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Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Mein Funke W19
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10.09.13 02:31
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

10.09.13 02:31
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

Mein Funke W19

Hallo,

ich wollte euch mal mein Funke W19 vorstellen.
Es wurde wohl in dieser Version nicht oft gebaut.
Jedenfalls habe ich im Internetz nicht nochmal diese Version gefunden.
Es hat einen Gleichrichter in Grätzschaltung, anstatt einer AZ12 Gleichrichterröhre, und es hat einen anderen Wahlschalter.
Eine spätere Modifikation / Umbau kann ich nahezu ausschließen.
Der Trafo liefert z.B. gar nicht die Heizspannung für eine AZ12. Auch der Kabelbaum ist so original.

Das Glas des Anzeigeinstrumentes war gebrochen und wurde ersetzt.
Beim Aus - und Einbau des Meßinstrumentes hat mir die Seite von Horst Meyer, funkew19.de sehr geholfen.

Ich habe mit Hrn. Meyer einige Messungen an meinem W19 vorgenommen.
Es ging um die Klärung der Abweichung des Anodenstromes und der Anodenspannung bei unterschiedlicher Netzspannungsversorgung.
Und zwar einmal mit und einmal ohne Stabiröhre. Zur Messung wurde eine gute EL84 benutzt.

Sinn des Ganzen war, eine Messreihe aufzunehmen, woraus die Unterschiede zwischen einem herkömmlichen W19 und meiner Version mit Trockengleichrichter hervorgehen.
Ebenso die Spannungskonstanz der Stabiröhre bei (vermutlich) geringerem Innenwiderstand der Gleichrichtung.
Bei Interesse kann ich die Ergebnisse hier gerne veröffentlichen.

Zu den Bildern hätte ich gerne mal gewusst, ob hier jemand ein baugleiches Gerät hat, und ob ein Schaltplan zu meiner Version existiert.

Dazu gehört noch 1 Adapter und eine Fassung mit nur einer Leitung. Für welche Röhren werden Diese benötigt ?





















Zuletzt bearbeitet am 10.09.13 20:27

Datei-Anhänge
W19_1.jpg W19_1.jpg (343x)

Mime-Type: image/jpeg, 150 kB

W19_2.jpg W19_2.jpg (352x)

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W19_3.jpg W19_3.jpg (385x)

Mime-Type: image/jpeg, 140 kB

W19_4.jpg W19_4.jpg (316x)

Mime-Type: image/jpeg, 203 kB

W19_5.jpg W19_5.jpg (337x)

Mime-Type: image/jpeg, 177 kB

W19_6.jpg W19_6.jpg (326x)

Mime-Type: image/jpeg, 214 kB

W19_7.jpg W19_7.jpg (339x)

Mime-Type: image/jpeg, 252 kB

Adapter_1.jpg Adapter_1.jpg (314x)

Mime-Type: image/jpeg, 161 kB

Adapter_2.jpg Adapter_2.jpg (322x)

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Adapter_3.jpg Adapter_3.jpg (443x)

Mime-Type: image/jpeg, 151 kB

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10.09.13 07:56
wumpus 

Administrator

10.09.13 07:56
wumpus 

Administrator

Re: Mein Funke W19

Hallo Dark Dragon,

ich habe diese Variante (mit dem Graetz-Gleichrichter) auch noch nicht gesehen. Der Messbericht wäre sicher interessant.



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

10.09.13 16:26
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

10.09.13 16:26
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

Re: Mein Funke W19

Ok, dann lege ich mal los.
Ich hoffe, es ist nicht zu viel ...



Auf der Seite von Hrn. Meyer (funkew19.de) ist sehr gut beschrieben, wie man sein W19 durchtesten kann.
Ich war mit allen Ergebnissen sehr zufrieden, bis auf die 150V Spannung nach der Stabilisatorröhre.

http://funkew19.de/html/korrektur_zu_hoher_brennspannu.html

Die Spannung betrug bei 230V Netzspannung und 240V Trafoeinspeisung 257,2 V.
Die Justage bei den Widerstandsabgriffen sollte die Spannung um ca. 5 Volt Schritten verringern.
Bei mit waren es jedoch nur je ca. 3 Volt je Abgriff.
Also war ich bei Abgriff 2 bei ca. 150,9 V. Immer noch zu viel.


