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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Spulenanordnung im Audion
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28.12.19 12:10
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

28.12.19 12:10
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Spulenanordnung im Audion

Moin,
Wieder mal möchte ich einen Audion-Empfänger mit Steckspulen aufbauen.
Bisher bin ich dabei immer Karl Schultheiss ("Der Kurzwellen Amateur, 1952" gefolgt).

Einlagige Zylinderspulen (Kurzwelle), ca. 35mm Durchmesser ("Röhrensockelspule").
Alle Spulen im gleichen Wickelsinn.
Antennenspule (LA) oben, Abstimm-/Gitterspule (LG) Mitte, Spule Rückkopplung (LR) unten.

Zuletzt bearbeitet am 07.04.24 21:35

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28.12.19 14:05
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

28.12.19 14:05
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo Jens,

ich würde die Spulenanordnung nicht so isoliert vom Rest der Schaltung betrachten. Grundsätzlich ist die Anordnung Antennenspule - Schwingkreisspule - Rückkopplungsspule schon in Ordnung, wobei der Abstand der Antennenspule zur Kreisspule etwas grösser sein sollte. Wichtig ist halt eine möglichst hohe Schwingkreisgüte. Ich habe hier zwar schon 4 Audionaufbauten stehen, aber wenn ich noch einmal ein Audio aufbauen würde, hätte es einen variablen Schwenkkoppler für Rückkopplung und Antenne. Genau so hat es der legendäre Grundig Heinzelmann gemacht.



Als recht universell hat sich folgender Aufbau erwiesen. Hier ist die Rückkopplungsspule mit einigem Abstand um die Kreisspule angeordnet:





Bei der Ferritversion, die bei guten Bedingungen keine Aussenantenne braucht und dem Radiomann nachempfunden ist, musste die Koppplung der Antenne nachträglich verringert werden. Mit meiner Aussenantenne ist das Grundrauschen und die Knackser am Tag ausreichend laut zu hören.



Will man eine mehrstufige Schaltung realisieren und optimiert die Spulengüte kann man eigentlich auch auf eine Rückkopplung verzichten:

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=356&page=1

Man muss halt Experimente machen. Je mehr, umso schneller kommt die erschreckende Erkenntnis, dass ein Audion gar nicht so simpel ist und Hunderte von Variationen möglich sind.

Hier ein experimenteller Nachbau des Einheitsempfängers mit VCL11 und Kreuzwickelspulen:

https://wumpus-gollum-forum.de/forum/thr...&thread=2#5


Gruss
Walter

PS.: Ich kann nicht erkennen, wie der Antennenkreis durch eine Rückkopplung entdämpft werden sollte.

Zuletzt bearbeitet am 28.12.19 14:37

Datei-Anhänge
Experimentieraudion.jpg Experimentieraudion.jpg (297x)

Mime-Type: image/jpeg, 378 kB

Experimentieraudion oben.jpg Experimentieraudion oben.jpg (339x)

Mime-Type: image/jpeg, 392 kB

Optimiertes Audion mit EF98 Ferritversion.jpg Optimiertes Audion mit EF98 Ferritversion.jpg (342x)

Mime-Type: image/jpeg, 462 kB

Heinzelmann Nachbau hinten.jpg Heinzelmann Nachbau hinten.jpg (318x)

Mime-Type: image/jpeg, 664 kB

28.12.19 16:26
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

28.12.19 16:26
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo Jens,

ein KW-Rückkopplungsaudion mit UCH81 ist m.E. schon sehr speziell. Da kann ich nicht mit Erfahrungswerten dienen. In meinem Heinzelmann-Nachbau habe ich ganz bewusst auf KW verzichtet. Dieses Audion arbeitet mit der AF7 in puncto Rückkopplungseinsatz sehr zufriedenstellend, erlaubt auch Homodyne-Empfang mit AFC-Effekt. Auf Kurzwelle sind die Pegel durch Absorptions- und Selektivschwund derart variabel, dass sich ein Audion für mein Hörverhalten verbietet. Wie schlecht das auf KW ist, habe ich mit dem Lumophon WD320 und dem Jubiläums-Radiomann mit ECC81 erfahren. Ich glaube auch nicht, dass man es besser in einer eigenen Entwicklung realisieren kann.

