| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
  •  
 1 .. 5 6 7 8 9 .. 39 .. 69
 1 .. 5 6 7 8 9 .. 39 .. 69
29.08.13 23:28
regency 

500 und mehr Punkte

29.08.13 23:28
regency 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Joerg und Funkenfreunde,
funktioniert der Fritter nicht so, dass die Cu-Späne an Luftsauerstoff eine dünne Oxidschicht haben? Mechanisch müssen die Späne ja durchgängig verbunden sein und würden ohne Oxidschicht dann auch leiten. Ab einer bestimmte Höhe der Spannung wird dieser Oberflächen-Kontaktwiderstand durchschlagen. Nach dem Klopfen liegen die Späne anders und dadurch wieder Oxidschichten aufeinander. Dann wäre reines Gold nicht geeignet, weil es als Edelmetall keine solche Oxidschicht bildet. Der Fritter mit Gold würde immer leiten. So meine Vermutung.

Was meinst du, lässt sich ja nicht durch Raspeln am Goldring rauskriegen...?

Schöne Grüße,
Jan

!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.

Den Beitrag-Betreff bei Antworten auf Threads nicht verändern!
30.08.13 07:57
MB-RADIO 

500 und mehr Punkte

30.08.13 07:57
MB-RADIO 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Jan und Joerg,

genauso erkläre ich mir auch die Funktion. Gold scheidet aus , weil es garnicht oxidiert und Silber, weil da das Oxid sehr gut leitet. In dem Scan den ich Joerg geschickt habe ist ein Fritter mit abgeschrägten Silber- bzw versilberten Elektroden und einer Mischung Nickelspäne mit 10% Silberspäne abgebildet. Anstatt der 10% Silberspäne gehen sicher auch Goldspäne. Aber die 90% sollten bestimmt Nickel, Kupfer, oder Eisen sein.
Was mir noch nicht ganz klar ist, ob die magnetische Eigenschaft vom Nickel eine Rolle mitspielt.
Warum hat man gerade Nickel genommen ? - oder liegt es daran , daß Nickel eine Oxidschicht mit geringerer Durschlagsfestigkeit bildet.
Hier wäre ein Elektrochemiker gefragt.

Viele Grüße
Bernd

30.08.13 08:26
joeberesf 

500 und mehr Punkte

30.08.13 08:26
joeberesf 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Funkenfreunde,

das mit dem Gold als Material habe ich irgendwo gelesen. Ich muss das nochmal recherchieren.
Ich kann das Argument gut nachvollziehen...aber es war aus einer alten Beschreibung!

Hier die gängige Theorie zur Funktion :

Zitat aus www.

"Der Fritter, auch Kohärer genannt, geht auf Erscheinungen zurück, die 1838 von Munck und Rosenschöld festgestellt und in Arbeiten von Lodge-Unesti und Hughes beschrieben wurden.

1890 haben Branley und Lodge Kohärer konstruiert, die 1895 erstmals von Popov mit einem "Luftleiter" (Antenne) angewendet wurden, um nahende Gewitter zu melden. Diese Kohärer bestanden aus einem Glasröhrchen, in das zwischen zwei Metallelektroden Feilspäne gegeben wurden. Durch die Oxidation der Späne ist die Anordnung normalerweise nicht leitend (Widerstand größer als einige M.Ohm). Treffen jedoch elektromagnetische Wellen auf die punktförmigen Stellen der Späne, so wird die Anordnung leitend (kleiner als einige 100 Ohm). Man hat sich diese Erscheinung früher durch Überspringen von Funken und "zusammenfritten" der Kontaktsellen erklärt. Heutige Erklärungen gehen in Richtung Kanaldurchbrüche in der Oxidschicht und Tunneleffekte."

Zitat Ende.

Auf der sehr sehenswerten Seite steht auch etwas über den Magnetdetektor welcher die magn. Eigenschaften von Materialien
nutzt.

http://www.viehl-radio.de/homeda/det.html

Ihr werdet begeistert sein!

Gruß

Joerg

Zuletzt bearbeitet am 30.08.13 08:28

30.08.13 13:35
joeberesf 

500 und mehr Punkte

30.08.13 13:35
joeberesf 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Funkenfreunde,

Habe es wieder gefunden ...nicht Gold...aber Goldgruppe,.. also auch Platin.

