aus gegebenen Anlaß will ich eine Fehlermöglichkeit beim Aufbau eines Detektor-Empfängers erwähnen:
Den Plattenschluß zwischen Rotor- und Stator-Lamellen des Luft-Drehkondensators.
Ein solcher Plattenschluß kann auf dem ganzen Drehweg auftreten oder nur an bestimmten Drehpositionen.
Bevor also ein Luftdrehkondensator verwendet werden soll, wäre eine Ohm-Meter-Prüfung zwischen Rotor- und Stator des Drehkos sinnvoll.
Es darf an keiner Stelle des Drehweges eine leitende Verbindung zwischen den beiden Drehko-Kontakten messbar sein.
Wer manuell geschickt ist, kann solche Plattenverbiegungen wegjustieren. Von der alten Methode des Wegschmorens mittels Strom (in Reihe mit Glühbirne 25 Watt) rate ich ab.
Sinngemäß gilt der Hinweis für jeden Luftdrehko, also auch für den "echten" Radiobereich.
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ich möchte noch hinzufügen, dass sich solche Schlüsse sehr einfach finden lassen. Ein kleiner Trafo (Trenntrafo) mit so 20V an den Drehko und eine kleine Glühbirne in Reihe zu diesem anschließen. Jetzt den Drehko langsam in dunkler Umgebung durchdrehen. Bei einem Plattenschluss leuchtet oder blitzt die Lampe auf und an betreffender Stelle zwischen Stator und Rotor blitzt es.
Jetzt einfach den Schluss mit einem Uhrmacherschraubendreher beseitigen und die Prozedur ggf. wiederholen.
da liegt auch genau das Problem: Die Funkelstellen können auch bei kleinen Spannungen zusammenbacken. Vorsicht ist also geboten, der Strom muß gering gehalten werden.
Oftmals sieht man schon mit aufmerksamen Auge, wo Plattenteile zusammenstoßen, ganz ohne Strom.
wumpus:Die Funkelstellen können auch bei kleinen Spannungen zusammenbacken. Vorsicht ist also geboten, der Strom muß gering gehalten werden. Oftmals sieht man schon mit aufmerksamen Auge, wo Plattenteile zusammenstoßen, ganz ohne Strom.
Ich mache das mit einem kleinen Summer - ggfs Multimeter mit Durchgangs-Piepser. 1. wegen geringem Strom und 2. weil ich das eben oft GARNICHT gut sehe. Ich schiele dann mit Lupe und 2 Augen in den Drehko und hab dann nur noch die Ohren frei, um die Schluß-Stelle zu finden. Auch ist mir meist ein Uhrmacher-Dreher viel zu grob - wäre nicht das erste Mal, daß in den 3 ersten Anläufen eher 3 neue Schlüße dazu kämen. Dann geh ich lieber in die Garage und schnapp mir meine Fühlerlehre, da ist für jeden Plattenabstand das richtige "Werkzeug" drin und man belastet den Drehko nicht so punktuell, was leicht zu häßlichen Verbiegungen führt :)
Okay, da habt ihr andere Erfahrungen. Bei zwei Drehkos von mir habe ich das schon so gemacht. Es hat funktioniert und es ist nichts zusammengebacken. Naja, dann werde ich es in Zukunft auch so wie der Uli machen
MIRAG:Okay, da habt ihr andere Erfahrungen. Bei zwei Drehkos von mir habe ich das schon so gemacht. Es hat funktioniert und es ist nichts zusammengebacken. Naja, dann werde ich es in Zukunft auch so wie der Uli machen
Nein, wieso denn? Ich hab ja sicher nicht "die richtige" Methode gepachtet! Ich hab nur geschrieben, wie's für mich bisher gut funktioniert. Wenn Du mit Deinem Schraubendreher gut zurechtkommst, dann machst Du das so! Halt ggfs mit einer weniger stromintensiven Kurzschluß-Anzeige. ;)
auch ich halte von dieser Art, den Kurzschluß auszubrennen nichts. Es ist mir mal bei einem Philips-Radio passiert. Dort wurden vielfach 2 verschiebbare Trommeln, die sich gegenüberstehen, statt des Drehkos verwendet. Das Material ist ja bei allen Drehkos sehr weich. Also passierte mir, was passieren muss, auf halber Strecke verschweißten sich die beiden Trommeln. Da kann man noch viel weniger machen, als beim herkömmlichen Drehko. Ich mache das ähnlich, wie Uli, mit dem Indikator vom Testgerät und immer vorsichtigem Nachjustieren.Achja, das Philips-Variometer konnte ich nur ersetzen, das war nun gänzlich hinüber. Bei Drehkos mit Zinkteilen, die aufgeblüht sind, bleibt eh nur noch der Ersatz.