Karl-Friedrich Müller beschreibt in seinem Buch : "Das Funke-Röhrenmessgerät W19 und seine Prüfkarten in einem elektronischen Karteikasten" auf Seite 50, dass beim Ersatz der AZ12 Gleichrichterröhre durch 2 Siliziumdioden vom Typ 1N4007 je ein Widerstand von ca. 70 Ohm / 3W in Reihe zu schalten ist.

Bei meiner Version mit Gleichrichter in Graetzschaltung ist kein Widerstand vorhanden.

Hr. Meyer hat mir gestattet, den Inhalt unserer Mails hier zu veröffentlichen.

Angaben von Hrn. Meyer :
Die AZ 12 gibt im Leerlauf ca. 195 V ab.
Der Strom durch den Stabi beträgt dabei im Leerlauf (Keine Röhre aufgesteckt) bei Nutzung des 240 V Abgriffs 30 mA.

Meine Messung :
Mein Stabi ist ein GR 20-1112.
Bei einer Netzspannung von 230V und Nutzung des 240V Abgriffes stellt sich nach 5 min Brenndauer des Stabis ein Strom von ca. 33mA ein.
Die Gleichspannung am Gleichrichter, bzw. Siebelko beträgt bei mir : 214,7V
Gemessen mit einem Fluke 86 IV True RMS Multimeter.


Da die Spannung am Siebelko bei mir höher ist, sollten alle Röhren, welche mit 200 V gemessen werden, etwas "besser" aussehen.
Bei einer Messung geht die Spannung (und der höhere Strom durch den Stabi) ja etwas zurück.


Mit einer EL84 wurden nun weitere Messungen durchgeführt.

Die EL84 wird mit 200V gemessen. Praktisch sind es 210 V im Leerlauf. Die Spannung gibt bei der Messung dann nach.
Ich habe bei der EL84 die Anodenspannug zwischen Stecker 7 und 59 gemessen.
Bei Hrn. Meyer mir sind es in Stellung 12 : 186 V bei einem Strom von 42 mA.

Bei mir : 197,1 V und etwa 46 mA.


Danach habe ich mit einem Stell-Trenntransformator die Versorgungsspannung soweit verringert, bis sich die Anodenspannung von Hrn. Meyer von ca. 186 V einstellte.
Der gemessene Strom betrug dann immer noch ca. 44 mA


Dabei habe ich festgestellt :
Der Glimmstabi hat eine stabilisierende Wirkung auf den Anodenstrom. Nicht auf die Spannung.
Unter einer Versorgungsspannung von ca. 190 V verlischt der Stabi, und zündet erst bei ca. 200 V wieder.
Wird die Versorgungsspannung heruntergedreht, bis der Stabi verlischt, erhöht sich in dem Moment der Anodenstrom, geht dann bei weiterer Rücknahme scheinbar linear mit der Anodenspannung zurück.
Wird die Versorgungsspannung (bei verloschenem Stabi) erhöht, steigt der Anodenstrom an, und stabilisiert sich, wenn der Stabi zündet. (Geht dabei sogar etwas zurück)
Der Anodenstrom ist über den weiteren Bereich (bis max. 240V (bei Trafoabgriff 220V) recht konstant. 43 mA bis 47 mA



Antwort von Hrn. Meyer :

Das Experiment ist geglückt. Der Strom ging um 2 mA zurück, was meinen Erwartungen dem Grunde nach entsprach. Der Höhe nach ist eine Aussage äußert schwierig; 2 mA bei -11 V; gerechnet auf 42 mA bei 186 V ist das im Rahmen.
Aber die Höhe spielt auch kaum eine Rolle. Wir wollen ja die Unterschiede zur AZ 12 untersuchen und der Versuch zeigt, dass es wahrscheinlich Messabweichungen gibt.
Eine AZ12 ist mit einem Gleichrichter nicht so leicht nachzustellen. Wahrscheinlich ist eine AZ12 vonnöten, weil die Karten und deren Skalierung mit einer AZ12 erstellt wurden.


