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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
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21.11.11 21:07
roehrenfreak

nicht registriert

21.11.11 21:07
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo zusammen,

auch ich bewundere immer wieder die rudimentäre Empfängertechnik. Beim Streifzug durch meine Sammlung begegnen mir viele Radios, die nach dem Ein- oder Zweikreis-Geradeausprinzip arbeiten. Und ich bin immer wieder erstaunt, welche Empfangsleistungen sie bei richtiger Bedienung durch den "Operateur" zustande bringen.

Physikalisch und mechanisch sind jedoch die Grenzen schnell erreicht. Theoretisch-rechnerisch können mit einem Schwingkreis zwar unter Idealbedinungen eine unendliche Güte und eine Durchlassbreite von Null Hertz erreicht werden, Rauschen durch unregelmässige Elektronenbewegung im Molekularverbund gibt es dabei auch nicht. Diese Rechnung wird durch die realen Eigenschaften aller Komponenten empfindlich gestört. Darin ist der Grund zu suchen, warum die Empfänger immer aufwändiger wurden und andere Schaltungsprinzipien zur Anwendung kamen (Superhet).

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Erzähle es mir – und ich werde es vergessen.
Zeige es mir – und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun - und ich werde es behalten.

(Konfuzius)

http://www.rettet-unsere-radios.de

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21.11.11 21:25
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

21.11.11 21:25
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hi Jürgen,

ja da hast Du bestimmt mit recht...aber Bequemlichkeit und einfache Bedienung waren schon immer
Anreiz für Innovationen. Die Steuerung der Feuermaschine bestand am Anfang immer im Auf- und Zudrehen
der Ventile. ( 17 Jhrd.) Später wurde dies über Steuerketten realisiert und der Mann eingespart.(18 Jhrd.)
Das Prinzip hat sich aber nicht geändert....und ein schneller Mann konnte die Maschine genauso gut lenken, wie die Steuerkette.

Übrigens kann man eine atmosphärische Dampfmaschine auch selber bauen, aber leider damit nicht Radio hören.

Gruß

Joe

Zuletzt bearbeitet am 21.11.11 22:47

21.11.11 22:06
omthomas 

WGF-Nutzer Stufe 2

21.11.11 22:06
omthomas 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo Volker,

das sieht alles sehr gut aus.
Ein schönes Radio, das Du da gebaut hast.
Die Platine mit den Lötinseln - nicht schlecht.

Bin gespannt auf Deine nächsten Projekte!

Gruß

Thomas

22.11.11 09:00
Volker 

WGF-Premiumnutzer

22.11.11 09:00
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo zusammen,

das große Interesse an meinem Projekt freut mich dankenswerterweise. Ich hatte ja schon die Befürchtung harscher Kritik, da mein Aufbau nicht professionell und industriell gefertigt aussieht. Eine industrielle Fertigung hat ganz andere Kriterien und professionell soll es ja nicht sein, da es ein Hobbyprojekt ist. Schließlich könnte man alles noch besser, durchdachter und schöner gestalten, wobei aber dann der Zeitaufwand gegen unendlich strebt. Ein Meister fällt auch nicht vom Himmel und ohne Übungsprojekte kommt man nicht weiter. Meine Lösung soll eine Mischung zwischen einem Versuchsaufbau und einer elektrisch sicheren Gebrauchslösung sein.

Viele selbstgebaute Radios aus den 20er- und 30er-Jahren sind ebenfalls solche Holzkonstruktionen. Abgesehen vom Platinenmaterial und der elektrischen Stichsäge ist es eine Zeitreise in vergangene Bastelerfahrungen. Allerdings hatte das Radio in einer Zeit ohne Fernseher, Internet und Smartphone eine Faszination, welche aus heutiger Sicht wohl kaum vorstellbar ist. Das Radiobasteln muss damals eine überwältigende Erfahrung geliefert haben.

Mein Radio hat jetzt seinen Platz im Regal gefunden. Dort sieht es doch ganz gut aus. Zum Frühstück habe ich damit die Nachrichten verfolgt. Der Empfänger ist brauchbar und ich bin zufrieden. Außerdem hat das Radio fast nichts gekostet, da die meisten Teile in den Bastelkisten herumlagen.