Hier der Link...wieder sehr interessant. http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj317/ar317099

drittletzter Absatz...

Gruß

Joerg

30.08.13 18:27
joeberesf 

500 und mehr Punkte

30.08.13 18:27
joeberesf 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Funkenmänner,..

dem Geheimnis auf der Spur. Die Materialien müssen unbedingt oxydieren. Von wegen Goldgruppe!
Ich glaub` nicht dran. Trotzdem eine gute Seite !

Heute habe ich mir ein Stückchen Zinn besorgt (Ohne Kolophonium) und zerspant.
Nach dem Einfüllen sofort Durchgang....genau wie mein feines 925 Silber! Dann mit Kupfer...
das gleiche Ergebnis. Die Kupferspäne, die ich bis jetzt genutzt habe, sind mehrere Monate
alt und haben schon eine dünne Oxydschicht...deswegen haben sie auch eine schöne hochohmige Strecke gebildet.
Für den Knackfrosch ist das erstmal egal..... aber echte HF .....geht gar nicht...Kurzschluss !!!

Ich versuche jetzt das Zinn zum Oxydieren zu bringen, denn es ist wie im weiter oben gezeigten Buch, sehr gut
geeignet. Ohne O- Schicht ist die Strecke aber noch zu lang. Die Empfindlichkeit beeindruckend.

Bis bald

Joerg



Zuletzt bearbeitet am 30.08.13 22:37

Datei-Anhänge
Zinnzerspanung.JPG Zinnzerspanung.JPG (261x)

Mime-Type: image/jpeg, 64 kB

02.09.13 09:43
joeberesf 

500 und mehr Punkte

02.09.13 09:43
joeberesf 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Funkenfreunde,

die nun zum Einsatz gekommenen Zinnspäne wurden über Nacht weit ausgebreitet
auf dem Terassentisch gelagert und zeigten nun schon besseres Isolationsverhalten.
Bei 10mm Strecke kam ich auf R>200MOhm. Die Empfindlichkeit mit dem Knackfrosch
war beindruckend. Den Cu- Fritter (Version 1) habe ich aus dem Rahmenspulenempfänger ausgebaut
und die neue Variante eingelötet. Die RC- Kombination 100nF / 100k konnte ich merkwürdigerweise entfernen,
da nun gerade durch diese Kombination die Empfindlichkeit stark abnahm. (Piezotests)

Dann kam der Funkenoszillator an den Start. Ich konnte in meiner ganzen Wohnung das Funkensignal
empfangen und der neue Fritter sprach überall niederohmig an. Das hat mich natürlich mächtig gefreut.


Nur von Abstimmung war da nicht viel zu merken.
Ich lötete dann den Plattendrehko ab,...und siehe da, es funktionierte
immer noch. Also Rahmenspule und eine Erde reichten. Entnervt gab ich auf.

Diese verflixte breitbandige Frequenz der Funkenstrecke schlug also überall durch und meine mit dem Reihenschwingkreis
erzeugte Frequenz spielte definitiv keine Rolle. Ich überprüfte nochmal am Schwingkreis die Oszillatorfrequenz mit
ausreichendem Pegel. Alles gut.

Am anderen Tag konnte ich die Fritterstrecke schon auf 5mm zusammenschieben und hatte
weiterhin ausreichende Isolation. Um das breitbandige Funkensignal abzuschwächen bin ich
mit dem Abstand der Funkenstrecke so dicht zusammen gegangen, dass der Überschlag gerade
noch zu sehen war. Also weit unter 1mm! Vieleicht so 1-2 Zehntel.
Nun hatte ich das erste mal den Eindruck, dass es so etwas wie einen Resonanzpunkt beim Drehen
am Plattendrehko gab.
Es gab oberhalb und unterhalb der Resonanzstelle nur noch ein hochohmiges Durchsteuern der Fritterstrecke.
Bei Resonanz niederohmiges Verhalten. Um weitere breitbandige Energie aus der Funkenstrecke zu bekommen,
belastete ich den Oszillator mit 10m Antenndraht....auweia... Die Erregung der Antenne fraß noch etwas Energie
und ich hatte nun endlich bei voll eingedrehtem- und herausgedrehten Drehko keine Reaktion des Fritters.
Die Resonanzstelle mit niederohmiger Durchsteuerung markierte ich am Drehko und setzte nun noch die Richtwirkung
der Rahmenspule ein. Ich drehte diese um 45 Grad aus der Empfangsrichtung und schwächte damit das empfangene
Signal so weit ab, dass der Resonanzpunkt nun ganz eindeutig und immer wiederholbar zum Vorschein kam.
Als Gegenprobe erhöhte ich nun durch das Umsetzen der Anzapfungen (Verkürzung der Induktivitäten) an Oszillatorspule
und Antennenkreisspule die Frequenz. Das Oszi setzte ich nun gar nicht mehr zur Kontrolle ein und probierte durch
Herausdrehen des Drehkos eine höhere Frequenz zu finden. Und tatsächlich bildete sich nun ein zweiter
Resonanzpunkt, den ich auch wiederum am Drehko markierte.