Die Punkte bezüglich aussetzender Rückkopplung und überkritischer Kopplung halte ich für eher theoretisch, lasse mich aber gerne belehren.


Viel Erfolg
Walter

PS.: Die Rückkopplungen meiner Audione arbeiten alle mit Widerstandspotis. Der Heinzelmann hatte beide Varianten - wohl aber eher eine Beschaffungsfrage der Nachkriegszeit

Zuletzt bearbeitet am 28.12.19 16:32

29.12.19 09:35
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

29.12.19 09:35
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo Jens,

in diesem Kontext verstehe ich die Ausführungen von Schultheiss schon eher. Du wirst lachen, ich habe genau diesen Zustand bei meinen Detektorversuchen bewusst herbeigeführt und hervorragende Ergebnisse (insbesondere auf Langwelle) erzielt. Der Gefahr des Abreissens der Rückkopplung kann man aber begegnen, wenn man die Antennenankopplung variabel gestaltet. Im Resonanzfall des Antennenkreises hat man ohnehin sehr viel Pegel zur Verfügung, wenn die Antenne etwas taugt.

Nun, der OE333 oder eine Zweiröhrenanordnung sind bei einer guten Antenne alles andere als nur ein Ortsempfänger.

Zwei Magnetantennen mit 60 und 80cm Durchmesser habe ich auch hier. In meinem Fall unterdrücken sie das örtliche Störgeräusch aber nur unwesentlich besser verglichen mit der Aussenantenne (2x18m, 10m Höhe).

Für mich ist die Sendestelle Kall-Krekel wegen der toten Zone nur im Ausnahmefall zu empfangen. Das würde hier mit dem besten Audion nichts werden.


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 29.12.19 09:36

29.12.19 14:12
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

29.12.19 14:12
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo Jens,

mein Körting-Tourist aus dem Jahr 1938 verfügt auch über Rahmen, die im Gehäuse (LW) und Gehäusedeckel (MW) versteckt sind. Das funktioniert gut, ist allerdings schon ein Superhet:



Der Eingang ist viel einfacher gehalten. Es gab diesen Empfänger mit zusätzlichem Teleskop auch für Kurzwelle.

In einem Einröhren-Spassprojekt für Langwelle hatte ich die Rückkopplungsspule mit in die Rahmenantenne verlegt. Wie gesagt, ich halte nicht viel davon auf Kurzwelle. Ich würde in jedem Fall im fliegenden Aufbau einige Vorversuche machen, ob die gewünschte Empfindlichkeit und Frequenzstabilität zu erreichen ist. Der DC0DA hat seinen Empfänger nicht ohne Grund nur für 80m vorgesehen.


Gruss
Walter

Datei-Anhänge
Gehäuserahmen-Eingangsschaltung_Körting-Tourist.jpg Gehäuserahmen-Eingangsschaltung_Körting-Tourist.jpg (454x)

Mime-Type: image/jpeg, 91 kB

29.12.19 19:03
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

29.12.19 19:03
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo Jens,

der Körting Tourist ist - bezogen auf sein Alter - in der Tat in seinen Eigenschaften (Klang, Empfindlichkeit, Trennschärfe) das beste Gerät in meiner kleinen Sammlung. Es hat aber auch den grössten zeitlichen Aufwand hier (mehr noch als der Freed Eisemann) für die Restaurierung gekostet:

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=931&page=2

Nein, es gibt keine Feinabstimmung, sondern nur eine Hauptabstimmung und eine Umschaltung LW/MW. Noch einen Zusatz bezüglich Rahmenantennen: der kleinere LW-Rahmen umrahmt den Lautsprecher und die Bedienungselemente an der Frontplatte, während die wesentlich grössere MW-Rahmenantenne im aufklappbaren, hinteren Deckel steckt. Bleibt der Deckel zugeklappt, ist die Empfindlichkeit durchschnittlich - aufgeklappt exzellent. Langwelle bringt mehr Eingangspegel, trotzdem ist das Gerät dort nicht so empfindlich wie auf MW wegen des geringeren Rahmendurchmessers.

