Das Problem: Wie auf dem obigen Foto zu sehen ist, benöntigt es einen Neuabgleich. Auf der Suche nach Unterlagen musste ich feststellen, dass es verschiedene Varianten des Hameg 412 gibt. Welche Variante habe ich da vor mir stehen?
Es fehlen im Kanal 1 von 5 mV/Div bis 0,2 Vol/Div die unteren Frequenzen. Dies sieht man auf dem Foto an der verbogenen Rechteckkurve. Die horizontale Auslenkung für die Zeitbasis ist immer 5% zu kurz, wenn man die Periodendauer ermitteln möchte Die Amplituden von Kanal 1 und 2 stimmen auch nicht. Abweichung etwa 5% Für Tipps zum Abgleich bin ich dankbar. Ein Abgleich macht ja nur Sinn, wenn man genau weiß was man tut. Andernfalls verschlimmbessert man alles nur noch.
Das Gerät wurde bereits innen grob geputzt und die Schalter mit Tunerspray gereinigt. Die obere Grenzfrequenz liegt bei 20 MHz. Das Oszilloskop ist leicht und handlich. Der Aufbau ist großzügig und servicefreundlich. Für den Service an alten Radios ist es sehr praktisch. Im Vergleich zu meinem Tektronix kommt es mir aber wie Spielzeug vor, was aber nicht abwertend gemeint sein soll.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo Volker.
Da kann ich auch nicht sagen, welcher Variant ist der. Aber spätere Variant ist der schon ;)
wenn in alle Schaltplan-Variant gleiche Spannungsteiler für Eingang verwendent wird, dann ist es ok.
Da soll Trimmer in Eingangsstufe nachstellen, da geht es ohne Plan nicht. Gleiche Sachen kennt man von 10x Tastkopf mit falsche kompensitation.
Hameg baut mit Standardteile schon vernuftige Oszilloskop. Tektronix betreibt da schon mit viel mehr Aufwand Ich hatte eine hameg HM203-5 (ist schon verkauft), hasst aber schon ihm wegen Triggerschwierigkeit in Digitalmessung ( triggert manchmal falsche Flanke, trotz richtige Schalterstelleung)
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo Volker, ich hatte auch ein Hameg 412 Oszi und war mit ihm sehr zufrieden bis --- ich was besseres bekam. Ich habe das Gerät verschenkt, aber die Unterlagen behalten. Es war ein HM412-4 Fertigung Oktober 1980. Für dieses Gerät kann ich Dir die Unterlagen kopieren, wenn gewünscht. Als Anhang ein Bild der Frontplatte aus dem Handbuch zur Info.
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo Klaus,
ich habe wahrscheinlich eine Hameg 412-2. Laut Garantieschein ist die Oszilloskopröhre von 1975. Das Handbuch vom HM 412-4 habe ich mir schon von der Hameg-Seite runtergeladen. Leider ist der Aufbau anders, so dass ich damit nichts anfangen konnte. Trotzdem vielen Dank.
Nun habe ich mal eine E-Mail an Hameg mit der Bitte um das Handbuch als PDF zugeschickt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo zusammen,
Hameg hat mir eben per E-Mail die Service- und Abgleichunterlagen für den Hameg 412-2 und 412-1 zugeschickt. Gestern gemailt und heute angekommen. Das ist ja noch ein Service, wie man ihn schon lange nicht mehr kennt (Ich will hier keine Werbung für Hameg machen. Es geht um ein Oszilloskop das schon 36 Jahre auf dem Buckel hat. Wenn eine Firma die Erhaltung solcher alten Geräte unentgeltlich unterstützt, darf man das lobend erwähnen.).
Der Abschwächer auf Kanal 1 hat eine Macke und der vom Kanal 2 einen Wackelkontakt. Die Zeitbasis habe ich schon mal kalibriert. Die langen, trüben, schwedischen Novemberabende sind vorerst gerettet.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
hallo Volker,
Glückwunsch zu der alten Kiste
Die Mutter aller Abgleichaktionen ist die Versorgung, fang bitte da an ! Denn ohne Mampf kein Kampf / alle stabilisierten Spannungen sollen auf 1V genau stehen, ausgenommen HV. Im Lauf der vielen Jahre geht das gern mal etwas neben die Spur.
Erst danach kommen die Stufen.