Die Klangqualität und Trennschärfe kommt noch nicht an meinem restaurierten Volksempfänger heran. Abhilfe schaffen eine Spule mit höherer Güte. Ich werde eine Luftspule mit größerem Durchmesser und HF-Litze wickeln. Dann muss noch der Arbeitspunkt der Triode und Pentode optimiert werden. Dazu muss jeweils der Anodenwiderstand der Triode und der Kathodenwiderstand der Pentode durch Trimmpotis ersetzt werden, um durch Probieren den optimalen Arbeitspunkt zu finden. Der Koppelkondensator zum Steuergitter der Pentode muss verkleinert werden, da der Lautsprecher im Holzgehäuse zu viele Bässe bringt. Das Poti für den Antennenpegel will ich noch auf die Frontseite verlegen. Das ist kein Problem, weil die Frontplatte nur geschraubt und nicht verklebt ist.

Die fast 100 Volt Anodenspannung haben sich als brauchbarer Kompromiss erwießen, um genügend Lautstärke zu erzeugen. Ich habe die Anodenspannung durch Spannungsverdopplung aus einer Trafowicklung mit 35 Veff erzeugt. Viele Bauteile in meiner Bastelkiste waren auch noch für 100 Volt geeignet.

Für den NF-Trafo eignen sich wirklich Netztrafos mit 6 Volt Sekundärspannung. Das Ziel sind ja keine Ultralinearendstufen in HiFi-Klangqualität. Bei 12 Volt Sekundärspannung ist es schon etwas leiser. Netztrafos mit einer Widerstandswicklung als Ersatz für die Sicherung sollte man nicht nehmen. Auch hier ist Experimentieren angesagt. Denkbar wären auch zwei kleine Netztrafos, wobei die Primärwicklungen in Serie geschaltet werden und die Sekundärwicklungen parallel. Dabei ist die Phasenlage zu beachten. Mein Trafo war wahrscheinlich aus dem Vertikalablenkteil eines alten Fernsehers.

Mit einer 30 m langen Antenne bekomme ich auch genügend Lautstärke für den Fernempfang. Wer wesentlich weniger Antennendraht zur Verfügung hat, muss wahrscheinlich mehr Aufwand betreiben und eine zweite Röhre einsetzen. Die Kombination aus ECC85 und ECL86 soll mit ein paar Metern Draht auskommen. Eine EF80 und eine ECL86 wären auch denkbar. Kochbuchartige Anleitungen machen keinen großen Sinn, da jede Empfangssituation individuell verschieden ist.

Das war für mich auch eine Vorübung für einen geplanen Mittelwellensuperhet mit der klassischen Röhrenkombination ECH81, EF89, EABC80 und EL84. Die dazu notwendigen vier Röhrensockel kämen dann auf eine gemeinsame längliche Platine, welche parallel zur Rückwand angeordnet wird. Die Platine ist wieder in der Lötinseltechnik aufgebaut und bietet eine große Massefläche. Bei dieser Konstruktion sehe ich keine Probleme.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 22.11.11 09:04

22.11.11 09:58
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

22.11.11 09:58
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo an alle

Ich finde den Bau eines Supers nicht so spannend.
Als Schüler war das anders, da waren Radios noch teuer und nicht so selbstverständlich.
Heute hat man davon schon einige und weiß, was sie können.
Ich erwähnte bereits, dass fertige technische Hochzüchtungen an Superhets aller Art wenig oder kaum Spielräume für eigene Innovation und Kreativität bieten.
Die Einfachheit der Schaltung von Detektoren und Einkreisern , die die optimale Qualität der Schwingkreise und Röhren bedingt, bleibt der Anreiz, möglichst brauchbaren oder guten Empfang zu erreichen.
Volkers Beispiel bietet nicht nur den relativ einfachen Nachbau, sondern auch Alternativen in der Auswahl der elementaren Komponenten.

Freundliche Grüße von Dietmar

22.11.11 10:45
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

22.11.11 10:45
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo zusammen,

Zitieren:
Ich hatte ja schon die Befürchtung harscher Kritik, da mein Aufbau nicht professionell und industriell gefertigt aussieht.

diese Furcht denke ich, ist unbegründet. Alle Leser des WGF freuen sich mit Volker, der hier einen gelungenen Beitrag liefert und zum Nachbau animiert. Das es sich um ein Bastelprojekt handelt und nicht um ein seriennahes Industrieprojekt, wird jeder die damit verbundenen Schwierigkeiten kennen.

