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Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Bezeichnung von Feinsicherungen
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06.01.10 17:24
Rhoenfan 

100-249 Punkte

06.01.10 17:24
Rhoenfan 

100-249 Punkte

Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo liebes Forum,

ich habe eine kurze Frage bzgl. Feinsicherungen:

Was bedeuten die Buchstaben B bzw. D bei einer Feinsicherung?

Also z.B.: T 0,8A B oder T 4A D

Ich kenne nur die Bezeichnungen Träge, Flink u.s.w.

Danke
Thomas

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06.01.10 17:52
roehrenfreak

nicht registriert

06.01.10 17:52
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo Thomas,

mit diesen Buchstaben wird das Schaltvermögen einer Sicherung klassifiziert.

Für G-Schmelzsicherungseinsätze (5*20mm):

bei 250V~: B=50Amp.; C=80Amp.; D=300Amp.; E=1000Amp.; G=1500Amp.
bei 250V=: B=12,5Amp.; C=20Amp.; D=75Amp.; E=250Amp.; G=750Amp.

Sicherungen des Schaltvermögens B und C sind Glasröhrchen ohne Sandfüllung, D und E sind sandgefüllt und G ist ein Keramikröhrchen.

Mit dem Schaltvermögen wird das sichere Ausschalten ohne Stehenbleiben eines Lichtbogens im Kurzschlussfall bezeichnet.

Siehe auch hier: http: // www.elektro-wissen.de/Elektroinstallation/Geraeteschutzsicherungen.html

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

Zuletzt bearbeitet am 06.01.10 17:55

06.01.10 17:57
wumpus 

Administrator

06.01.10 17:57
wumpus 

Administrator

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo zusammen,
nur zur Abrundung und um zu zeigen daß das Wumpus-Kompendium auch immer eines Blickes wert ist :

http://www.oldradioworld.de/hints-reparaturen.htm#74

Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge die Welle mit uns sein.

06.01.10 18:08
roehrenfreak

nicht registriert

06.01.10 18:08
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo Rainer,

jou, stimmt! Wenn Du magst kannste ja die Werte noch als Tabelle übernehmen.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

06.01.10 18:33
wumpus 

Administrator

06.01.10 18:33
wumpus 

Administrator

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo Jürgen,
das mache ich...


Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge die Welle mit uns sein.

06.01.10 18:41
OpaFritz 

100-249 Punkte

06.01.10 18:41
OpaFritz 

100-249 Punkte

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo,
das WUMPUS Forum im Neuen Jahr ist ja blitzeschnell. Allen einen guten Start.
Zum Thema ist alles gesagt. Gibt noch viele Hinweise, hier einer als Beispiel
in Wikipedia und unter dem Link:
http: // www.fsp-pueschel.de
/seiten/technid.htm findet man auch eine Geschichte dazu.
Die Kreise bleiben unzerstört.

ein Bezeichnungsbeispiel aus dem Link:
F 3,15 L 250VFlink, 3,15 Ampère Bemessungsstrom, kleines Ausschaltvermögen, 250 Volt Bemessungsspannung.

Freundliche Grüsse
OpaFritz

Wer repariert Eure Radios, wenn Ihr im Forum seit? Im Radio sind wir oft Flink und aber dann gut gesichert.


Moderator: Bitte keine gewerblichen Links einstellen - Danke! Freundliche Grüße, Jürgen rf

06.01.10 22:22
roehrenfreak

nicht registriert

06.01.10 22:22
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo zusammen,

noch ein Nachtrag zur Erläuterung des Schaltvermögens. Im Moment des Auslösens einer Sicherung entsteht unter atmosphärischen Bedinungen, also bei normalen Luftdruck- und Temperaturbedinungen grundsätzlich ein Lichtbogen (Anm.: ISA-Standardatmosphäre definiert bei 15°C und 1013,25hPa). Dieser entsteht durch die Ionisation der Luft. Dabei steigt die Temperatur sehr stark an und es bildet sich eine Art Plasma, welches bei weiterem Anliegen der Spannung und ausreichend geringem Abstand der Elektroden erhalten wird, die Lichtbogenstrecke "brennt" weiter. Dabei fließen sehr hohe Ströme und die Temperatur erreicht mehrere -tausend Grad Celsius. Der entsprechende Energieumsatz ist gewaltig. Das alles soll jedoch die Sicherung verhinden. Dabei spielt der Sicherungstyp erst einmal keine Rolle.

