Hallo, Ein sehr häufig eingesetzter Empfänger im maritimen Bereich ist der E566, die DEBEG-Version ist mir am Wochenende zugeschwommern und spielt mittlerweile wieder.
Hier sind Bilder des Gerätes zu finden und eine Beschreibung. h t t p://www.seefunknetz.de/homepage.htm -> Fotos -> Siemens -> E310/E566
Ein richtiges Arbeitspferd: Großer Frequenzbereich (LW, VLF 14kHz-21kHz) , die wenigen Bedien-Elemente sind übersichtlich angeordnet, so dass der Empfänger ohne Probleme "blind" bedient werden kann. Folgerichtig verfügt er über einen Anschluß für einen Wechselrichter (Not-Bordbatterie), der über den Netzschalter des Empfängers dann primärseitig mit diesem abgeschaltet wird. Auch die EM34 mit ihren beiden unterschiedlich empfindlichen Schattensektoren ist unter diesem Gesichtspunkt günstiger gewählt als ein Zeiger-Instrument, man sieht das, wenn man versucht den Empfänger im Dunkeln zu bedienen: Es zeigt sich dann, dass an einen Schiffsempfänger ganz andere Anforderungen gestellt werden als z.b. an einen Horch- und Suchempfänger wie den R&S EK07 beispielsweise.
Trotz verhältnismäßig "sparsamer" Konstruktion kann mittels einer Feinabstimmung in den KW-Bereichen eine Frequenz genau (bezogen natürlich auf die 1960er Jahre) eingestellt werden: Dazu ist ein 100 kHz-Quarzoszillator eingebaut, dessen Oberwellen beim Drücken der Taste "Eichen" Eichmarken mit 100 kHz Abstand ergeben, z.B. 7000 kHz, 71000 kHz, usw. (Durch Mischung in der letzten 100 kHz-ZF mit der Quarz-Grundfrequenz) Besonderheit ist in den KW-Bereichen 6-12 die Frequenz-Lupe: Man stellt nun zunächst mittels der Grobskala auf Schwebungsnull (hier 7200 kHz) ein und drückt den Knopf der Feinabstimmung /Frequenzlupe. Mit dieser wird nun der Oszillator der 1. Mischstufe (2.Oszillator) und die 1.ZF des Doppesupers verstellt, von 0 bis +100 kHz. Der in der Feinskala angezeigte kHz-Wert (hier etwa 30 kHz) wird zu dem Frequenzwert der Grobskala hinzuaddiert, da der 1. Oszillator unverändert bleibt. Mit (z.B. versehentlicher) Betätigung der Grobabstimmung wird die Lupe automatisch ausgeschaltet. Sie bleibt aber nach Stromunterbrechung eingeschaltet! (bistabiles Relais ?).
links: Funkschau 1961/Heft 3 "50 Jahre deutscher Schiffsfunk" h t t p s://ia804603.us.archive.org/27/items/funkschau-1961-heft-3/Funkschau%201961%20Heft%203.pdf
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Hallo, Nur wenige Bedienelemente auf der rechten Seite des Empfängers : NF-Lautstärke, HF-Lautstärke, Zwischenfrequenzüberlagerer (BFO -Frequenz) und kombinierter Schalter für Bandbreite (schmal / breit) und A1 (Telegrafie). Dazu noch ein Störbegrenzer- das war's.
Tolle Wurst: Ein Schiffsempfänger, mit dem man keinen Seefunk empfangen kann (der ja meist die Betriebsart SSB [USB] verwendet) Natürlich nicht, mit dem BFO kann der fehlende Träger bei SSB wieder zugesetzt werden. Da die Frequenz des Überlagerers von -3000 Hz bis +3000 Hz variabel ist, kann nicht nur das untere und das obere Seitenband gewählt werden: Man kann bei gleichzeitigem Verstellen der "Frequenzlupe" und der BFO-Frequenz ("Tonhöhe") die (einigermaßen) schmale Durchlaßkurve im entsprechenden Seitenband so hinlegen, wie es am günstigsten erscheint. Aufnahme im Anhang: Zunächst mit der Grobabstimmung und "Eichen" auf 5,5 MHz eingepfiffen. Dann mit der Feinabstimmung / Frequenzlupe auf "Shannon Volmet" (Britischer Flugwetterbericht, USB) eingestellt, die Stimme erscheint verzerrt, da der Demodulator SSB so nicht verarbeiten kann. Dann den Überlagerer /BFO eingeschaltet (Bandbreitenschalter auf "A1") Zum Ende der Aufnahme dann die Stimme durch Anpassen der BFO-Frequenz ("Tonhöhe") verständlich gemacht. Der HF-Regler übrigens nicht auf Automatik, sondern möglichst geringe Verstärkung, damit das BFO-Signal groß im Verhältnis zum Empfangssignal ist. ---- Wohl aus Kostengründen hat man auf die generelle Verwendung von Tropenfesten Kondensatoren verzichtet (Papier-Kondensatoren, braun). Keine gute Sache, wie die vielen bis Mitte der 1970er Jahre gewechselten Kondensatoren zeigen. Die Styroflex-Kondensatoren (transparentes Plastik, rot) zeigen sich dagegen aber sehr dauerhaft.
