Im einem Volksempfänger VE301 fand ich zwei interessante Röhren vor. Die Gleichrichterröhre RGN354 macht den Eindruck, als sei sie in ihrem Leben einmal repariert worden. Auch die Endröhre, leider mit nicht mehr lesbarer Typenbezeichnung, sieht ungewöhnlich aus. Einzig die Röhre REN904 machte den gewohnten Eindruck, hatte aber keine Typenbezeichnung, weil der Besitzer des VE diese neu mit einem Überzug versehen hat. Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich tendiere dahin, auch einen teilweise abgeblätterten Überzug zu belassen, wenn die normale Funktion der Röhre nicht beeinträchtigt ist. Übrigens gab es in Berlin Biesdorf einen Kleinhersteller, der einen gesockelten Selengleichrichter als Ersatz für die RGN354 anbot. Dieser Betrieb existierte bis Ende der achtziger Jahre und war für mich eine der Bezugsquellen für Tonbandteile.
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28.09.08 15:37
roehrenfreak
nicht registriert
28.09.08 15:37
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Zwei interessante Röhren in einem VE301W.
Hallo Wolle,
in der Tat - die Röhren sehen schon irgendwie ungewöhnlich aus. Watt datt nich alle geben tut...
Die Lackierung der REN904 hat schon ihren Sinn. Aber nur so lange wie auch ein leitfähiger Lack verwendet wird! Wir haben schon bei unlackierten REN´s die lustigsten Effekte wie schnarrendes Brummen, nicht zu bändigende Rückkopplung und andere Unliebsamkeiten beobachtet. Tipp: Notfalls, wenn nichts anderes zur Hand, kann auch Alu-Küchenfolie als Schirmung um die Röhre gewickelt und mit Kleber fixiert werden, dabei auf gute Kontaktgabe zum Drahtring am Sockel achten.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Die Leitfähigkeit des Überzuges der REN904 habe ich nicht untersucht. Ich vermute sehr stark, daß nur optische Aspekte die Triebfeder waren. Darauf hatte sich auch mein Kommentar bezogen.
habe ich. Sowohl ganzen Glaskolben als auch kleinere Abplatzer damit erfolgreich repariert. Das Zeug ist gut aber leider auch sehr teuer! Und das Einwickeln in Alufolie soll ja auch nur eine Notbehelf sein wenn am Sonntagnachmittag alle Läden dicht haben und man nix koofen kann, aber mit einer Radioreparatur weiter kommen möchte. @Wolle: Das ist tatsächlich ein leitender Überzug zwecks Abschirmung, optische Gründe sind da nicht relevant. Viele ältere Röhren wie auch AF3, AF7, VCL11, ECH4, RENS1264, RENS1294 um nur einige zu nennen haben diese Schirmlackierung. Die kannste auch mit dem Ohmmeter messen. Es sind Werte im unteren Bereich zu erwarten. Der Übergang zum Drahtring am Sockel bereitet häufig Probleme, besonders wenn die Röhre sich darin schon gelockert hat. Wie gesagt - dann treten die lustigsten Fehler auf...Kopf-schüttel... Mir sind auch schon Röhren mit nicht leitendem Metallic-Effektlack unter die Finger gekommen. Da war natürlich die Schirmung gleich Null. Das ist dann eben der Unterschied zwischen "Gut gemeint" und "Gut gemacht" !
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Mit der Frage nach der Leitfähigkeit habe ich mich nur auf das "geschönte" Exemplar bezogen, nicht auf einen Originalüberzug. Es ist erstaunlich, daß viele Überzüge nach den langen Jahren völlig intakt sind. Das trifft teilweise auch auf Röhren zu, die in einem feuchten Keller gelagert waren. Da lagen dann verrostete echte Stahlröhren neben Röhren mit einem Überzug, der völlig unversehrt war.
alles klar. Leider habe ich auch solche Exemplare bekommen bei denen der Überzug "gewachsen" und in tausend kleinen Bröseln heruntergerieselt ist. Dümmlicherweise stand die Typenbezeichnung da mit drauf. Tja - sag´ wie du heißt, Röhre. Kannst dir nicht vorstellen, wie stur die sind und dich schweigend vom Chassis wie King Loui vom Thron anstarren!
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Im Anhang sind drei REN904 zu sehen. Die mittlere Röhre saß in einem etwas eigenwilligen VE301W. Aber nicht etwa als Audion, ihr Platz war der von der RES164. Als Audion tat eine AF7 Dienst, einzig die RGN354 stimmte. Der Lautsprecher wurde durch eine permanentdynamische Ausführung ersetzt, dazu erhielt das Gehäuse drei neue Bohrungen, um diesen zu montieren. Der Umbau des Chassis könnte 1950 durchgeführt worden sein, alles andere läßt sich nicht eindeutig klären. Der versuchsweise Einsatz einer RES164 brachte nur stärkeres Brummen, so wurde die alte Röhre beibehalten. Dabei war der Besitzer so stolz auf seine funktionslose Anschaffung---.
warum auch nicht? Wenn auch der Originalzustand nicht mehr gegeben ist zeigt es doch, dass die Leute damals auch schon pfiffig drauf waren. Die Penthode im Audion ist schliesslich die bessere Wahl - siehe VE301dyn. So wäre doch vorstellbar, daß man die Leistungsfähigkeit steigern wollte. "Pimp my Volksempfaenger" würde man heute dazu sagen! Könntest Du das "gepimpte" Gerät mit einem Original "duellieren" lassen? Wäre doch interessant zu erfahren, ob es da gravierende Unterschiede gibt.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Der Vergleich ist nicht mehr möglich, weil das Gerät vor 4 Jahren wieder an seinen Besitzer ging. Ich würde sagen, daß die Empfindlichkeit des umgebauten VE etwas besser ist. Durch den Verzicht auf den NF- Übertrager dürfte auch der Frequenzgang im Vergleich zum Original besser sein. Die Geräte VE301Wn und VE301dyn haben ja einen neuen Spulensatz erhalten. Dessen verbesserte Eigenschaften lassen eine höhere Empfindlichkeit und eine bessere Trennschärfe bei diesen Empfängern annehmen. Weshalb der VE301W umgebaut wurde, kann ich nicht sagen. Vielleicht wollte man einen Lehrling (neudeutsch Leerling) beschäftigen. Auf jeden Fall wurde dieser Umbau sauber ausgeführt.
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. Das ist dann eben der Unterschied zwischen "Gut gemeint" und "Gut gemacht" 
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! Könntest Du das "gepimpte" Gerät mit einem Original "duellieren" lassen? Wäre doch interessant zu erfahren, ob es da gravierende Unterschiede gibt.