Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Christian und bin seit kurzem hier regristriert.
Meine Sammung umfaßt ca. 20 Kofferradios, ein Saba Freiburg 11, ein Saba Freiburg 8, ein Saba Villingen 90, ein Grundig 1060 Zauberklang und eine Philetta B2D23A.
Nun habe ich eine pflegebedürftige Philips Capella 753, die ich hier vorstellen möchte. So habe ich das Gerät bei einem bekannten Auktionshaus ersteigert. Wie man sieht hatte der Schallwandstoff einen Fleck. Das machte mir eigentlich die meisten Sorgen... Nach einer Wäsche sah der Stoff dann so aus. Leider ist der Fleck immer noch leicht zu sehen. Danach habe ich erstmal das Innenleben unter die Lupe genommen. Das Radio spielte, allerdings nicht ganz sauber. Der Suchlaufmotor konnte die schwergängige Mechanik nicht antreiben und rutschte durch. Die 6 Senderspeichertasten waren so eingestellt, daß MW und LW gleichzeitig geschaltet wurden. Es hatte sich also daran schonmal jemand versucht. Die Mechanik konnte durch Öl wieder leichtgängig gemacht werden. Danach habe ich alle 6 Speichertasten auf UKW gelegt. Die Anleitung zum Verstellen der Betätigung findet man im Radio an der Seite. Dort ist ein Aufkleber. Leider konnte ein gespeichterter Sender nicht richtig angefahren werden. Der Sender wurde angefahren und der Motor stellte dann immer ein wenig in Gegenrichtung zurück. Das lag letzendlich an der schlecht eingestellten Schalterleiste auf der Speichermechanik. Hier ist ein Langloch angebracht. Durch eine minimale Verstellung hier wurde es besser. Wenn man sich die Schalterleiste genau ansieht, kann man auch vorsichtig die einzelnen Kontakte nachbiegen. Aber ACHTUNG!!! an den Kontakten nachzujustieren und die Befestigungsschraube von der Schalterleiste am Langloch zu lösen ist sicherlich die absolut letzte Wahl. Es ist nämlich ein extremes Gefummel das wieder in den Griff zu bekommen. Ich würde also zuerst die Bowdenzüge versuchen zu justieren. Einfach alle so einstellen, daß diese grad soviel Spiel haben, daß die Hebel auf der Speichermechanik in Ruhelage sind. Natürlich bei nicht betätigter Stationstaste.
Dann noch Kondensatorwechsel, auch die Auskoppelelkos und die Kathodenelkos nicht vergessen. Die Elkos, die den Ton auskoppeln können bei Defekt die Lautsprecher beschädigen und die Kathodenelkos sollen unter Umständen für schlechte Bassleistung verantwortlich sein. Ich hab allerdings keine Verbesserung festgestellt.
Danach habe ich das Gehäuse abgebeizt und geschliffen und nachgebeizt. Bisher habe ich mit Pinsel 4 Schichten Bootslack aufgebracht. Jetzt sieht das Gehäuse so aus.
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27.03.09 14:49
lasse.ljungadal
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27.03.09 14:49
lasse.ljungadal
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Re: Philips Capella 753
Hallo Christian,
herzlich willkommen hier im Forum, welches Dir mit Rat zur Seite stehen wird.
Deine Sammlung ist beachtlich und erfreut das Herz eines Radiofreundes.
Von dem Philips-Modell "Capella" 753 gibt es 3 Ausführungen:
1. Capella 753/4E/3D -Capella-Tonmeister-,
2. Capella 753/4E/3D - BD753A/4E/3D - und
3. Capella 753A-S -Capella Tonmeister.
Das Modell zu Nr. 2 unterscheidet sich zu dem Modell der Nr. 1 dadurch, dass es zwei getrennte Endstufen für den Hoch- und Tiefton hat.
Das letztere Modell scheidet aus, weil es keine Lautsprecher und Dein Gerät laut Bild offensichtlich 4 Lautsprecher hat.
Vielleicht gelingt es Dir, zum Modell noch nähere Angaben zu machen ? Für Dein Problem mit dem Suchlauf- motor und der schwergängigen Mechanik können Dir die Fachleute hier im Forum sicherlich einen guten Rat erteilen.
Herzliche Grüße Peter -Mitmoderator-
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
nach meinen Informationen haben die beiden Geräte Nr1 und Nr2 identische Röhrenbestückung. Deshalb ging ich bisher davon aus, daß es sich bei beiden um Geräte mit getrennten Endstufen für Hoch- ud Tiefton handelt. Ich habe auf jeden Fall ein Gerät mit 2 Endstufen. Es müßte sich um eine Capella 753/4E/3D handeln. Werde nachher mal nachsehen, was auf der Rückwand steht
ich denke, die Röhrenbestückung bei beiden Geräten ist gleich.
Wenn du das Gerät im Radiomuseum der Schweiz aufrufst, findest Du einige Reparaturberichte zu diesem Gerät. Ich denke, Du kannst das ! Wenn nicht, melde Dich bitte.
Herzliche Grüße Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
hallo Christian, willkommen im Forum. Eine schöne gründliche Restauration die du da machst, das alte Radio wird wieder im alten Glanz erstrahlen und gewiß sehr dankbar dafür sein.