Was die Nutzung von Netztrafos als Übertrager anbelangt, so sei mir folgende Überlegung gestattet: Prinzipiell mag es funktionieen, man sollte aber berücksichtigen, falls man dieses auch bei höherwertigen Verstärkern versucht, dass Probleme mit der Vormagnetisierung entstehen würden. NTs besitzen keinen Luftspalt der jedoch zu einem SE-Übertrager ob des Ruhestromes dazu gehört. Bei hohen Ansprüchen sollte man also versuchen, einen "richtigen" Ausgangsübertrager mit den notwendigen Impedanzen zu finden.
Für das hier vorgestellte Projekt bleibt das jedoch unerheblich.

Zitieren:
Ich finde den Bau eines Supers nicht so spannend.

Nun, es kann auch durchaus reizvoll sein, mit einem Minimum an Bauteilen einen funktionsfähigen Super zu bauen; dabei denke ich besonders an Jürgens (röhrenfreak) >>Miniröhrensuper<< .

Viele Grüße
Klaus

22.11.11 10:55
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

22.11.11 10:55
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo Volker!

Grundsätzlich sollte die Audionröhre eine möglichst große Steilheit haben. Im Prinzip hat eine Röhre mit großer Steilheit pro Volt g1 eine höheren Anodenstrom zur Folge. Eine EF80 oder EF184, letztere mit 15 mA/V wären ein gute Wahl. Allerdings könnte die EF184 wegen der hohen Steilheit zur Selbsterregung neigen. Hier wird der HF mäßige vorteilhafte Platinenaufbau von Dir vorteilhaft sein. Wegen des separat herausgeführten g3 ist auch eine Eco Schaltung (Katodenrückkopplung) möglich. Bei genügend hoher NF Spannung des Audion kann man auch auf eine NF Vorverstärkung verzichten. So ein Audion wird bei Heinz Richter in "Radiobasteln für Jungen" beschrieben, mit einer EF80 und EL84.

MFG Nobby

22.11.11 22:34
Volker 

WGF-Premiumnutzer

22.11.11 22:34
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo zusammen, Hallo Nobby,

ja, man lernt viel bei so einem Audion und bekommt ein gewisses Gefühl für die HF-Technik und die Wellenausbreitung, da nichts weggeregelt oder gar wegdigitalisiert wird. Schließlich wird beim Bau das Gehäuses das räumliche Vorstellungsvermögen gefordert. Und das Erfolgserlebnis im Vergleich zum Bauteileaufwand ist beim Audion unübertroffen. Trotzdem wird eines meiner nächsten Röhrenprojekte ein kleiner Mittelwellenröhrensuperhet sein, obwohl es mir vor dem Wickeln der Spulen schon graust. Aber selber Wickeln muss schon sein.

Das Radio hat jetzt vorerst seinen Platz im Regal gefunden und bringt den Abend lang Musik aus England und Nordirland. Umramt von Büchern und Zeitschriften fügt es sich ganz passabel in die Inneneinrichtung ein:



Mein anderes Extrem war ein SDR-Empfänger mit der Dekodierung durch die Soundkarte. Das kommt sogar ganz ohne Spulen aus, wenn man unbedingt will. Und der Klang und die Trennschärfe sind nahezu perfekt. Aber es klingt nicht so richtig nach Radio. Trotzdem war es eine interessante Erfahrung. Das Frontend eines Handy funktioniert im Prinzip nicht viel anders, auch wenn die digitale Übertragungsart des Handy völlig anders ist. Aber "gekocht wird auch nur mit Wasser".

Allen ein herzliches Dankeschön für die "moralische" Unterstützung und wenn ich jemanden motiviert habe sollte, wieder mit Freude den Lötkolben und den Schraubenzieher in die Hand zu nehmen, würde es mich um so mehr freuen.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 22.11.11 23:10

22.11.11 23:02
GeorgK 

WGF-Premiumnutzer

22.11.11 23:02
GeorgK 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Das hatte ich mal nachgebaut,geht sehr gut.Die Spulen sich Austauschbar.

http: // www . elo-web. de/elo/radio-roehrentechnik/roehrenempfaenger/0v2-audion










Schöne Grüße aus Hessen

http://oldradio.de.tl/Home.htm

Georg

23.11.11 11:45
Volker 

WGF-Premiumnutzer

23.11.11 11:45
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)

Hallo Georg,

zugleich praktisch und ungefährlich, wenn man nur eine einzige 12 Volt-Spannungsversorung benötigt. Wie ist denn die erzielbare Lautstärke aus dem Lautsprecher bei dieser niedrigen Anodenspannung?

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

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