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Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !
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08.06.12 18:47
Freed-Eisemann 

500 und mehr Punkte

08.06.12 18:47
Freed-Eisemann 

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Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo in die Runde,

ich habe mir aus der Bucht einen sehr schönen Siemens 47WL für recht kleines Geld (mit Versand 140 Euronen) ´geschossen`, der komplett mit rostfreier glänzender Rückwand, intaktem original-LS-Stoff, nettem Gehäuse und Nickelchassis mit nur kleinen Rostspuren angekommen ist. Außerdem hat er einen kompletten alten Telefunken-Röhrensatz (8eckiger Stern - alle Röhren mindestens brauchbar bis gut) ... also eine wirklich tolle Substanz für ein Restaurationsobjekt.

Nach einer gründlichen Reinigung habe ich nun die NF-Stufe soweit, daß die Spannungen an der REN 914 und der RENS1374d stimmen und der Kasten NF-mäßig ordentlich ´abgeht´ (Kondensatoren gegen moderne im original-Glasröhren ausgetauscht etc.).

HF-seitig kommt nun aber gar nix (Spannungen können noch verbessert werden, sind aber nicht "im Keller", so daß zumindest leise und meinetwegen verstimmt irgendetwas kommen müßte). Also dachte ich mir, bau´ doch einfach mal einen der Kupferbecher aus (und zwar den, der vor der zweiten RENS1234 sitzt und diese versorgt) und schau mal rein, ob da irgendwas zu machen ist. Außerdem ist der Draht schon recht brüchig, der dort herauskommt und auf das Gitter der 1234 geht, so daß er eigenlich auch mal ausgetauscht werden müßte. Gesagt, getan ... ausgebaut und festgestellt:

-> das Ding ist von unten verlötet und ohne größeren Aufwand eigentlich nicht zu öffnen.

Außerdem bin ich mit diesen Bechern (ich glaube, der 343 von Telefunken hat die gleichen Modelle) nicht so vertraut und bin nicht sicher, was mich darin erwartet (weitere Frage: was passiert, wenn an den oben und unten befindlichen Schräubchen gedreht wird - dienen die nur der Befestigung, oder sind das irgendwelche Trimmer???).

Bevor ich also mit schwerem Gerät an die Becher gehe, wollte ich mal fragen, ob irgendjemand hier Tips in dieser Richtung hat und evtl. auch auch mal einen 47er HF-seitig wieder "zum Leben erweckt hat" und zarte Hinweise geben kann !

Hier noch zwei Bilder zur Illustration des Problems:





Schon jetzt ein Dankeschön für´s Lesen und ein noch größeres Dankeschön für etwaige Hilfestellungen.

Liebe Grüße vom Rhein
Freedi

Zuletzt bearbeitet am 08.06.12 21:26

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09.06.12 12:02
wumpus 

Administrator

09.06.12 12:02
wumpus 

Administrator

Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Freedi,

an die "Schrauben" würde ich erstmal nicht rangehen, das kann später noch gemacht werden. Das sind wohl die Gleichlauftrimmer. Hast Du die Kontakte der Wellenumschaltung geprüft / gereinigt ? Dann hat das Geräte meiner Erinnerung nach noch irgendwie an der Antennenbuchse eine Umschaltmöglichkeit Antenne / Netzantenne. Ist das dort alles ok?

Was passiert, wenn Du nacheinander ein 2-Meter-Drahtstück an das Steuergitter der beiden RENS1324 hälst, dann auch am Gitter der REN914? Ist dann irgendwas HF-mäßiges zu hören?




Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Möge kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten!

www.welt-der-alten-radios.de

09.06.12 12:49
Freed-Eisemann 

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09.06.12 12:49
Freed-Eisemann 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Rainer,

Du hast recht - das Gerät war mit einer Netzantenne ausgerüstet (50pf - Röllchenkondensator), die ich aber totgelegt habe (funktioniert über einen Schalter, der die NA deaktiviert, sobald ein Antennenstecker eingeführt wird) ... Netzantennen sind meiner Meinung nur etwas für Leute, die nicht mehr viel vom Leben erwarten ....

Auf die Idee der Zuführung eines Signals über die Steuergitter der von Dir erwähnten Röhren bin ich schon gekommen - HF kommt da aber nicht, sondern nur ein Knacken (recht laut an der zweiten RENS 1234). Von Empfang bin ich weit entfernt (mit genügend Phantasie könnte man meinen, ein Wellenrauschen zu hören, aber da ist wahrscheinlich eher der Wunsch der Vater des Gedankens). Klangblende und Lautstärke funktionieren übrigens.

