Eisen-Wasserstoff-Widerstände: wer kennt sie noch, wer hat noch welche?
Hallo zusammen,
suche für das Vintage-Netzteil von meinem QRP-MAS-Sender einen Eisen-Wasserstoff-Widerstand 40 bis 70 mA, Spannung ab 30 V aufwärts. Bitte alles anbieten - danke fürs Suchen!
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Re: Eisen-Wasserstoff-Widerstände: wer kennt sie noch, wer hat noch welche?
Hallo Walter,
ja, soweit erkennbar, sind das alles 200-mA-Eisen-Wasserstoff-Urdox-Widerstände. Sie wurden im Serienheizkreis von C-Röhren (If = 0,2 A) eingesetzt und bestehen aus der Reihenschaltung eines NTC-Widerstands aus Urandioxid (daher Urdox) zum langsamen Hochfahren des Heizstroms (Schutz der kalten Heizfäden und besonders der Skalenlampen vor dem Einschaltstrom) sowie einem Eisen-Wasserstoff-Widerstand zur Stromstabilisierung im stationären Zustand. Passen leider nicht als Vorschaltwiderstand für meinen Glimmstabi STV 280/40. Aber vielen Dank fürs Suchen - toll, was bei uns Oldtimern noch so herumliegt! Vielleicht kommen ja noch Meldungen aus anderen Schatztruhen ...
Re: Eisen-Wasserstoff-Widerstände: wer kennt sie noch, wer hat noch welche?
Hallo Tom,
Eisen-Wasserstoffwiderstände sind aber Kaltleiter. Im Einschaltmoment fließt ein sehr hoher Strom. Das verträgt bedingt eine Heizung, aber ein Glimmstabi wird überlastet Ein Wiederstand ist da besser geeignet. Oder Du schaltest einen passenden Heißleiter in Reihe.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
Re: Eisen-Wasserstoff-Widerstände: wer kennt sie noch, wer hat noch welche?
Hallo Bernd,
interessanter Aspekt, aber ich glaube, da muss man differenzieren. Ich habe hier das VALVO-Handbuch Spezialröhren I von 1962, und darin sind sowohl Daten für Glimmstabis als auch für Stromregelröhren (Eisen-Wasserstoff-Widerstände) enthalten.
Glimmstabilisatoren:
Hier gibt es zum einen Präzisions-Spannungs-Stabilisatorröhren (Vergleichsspannungsröhren) mit hoher zeitlicher Konstanz, z. B. ZZ1000, 83A1, 85A1 oder die bekannte 85A2. Die zulässigen Ströme liegen je nach Typ zwischen 1 und 10 mA; es gibt keine Angaben zur Überlastungsfähigkeit, und die Röhren sollen mit möglichst konstantem Strom betrieben werden. Üblich ist deshalb die Speisung aus vergleichsweise hoher DC-Spannung über hohe Vorwiderstände (nahezu eingeprägter Strom). Eisen-Wasserstoff-Widerstände gibt es für diese kleinen Ströme nicht.
Zum anderen gibt es die bekannten "Arbeitspferde" zur Stabilisierung der Versorgungsspannung von sensiblen Verbrauchern, z. B. Oszillatoren. Beispiele sind OA2, OB2, 75C1, 90C1, 150C2. Hier liegen die Nennströme je nach Typ im Bereich 1 bis 60 mA und es werden deutlich höhere zulässige Einschaltströme angegeben; z. B. bei 90C1: Nennstrombereich 1 … 40 mA, Überstrom beim Einschalten für max. 10 Sekunden aber 100 mA! Diese Typen sind also gegenüber kurzzeitiger Überlastung recht robust. "Dynamisch" kommt hinzu, dass zur Verringerung des AC-Widerstands oft Kondensatoren parallel geschaltet werden, die sich beim Einschalten ja zunächst auf die (höhere) Zündspannung auf- und dann stoßartig auf die Brennspannung entladen. Zur Vermeidung von Kippschwingungen gibt Valvo dafür Grenzwerte von max. 0,1 uF an. Bei den Mehrstrecken-Röhren von Stabilovolt (STV280/40, STV280/80; 4 serielle Strecken zu 70 V, 40 bzw. 80 mA) sind sogar 0,5 uF zulässig. Diese Stabis für höhere Stromstärken sind also gegen kurzzeitige Überlastungen recht immun. In historischen Schaltplänen von stabilisierten Netzteilen finden sich deshalb, neben ohmschen Vorwiderständen, besonders auch Eisen-Wasserstoff-Widerstände ohne zusätzlichen Heißleiter (Urdox) als nichtlinearer Vorwiderstand zum Konstanthalten des aufgenommenen Gesamtstroms. Stabilovolt gab für ihre Stabis sogar die passenden Eisen-Wasserstoff-Widerstände (ohne Urdox) an.
Stromregelröhren:
Das sind die bekannten Eisen-Wasserstoff-Widerstände. VALVO bot 1962 noch 15 Typen an im Strombereich 0,1 bis 5,9 (!) A bei Spannungen zwischen 2 und 240 V – alle ohne eingebauten NTC-Widerstand! Allerdings heißt es im Datenbuch: "Bei Regelung des Heizstromes in Serienheizketten ist u. U. mit Rücksicht auf die niedrigen Heizfaden-Kaltwiderstände die zusätzliche Einschaltung eines festen Serienwiderstandes angebracht." Die früher für diesen Einsatzfall vorgesehenen Eisen-Urdox-Widerstände gingen da sogar noch einen Schritt weiter.
Fazit:
Als stromstabilisierender Vorwiderstand für Stabis höherer Stromstärke tut es ein einfacher Eisen-Wasserstoff-Widerstand ohne zusätzlichen NTC-Widerstand.
Re: Eisen-Wasserstoff-Widerstände: wer kennt sie noch, wer hat noch welche?
Hallo zusammen,
bei kurzzeitigen Überströmen bei Stabiloröhren ist vor allem die Energie relevant, welche die Röhre aufnimmt und damit das Gas erwärmt. Solange diese nicht zu hoch ist, passiert der Röhre nichts. Das heisst, je kürzer der Strompuls, umso höher darf er sein. Bei extremen Strömen stimmt es allerdings nicht mehr, da dann wegen der Trägheit der Ionisation der Strom nicht mehr gleichmässig verteilt wird, sondern in einer Art 'Blitzkanal' konzentriert durch ein kleines Gasvolumen fliesst, was dann zu Schäden führt.
Bei Präzisions-Stabilos will man natürlich mit allen Mitteln verhindern, dass sich die Gaszusammensetzung z.B. durch Ausgasen wegen lokaler Erwärmung verändert, daher sollte man diese auch kurzzeitig nicht überlasten, um die Genauigkeit zu erhalten.
Wenn stabilisierte Spannungen grösserer Leistung gefordert sind, wie z.B. in besseren Messgeräten, ist es üblich, dass die Stabiloröhre aus der stabilisierten Spannung gespeist wird und damit der Strom durch die Röhre konstant ist. Gleichzeitig wird so auch der Netzbrumm minimiert.
Ich habe in meinem Fundus auch noch ein paar Eisen-Wasserstoff-Widerstände (ohne Urdox) für einen Strom um 1A mit E17-Glühlampensockel. Die sehen hübsch aus.
Re: Eisen-Wasserstoff-Widerstände: wer kennt sie noch, wer hat noch welche?
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Info - prima, ich würde gerne beide übernehmen! Wie kommen wir zusammen (Preis, Lieferung)? Weiteres am besten direkt via dk1is@kabelmail.de