Uli:Nein, wieso denn? Ich hab ja sicher nicht "die richtige" Methode gepachtet! Ich hab nur geschrieben, wie's für mich bisher gut funktioniert. Wenn Du mit Deinem Schraubendreher gut zurechtkommst, dann machst Du das so! Halt ggfs mit einer weniger stromintensiven Kurzschluß-Anzeige. ;)
Es wird sicherlich gar nicht "die Richtige" geben. Bloß ich finde, dass Deine Methode besser ist und deswegen werd ich sie ab jetzt anwenden.
Ach und Andreas, mir gehts bei meiner Methode nicht darum, den Schluss auszubrennen, sondern ihn lediglich sichtbar zu machen.
Hallo zusammen, Eine Freibrenn-Methode, die bei den üblichen Luftdrehkos sehr gut funktioniert sieht so aus:
Zunächst wird ein Vorwiderstand von etwa 47 kOhm (47000 Ohm) direkt an ein 200V bis 260 Volt- Netzteil angeschlossen, der den maximal fließenden Strom begrenzt und einen 10µF-Kondensator auflädt. Dieser liefert gegebenenfalls die Energie, um den Plattenschluß freizubrennen. Es gibt einen wunderschönen "Wunderkerzen-Effekt", eine Beschädigung der Platten erfolgt offensichtlich nicht, wg. der geringen Energiemenge. Lediglich die "schwachen Stellen" werden punktuell weggebrannt. (Kleine Stellen eines weißlichen Belags auf den Platten) Als "zweiter Sicherheitsfaktor" wird nur mit einer Hand gearbeitet, die zweite hält den Kondensator ausschließlich am Isolierten Knopf der Rotorachse. Als "dritten Sicherheitsfaktor" kann man die Verwendung von Gleichspannung sehen und die Strombegrenzung/Spannungsbegrenzung die durch Entladung des Kondensators erfolgt. (Dieser "Ernstfall" wurde blöderweise getestet...)
Der Masse-Anschluß an den Kondensator erfolgt nicht über die internen Schleifer, sondern über einen um die Achse gewickelten Draht, der keine Verbindung zum Gehäuse haben darf. So kann kein Strom über die empfindlichen Schleifkontakte fließen.
Der Drehko wurde vorher gut mit Pinsel und reichlich Spülmittel in heißem Wasser gereinigt und dann mit Föhn gut getrocknet.
Bei allen bisher freigebrannten Drehkos traten zunächst mehr oder weniger Überschläge auf, die entstehenden Rückstände konnten mit Pinsel und Durchblasen der Platten beseitigt werden. Nur in sehr hartnäckigen Fällen musste 400er Schleifpapier zur Anwendung kommen.
Rechts im Bild der Ersatz der völlig vergammelten Schleifkontakte eines Drehkos, sie werden durch Federdrähte ersetzt. Der Druck auf die Achse ist gering. (Derzeit Test: nur 1,5mm² Kupferdraht anstelle harten Federstahles) https://wumpus-gollum-forum.de/forum/thr...2&thread=49 "Beitrag: Drehkondensator repariert"
Der Vorteil der Methode gegenüber kleinen Spannungen liegt darin, dass mit höherer Spannung gearbeitet wird, wo eher ein Durchschlag stattfindet als bei geringer Spannung.
Nicht getestet wurde die Methode bei den Drehkos für Transistor-Radios, hier wird man wohl eine kleinere Spannung wählen müssen, weil die Platten-Abstände noch kleiner sind.
---- Mal aus Laune gegoogelt: h t t p s://archive.org/details/archiv-fur-elektrotechnik-vol-12/page/n11/mode/2up?view=theater Die elektrische Festigkeit am Rande des Plattenkondensators. Ein Beitrag zur Theorie der Funkenstrecken und Durchführungen. Von W. Rogowski.
Zitieren:Einfluß der Elektrodenreinigung. Gleichzeitig wurden Versuche unternommen, um den Einfluß der Elektrodenreinigung festzustellen. Behandelte ich das Metall nur mit feinstem Karborundpapier, so erfolgten etwa die ersten zehn Überschläge bei verschiedenen, ständig wachsenden Spannungen. Waren hierdurch die letzten Fremdkörper entfernt, so blieben alle folgenden Werte auf 0,1 % konstant. Es zeigte sich hieraus deutlich, daß die Brandwunden der Elektroden ohne Einfluß sind, besonders da jeder Überschlag an einer anderen Stelle des parallelen Teiles einsetzte.