Die Kontakte meine ich, alle geprüft zu haben, werde dies sicherheitshalber aber nochmals wiederholen.

Was mich ein wenig beunruhigt, ist der Umstand, daß ich die Gitterkombination (C/R) für die zweite 1234 nicht finden kann - die ist todsicher im Spulenbecher verbaut. Wenn hier der 100cm seinen Wert verändert hat, kann natürlich nix passieren. Da ich fürchte, daß hier kein Glimmerkondensator (für die Ewigkeit) verbaut ist, sondern wieder ein Kandidat der "Röllchenfraktion", würde ich da schon gerne einmal hineinsehen (abgesehen vom Gitterzuführungsdraht, der gammelig ist und ausgetauscht gehört). Deshalb würden mich Tips für die Öffnung des Bechers noch interessieren (von den Schrauben lasse ich einstweilen meine Finger).

Fragen über Fragen ......

Liebe Grüße
Freedi

09.06.12 13:49
regency 

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09.06.12 13:49
regency 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Freedi,
habe dir einen Lageplan für die Abgleichelemente geschickt. Sieht so aus, dass die Stellschrauben oben und unten für den L-Abgleich LW und MW dienen und die C-Trimmer unter dem Dreifachdrehko sitzen. Die 100pF-2,5 MOhm zur zweiten Röhre könnten ggf. im Innern des Kupferbechers sein. AEG 304WL und Admiral 346 WL von Telefunken sind offenbar baugleich.
Schöne Grüße,
regency

09.06.12 14:15
wumpus 

Administrator

09.06.12 14:15
wumpus 

Administrator

Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Freedi,

aus Deinem ersten Beitrag entnehme ich, dass die Röhren hinsichtlich ihrer Emissionsfähigkeit geprüft wurden.

Wenn Du den Becher wirklich öffnen willst, bitte mit einem wirklich starken Lötkolben ( 100 Watt aufwärts), schnell direkt an einer der beiden Stellen beginnen und sofort versuchen, dass flüssig gewordene Zinn weg zuschlagen. Oder aber mit dem Schraubenzieher die Zinnstelle leicht aufzuhebeln damit das Zinn nicht mehr "verkleben" kann. Dann das Ganze mit der zweiten Stelle wiederholen.

Der Dreikreiser hat mit den beiden Hexoden und der Audion-Triode (die ist im Übrigen nicht rückgekoppelt) eine etwas ungewöhnliche Schaltung. Zumal er eine Fading-Kompensation hat. Du solltest also auch die halbautomatische Gittervorspannung mit dem 2,5 K und Trimmer 108 Ohm testen und 1 MOhm für die Vorstufen-Regelung. Insbesondere ist die Gitterspannung der Triode über den 0,5 MOhm und dem Trimmer 108 Ohm kritisch. Stimmt hier nicht er Arbeitspunkt, hörst Du nichts.

Mir war auch in Erinnerung, als wenn das Gerät keinen Rückkopplungseinsteller hatte, der bis zu Schwingeinsatz reichte. Die Empfindlichkeit wurde wohl nur über den Fadingregler 1 MOhm eingestellt.

Das Gerät war bei den Geradeausempfängern um 1933 ein Spitzengerät.

Achso: Die Gleichlauf-Abgleichtrimmer brauchst Du erst zu justieren, wenn überhaupt was gehört wird.

Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

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Zuletzt bearbeitet am 09.06.12 14:24

09.06.12 14:25
Wolfgang2 

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09.06.12 14:25
Wolfgang2 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Freedi

Ich hab mir deine Bilder mal vergrößert. Für mich als Mechaniker sieht das so aus. Die beiden Stellschrauben bzw. die Gewinde dafür in der Mitte sind fest vernietet. Normalerweise sollte der Becher sich öffnen lassen wenn du auf beiden Seiten das Zinn entfernst mit dem Ober und Unterteil verlötet sind. Das wird sichcher in den Spalt reingelaufen sein so das du den mit einem Schraubendreher etwas weiten mußt um die Verbindung zu lösen. Aber ich mein so sollte es gehen.

Wolfgang

09.06.12 14:25
Freed-Eisemann 

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09.06.12 14:25
Freed-Eisemann 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Ihr beiden,

@regency:
vielen Dank für das Lagebild und die Infos - das werde ich sicher verwenden können, sobald das Gerät wieder hörbare Töne von sich gibt! Mittlerweile bin ich zudem sicher, daß die R/C-Kombi im Becher sitzt!