Die Sache mit dem Stabi ist wahrscheinlich so:

Der Stabi ist während des ganzen Versuchs zugeschaltet und brennt.
Wenn man die Versorgungsspannung zurücknimmt, gelangt der Stabi unter seine Mindest-Haltespannung. Zu messen an Stecker 59 gegen Kathode (Stecker 9). In dem Moment wird er hochohmig und belastet den Gleichrichter nicht mehr. Die Spannung am Gleichrichter sollte dann ansteigen mit der Folge, dass der Anodenstrom auch ansteigt.

Eine andere Erklärung habe ich leider nicht.

Einen weiteren möglichen Versuch sehe ich darin, den Stabi ganz zu entfernen und die Messung zu wiederholen.

Zuletzt bearbeitet am 10.09.13 16:38

10.09.13 16:35
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

10.09.13 16:35
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

Re: Mein Funke W19

Meine Messreihe daraufhin mit verschiedenen Versorgungsspannungen, mit und ohne Stabiröhre :



Versorgungsspannung des W19 von 185V bis 235V bei Trafoabgriff 220V
Zur Spannungsmessung der Versorgungsspannung habe ich ein Digitalvoltmeter verwendet.
Deshalb ergibt sich nun bei echten 220V eine Anodenspannung von 203V.
(Die zuvor gemessenen 197,1 Volt erfolgten real bei ca. 213V.)
Das gemessene Verhältnis Anodenspannung zu Anodenstrom bleibt ja gleich.

Ich muss auch feststellen, dass das Messinstrument um ca. 1mA Toleranz hat. Je nachdem, ob sich der Zeiger von rechts oder links dem Ergebnis nähert.
Daher habe ich abgelesen, wenn sich der angezeigte Wert jeweils erhöht hat.


Ohne Stabiröhre:

Versorgungsspannung (V) Anodenspannung (V) Anodenstrom (mA)

180 172,5 42
185 176,2 44
190 180,7 45
195 185,4 47
200 190,0 48
205 194,1 50
210 198,5 53
215 202,5 55
220 207,4 57
225 211.5 59
230 215,7 62
235 220,5 64


Mit Stabiröhre:

Stabi noch nicht gezündet
180 172,5 42
185 176,2 44
Stabi hat gezündet bei 190V
190 180,0 42
195 183,6 43
200 188,0 44
205 191,4 45
210 195,6 46
215 199,5 46
220 203,4 47
225 207,1 47
230 211,5 47
235 214,8 48


Wenn man das Stellrad des Trafos dreht, ändert sich die Anodenspannung immer noch analog.
Auch, wenn ab dem zünden des Stabis ein Rückgang ersichtlich ist, bleibt die Veränderung danach immer noch fast analog zur Eingangsspannung.
Der Anodenstrom wird jedoch gedämpft, wenn der Stabi arbeitet.



Antwort von Hrn Meyer :


So, das ist ja ein interessantes Experiment.
Also die Messreihe ohne Stabi zeigt einen linearen Verlauf. Das habe ich erwartet. Bei steigender Anodenspannung steigt auch der Strom. Soweit ist das OK:
Die Messreihe mit Stabi hat bei 180 V einen Rücksetzer. Wie ich vermutet habe zieht der Stabi ab 180 V zusätzlich Strom, was die Anodenspannung etwas schwächt.
Jetzt aber der Rest der Tabellen: Warum sind bei gleicher Anodenspannung die Stromwerte verschieden?
Bei 211,5 V messen wir einmal 59 mA und ein anderesmal 47 mA! Das kann eigentlich nicht sein.



