Ich bin neu im Forum. Vorerst ein gutes und Gesundes neue Jahr. Habe einen Grundig 3042 W in Arbeit. Dazu eine Frage. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben.
Meine verwendeten Messgeräte: Universal Multimeter und PC-Oscilloscope
Urzustand: Gerät ist tot.
Was ich bis jetzt gemacht habe:
1.Trafo getauscht. Er war defekt. Keine Sekundär Spannungen. Skalenbeleuchtung und Betriebsspannung wieder ok. 2. Elko 2x50yf getauscht, weil ein lauter Brumm zu hören war. Brummproblem damit behoben. ok. 3. Vorsichtshalber das Koppel C zur EL 84 getauscht. Magisches Auge EM85 hat keine Anzeige. 4. Magisches Auge auf eine EM80 getauscht und Sockel dementsprechend umgebaut. Ist ok.
Jetzt kommt meine eigentliche Frage: Da ich bei Spannungsmessungen bei der Anode der EABC80 zur EL84 nur 50 V gemessen habe, tauschte ich die EABC80 gegen eine neue Ersatzröhre 6T8A. Jetzt hatte ich die 70 V an der Anode die im Schaltplan angegeben sind und der Radio funktioniert.
Jetziges Fehlerbild: Der Fächer der EM80 geht nicht mehr auf!
Bei der alten EABC80 hatte ich am Steuergitter der EM80 bei offenem Fächer die Steuerspannung von - 6,5 V. Bei der neuen 6T8A liegen hier gerade einmal noch - 100 mV an.
Bei Rücktausch auf die alte EABC80 funktioniert das Magische Auge wieder.
Vielleicht hat jemand vom Forum Erfahrung mit der Ersatzröhre 6T8A.
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Für die Eingrenzung des Fehlerbildes folgende Fragen: - Funktioniert der Fächer nur bei UKW oder AM nicht oder gar nicht? - Ist die 6T8A über alle Zweifel erhaben? Es könnte sein, dass eine Diode faul ist.
Die Dioden der 6T8A können einfach getestet werden. Dazu wird die Röhre geheizt und mit dem Multimeter im kleinsten Gleichstrom-Messbereich der Strom von jeder Dioden-Anode zur zugehörigen Kathode gemessen. Bei einer intakten Diode fliesst der Gitter-Anlaufstrom, der in der Grössenordnung von 100A liegt, wobei er bei der AM-Diode geringer ist als bei den beiden FM-Dioden. Diese Ströme kannst du mit denen der EABC80 vergleichen. Ist ein Diodenstrom deutlich kleiner, ist die Röhre nicht mehr gut. Eventuell erholt sie sich bei längerem Gebrauch.
Habe mich noch einmal mit der Röhre EABC80 und Ersatzröhre 6T8A beschäftigt.
Mit der Originalen EABC80 funktioniert der Fächer der EM80 bei MW und UKW.
Bei der 6T8A geht der Fächer in der Aufheizphase am Anfang kurz auf und dann zu. Bleibt auch nach längerem Betrieb zu. Eingesetzt habe ich eine neue 6T8A die ich bei Reichelt Elektronik bestellt habe.
Nachdem ich unten stehend Artikel im Radiomuseum gelesen habe vermute ich dass die 6T8A für die Steuerspannung der EM80 in meinem Grundig 3042 W zu schwach ist.
Frage an die Röhren und Reparaturspezialisten: Kann meine Vermutung stimmen. Bitte um ein Feedback.
