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Zur SABA-Geschichte: ADDO-Sabatronic
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11.02.19 18:21
Reinhard_M 

WGF-Nutzer Stufe 2

11.02.19 18:21
Reinhard_M 

WGF-Nutzer Stufe 2

Zur SABA-Geschichte: ADDO-Sabatronic

Hallo,

angeregt durch Rainers Überarbeitung der SABA-Seite möchte ich noch auf ein selten erwähntes Kapitel in der SABA-Geschichte hinweisen: den volltransistorisierten druckenden Tischrechner „ADDO-Sabatronic 9910“.

Im Internet ist fast nichts über diesen Rechner zu finden, selbst in der sehr interessanten und ausführlichen Geschichte von SABA (http://www.fernsehmuseum.de/die-saba-story-00.html) wird er in Kapitel 12 nur kurz mit den Worten erwähnt:

“ Der Einstieg in die kommerzielle Elektronik kostete ebenfalls eine Menge Geld. Ein mit einem Druckwerk ausgestatteter elektronischer Tischrechner befand sich in Arbeit. Der dänische Büromaschinenhersteller ADDO ermutigte uns zu diesem Schritt. ADDO galt als eine auf dem mechanischen Büromaschinensektor erfolgreiche und erfahrene Firma. Sie besaß aber keinerlei elektronisches Know-How. Um möglichst schnell auf den Zug in das auch in der Büromaschinentechnik anbrechende elektronische Zeitalter zu springen, entschlossen sich die Dänen, mit SABA zusammenzuarbeiten. Wir übernahmen die Aufgabe, den Rechner zu entwickeln und zu bauen, während ADDO sich verpflichtete, den Vertrieb der Geräte unter dem Namen „ADDO-SABAtronic" zu gewährleisten.“ (Anm.: hier irrt der Autor, Addo war eine schwedische Firma)

Es handelt sich um einen Rechner mit einer Eingabekapazität von 18 Stellen und einer Rechenkapazität von 20 Stellen. Er rechnet die 4 Grundrechenarten und verfügt über eine Prozent- und eine Promille-Automatik. Er besitzt 3 gleichwertige Kernspeicher (Ergebnisspeicher) und einen Speicher für konstante Werte. Über ein Einstellrad kann festgelegt werden, mit wie vielen Dezimalstellen gerechnet und spaltenrichtig ausgedruckt wird. Das (wohl von ADDO entwickelte) Druckwerk ermöglicht, die gemachten Eingaben und Rechenschritte nachzuvollziehen bzw. zu dokumentieren. Das ist ein erheblicher Vorteil gegenüber flüchtigen Anzeigen wie z.B. Nixie-Röhren, bei denen Fehleingaben nicht unbedingt auffallen, wenn das Ergebnis plausibel ist.

Die ADDO-Sabatronic kam wahrscheinlich 1966 auf den Markt, ist somit also zu den frühen volltransistorisierten Rechnern zu zählen (1961 oder 1962 ANITA, erster elektronischer Tischrechner mit weit über Röhren; 1964 erste volltransistorisierte Tischrechner, z.B. IME 85, Canon Canola 130). Aber 1966 gab es schon eine recht breite Konkurrenz aus Europa, den USA und Japan.

Es hat offenbar keine Weiterentwicklung bzw. direkte Nachfolger der ADDO-Sabatronic gegeben. Das mag daran gelegen haben, dass ADDO 1966 von dem ebenfalls schwedischen Rechenmaschinenhersteller Facit übernommen wurde, der mit der japanischen Firma Hayakawa (Sharp) zusammenarbeitete und deren Produkte 1965 bis 1967 weltweit exklusiv vertrieb. Auch wird SABA, das sich zu der Zeit schon in einer kritischen Lage befand, nicht die Kapazitäten gehabt haben, um in der raschen Entwicklung mit einer weltweiten, teilweise finanzstarken Konkurrenz mitzuhalten.







Es würde mich freuen, wenn jemand noch weitere Informationen zu diesem Rechner hätte (z.B. damaliger Preis, produzierte Stückzahlen)

Viele Grüße
Reinhard


Was hilft's dem Lemming, wenn er beim Sturz über die Klippe sagen kann:"Aber da sind doch alle langgerannt"?

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11.02.19 18:28
Reinhard_M 

WGF-Nutzer Stufe 2

11.02.19 18:28
Reinhard_M 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Zur SABA-Geschichte: ADDO-Sabatronic

Hallo,

bei der ANITA muß es heißen "weit über 100 Röhren". Je nach Quelle sollen es 144 oder 188 Röhren gewesen sein.

Viele Grüße
Reinhard


Was hilft's dem Lemming, wenn er beim Sturz über die Klippe sagen kann:"Aber da sind doch alle langgerannt"?

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