Es hat also geklappt, Die Braunsche Schaltungsweise funktioniert. Echte HF- Elektromechanik.
Marconi mit seinen gewaltigen Antennenaufbauten geschlagen...ein anständiger Schwingkreis ist halt
doch besser.

Vorrausetzung ist aber der sehr empfindliche Fritter. Mit der Cu- Variante Nr.1 wäre dies nicht
möglich gewesen. Nun will ich das Silber mit Schwefeldämpfen zur Oxydation bringen, um die
Empfindlichkeit weiter zu steigern.
Der Pieper wird durch eine Glühlampe ersetzt.
Der nächste große Schritt wird die Konstruktion des klopfers. Eine improvisierte Laborlösung wird kaum möglich sein,
da die Kombination aus Fritter und Klopfer eine stabile mechanische Einheit bilden muss.
Mit Klebeband, Stück`l Draht und ein paar alten rostigen Nägeln kommt man dann nicht mehr sehr weit.

Gruß

Joerg

Zuletzt bearbeitet am 02.09.13 15:36

02.09.13 21:40
MB-RADIO 

500 und mehr Punkte

02.09.13 21:40
MB-RADIO 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Joerg,

daß nicht alles im Netz Geschriebenes simmt , mußte ich auch schon erleben. Aber das mit der Goldgruppe stimmt vielleicht für die Elektroden oder Beimischungen.

Deine Beiträge zeigen gerade, daß das Fahrad aller 100...150 Jahre neu erfunden werden muß, wenn man die ältere Technik nachbauen will. Leider ist viel Wissen verloren gegangen.

Meine gedanken zum Frittermaterial: Die Metallkörner sollten relativ schnell eine dünne Oxidschicht bilden, welche sich aber mit der Zeit nicht weiter verstäkt , damit die Duchschlagsspannung Dieser sich nicht erhöht und damit die Empfindlichkeit etwa konstant bleibt.
Ob es so ein Metall oder Legierung gibt, kann wohl nur ein Chemiker wissen.

Nun bist Du über Deinen eigenen Störsender gestolpert. Daß die Länge des Funkens ein Maß der Störfeldstärke ist, wußte ich auch noch nicht - darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht - Funkenlöschung wird halt eben gemacht, weils besser ist, oder so.

Ja, eigentlich soll die Antenne möglichst alle Energie aufsaugen und abstrahlen, erst dann ist es eine gut angepaßte Antenne. Außerdem ist sie dann ein Schwingkreis hoher Güte - und das brauchst Du wohl wirklich um eindeutige und wiederholbare Versuche zu machen.

Mit dem Klopfer mußt Du nun wiederum aufpassen, daß dessen Unterbrecherfunke den Fritter nicht gleich wieder auslöst.
Ei, ei, ei, eine verflixte Technik. Kein Wunder, daß man sich schnell was Anderes einfallen lassen mußte.

Aber Du schaffst das schon, Deine bisherigen Erkenntnisse zeigen das. Daß das sich so schwierig anläßt, hätte ich auch nicht gedacht.

Viel Erfolg
Bernd

02.09.13 22:07
regency 

500 und mehr Punkte

02.09.13 22:07
regency 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Joerg,
eine schöner Erfolg, viel mehr kann da wohl kaum drin sein??