Anfängliche Kontaktschwierigkeiten des Bereichsumschalters gaben sich mit der Zeit, das auf der Aufnahme zu hörende Kratzgeräusch des Drehkos wird auch noch verschwinden. (Kontakt- oder sonstiges Spray verwende ich generell nicht mehr). Die Ursache des "Knisterns" im NF-Bereich muß aber noch beseitigt werden.
Moin, Das gute Stück einfach so in's Regal geht natürlich gar nicht. Also wieder mal ein Bastelprojekt. Aus einer ebenfalls vor dem Abfall-Container geretteten Eck-Vitrine wird derzeit ein rollbares Bedienpult gebaut. Der federleichte E566 lässt sich da gut einsetzen. Ein EK07 würde auch reinpassen, den würde ich aber nie wieder rausbekommen. Im rechten Bild der Bereichsschalter, die beiden untersten Bereiche (VLF + LW) befinden sich auf der anderen Seite und sind nicht sichtbar. Im Rückwärtigen Teil des rechten Bildes ist die HF-Eingangs-Schutzschaltung zu erkennen: Eine einfache Glühlampe die durchbrennt, wenn der Funker versehentlich auf den Empfänger-Eingang senden möchte, sowie ein handelsüblicher 108V Stabilisator als Überspannungsschutz.
Der Schalter ist robust, eine Reperatur würde sich so auf den ersten Blick aufwendig gestalten. Hat jemand das Ding schon mal auseinandergenommen?
Interessant die Umsetzung des VLF-Bereichs: Zunächst wird eine Frequenz von 50 kHz erzeugt, die dann verdoppelt und dem (zweiten)100 kHz ZF-Filter zugeführt wird. Leider fällt die SAQ-Ausstrahlung am 23.12 und 24.12 aus, die hätte ich gerne mit dem E566 gehört.
Hallo, Jedes Radio hat so seine speziellen Seiten, bei diesem Empfänger ist es die Frequenzverdopplung für die Bereiche 1 und 2 (14 kHz-21 kHz und 85 kHz bis 150 kHz) Die ZF von 100 kHz fällt in den 2. Bereich und daher ist für diesen Fall die Umsetzung auf zunächst 50 kHz leicht erklärlich.
Aber auch für den 1. Bereich hat die Verdopplung Vorteile, mal eine Beispiel- Tabelle gemacht, um die Signalverarbeitung anschaulich nachzuvollziehen:
Beim Empfang von SAQ erscheinen die Frequenzabweichungen gehörmäßig etwas stärker als sie in Wirklichkeit sind.
Für die Praxis ist aber entscheidend, dass sich der Frequenzabstand störender Stationen scheinbar erhöht. Jetzt kommt der stufenlos verstellbare BFO zum Einsatz: Nehmen wir mal an, FTA aus Frankreich würde aus irgendwelchen Gründen anfangen zu senden und den SAQ-Empfang erheblich stören. Dann würde man sich mit dem BFO genau auf FTA legen, so dass der im tieferen NF-Bereich rumgrummeln würde, wo das menschliche Ohr unempfindlicher ist. (und diese alten Funker-Kopfhörer mit ihrem fürchterlichen Klang) Für SAQ würde aber ein hübscher 600 Hz Signalton erzeugt, der gut gehört und selbst von JXN unterschieden werden könnte, der dann mit 1000 Hz rumpiepsen würde.
JXN und RDL fallen zudem weiter aus der Durchlaßkurve des 100 kHz-ZF-Vierkreis Filters heraus, von dem nur der zweite Teil genutzt wird.
hallo Jens, ja diese Regenbogen sind allesamt sehr sammelwürdig. Vor allem, wie du schon erwähnt hast, kann der VLF, das SAQ ist ja ein regelrechtes Hobby geworden. Bei mir ist ein E127 zuhause, der kann das aber nicht. lG Martin