Für Perfektionisten: man kann den alten Oskar auch extern horizontal ablenken, über einen Arbitrary Funktionsgenerator mit absolut geradem Signal. Eine so abgeglichene Vertikalstufe ermöglicht dann, wiederum mit diesem Gerät angesteuert, der genauen Abgleich der Horizontalstufen und der Zeitbasis.
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo zusammen,
das Problem ist gelöst. Es ist ein HM 412-1, also die erste Generation der HM 412. Die komplette Renovierung des Gerätes ist auf Volkers Elektronikbastelseite beschrieben. Eine Suche nach "Reparatur und Abgleich eines HAMEG HM 412-1 Oszilloskops" wird auch bald zum Erfolg führen. Übrigens hätte ich nicht gedacht, dass Wattestäbchen ein so wichtiges Werkzeug beim Abgleich eines Hameg sind. So sieht ein Rechteck-Signal nach dem Abgleich jetzt aus:
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo Volker,
na das sieht ja mal richtig gut aus! Wie Matt schon schrieb, baut HAMEG sehr gut brauchbare Oszilloskope mit Standardteilen - und das zu einem vernünftigen Preis. Seit über 25Jahren benutze ich einen HM605 (2-Kanal/60MHz), der bisher lediglich einen Ausfall hatte (ein Widerstand war hochohmig geworden). Eine MTBF die sich sehen lassen kann, respektvoller Gruß nach Frankfurt-Niederrad, wo die Geräte seinerzeit produziert wurden.
Was die Performance-Daten dieser Scopes angeht, war HAMEG immer ehrlich, ja manchmal sogar eher bescheiden. Die Kisten können erfahrungsgemäss deutlich mehr, als angegeben. Das ist auch bei Deinem 412er gut zu sehen. Das Rechtecksignal wird sehr schön sauber abgebildet, so wie man es sich wünscht. Da habe ich in der Vergangenheit leider schon weniger schöne Darstellungen gesehen. Irgendwie haben die Entwickler bei HAMEG es mit überschaubarem Aufwand geschafft, die Rise-Time der Messverstärker sehr klein zu halten.
Vorletzte Woche habe ich einen kleinen UKW-Oszillatorversuch mit einer Subminiaturpenthode 1AD4 aufgebaut. Der "605" hat dabei tatsächlich es noch geschafft, die erzeugte Schwing-Frequenz von fast 120MHz abzubilden (extrem lose kapazitive Kopplung des Tastkopfes, es ging nur um den Nachweis) und dabei auch noch zu triggern. Das fand ich schon einigermassen erstaunlich für dieses Scope.
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Hallo alle
Toll :-)
@ Jürgen, da ist 203-5 eine gegenteil, hat mühe 20Mhz zu triggert, 605 habe ich mal auf Ausbildung benutzt, weitaus bessere Modelle mit richtig gute Trigger. Leider ging 605 irgendwann kaputt, dann habe ich wahllos Scope gesucht (nur bloss keine Hameg 200er, so dachte ich damals). Fündig: Grundig MO53(echte automatische zeitbasis) und Pm3335 (Digitale Bedienung, aber geile Kisten)
Zum Tek, da sage ich nur paar: um 1949 hat Tek bereits eine 50Mhz Oszi gebaut, aber leider mit grausame Stromaufnahmen von 1250W!! (Typ 517) und 1971 baute der eine 500Mhz Scope mit Preis von dicke Auto. Vergisst aber nicht': um 1950 kostet meiste Straßenkreuzer um 2000$ und diese 517 kostet um 3000$
Also erfreuen dran, wenn du das hast. Meiste Hameg ist empfehlenswert, aber nicht für solcher Preis in Bucht
Ich vergisst nie, wie alte Mann zum 7904 sagt, damals 40.000DM und jetzt 80€ (inkl Wagen und viele Plugin)
Re: Hameg 412: Welche Variante? Wie macht man den Neuabgleich?
Ich möchte Hameg hier mal ein Kompliment machen.
wenn du heute mit einem 107 (das ist der kleine mit den Röhren!) zu Hameg gehst und sagst er ist kaputt, dann wird sich freundlichst jemand um ihn kümmern. Bei denen gibts noch Tradition. Und ihre Kunden schätzen das, es spiegelt sich in den Geboten.
Versuch das bitte mal bei Tek mit einem Röhrengerät von denen... du bekommst es auch billiger obwohl es meist deutlich hochwertiger ist. Aber es spiegelt sich in den Geboten, daß es bei Tek keine Hilfe gibt für Altertümchen. Da schlägt die Rating-Agentur mal voll zu.