Eine weitere Messreihe zeigte, dass mit Stabiröhre Gitter 2 bei ca. 102 V konstant bleibt.
Ohne Stabiröhre sich jedoch von ca. 102 V sich bis auf 128 V erhöht ( die Erhöhung war zu erwarten )
Eine Vergleichsmessung von Hrm Meyer zeigte bei Ihm, dass sich die Spannung ohne Stabi und gleichen Bedingungen nur bis 112V hochläuft.



Unklar blieb jedoch, warum sich die Abweichung der Anodenspannung nur so wenig auf den Anodenstrom auswirkt.
Und für mich bleibt unklar, ob bei meinem Gerät die AZ12 einfach ersetzt wurde, und ob noch weitere Änderungen vorgenommen wurden.

Zu bedenken ist auch, dass das Gerät ja auch bei einer zulässigen Versorgungsspannungsabweichung bei damaligen 220V von 10% (198V - 242V) zuverlässig anzeigen musste.


Gruß
Andreas

10.09.13 16:41
Uli 

500 und mehr Punkte

10.09.13 16:41
Uli 

500 und mehr Punkte

Re: Mein Funke W19

Sehr schönes W19!

Zum Thema Abweichung: Wie wichtig ist das denn?
Für mich ist das W19 ein Röhrenprüfgerät, kein Röhrenmessgerät. Es kann auf einfache Art anzeigen, ob eine Röhre noch "gut" im Sinne von "brauchbar" ist. Dabei registriert es verschiedene Fehler wie Kurzschluss, defekten Faden oder mangelhafte Emission. Dies lässt eine brauchbare, wenn auch nicht 100%ige Schlussfolgerung auf die Einsatzfähigkeit einer Röhre zu. Meist genügen einem diese Aussagen.
Um eine Röhre genauer zu "vermessen" würde ich eher zum W20, Neuberger o.ä. tendieren. Bzw, wenn man diese Funktion eigentlich nicht so oft braucht, kann man das auch ohne RPG mittels einiger Spannungsquellen und Meßgeräte "von Hand" erledigen.

Davon unabhängig kann ich natürlich auf der anderen Seite auch nachvollziehen, dass, wenn man schon so ein schönes Gerät besitzt, man auch möchte, dass es so gut und exakt wie möglich funktioniert :)

Ich hatte ausnahmsweise einfach mal Glück und habe zu weniger als 1/2 Preis, zu dem in der Bucht teils die W19 gehandelt werden, ein W20 bekommen, das ich wieder herrichten konnte. Damit ist für mich das Thema "RPG" "gehalten", ausser, ich fange mal an, statt Radios Werkstatt Ausrüstung zu sammeln ;)

10.09.13 18:50
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

10.09.13 18:50
Dark_Dragon 

50-99 Punkte

Re: Mein Funke W19

Ich habe auch nicht ganz die üblichen *(W)*preise bezahlt, vermutlich wegen des gesprungenen Glases.
Der Rest, die Aufarbeitung des Gehäuses war auch Fleißarbeit.

Wirklich wichtig sind andere Dinge. Das W19 und die Genauigkeit zählen nicht unbedingt dazu.
Dennoch triffst Du mit :

Zitieren:
Davon unabhängig kann ich natürlich auf der anderen Seite auch nachvollziehen, dass, wenn man schon so ein schönes Gerät besitzt, man auch möchte, dass es so gut und exakt wie möglich funktioniert :)

voll ins Schwarze.

Mich hat einerseits die Genauigkeit der Stabilisierung mit der Justierbarkeit, als auch das präzise Meßinstrument mit seinen genauen Drahtwiderständen fasziniert, und das andererseits einfach ein Halbleiter-Gleichrichter verwendet wurde.

Nun heisst es einerseits, dass gerätebedingte Meßfehler schon bei der Erstellung der Karten von Max Funke berücksichtigt wurden, andererseits aber die 40 / 60% Angaben im 0,1 mA Bereich von Karl-Friedrich Müller korrigiert werden.

Eigentlich wollte ich aber das Gerät nur vorstellen, weil es etwas seltenes zu sein scheint.
Fragen oder Anregungen zu den Messungen sind natürlich auch willkommen.


Gruß
Andreas

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