inklusive Mehrfach-Überlagerung und "BFO" für Telegrafie), in den Zeichnungen des Original-Patentes findet man auch frequenzmodulierte Signalformen.
Man kommt so zum "Super-Heterodyne", wie Armstrong seine weiter entwickelte Schaltung nennt. FR501511A, GB137271A, 1918 und US1342885A, 1919
Eine Sache fehlt aber noch zur "echten" Mischung modernen Überlagerungsempfänger: Die "geknickte Kennline" und eine hohe Überlagerungsspannung, um diese zu durchlaufen. In diese Richtung scheint mir dieses Patent von 1918 zu laufen: