mir ist ein schöner Spektrum-Analyser der amerikanischen Firma IFR zugelaufen. Er misst von etwa 10kHz (offiziell 50kHz) bis 1GHz und hat auch einen Tracking-Generator sowie ein GPIB-Interface für die Fernsteuerung. Als weitere (leider nicht eingebaute) Optionen gibt es ein Quasi-Peak-Filter für EMV-Messungen, einen Demodulator/Messempfänger (FM schmal/breit, AM schmal/breit und SSB) sowie einen 12V-Bleiakku für Portabelbetrieb. Der maximal zulässige Eingangspegel ist mit 30dBm (1 Watt) recht hoch. Da er keinen Vorverstärker hat, ist der Rauschpegel eher hoch (-115dBm bei 300Hz Bandbreite). Gespeist wird er ab Netz (100..250V, 50..400Hz), internem Akku (optional) oder 12..30VDC. Der Verbrauch liegt bei etwa 50W, er hat einen Lüfter eingebaut.
Das Gerät stammt aus der zweiten Hälfte der 80er-Jahre und entspricht dem damaligen Stand der Spitzengeräte: - digitaler Bildspeicher - Bildröhre mit magnetischer Ablenkung, dadurch deutlich grösserer Bildschirm, grün mit langer Nachleuchtdauer - Messung kann als Referenz abgespeichert werden für Differenzmessungen - Messung kann auf einem Plotter ausgegeben werden - Mikroprozessor für Bedienung und Anzeige, dadurch vollständig fernsteuerbar - reagiert nahezu verzögerungsfrei auf Bedienung (war damals überhaupt nicht selbstverständlich)
Mit der 'Peak Hold'-Funktion zeigt er den Bereich zwischen Minimal- und Maximal-Amplitude als Band an:
Das Innenleben, schön modular aufgebaut und sehr massiv (etwa 12kg), man beachte auch die Kontaktfedern für guten Massekontakt zum Gehäuse:
Die Bildschirmdarstellung und Signalaufbereitung ist etwas speziell. Es gibt keinen Pixel-Speicher wie bei Grafik-Displays üblich, sondern einen Textspeicher, wo die Codes der darzustellenden Zeichen gespeichert sind (wie bei reinen Text-Displays) und einen Speicher für die gemessenen Amplitudenwerten. Das Bild wird spalten- statt zeilenweise aufgebaut, ebenfalls interlaced wie das gute alte Fernsehen. Wenn die Messkurve auf eine Gitterlinie zu liegen kommt, werden die entsprechenden Pixel heller dargestellt, was nützlich ist. Das RAM ist batteriegepuffert, so dass neben den Einstellungen auch eine gespeicherte Messkurve beim Ausschalten erhalten bleibt.
Hier noch ein paar Zahlen: Auflösungsbandbreite: 300Hz, 3kHz, 30kHz, 300kHz, 3MHz Videofilter: keines, 30kHz, 300Hz Darstellung: 'live', Mittelung, Peak-Hold, relativ zu gespeicherter Referenzmessung 10dB/Div, 2dB/Div oder lineare Skalierung Scan-Breite: 1kHz..100MHz/Div in 1/2/5-Schritten oder Zero-Scan Referenzpegel: -90..+30dBm Tracking-Generator-Pegel: -75..0dBm Referenz-Ausgang 100MHz, -30dBm
Mit dem Gerät zu arbeiten macht Spass, es ist einfach zu bedienen und (nach einer Neukalibration) sehr genau und frequenzstabil. Als grösstes Manko, wenn man es mit neuen Geräten vergleicht, ist die fehlende Cursor-Messfunktion, die eigentlich leicht hätte eingebaut werden können, da ja die Messwerte im Speicher digital vorliegen und ein Mikroprozessor vorhanden ist. So muss man halt noch Striche zählen und abschätzen (oder man liest die Werte über die GPIB-Schnittstelle aus und macht sich seine eigene Anzeige.).
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Martin.M:Ich staune dass der keine N-Buchse hat als Eingang.
Der geht nur bis 1GHz, da reicht BNC. Die meisten 'echten' Spektrum-Analysatoren gehen ja wesentlich weiter und haben daher N-Buchsen. Und nicht vergessen, der stammt aus den 80er-Jahren, da wurde schon kräftig miniaturisiert, da haben N-Buchsen keinen Platz mehr.