beim Betrachten des Schaltbilds für den Braun Exporter tauchen (aus meiner Sicht) Unklarheiten auf.
Ein Leitungsknoten ist falsch, ein Anodenspannung + ebenfalls, der Batterie-Netzteil-Umschalter schaltet komisch.
Bei der Mischröhre ist Steuergitter 1 im Oszillatorkreis, Steuergitter 2 am Eingangskreis. Normalerweise ist das ja umgekehrt. Hierbei ergibt sich für mich die Frage: Sind diese beiden Steuergitter wirklich gleich in der Funktion, kann man es so oder so machen.
Das beanstandete Schaltbild:
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
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die Mischer-Schaltung kann man auch so machen. Gab da auch mal von Philips einen entsprechendeSchaltung mit der ECH81 in Reflex-Schaltung und der Heptode als selbstschwinger Mischer. Gleichartig verhalten sich beide Steuergitter aber nicht. Vielleicht ist die Schaltung beim Braun Exporter so gewählt worden, weil so das Regelspannungsverhalten besser ist. Philips hat dazu einige Untersuchungen gemacht gehabt.
Ansonsten hat da jemand die Schaltung vom Original
ziemlich fehlerhaft übernommen. Zum Umschalter kann ich nichts sagen, scheint aber wirklich im Radio zu sein und wird beim Anstecken des Netzteiluntersatzes dann betätigt zu werden.
ja, da sieht man wieder: Man sollte erstmal Nicht-Original-Schaltbildern nicht zu 100 Prozent vertrauen, nicht selten stimmen die nicht, oft sind es Zeichenfehler bei Leitungen und Leitungs-Knoten (mit oder ohne Verbindungspunkte).
Ich habe aber auch Schaltungsfehler auf Original-Schaltplänen gefunden, die direkt vom Hersteller stammten. Ich hatte mir sogar eine kleine Liste solcher Fehlerschaltbilder aufgebaut, die ich aber nicht wiederfinde .....
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Mal irgendwo gelesen: Das erste Gitter nimmt man beim Pentagrid-Converter für den Oszillator auch, weil, wenn er an das nachfolgende Steuergitter gelegt würde eine Gefahr besteht:
Ein sehr starker Sender am ersten Gitter könnte die Funktion des Oszillators in Frage stellen ("auspusten"). Dazu wird die "Oszillatoranode" (2.Gitter) entsprechend konstruiert. (vgl. Datenblatt DK96) Sie ist in diesem Schaltbild entsprechend gezeichnet: https://www.jogis-roehrenbude.de/Schaltp...le=EXPORTER.png
Hier ist das Netzteil wohl richtig gezeichnet: Mittelpunkt-Gleichrichtung für die Heizspannung.
Den zusätzlichen Schalter erkläre ich mir so: Bei Batteriebetrieb wird die halbautomatische Gittervorspannung für die Endröhre über den 500 Ohm-Widerstand erzeugt. "A-" der Anodenspannungs-Batterie wird umso negativer, je höher der Anodenstrom ist. Bezugspunkt ist die positive Fadenspannung. Bei Netzbetrieb wird diesem 500-Ohm- Widerstand ein 2000 Ohm-Widerstand (im Netzteil) parallel geschaltet. Man hat dann etwas mehr Leistung der Endröhre, Batteriestrom muß ja nicht gespart werden.
Bei ausgeschaltetem Gerät, aber eingestektem Netzteil geht der Regenerationsstrom für die Anodenbatterie nur über diesen 2kOhm-Widerstand und wird so begrenzt, weil "A-" jetzt noch negativer wird und der Ladestrom sinkt. (Doppelfunktion des Widerstandes)
Hab noch die Reflex-Schaltung mit einer UCH81 (nicht wie irrtümlich ECH81), bei der die Heptode als selbstschwinger Pentagrid-Mischer und die Triode als NF-Vorstufe verwendet wird, wiedergefunden. Die Reflex-Schaltung ist im Artikel „Neuzeitlicher AM-Zweitempfänger“ in der Funkschau 21/1954 S. 447-450 genau beschrieben.
die DK96 (wie auch die DK91 oder EK90 und die amerikanischen Mischröhren) arbeitet nach dem Prinzip der Oktode (bei der DK96 fehlt der Schirm zwischen Oszillator-"Anode" und Steuergitter (g3), daher nur 7 statt 8 Elektroden wie bei einer 'echten' Oktode).
Bei der Oktode ist das erste Gitter das Oszillatorgitter (oder Einspeisepunkt für ein externes Oszillatorsignal) und das darauffolgende Gitter g2 die Oszillatoranode. Danach folgt entweder ein Schirmgitter oder direkt das HF-Steuergitter wie bei der DK96, danach folgt ein Schirmgitter und je nach Konstruktion noch das Bremsgitter und die Haupt-Anode. Der Oszillator hat eine so hohe Amplitude, dass bei den negatigen Halbwellen am Oszillatorgitter (g1) die Röhre praktisch gesperrt ist, also nur während der positiven Halbwellen eine HF-Verstärkung vom HF-Steuergitter möglich ist, dadurch entsteht die Mischung, also genau umgekehrt zur Hexode, wo der durch das HF-Steuergitter g1 gesteuerte HF-Strom durch das Oszillatorgitter g3 entweder gesperrt (und damit zum Schirmgitter g2 abgeleitet) oder zur Anode durchgelassen wird. Wie bei der Hexode ist auch bei den Oktoden das HF-Steuergitter als Regelgitter ausgeführt, so dass die Mischverstärkung regelbar ist.
Die Schaltung dieses Radios entspricht somit der normalen Anwendung, im Philips-Datenblatt ist sie auch beschrieben. Dabei ist es so, dass der über g2 abfliessende Strom wesentlich grösser ist als der über die Hauptanode abfliessende Strom. Für den Oszillator gibt es noch eine Schaltungsvariante, die ich in einem amerikanischen Autoradio gesehen habe und dann bei meinem Batterieröhrenradio erfolgreich angewendet habe: Die Oszillatoranode (g2) wird HF-mässig mit einem Kondensator auf Masse gelegt und die Rückkopplung erfolgt über eine Wicklung in der Kathodenleitung. Der Vorteil dieser Schaltung ist, dass der HF-Eingang besser vom Oszillator entkoppelt ist, weil g2 keine HF führt.