Als kleinen Tip kann ich dir noch dazufügen: Wenn du das originalgetreu haben willst, dann lacke ihn nicht mit Bootslack, sondern mach eine Ballenmattierung mit Schellack, erste Lage eher dunkel, zB Bernstein mittel, dann drei oder je nachdem wie fein er glänzen soll auch mehr Lagen klartransparent.
ich hatte mir bezueglich der Lackierung auch einige Gedanken gemacht. Nach meinen Infos wurden die Radios der 50er mit Nitrolacken am Fließband lackiert und nicht mit Schellack. Mit dem von mir gewaehlten Lack hab einige Erfahrung bezueglich der Verarbeitung, was die Sache erheblich erleichtert. In eine Lackiererei wollte ich nicht gehen, weil das Radio ja dann doch irgendwie nicht selbst restauriert waere. Das Aufbringen des Bootslackes, der dunkel pigmentiert ist, ist allerdings aehnlich der Technik der Schellack Lackierung. Viele duenne Schichten (mit Verduenner) und die letzte Lage mit einem Schwamm, sonst wird die Lackierung nicht glatt genug.
Die Formatierung ging leider nicht besser, weil ich den Text mit einem mobilen Geraet geschrieben habe. Gruß
......Danach habe ich das Gehäuse abgebeizt und geschliffen und nachgebeizt......
Hallo Christian, also das Gehäuse hast du ja toll wieder lackiert! Sieht aus wie neu;-) Da mein altes Telefunken Andante von 1952 auch nur noch eine sehr poröse Schönheit ist, möchte ich es auch irgendwann mal überarbeiten. Deshalb ein paar kleine Fragen:
- Muß man vor dem Schleifen erst abbeizen? Womit? - Mit welchem Farbton hast du das abgeschliffene Gehäuse gebeizt? Der Fabton sieht nämlich sehr schön aus. Kirschenbeize ist wahrscheinich ähnlich Mahagonibeize, nämlich rot.
die Beize ist von der selben Fa. wie der Bootslack. Da das Forum Werbefrei ist schicke ich Dir eine PN mit den Herstellerinfos. Der Farbton der Beize ist schwach rötlich, unterstützt also den Mahagoni Holz- Farbton. Vor dem Beizen muß unbedingt jeglicher Lackrest runter.
Ich hab das Gehäuse mit Abbeizer vom Baumarkt entlackt. Wenn der Abbeizer gewirkt hat, kann man den Lack gut mit einem Spachtel entfernen. Danach dann noch ca. eine halbe Stunde mit 220er Schleifpapier die letzten Reste entfernt. Sollten beim späteren Beizen noch Lackreste auf dem Holz sein, wird der gebeizte Farbton unterschiedlich, weil weniger oder keine Beize an den Stellen ins Holz ziehen kann, wo noch Lackreste drauf sind. Das sieht dann relativ bescheiden aus...
Als das Geräuse soweit vorbereitet war, hab ich den Lack ersten Schlag Lack aufgebracht. Allerdings noch mit einem Pinsel, was sich später als eher schwieriger herrausstellte so das ich zu der "Schwammtechnik" übergegangen bin. Wenn man den Lack nämlich zu "dick" oder gar nicht verdünnt, verläuft er nicht richtig und es zeichnen sich die Pinselstriche ab. Also würde ich mir mehrere kleine, staubfreie und saubere Schwämme anschaffen. Dann ca. 30- 50% Verdünner, in meinem Fall Terpentin-Ersatz, dazu geben. Mann kann den Lack evtl. auch noch erwärmen, damit er besser verläuft. Gut mischen und eine Kante des Schwamms in den Lack tauchen, dann mit dem Schwamm von einer zur anderen Seite in parallelen Bahnen den Lack aufbringen. Dabei muß man darauf achten, daß man alle Stellen des Holzes möglichst gleichmäßig benetzt hat, sonst gibt es Glanzunterschiede. Je länger man für den Auftrag braucht, desto schlechter wird unter Umständen das Ergebnis, weil der Lack dann schlechter verläuft. Nach dem ersten Lackdurchgang muß man zwischenschleifen, weil sich die Holzfasern aufstellen. Später kann man immer weniger Verdünner beimischen, bis man beim 5-6. Mal bei ca. 15 % Verdünnung angelangt ist.
Da diese Technik nur mir relativ "dünn" eingestelltem Lack, also mit viel Verdünner, funktioniert hat man auch folgende Nachteile: - Schleifriefen, wegen zu grobem Schleifpapier sind sichtbar - der Lack bildet leicht Laufnasen, weil er so dünn ist
Es hat sich herausgestellt, daß es zweckmäßig ist das Gehäuse jeweils in 2 Durchgängen zu lackieren, weil es wesentlich einfacherer ist liegende Flächen mit dem Schwamm zu lackieren. Ich habe das Gehäuse erst auf den Rücken gelegt, die Front und die beiden Seiten lackiert, gewartet bis der Lack staubtrocken war (Ca. 1 Std.). Dann habe ich das Gehäuse gedreht und die obere Fläche lackiert.
Das letzte Foto ist übrigens noch nicht das Endergebnis. Bin nach am Lackieren, aber kurz vor der Vollendung
So, jetzt bin ich fertig. So sieht das Radio jetzt oben aus. Ich hatte noch das Problem, daß man die Schleifriefen sehen konnte. Mit dem letzten Schlag Lack ist das jetzt behoben. Leichte Staubeinschlüsse lassen sich leider nicht vermeiden... Es folgt der schöne Teil des Zusammanbauens
Vielen Dank Christian, für die zugesandten Infos. Ich werde erst mal an einer Obstkiste üben (schleifen, beizen und lackieren), bevor ich an einem Radio Hand anlege.
Das Lackieren hast du wirklich sehr gut hinbekommen. Man kann sich im Radio spiegeln;-) Respekt!!