Ich glaube der Grund der von dir gefundenen Lösung mit der Resonanz liegt hier:

joeberesf:
...belastete ich den Oszillator mit 10m Antenndraht....auweia...
Erst der lange Draht ermöglicht die ausreichende Energieübertragung einer längeren gedämpften Schwingung nach der kurzen Impulsanregung durch den Funkenblitz (der dauert ja nur Nanosekunden bei 0,1 mm Elektrodenabstand!!). Allerdings hast du damit auch einen Sender gebaut!

Schöne Grüße,
Jan
P.S. Die Linkhinweise oben waren wirklich sehr interessant, wusste gar nicht, dass der Marconi auch noch das Tonband erfunden hat

02.09.13 23:32
MB-RADIO 

500 und mehr Punkte

02.09.13 23:32
MB-RADIO 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Jan,

ganz begreife ich das aber nicht. Die anfangs eng gekoppelten Spulen hätten doch das Selbe bewirken müssen.

Viele Grüße
Bernd

03.09.13 13:03
joeberesf 

500 und mehr Punkte

03.09.13 13:03
joeberesf 

500 und mehr Punkte

Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)

Hallo Jan, hallo Bernd, hallo zusammen,

regency:

Erst der lange Draht ermöglicht die ausreichende Energieübertragung einer längeren gedämpften Schwingung nach der kurzen Impulsanregung durch den Funkenblitz (der dauert ja nur Nanosekunden bei 0,1 mm Elektrodenabstand!!).

Ich denke hier eher wie Bernd. Die Energieübertragung war ja vorher auch schon gegeben...nur der Funkenimpuls
überlagerte die gedämpfte Welle so stark, dass der Fritter natürlich nur auf dieses Signal reagierte. Mit dem neuen
Frittermaterial verstärkte sich der Effekt noch weiter. Ich hatte vorher schon ein mal die am Empfänger
ankommende Amplitude aufgezeichnet. Die Spitzenwerte waren bei dem erfolgreichen Versuch zur Abstimmung
eher geringer. Das kann ich ja gern noch mal messen und vergleichen.

Ich hatte schon bei den ersten Versuchen beobachtet, dass eine Verlängerung des Knackfroschpiezodipols dazu führte,
dass kein Funke mehr zustande kam. (Antennenerregung)
Das Gleiche konnte ich an der Zündspule beim Anschluss eines langen Drahtes feststellen. Mit den mageren 9V aus der
damaligen Blockbatterie, kam kein Überschlag, ab einer gewissen Länge des Drahtes, mehr zustande.

Vieleicht ist aber auch das breitbandige Funkenstreckensignal in seiner Frequenz viel höher...bei der kurzen Überschlagszeit
könnte ich mir das gut vorstellen. Das Verlängern des Antenndrahts führte dann zu einer schlechteren Resonanz zum eigentlichen
Funkensignal der Funkenstrecke und wurde damit weiter bedämpft, sodass nun die echte Oszillatorfrequenz überwog.

So meine Erklärung.

Die Experimente sind jetzt aber noch nicht abgeschlossen. Der Fritter soll einen Klopfer bekommen und ein
Morsetelegraph zur Aufzeichnung soll mittelfristig gebaut werden. Erstmal gibt es ein bescheidenes
Glühlämpchen und ein Video.

Interessant wie man trotz der schnellen Reaktion des Klopfers auf die ankommenden Impulsketten
( sofortiges Löschen nach Durchsteuerung des Fritters) hier Morsezeichen mit "Punkt", "Strich" und "Leerzeichen" generiert. Klopfer-
und Morserelais sind nämich parallel geschaltet.

Ich weiß des Rätsels Lösung.... Habe aber auch nachschlagen müssen.

Gruß

Joerg

Zuletzt bearbeitet am 03.09.13 13:14

 1 .. 5 6 7 8 9 .. 39 .. 69
 1 .. 5 6 7 8 9 .. 39 .. 69
vielleicht   fritter   Empfänger   Zuletzt   coherer   Empfindlichkeit   Experimente   natürlich   Spannung   Funkenstrecke   Funkenfreunde   Antenne   Grüße   Schwingkreis   bearbeitet   Funkentelegraphie   Allerdings   eigentlich   Klopfer   MB-Radio