in den Jahren der Einführung des UKW-Runfunks kam zuerst der UKW-Pendler zum Einsatz, der u.U. schon mit einer Röhre UKW-Empfang ermöglichte und ein "fertig" demoduliertes NF-Signal lieferte. Klangqualität auch durch die Flankendemodulation mäßig, aber immerhin es ging.
Schon bald bekamen die UKW-Radios richtige UKW-Teile mit einer HF-Vorstufe (die auch das Abstrahlen des UKW-Oszillators reduzierten) und einer folgenden Misch/Oszillatorstufe. Das UKW-ZF-Signal 10,7 Mhz gelangte weiter zum Kombi AM/FM-ZF. Verwendet wurden oft 2 x EC92 oder 1 x ECC85.
Grundig brachte noch 1952 (also noch ca. 4 Jahre nach UKW-Einführung) ein Sparradio mit dem 2010 auf den Markt, der nur eine UKW-Triode nutzte: EC92.
Diese "arme" Röhre musste alles machen: HF etwas verstärken, mischen, oszillieren, ZF abliefern.
UKW-Eingangstufen hatte viel zu tun: Möglichst schwache Signale aus dem Rauschen zu heben, Abstrahlung vom Oszillatorsignal reduzieren und breitbandig ein wenig zu verstärken. UKW-Teile ohne HF-Vorstufe waren hier im Nachteil. Man versuchte aber zumeist bei solchen Simpel-Geräten die Abstrahlung durch Schaltungsmaßnahmen (HF-Brückenschaltungen) zu reduzieren.
Die ECH81 aus der AM-Misch/Oszillatorstufe wurde hier bei UKW als 1. ZF-Stufe genutzt.
Grundig verstieg sich in der Produktwerbung für den 2010 zu dem Begriff "UKW-Klaviertasten-Edelsuper", na ja ...
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
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wumpus:... Grundig brachte noch 1952 (also noch ca. 4 Jahre nach UKW-Einführung) ein Sparradio mit dem 2010 auf den Markt, der nur eine UKW-Triode nutzte: EC92.
Diese "arme" Röhre musste alles machen: HF etwas verstärken, mischen, oszillieren, ZF abliefern. ... Die ECH81 aus der AM-Misch/Oszillatorstufe wurde hier bei UKW als 1. ZF-Stufe genutzt. ...
Hallo Rainer,
HF verstärkt die EC92 nicht viel/wirklich. Es ist die übliche, selbstschwingende UKW-Mischstufe, wie man sie später auch in den Tunern mit ECC85 findet, nur eben ohne die HF-Vorstufe mit einer zweiten Triode, die die ECC85 ja hat. Die zusätzliche HF-Vorstufe wurde dann mit den verschärften Stortstrahlungsbedingungen für UKW-Radios notwendig. Weiß nicht genau, wann das war.
Die Verwendung des Heptoden-Systems der ECH81 als UKW ZF-Stufe ist auch nichts Besonderes und wird auch allgemein so bei andere UKW-Radios verwendet.
die allermeisten Radios nutzen nur einen Zweifachdrehko, üblicherweise stimmt der den Anodenkreis der Vorstufenröhre und den Oszillator durch. Da diese Kiste keine Vorstufe hat gönnt sie sich einen durchstimmbaren Vorkreis was zumindest einen Teil des Verlustes wieder wettmachen kann, hier ist eben nicht dieses Breitbandkompromissdingsbumms verbaut daß man sonst vorfindet. Immerhin ist ein Bereich von gut 20MHz einzufangen, oder im Verhältnis betrachtet, die Bandbreite liegt bei einem Fünftel der Resonanzfrequenz, sowas ist einfach nur mittelmäßig. Ein hochwertiger Empfänger würde einen Dreifachdrehko verwenden, Eingangskreis, Anodenkreis der Vorstufe, Oszillator.
Die Verwendung des Heptoden-Systems der ECH81 als UKW ZF-Stufe ist auch nichts Besonderes und wird auch allgemein so bei andere UKW-Radios verwendet.
Gruß
(Reflex-)Kalle
Hallo Kalle,
das mit der geringen Verstärkung hatte ich in meinem Beitrag angesprochen und dass die ECH81 als 1. UKW-ZF-Stufe was besonderes sei habe ich auch nicht postuliert
Übrigens wird das Thema auch auf meiner WEB-Site genauer angesprochen:
mir kam es nur so vor, dass du die Schaltungstechnik für besonders gehalten hast. Ist sie aber nicht, auch die UKW-Tuner nur mit selbstschwingender Mischstufe und noch ohne HF-Vorstufe hatten einige Radio-Hersteller in der Zeit. Eben bis die erhöhten Störstrahlungsanforderungen an UKW-Radios keine FTZ-Zulassung für solche neuen Radios mehr zugelassen hätte.
Aber alles gut und freut mich immer, wenn jemand alte Schaltungsunterlagen hervorkramt und sich dazu Gedanken macht. Nur so lernt man ja was durch die historische Entwicklung der Schaltungen, wie was grundsätzlich funktioniert. Ohne Grundsatverständnisse und deren historischem Ursprung auch kein richtiges Verständnis moderner Empfangstechniken.
von diesem Gerät gab es auch eine Variante mit einer EF93 als ZF-Stufe, der Rest war identisch. So einen (oder was davon noch übrig war) hatte ich vor langer Zeit aus dem Sperrmüll ausgegraben und daraus dann einen Einkreis-Audion gebaut, dazu reichten die vorhandenen Teile noch.
Noch was zu den UKW-Eingangskreisen und Vorstufen: Die UKW-Vorstufe wurde vor allem wegen der Erhöhung der Empfindlichkeit verbaut, die Reduktion der Störstrahlung war ein erwünschter Nebeneffekt. Damals gab es noch nicht auf jedem zweiten Hausdach einen UKW-Sender, so dass man sich häufig mit schwachen Signalen begnügen musste, und eine Aussenantenne war auch nicht jedermanns Sache. Die breitbandigen, nicht abgestimmten Eingangskreise vor der HF-Vorstufe dienen dabei nur zur Impedanzanpassung, und wie Martin schrieb, ist das wegen dem grossen Frequenzbereich nicht ideal. Bei richtig guten UKW-Empfängern wurde daher der Vorkreis ebenfalls abgestimmt, normalerweise induktiv, da dies eine bessere Entkopplung zwischen Ein- und Ausgang der Vorstufe erlaubte als ein Mehrfach-Drehkondensator. Der Biennophone "Celerina" ist so ein Teil, dort wird die HF-Stufe eingangsseitig induktiv und ausgangsseitig kapazitiv abgestimmt.
Nebenbei: Grundig war hier Pionier mit der Verwendung von Selen-Gleichrichtern, zu dieser Zeit war die Gleichrichter-Röhre noch Standard.
Es gab mit Stahlröhren , von Grundig , UKW Radios, die eine UCF12 im UKW Tuner hatten, ZF Ausgang 10,7 Mhz und eine UAA11 als Demodulator . Ich denke da an den 380GW/UKW , der so um 1950/51 auf den Markt kam .