Obwohl Du ja mit Steckmodulen liebäugelst, einen Tipp noch bezüglich einer möglichen Rahmenumschaltung: effektive Rahmenumschaltungen arbeiteten damals mit zwei Spulen und einer Parallelschaltung auf MW und einer Reihenschaltung auf LW, sodass die gesamte Spule immer in Betrieb war. Es hat schon seinen Grund, warum Körting zwei getrennte Rahmen eingebaut hat.

Nun, in puncto Audionempfindlichkeit rennst Du bei mir offene Türen ein. Oszillatorfrequenzstabilität und Röhren: das hängt sehr von der Konstruktion ab - Heizleistung der Röhre und Entfernung zu den Schwingkreiskomponenten. Natürlich kann man eine Drift auch kompensieren. Schlechte Erinnerungen habe ich z.B. an die Einlaufdrift des Heathkit HW-101 (VFO 5 ... 5,5 MHz).


Gruss
Walter

PS.: Gerade läuft hier Radio 208 auf 1440 kHz mit Unterdach-Rahmen. 300 Watt aus Kopenhagen und leichter Schwebung mit Riyadh

Zuletzt bearbeitet am 29.12.19 19:05

31.12.19 17:24
HB9 

WGF-Premiumnutzer

31.12.19 17:24
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo zusammen,

ich möchte da noch meinen Senf dazugeben, vielleicht hilft das beim Treffen passender Entscheidungen

Zur Frequenzstabilität: Hier ist neben einem stabilen Aufbau vor allem das Kernmaterial der Spule und der Typ der verwendeten Kondensatoren (auch Koppelkondensatoren!) relevant. Gewisse Ferrite sind temperaturstabil, z.B. M33 und K1 von Epcos, während andere relativ starke Temperatur- und Aussteuerungsabhängigkeit der Permeabilität zeigen. Luftspulen sind ebenfalls stabil. Bei den Kondensatoren gilt: Entweder Luft oder dann keramische NP0- oder C0G-Typen, die vielfach verwendeten X7R-Kondensatoren (oder noch schlechtere Typen) haben eine temperatur- und spannungsabhängige Kapazität, die ohne weiteres 20% schwanken kann. Folienkondensatoren sind je nach Folientyp ebenfalls gut, aber für KW eher ungeeignet.

Ich habe ebenfalls schon Audione für KW gebaut. Die Trennschärfe ist dabei grenzwertig, ein Zweikreiser ist schon fast Pflicht, und die fehlende Schwundregelung kann nerven. Statt viel NF-Verstärkung sollte man in eine HF-Vorstufe investieren, da das Audion wie jeder Hüllkurven-Demodulator einen Schwellen-Effekt zeigt, bei zu kleinem HF-Signal arbeitet es als linearer HF-Verstärker und es findet keine Demodulation statt.

Eine bessere Alternative ist, wenn das Audion als Synchrondemodulator betrieben wird, indem die Rückkopplung bis zum Schwingungseinsatz angezogen wird und dann auf Schwebungsnull abgestimmt wird. Damit das auf KW geht, muss der Abstimmbereich durch Spreizung eingeengt werden oder es braucht eine KW-Lupe. Der NF-Verstärker sollte dabei ein steilflankiges Tiefpassfilter haben, da die Sendertrennung im NF-Pfad erfolgt, es ist im Prinzip ein Superhet mit einer ZF von 0Hz.

Viel Spass beim Experimentieren!

Gruss HB9

31.12.19 21:54
HB9 

WGF-Premiumnutzer

31.12.19 21:54
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Spulenanordnung im Audion

Hallo Jens,

wenn du ein empfindliches Audion haben willst, kommst du um eine HF-Vorstufe nicht herum. Mit der UCH81 kannst du die Heptode als HF-Stufe und die Triode als Audion verwenden, da gibt es bei sauberem Aufbau keine Probleme mit wilden Schwingungen, da die Heptode mit ihren vielen Gittern eine gute Abschirmung zwischen Ein- und Ausgang sicherstellt und die Triode für HF nur so viel verstärken muss, dass eine Rückkopplung möglich ist. Das 2. Steuergitter der Heptode wird auf Masse gelegt.

Gruss HB9

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