ich habe vor einiger Zeit auf dem Dachboden meiner Schwiegermutter einen Siemens Spitzen-Super 53, SH1226W, auch bekannt als "Brotkasten" gefunden.
Das Gerät wurde vor ca. 35 Jahren unter einer Decke auf dem trockenen Dachboden eingemottet und sieht aus wie neu...
Naja, Schwiegermutterhaushalt eben
Das Gerät läuft auch wie neu bis auf folgendes Problem:
Bis 94 MHz ist der UKW-Empfang einwandfrei. Bei 94.5 MHz reist der Empfang schlagartig ab und bis 100 MHz ist kein Empfang. Dreht man auf eine Empfangsfrequenz unterhalb 94 MHz kommt der Empfang laaaaangsam wieder.
Andererseits, wenn eine Frequnz höher als 94.5 MHz eingestellt ist, und ich den Wellenschalter kurz drücke, kommt der Empfang für etwa 1 Sekiunde wieder und setzt dann wieder aus.
Wie gesagt, unterhalb von 94 MHz läuft alles einwandfrei, auch LW/MW/KW.
Habt Ihr eine Idee was das Problem sein könnte, evtl. Oszillator?
Liebe Grüße aus der Rhön Thomas
PS Ich habe noch ein paar Fragen zur Höhenregelung dieses Empfängers. Diese werde ich in der anderen Forumasabteilung stellen.
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Hallo Thomas, es gibt da mehrere Fehlermöglichkeiten. Ich würde allerdings zuerst die UKW-Röhre tauschen. Wenn die verbraucht sind, setzt gern zuerst auf den höheren UKW-Frequenzen der Empfang aus (zumeist der Oszillator). Man kann aber auch nicht völlig ein Tastensatz-Kontaktproblem ausschließen, auch zu geringe Versorgungsspannung für das UKW-Teil, usw, usw.
Die Frage nach dem Audioproblem kannst Du auch hier behandeln.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben.
hmm - eben habe ich mir die Schaltung des UKW-Teils einmal näher angeschaut und wurde etwas nachdenklich. Mit den verschiedensten Mischstufen, die es so gibt, habe ich mich beschäftigt und sie irgendwann auch verstanden. Aber diese hier? Es stellt sich mir die Frage, wie der Oszillator arbeitet. Die Kathode der EC92 liegt dem Plan nach an Masse. Die Oszillatorspule aber auch. Die Verbindung mit der Kathode suggeriert auf den ersten, nicht weiter kritischen Blick den Pfad der Rückkopplung. Im Pfad des Heizfadens schliesslich findet sich eine HF-Drossel. Diese hat aber - wie eingezeichnet - für die eigentliche Funktion keinerlei Bedeutung. Ein Huth-Kühn-Oszillator, der die Gitter-Anoden-Kapazität nutzt, kann es nach meiner Meinung nicht sein. Dagegen spricht die um 10,7 MHz verschobene Resonanzfrequenz der Gitter- und Anodenkreise. Ach herrje... - Nu hilf mir doch mal bitte einer auf die Sprünge.
Hallo Jürgen, die Schaltung ist in der Tat etwas ungewöhnlich, denn auch der erste ZF-Kreis bildet seine Kreiskapazität sehr unübersichtlich:
30 pF, 50 pF, 15 pF oder ist für 10,7 MHz die Oszillatorspule schon ein "Kurzschluß", sodaß man sagen kann 30 pF, 50 pF, fertig? Das wäre ein C für 10,7 Mhz von ca 20 pF. Ansonsten wäre die 10,7 MHz-Kapazität noch geringer, so um 12-15 pF und noch variabel durch den Oszillator-Drehko. Oder aber, der erste ZF-Kreis ist keiner, sondern es wird aperiodische auf den wirklich ersten ZF-Kreis danach gekoppelt.
Man denkt erst, der 15 pF am Drehko sorgt für gegenläufige Phasenlagen im Oszillatorkreis, glaube ich aber nicht. Also ich denke, es wird über die internen Röhrenkapazitäten rückgekoppelt, eine Stromflußgegenkopplung sehe ich nicht.
Ist sowieso merkwürdig, für die Vorstufe noch eine Penthode EF80 (rauschen) zu nehmen, wenn doch schon eine zweite EC92 bereit stände.
Es könnte aber auch ein Zeichenfehler sein.
Ein Beispiel (Schaltung von mir geändert, bitte mit Oroiginalschaltung weiter oben vergleichen):
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
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Ich habe auch einige Empfänger,bei denen die UKW Vorstufe durch eine Penthode realisiert wurde.Diese Teile sind für ihr Alter recht empfindlich.Der Vorteil der Penthode liegt ja in der höheren Verstärkungsfähigkeit.Das Rauschen wurde wohl in Kauf genommen.Durch entsprechende Deemphasis im Demodulatorteil wird das Rauschen gut verringert,solange die beteiligten Siebketten in Ordnung sind.
Hallo alle zusammen. Anbei ein Schaltbild der Truhe 53, SH1227, von Siemens. Hier sieht es so aus, als wenn im Kathodenzweig ein Bauelement (Spule) sitzt. Das Gleiche ist auch in einem anderen Schaltbild vom SH1226 zu sehen.
@Wolle: das war ja auch der Grund für meine Schaltungs-Korrektur. Vielleicht ist ja tatsächlich das Schaltbild falsch, wäre ja nicht das erste mal....
@Florian: Rauschreduzierung auf der NF-Seite (Deemphasis) kann nicht Röhrenrauschen kompensieren. Auch die höhere Verstärkung der Penthode kann ihr hohes Eigenrauschen und damit Empfindlichkeitsverlust im Vergleich zur UKW-Triode nicht ausgleichen. Das war ja auch der Grund zu Trioden (Doppeltrioden) überzugehen.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
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"Beispiel" enthält einen Fehler: das kalte Ende vom Osz. Drehko ist nicht an Masse. Richtig = parallel zum 15pF.
den 30p betrachten wir als Koppel C damit L nicht DC mäßig die Triode überbrückt. den 15p als kleine Hilfe um einen kleineren Drehko nehmen zu können, ein Mindest-C muß ja immer sein, so wäre ein 3-30p mit dem 15p zusammen ein 18 bis 45p. Das Equivalent dazu ist der Trimmer am Vorkreis Drehko. 50p verkürzt den Drehko vom Oszillator, der schwingt ja auch 10Mhz über der Empfangsfrequenz.
Mit der Fußdrossel wird die Kathode ein (niederohmiger) Eingang, man könnte es alts Gitterbasisröhre mit eingeschmuggeltem Signal am Gitter sehen (=Mischer, ist es ja auch). Der fehlende Kreis-C am L1ZF ist ersetzbar durch dünn-lackisolierten Draht, bei Festfrequenz ist sowas durchaus machbar, interne Kreiskapazität, also Gegenteil von seidenisolierter Kreuzwickelspule
So hätten wir Rückkoppelung, von A phasenverschoben nach K.
Fußdrossel wär ersetzbar wenn L bei 1 Wdg. vom kalten Ende angezapft wird und der Abgriff zur Kathode geht.
ich glaub nicht, daß meine kleine gedankliche Schaltungsänderung hinsichtlich des Drehkos falsch ist. Der Oszillator erhält seinen Bezugspunkt über den 15 pF nach Masse. Die Katode erhält eine gegenphasige Komponente zur Anoden-Seite, der Schwingkreis ist so schwingfähig. Die Drossel ist für die Oszillatorfrequenz recht hochohmig, so kann an der Katode eine richtigphasige HF anregen.
Man müßte das mal einfach nachbauen.....
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
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