Moin, Vor vielen Jahren habe ich für kleines Geld auf einem Flohmarkt einen Blaupunkt 5W69 erstanden und nun das erste Mal das Chassis ausgebaut.
Erfreuliche Überraschung: Bis auf einen "Malzbonbon" alle Kondensatoren original, kein "Kontaktspray Matsch" auf den Kontakten. Restaurieren tu ich dieses Gerät der "Volkssuper-Klasse" nicht, nur spielbereit soll er sein. Eine Restauration, die dieses Wort verdient, wäre mit dem bloßen Auge ja nicht zu erkennen, lediglich an einigen unauffälligen Farbpunkten an befüllten Bauteilen. Deshalb werden die Kondensatoren nur einseitig am "heißen" Ende abgekniffen und moderne dazugelötet.
So bleibt immer die Möglichkeit, das Gerät zu späterer Zeit vernünftig zu restaurieren und die Bauform der alten Bauteile ist zu erkennen.
So die beiden aufgeplatzten Entstörkondensator im rechten Bild. Oder beim linken Bild: Soll ich etwa beispielsweise die braunen Axail-Kondensatoren entfernen, wegschmeißen und durch eine moderne axiale Type ersetzen die "irgendwie" passt ? Wie blöde ist das denn?
Man mag es kaum glauben: Trotz verbrannter Wicklung für die Gleichrichter-Röhre scheint der Trafo in Ordnung zu sein, hat jedenfalls eine grobe Isolations-Vorprüfung bestanden und einen vielstündigen Leerlauf-Dauertest mit 260mA Vorsicherung und kaum Erwärmung. (Verbaut sind Geräteseitig satte 700mA, die hatte ausgelöst.)
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
die Zeit der berühmten Wima-Malzbonbons kam ein gutes Jahrzehnt später. Einen Ratschlag werde ich mir verkneifen. Ich habe schon alle Varianten durchgespielt: Verstecken neuer Bauteile in das alte Gehäuse, einfaches Austauschen mit modernen axialen Typen, aber auch das Eingiessen in neue Aluhülsen, die dann mit eingescannten und ausgedruckten Papieretiketten versehen wurden. Ich habe das von dem Wert des jeweiligen Gerätes abhängig gemacht. Der 5W69 gehört in den untersten Wertebereich. Hier würde ich mich nicht einmal scheuen, "Chinakracher" zu verbauen. Keine Ahnung, warum die so heissen - mir ist noch keiner um die Ohren geflogen.
Da ich eine Frontansicht des Geräts vermisse, hier der RM-Link:
Da sollte von deiner Seite ein Satz Bilder nachfolgen, denn nach meinem Empfinden gehört das Teil ins Wumpus-Museum. Die 3-Röhren-Superhets hatten schon was, obwohl sie an die "rote Serie" (Philips Röhren) nicht heranreichten.
Gruss Walter
Nachtrag:
Ok, eines noch: Kriechöl über Nacht einwirken lassen !!
Hallo Walter, zu den genannten Vorschlägen möchte ich meinen hinzufügen bzw. näher erläutern: Die Kondensatoren (und um die geht es ja hauptsächlich) einseitig abkneifen und für die Funktion beliebigen Ersatz nehmen. Diese schnelle Reparatur versucht dann gar nicht erst, eine Restauration zu heucheln- lässt diese Option aber für später offen.
Bilder stelle ich in einem eigenständigen Beitrag zum Gerät natürlich gerne ein. Mal sehen, welche Auflösung geht für das Museum. Heute war erstmal der Test des Trafos angesagt und der extrem feste Lautstärke-Regler: Heißluftfön-ölen-drehen-Heißluftfön-ölen-drehen-Heißluftfön-ölen-drehen-Heißluftfön-ölen-drehen- Heißluftfön-ölen-drehen-Heißluftfön-ölen-drehen-Heißluftfön-ölen-drehen--- 15 ganze Minuten bis das 85W90-Getriebeöl das alte Fett der Poti-Achse aufgeweicht hat! -Und zu Anfang besteht ja die Gefahr über den Anschlag hinaus zu drehen, man weiß ja nicht in welcher Stellung das Poti festsitzt.
Das mit dem untersten Wertebereich dürfte auch heute in Sammlerkreisen[1] noch so sein. Und doch haben diese Geräte ihren besonderen Charme: Die Zielgruppe musste da lange drauf sparen, und dieses wurde trotz seines Defektes noch über Jahrzehnte aufbewahrt und nicht entsorgt.
[1] Ein Radiosammler scheint mir manchmal jemand zu sein, der mit viel Aufwand ein möglichst originalgetreues Gerät sucht um es dann mit noch mehr Aufwand in einen Zustand zu versetzen, in dem er es niemals erwerben würde.