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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Ratiodetektor und Bandfilter Philetta 244u
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25.09.10 01:12
regency 

WGF-Premiumnutzer

25.09.10 01:12
regency 

WGF-Premiumnutzer

Ratiodetektor und Bandfilter Philetta 244u

Hallo zusammen,
ich freue mich über einen fachkundigen Rat, auch weil Detailwissen und Messmittel für die Reparatur begrenzt sind. Die Anleitungen hier im Forum zum Abgleich habe ich studiert und finde sie sehr hilfreich.

Die alte Philetta (Allstrom) ist unglaublich verdreckt gewesen, sie hat offenbar viele Jahre Küchenluft geschnuppert. Der Sprung im Gehäuse weist darauf hin, das sie schon einmal heruntergefallen ist, einige ausgetauschte Teile belegen Reparaturversuche.

Die AM Bereiche spielten, UKW war stumm. Schnell war festzustellen, dass der Tunerteil zwar funktionierte und eine passable ZF bereitstellte, aber das Bandfilter zwischen Anode der UCH 81 und dem Gitter der UF 89 bei beiden Kreisen verstimmt war und oberhalb 11 MHz Resonanz hatte.

Die Bandfilter sind nicht mehr zu verstellen. Jedenfalls nicht, ohne Risiko der Zerstörung der Kerne. Versuch mit Heißluft und mit Tunerspray zum Lösen (mehrmals im Wechsel) haben nichts gebracht. Daraufhin habe ich durch extern an der Unterseite der Filter angelötete Trimmer die Frequenz absenken können, so dass der ZF Abgleich bis hierhin funktioniert, Filterbandbreiten geschätzte 200 kHz (mit Oszi und Grid-Dip-Meter-Ankopplung, kein Wobbler vorhanden).

Beim Ratiofilter kann ich den Primärkreis wunderbar abstimmen, der Sekundärkreis-Kern sitzt knochenfest. Damit ist der Nullabgleich nicht möglich, die Differenzspannung zwischen halber Richtspannung am Ratioelko (bis -10 Volt) und NF-Zweig des Ratiodetektor beträgt ca. 1 V. Durch einen parallelgeschalteten zweiten Sekundärkreiskondensator von 100 pF konnte der Wert auf 0,5 V gesenkt werden, es ändert jedoch nichts am Ergebnis.

Das NF-Signal verschwindet bei Maximum der HF am Primärkreis und kommt erst bei leichter Verstimmung nach oben und nach unten zum Vorschein. dann kann man auch einigermaßen UKW hören, leicht verzerrt. Das ZF Signal 10,7 Mhz ist mit bis zu 70 Vss am Ausgang der UCH81 sicher ausreichend. Ein Zwischensenderrauschen ist jedoch nicht zu hören.

Das solls erst einmal sein, da gezielte Fragen sicher mehr bringen, als wenn ich weitere Dinge nenne. Danke für eure Tipps.

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25.09.10 08:10
wumpus 

Administrator

25.09.10 08:10
wumpus 

Administrator

Re: Ratiodetektor und Bandfilter Philetta 244u

Hallo regency,
ich schlage folgenden Versuch vor:

Erwärmen des Gerätechassis im Backofen. Also Chassis ausbauen und für 1 Stunde in einen vorgewärmten Backofen stellen.

ABER: Es muß sicheergestellt werden, daß der der Backofen WIRLICH eine 50-60 Grad-Stufe hat. Das sollte mit einem Fremdtermometer zuvor getestet werden. Wenn der Ofen sicher stundenlang 50-60 Grad halten kann, kann der Versuch gewagt werden.

Direkt nach dem Durcherwärmen die festsitzenden Kerne vorsichtig andrehen. Oft kommen sie jetzt frei und bleiben dann auch frei. Wenn ein Kern freigekommen ist, ausnahmsweise ruhig Einen Tropfen Öl einbringen und "einmassieren".

Ein Versuch ist es alle Mal wert, jedenfalls hat es bei mehr mehrfach funktioniert. Ich habe es auch schon mal mit 70 Grad probiert - aber Vorsicht.




Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .

Zuletzt bearbeitet am 25.09.10 08:11

25.09.10 21:01
regency 

WGF-Premiumnutzer

25.09.10 21:01
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ratiodetektor und Bandfilter Philetta 244u

Hallo Reiner,
der Tipp der Temperierung ist einleuchtend, danke. Jedoch möchte ich das Ganze mit Vorsicht angehen, wie du das auch empfiehlst, mein Backofen kann viel, aber nicht die Temperatur sauber konstant halten.

Die Temperatur im Innern des Allstomgerät ist eh immer recht hoch, da hat sich der Kern möglicherweise "festgefressen". Ich werde mit einem Oberflächentermometer und Dauerfön das noch einmal an dem Sekundärkreiskern des Ratiofilters versuchen (ist bereits etwas ausgeplatzt zu allem Überdruss).