Da die gängigen Schaltungen immer so ausgelegt sind, dass Toleranzen von Bauteilen und Röhren mit berücksichtigt werden, verwundert das von Dir geschilderte Phänomen etwas. So würde ich z.B. die EABC80 nicht wechseln nur wegen 20V Unterschied an der Anode, zumal hier der kompensierende Kathodenwiderstand fehlt und sich die unvermeidlichen Toleranzen besonders auswirken. Höchstens genauer schauen, ob ein Gitterstrom über Leckstrom des Koppelkondensators zur Endröhre fließt. Nur in besonderen Fällen wie Differenzverstärker oder Audion sind höchstens Unterschiede zu bemerken in der Funktion. Merkwürdig: Die Demodulation bei AM scheint einwandfrei zu funktionieren, aber keine Regelspannung, die durch die gleiche Diode (Pin 6) erzeugt wird. Ein interessanter Fehler ! Schnell gemacht: Die Pins 1,2,3 im Gerät mal ablöten und damit alle anderen Dioden bis auf die "AM-Diode" stillegen. Wenn dann Regelspannung da ist : Pin 3 auf Masse und die Dioden einzeln testen. Bei einem Röhren-Fehler müsste dann ja irgendwo die Regelspannung wegbleiben und man könnte begründet die Röhre reklamieren. Ein Feedback wäre nett.
Das die Dioden "zu schwach" sind ist kaum der Fall, die AM-Diode der EABC ist sogar noch hochohmiger als die der 6T8. Leider habe ich keine 6T8 gestempelte Röhre, lediglich 2 Stück mit "kurzem" Systemaufbau, "WF" und "RWE Neuhaus" gestempelt.
Nachträge: In den "Telefunken Röhren Dokumenten, 1952" folgende Aussage gefunden: "Die 6T8 entspricht völlig der EABC80" .... " Die 6T8 wird von Lorenz hergestellt" Wenn das stimmt, dann wäre entweder die "Lorenz 6T8" eher eine 6AK8 mit unwesentlich höherem Heizstrom, oder in der Praxis sind die Unterschiede völlig egal, solange man nicht bei Abweichungen von der Standard-Schaltung die 3 niederohmigen Dioden der 6T8 benötigt. Tatsächlich scheint dies der Fall zu sein: h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/wurden_roehren_des_typs_6t8_als_eabc80_verkauft_ein_indiz.html
wenn die Abstimmanzeige nichts anzeigt, muss auch mindestens der AM-Empfang tot oder zumindest viel leiser sein als mit der EABC80, denn das Signal für die EM80 ist ja dasselbe wie das NF-Signal. Bei UKW wird normalerweise die Spannung am Ratio-Elko für die Abstimmanzeige verwendet, somit müsste auch der UKW-Empfang schlecht sein, zudem ist das eine vom AM-Zweig unabhängige Signalquelle.
Habe ich das richtig verstanden, dass die Abstimmanzeige bei AM und FM nichts anzeigt? Falls ja, miss mal beim Empfang eines starken Senders die Spannung vom Minuspol des Ratio-Elkos nach Masse, einmal mit der EABC80 und einmal mit der 6T8. Weiter beim Empfang eines starken AM-Senders (der eine Anzeige im Fall EABC80 bewirkt) die Gleichspannung gegen Masse vor dem NF-Koppelkondensator messen, auch hier mit beiden Röhren.
Falls nur bei AM oder FM die Abstimmanzeige nicht funktioniert, reicht die oben beschriebene Messung für die nicht funktionierende Betriebsart.
Ist eine der gemessenen Spannungen mit der 6T8 viel kleiner als mit der EABC80, hat die Röhre ein Problem, vermutlich einen internen Kurzschluss oder Feinschluss. Mit dem Ohmmeter im empfindlichsten Messbereich kann der Widerstand der Dioden-Anoden und auch der Dioden-Kathode der Einzeldiode gegen alle anderen Kontaktstifte gemessen werden, der muss bei ungeheizter Röhre unendlich sein.
Bin nicht unbedingt der große Röhrenspezialist, aber versuche eure Anregungen zu prüfen. Sobald ich den Radio wieder einmal aus dem Lock Down geholt habe.
Hallo Günther, Eine Sache hatte ich noch vergessen: Es kommt manchmal vor, dass die Röhrenfassung im Gerät bei einer Röhre guten Kontakt gibt, bei einer anderen nicht, weil die Sockelstifte geringe Abweichungen haben oder infolge langer Lagerung oxdiert sind. Sowas führt dann leicht in die Irre. Die Röhre also auch mal mehrmals einstecken und auch mal im nicht ganz eingesteckten Zustand schauen, ob sich was an der Anzeige ändert. Wäre natürlich schön, wenn die 6T8 in einem anderen Radio getestet werden könnte.