Moin, Wenn man sich entschließt seine Röhren-Schaltungen mit höheren Spannungen als 60 Volt zu bauen, besteht grundsätzlich immer die Gefahr unerwartet einen elektrischen Schlag zu erhalten. (h t t p s://www.youtube.com/watch?v=2yqJaN8C7ho)
Besonders gefährlich ist dabei die Netz-Wechselspannung und die "Strecke Hand-Herz-Hand" (h t t p s://tenor.com/view/beaker-shocking-surprise-gif-9589493)
Bei wikipedia gibt es unter dem Stichwort "Stromunfall" einen längeren Eintrag. https://de.wikipedia.org/wiki/Stromunfall Wir erfahren, dass Wechselströme im allgemeinen gefährlicher sind als Gleichströme. Für Gleichstrom:
Zitieren:"Je nach Studie und Einwirkdauer sind Stromstärken ab etwa 20 bis 25 mA gefährlich"
.
Hier kann man wirksam ansetzen. Denn was zieht z.B. ein kleines 1V2-Audion schon an Anodenstrom? Kopfhörer-Endstufe 2 mA, NF-Stufe 1 mA, Audion 1 mA, HF-Stufe 5 mA = ca. 10 mA.
Deshalb verwende ich fast immer ein Netzteil, das auf folgendem Prinzip beruht:
Ein Konventionelles Stecker-Netzteil von z.B. 12 V Wechselspannung liefert zunächst die Heizspannung. Damit ist man schon mal weg von der brandgefährlichen Netzspannung. Es können 2Stk. 6,3V-Röhren in Serie geheizt werden, wobei der nachfolgende Trafo Spannungsunterschiede an den Röhren ausgleicht. Alternativ ist Gleichspannungs-Heizung möglich. Da die Leerlauf-Spannung des nicht ausgelasteten Trafos meist bei 14Volt liegt kommt man so mit Schottky-Dioden (SB530) in etwa auf 18 Volt , geeignet für viele "U-Röhren".
Ein kleiner Print-Trafo je nach Projekt und Strombedarf transformiert dann hoch und erzeugt die Anodenspannung. Der Gewinn an Sicherheit gegenüber einem stärkeren Trafo (z.B. aus einem alten Röhrenradio) liegt in dem höheren Innenwiderstand des Gesamtaufbaus.
Zur Verdeutlichung ganz rechts ein Vorsatz, den ich mir für mein 300V / 200 mA -Netzteil verwende: 2 Drahtwiderstände 10 kOhm / 5 Watt sowie eine Stabilisierung (150V-Stabi oder 10 Stk. 15V/1,3W-Zener-Dioden) 7,5 mA liefert die kleine Schaltung, bei Schusseligkeit können maximal 300V / 20 kOhm = 15 mA fließen.
Für den praktische Aufbau ist von Vorteil, dass Siebglieder zur Unterdrückung von Netz-Störungen zwischengeschaltet werden können. Man kann eine Unzahl von Varianten bauen, einige sind im Schaltbild angedeutet. 150 Volt Anodenspannung sind ausreichend für Anzeige-Röhren wie die EM84. (vgl. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=4#31) Eine weitere Erhöhung steigert die Leistung der üblichen Netzröhren auch nicht mehr wesentlich. Die UL41 meines kleines "Radiola RA93" macht jedenfalls mit ähnlicher Anodenspannung mächtig Lärm...
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Universales Netzteil für kleine Anodenströme: Sicherheitstrafo
Moin, Immer schwieriger ist ein passendes Steckernetzteil zu bekommen. Das ist natürlich schade, denn sie erfüllen in der Regel die Forderung nach der Schutzklasse II die hier unbedingt notwendig ist. Man kann unmöglich alle Punkte aufzählen, die beim sicheren Aufbau eines Netzteiles oder auch nur bei der Beschaffung eines Ersatztrafos zu beachten sind. Aber zumindest das wichtigste Sicherheits-Bauteil benennen: Den Trafo Schutzklasse II bedeutet beispielsweise, das der eingebaute Trafo eine besonders gute Isolierung zwischen der primären Netzspannung und der Sekundären Arbeitsspannung hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)
Man kann das im unterschiedlichen Aufbau der Trafos gut sehen:
Links im Bild ein Universal-Trafo (Conrad/Völkner). Er ist dort mit Schutzklasse I angegeben, also für Geräte mit Schutzleiter.
Rechts eine Bauform (Reichelt) die ich neben den entsprechenden Print-Trafo immer gerne zur Netztrennung verwende (Schutzappe abgenommen): Es ist ein sogenannter "Sicherheitstrafo". https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitstransformator
Deutlich kann man die Primär- und Sekundär Wicklung sehen, welche elektrisch besonders gut getrennt sind. Er verfügt über eine entsprechende Kennzeichnung (siehe Pfeil). Die Trennung zwischen Primär- und Sekundär-Wicklung kann aber auch unsichtbar "Waagerecht" angeordnet sein, um z.B. eine Schirmfolie zwischen den Wockelpaketen anbringen zu können. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...8&page=3#20
Bei dem im Bild gezeigten Trafo "fehlt" im Schutzzeichen der waagerechte Strich , wo sich die beiden Kreise überlappen. Er ist also nicht kurzschlussfest, muss also separat abgesichert werden, dafür sinkt die Ausganggsspannung bei Belastung verhältnismäßig wenig ab.