@Rainer:
jo, die Röhren sind getestet und soweit oK - bringen keine Spitzenwerte, sind aber in einem Bereich, in dem man mindestens noch Langenberg (bin in Köln) empfangen müßte.
Den Schwundausgleich hatte ich bislang noch nicht im Fokus; hierum werde ich mich nochmals verstärkt kümmern und auch die Kontakte (wie angekündigt) überarbeiten.

Traut Ihr beide euch eine Prognose zu, ob die Gitterkombi im Becher überhaupt ein Problem sein kann ?! Wenn die Jungs von Siemens so siegesgewiß waren, den Becher derart dauerhaft zuzulöten (für den Fall der Öffnung werde ich Rainers Arbeitsanweisung strikt einhalten), kann das dann wirklich so relevant sein (oder ist das evtl. auch nur eine fixe Idee von mir?); oder anders gefragt: hat jemand von Euch (oder ein anderer!) an dieser Stelle wirklich schon mal ein behebenswertes Problem bei der Restauration gehabt ?!?

Ich lasse den Becher erst einmal zu und werde mich um alle anderen möglichen "Baustellen" kümmern. Wenn ich gar nichts herausbekomme, würde ich mich dann ggfs. nochmal diesem Bauteil zuwenden.

Herzliche Grüße aus der Domstadt
Freedi

09.06.12 14:26
Freed-Eisemann 

500 und mehr Punkte

09.06.12 14:26
Freed-Eisemann 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Wolfgang,

Dank auch an Dich für den Tip ! Ich hätte Dich in meiner letzten Antwort berücksichtigt, aber die hat sich offensichtlich mit dem Eingang Deiner Nachricht gekreuzt!

Beste Grüße
Freedi

09.06.12 16:57
Matt 

500 und mehr Punkte

09.06.12 16:57
Matt 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo Freedi

Da dachte ich an abisolierte Kabel ins Lötfett eingetaucht.
Und an Lötstelle liegen und mit leistungsstarke Lötkolben an ihm gefühlvoll pressen.
Abisolierte Litze saugt Zinn auf, dann ist Weg frei.

Sowas habe ich früher auf Ausbildung immer gemacht, nachdem Meister immer China-Müll-Litze bestellen, der saugt nichtmal Zinn auf.

Gleiche Prinzip mit Entlötlitze

Eine Wichtige Hinweis: nach Entlötarbeit immer ihm von Lötfett befreien, der ist leider korrosiv.


Grüss
matt

11.06.12 23:51
Freed-Eisemann 

500 und mehr Punkte

11.06.12 23:51
Freed-Eisemann 

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Re: Siemens 47 WL - Reparaturhilfe benötigt !

Hallo an alle (vor allem aber natürlich jene, die mir hier geholfen haben)!

ER LÄUFT !!!!

Ich habe einfach mal darauf vertraut, daß die R/C-Kombi im Becher vielleicht doch nicht "im Eimer" ist und habe den Becher wieder eingebaut, ohne ihn geöffnet zu haben (für die vielen Tips zur Öffnung danke ich nochmals besonders - irgendwann (vielleicht nicht bei diesem, aber vielleicht bei einem anderen Gerät) wird es soweit sein, daß mal ein solcher Becher geöffnet werden muß und dann kommt´s drauf an!).

Anschließend habe ich mir (@Rainer!) den Schwundausgleich nochmals genauer angesehen (der 1MOhm war tatsächlich hin und mußte ausgetauscht werden) und den 108 Ohm im Netzteil (der war allerdings in Ordnung). Ich habe auch alle Kontakte nochmals überarbeitet und die beiden Mehrfach-Kondensator-Becher entkernt und neu befüllt. Nach dieser recht umfangreichen Restauration (und dem nochmaligen Überprüfen aller Leitungen, Verbindungen und Bauteil-Werte) habe ich ihn dann eben wieder mal via Regeltrafo langsam ans Netz gehen lassen und .... er funktioniert auf beiden Wellenbereichen lautstark und über das ganze Band - allerdings quietscht er zwischen den einzelnen Stationen teilweise.

@regency: hier kommt in den nächsten Tagen der von Dir übersandte Abgleichplan zur vollen Entfaltung !!!

Ich danke an dieser Stelle allen Helfern und Tipgebern und möchte einfach mal loswerden, daß ich dieses Forum hier wirklich sehr schätze !! Die flotte Hilfe und der sehr nette Umgangston sind immer wieder ein Vergnügen - es macht Spaß, hier Mitglied zu sein !

Herzliche Grüße aus Kölle
Freedi

Zuletzt bearbeitet am 11.06.12 23:52

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