21.09.25 22:28
ELEK  250-499 Punkte
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Re: Minerva Belvedere 589
Nabend,
also ich bin ziemlich sicher, daß das Poti "BF" = Bildfang die Horizonzalabenkung ("Zeilenfang"..) betrifft! Das C-System (PCF80 /5) ist die Reaktanz-Stufe (veränderliche Induktivität mittels Röhre, erkennbar an Kondensator zwischen Anode und Gitter (muß man mit Zeigerbild erklären), dann die Generatorstufe mit üblicher Schaltung, d.h. das Schirmgitter der Penthode ist die eigentliche Anode des Sinus-Generators und die Anode gibt den Rechteckimpuls aus, weil Ua recht klein ist. Es folgt auch die Zeilenendstufe mit PL36...
Poti BS "Bildstand" ist dann Vertikal-Fang, aus meiner Sicht müßte sich das Problem demnach wie beschrieben lösen lassen, d.h. durch Anpassung des Reihen-Widerstands in der Richtung, wo das Poti nicht mehr "weiterkommt".
Wenn Du die Kondensatoren gegen halbwegs moderne getauscht hast, ist das schon sehr gut ! Moderne Kunstfolienkondensatoren sind besser als die damaligen Papier-Kondensatoren im Neuzustand (!).
Meine Vermutung zur Ursache für die bessere Regelung ... Fang bei Lösen der Masseverbindung der Integrations-Kondensatoren hatte ich eigentlich in meiner letzten Antwort geschrieben, viell kam das nicht so rüber: Wird die Masse unterbrochen, ist der C unwirksam, was bedeutet, daß der Impuls durchaus etwas größer werden kann (auch Vermutung!). Dadurch fängt der Generator besser, auch wenn er auf falscher Leerlauffrequenz steht. Das ist aber eine "Fehlerkompensation", denn die Intergrationskette MUSS mit allen Bauteilen funktionieren, sonst keine exakte Synchronbisation...
Versuch mal die Serviceanleitung zu finden, dann weiß man, wie der Vertikal-generator einzustellen ist, das ist durchaus unterschiedlich, es gibt auch Konzepte, wo mit veränderter Widerstands-Situation (Kurzschluß eines Meßpunktes) ein "stehendes Bild" eingestellt werden muß, dann wird der Kurzschluß aufgehoben und der Generator schwingt genau richtig mit "zu niedriger" Frequenz. Das ist bei Dir nicht so, war nur ein Beispiel, ich vermute, es würde gehen, wenn man die Sy-Impulse kurzschließt und etwas zu geringe Frequenz einstellt..
Ein "Aufgeben" bei diesem einfachen Restfehler wäre eine denkbar schlechte Entscheidung ^^ ! ich geh sogar soweit, daß es nur 2 Begründungen für Aufgeben an einem TV-Gerät geben kann: 1) Bildröhre tot...defekt ohen Aussicht auf Ersatz (meist findet man mit etwas Geduld aber trotzdem ein Gerät mit brauchbarer Austausch-Röhre) und 2) Zeilentrafo defekt u. kein Ersatz beschaffbar. Aber selbst den Zeilentrafo gibts eine gewisse Chance, Ersatz zu finden oder ggf ein brauchbares ähnliches Teil. Bei sehr alten oder exotischen Geräten mit exotischen Teilen kann es tatsächlich einen Punkt geben, wo man aufgeben müßte (Rund-Bildröhre, nicht mehr beschaffbar oder sowas, für neuere Geräte ab BJ 1950 bekommt man noch genug Ersatz. Alles Andere läßt sich eigentlich immer reparieren, selbst Bandfilter, naja, Kanalwähler können auch Kopfzerbrechen bereiten, bei RFT-Geräten zB der durchstimmbare Gitterbasis-Tuner, wenn die Excenter-Scheibe aus Kunststoff gebrochen ist (Bandumschaltung). Aber dann kriegt man immernoch ein gutes Bild, wenn man die Bandumschaltung auf B I außer Betrieb nimmt und dauerhaft B III erzwingt.
Dein Gerät funktioniert ja jetzt schon recht prima, falsche Vertikalfrequenz gehört mit zu den leichtesten Fehlern, die man sich vorstellen kann... wobei ich schon einen 100Hz-Digital-LOEWE mit super Bildröhre "wegschmeißen" mußte, weil die Feature-Box (also die Box mit der digitalen Signalverarbeitung) keinen Vertikal-Sägezahn mehr ausgeben wollte !
Gruß Ingo
Zuletzt bearbeitet am 21.09.25 22:30
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