Dennoch würde ich mich interessieren, ob die geschilderten Effekte wie von mir vermutet auf das Ratiofilter hindeuten, oder ich mich evtl. täuschen kann. Ich bin sicher, dass hier noch der eine oder andere Aha-Effekt für mich drin ist. Vor der Philetta hatte ich mit Röhrengeräten noch nicht wirklich viel zu tun, bin aber zunehmend fasziniert von der Röhrentechnik. Mir kommt es vor allen Dingen darauf an, dass das Gerät zufriedenstellend spielt. Das Gerätealter ist natürlich zu berücksichtigen. Viele der zum Teil übel aussehenden Kondesatoren funktionieren erstaunlicherweise noch genausogut wie neue. Auch die HF Röhren und die dreifach Diode / NF-Triode UABC 80 habe ich alle probeweise schon ausgetauscht.

Der irwitzigste Fehler war z.B. ein permanentes lautes Knackgeräusch, nicht lautstärkeabhängig und erst nach einer gewissen Betriebsdauer. Hier habe ich ewig den Fehler gesucht, Teile um Teile geprüft. Am Ende war es ein kalte Lötstelle des Koaxialkabels vom Bandfilter der UCC 85, für mich unlogisch, aber wahr.

Freundliche Grüße!
Jan (regency)

25.09.10 23:36
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

25.09.10 23:36
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ratiodetektor und Bandfilter Philetta 244u

Hallo regency,

ich habe sebst vier Philettas. Drei davon sind Allströmer (U-Röhren). Besonders mag ich die ohne dem magischen Auge, wenn sie im Dunkeln leuchten.
Zu Deinem Problem, währen meiner Lehrzeit hatte ich auch des öfteren die gleichen Probleme. Ich habe die mit Wachs fixierten Ferritkerne immer mit einem Lötkolber aufgeheizt (!!! nur nicht zu lange) und in gewissen Abständen versucht sie herauszudrehen. Nachdem der Ferritkern heraus war habe ich dann das restliche Wachs entfernt. Hierbei musste ich des öfteren feststellen, dass ich noch einen zweiten Ferritkern vorfand. Naja, die Justage danach kann man sich ja vorstellen.
Wenn man sich vorstellt, dass Dein Philetta vorher funktioniert hat, gehe ich jedoch nicht davon aus, dass sich die 'festgefressenen' Ferritkerne verstellt haben sollen. Ich würde eher auf einen schadhaften Kondensator tippen, der aufgerissen ist und Luftfeuchtigkeit gezogen hat. Es kann aber auch sein, dass die Elektroden einer Röhre durch ständige Erwärmung ihre Position (und somit den Arbeitspunkt) verändert haben. Auch sollte man nicht einen schlechten Kontakt der 'Beinchen' von Röhren ausser acht lassen.

Norbert

26.09.10 23:44
regency 

WGF-Premiumnutzer

26.09.10 23:44
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ratiodetektor und Bandfilter Philetta 244u

Einen guten Abend, Rainer und Norbert und die Hobbygemeinde,

ich habe mit einer Wärmelampe 2 Stunden 60 Grad an das Bandfilter gegeben. Temperaturkontrolle mit einem Infrarotthermometer, das klappt prima - bei allen übrigen Kernen. Nur der am Ratiofilter Sekundärkreis zuckt sich definitiv nicht. Hitze mit dem Lötkolben - das Gleiche. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Ausbauen und ggf. durch ein anderes Filter ersetzen (müsste ich jedoch erst besorgen), oder von hinten nach vorne auf die für den Ratiodetektorabgleich passende ZF-Frequenz abstimmen, die von 10,7 MHz abweicht. Ich weiß nicht, was das kleinere Übel ist, werde jedoch das letztere versuchen. Wer die extrem enge Philettaverdrahtung kennt, ahnt vielleicht warum! Mal sehen, was rauskommt.

Zu den Anmerkungen von Werner, danke dafür. Ich sehe das genauso: die Spulen sollten, wenn sie nicht abgerissene Drähte haben, ihre Induktivität nicht ändern, die Kondensatoren, je nach Bauart und Alter, tun das leider. Zur Arbeitspunktverschiebung der Röhren: hier stimmen alle Spannungen, Widerstände (Ströme) aus dem Schaltplan, allerdings ist die Brummspannung insgesamt für alle Messungen ziemlich lästig. Ich hatte auch die Netzspannung (230 V heute, 220 V früher) mal probehalber abgesenkt mit einem alten Stufentrafo für Fernseher. Da ändert sich so gut wie gar nichts. Die Anschlüsse aller Röhren hatte ich mit einem Glasfaserstift gereinigt. Die Röhrensockel und Schalterleisten mit Tunerspray.

Ich mag die kleine Philetta auch und hoffe, dass UKW noch eine Weile analog zu empfangen ist. Sonst könnte ich mir die Reparatur ja gleich sparen....

Freundliche Grüsse, Jan (regency)

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