Die so genannte "Funkenstrecken-Löschung" ist der Dreh- und Angelpunkt. Bei kleinen Geräteschutz-Sicherungen (Anm.: G-Schmelzeinsätze) bis etwa 1,6Ampere(flink) sind Glaskörper ohne Sandfüllung ausreichend. Der im Kurzschlußfall auftretende Lichtbogen erreicht nicht die zum Aufrechterhalten notwendige Energie, er verlöscht selbsttätig.

Bei darüber hinaus gehenden Auslöseströmen könnte die Energie jedoch zum Weiterbrennen des Lichtbogens ausreichen. Begünstigt wird dies noch durch den Metalldampf, welcher sich als schwach, aber immerhin doch leitender Belag auf der Glaswandung niederschlägt. Und nun geschieht etwas, wo wahrscheinlich kaum jemand mit rechnet: Das sich stark erhitzende Glas wird selbst elektrisch leitend. Durch den Strom brennt es mit einer extrem hohen Temperatur, gleissend hell wie die Sonne! Glaubt es bitte - wir haben entsprechende Versuche mit 300Volt~ durchgeführt, angelegt an defekte Sicherungen, welche wir mit dem Bunsenbrenner erhitzt haben. Das Ergebnis war beeindruckend.

Deshalb werden träge Schmelzsicherungen mit mehr als etwa 1,6Ampere Auslösestrom mit Sand gefüllt. Der verhindert den starken Temperaturanstieg und verteilt den Metalldampf auf eine um ein Vielfaches größere Oberfläche. Aus der Praxis sind mir eine Reihe von Fällen erinnerlich, wo solche Sicherungen jedoch regelrecht explodiert sind. Aber - immerhin haben sie ihre Pflicht und Schuldigkeit erfüllt.

Die Schmelzsicherung im Keramikkörper ist sehr temperaturfest, wesentlich besser als Glas. Sie sind teuerer in der Herstellung aber bei Strömen über etwa 8-10Ampere ist Keramik als Gehäuse- und Isolationsmaterial das Mittel der Wahl. Die innen rauhe Oberfläche bietet bei Auslösung dem verdampfenden Sicherungsdraht genügend Oberfläche, ohne dass sich eine bedeutend leitfähige Widerstandsstrecke bilden kann. Ausserdem hält sie dem kurzzeitigen Druckanstieg besser stand.

Ein "Blick über den Zaun": Leitungsschutz-Schmelzsicherungen bestehen ebenfalls aus einem Keramikkörper und sind zusätzlich mit Sand gefüllt. Letzterer dient auch hier der Löschung der Funkenstrecke im Falle der Auslösung.


Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

Zuletzt bearbeitet am 06.01.10 22:33

07.01.10 10:48
Rhoenfan 

100-249 Punkte

07.01.10 10:48
Rhoenfan 

100-249 Punkte

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Danke für die turboschnellen aus erschöpfenden Auskünfte!

Ich liebe dieses Forum.

Alles Gute zum neuen Jahr noch,,,

Thomas

07.01.10 19:11
j.werner 

500 und mehr Punkte

07.01.10 19:11
j.werner 

500 und mehr Punkte

Re: Bezeichnung von Feinsicherungen

Hallo,guten Abend.Hallo Jürgen danke für deine ausführende Darstellung der physikalischen Vorgänge in einer durchbrennenden Feinsicherung.Ich habe mir an und für sich nie darüber Gedanken gemacht,sondern den gleichen Sicherungstyp nach der Fehlersuche wieder eingebaut.Erfahrungsgemäß kann man manchmal auch sehen welcher Fehler vorliegt.Ist z.b. die Sicherung innen Silberfarben deutet es auf einen kapitalen Kurzschluss im Netzteil,fehlt einfach nur ein Stück Draht ist es meist nur eine Überlastung meist bedingt durch schnelles Ein-Aus schalten des Gerätes.
mfg.j.werner.

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