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Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios
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10.07.25 20:01
wumpus 

Administrator

10.07.25 20:01
wumpus 

Administrator

Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios

Hallo zusammen,

bin über ein youtube-Video auf längst vergessene (verdrängte) Probleme beim Betrieb und Einbau und Reparatur von Autoradios gestolpert.

Vor Dekaden habe ich auch Autoradios eingebaut und repariert. Wenn man Glück hatte, lief alles nach dem Einbau bestens, aber nicht immer.

Hauptproblem waren die Störungen, die das Fahrzeug selbst erzeugte und die teilweise nicht völlig weg zu bekommen waren.

Oft gab es es zum Kauf eines Autoradios gleich ein Entstör-Sets mit als Zubehör. Einige Autos hatten schon von hause aus einen etwas besseren Entstörschutz als andere.

Hauptquellen für Störsignale waren die Zündungsfunken, die Lichtmachischine, der Schweibenwischer, elektrische Lüfter/Heizer, Blinker, Radlager und schließlich auch das Radio selbst (Zerhacker).

Dazu kamen noch Erdungsprobleme und Masseschleifen.

Bei starken Zündfunkenstörungen wurde empfohlen, die Antenne hinten am PKW (wenn der Motor vorn war) anzuschließen. Das konnte helfen oder es noch schlimmer machen, denn die Antennenverlängerungskabel konnten den Empfang verschlechtern, es waren keine echten 75 / 60 Ohm Kabel, der Antenneneingang mußte u.u. nachgeglichen werden, das ging bei einigen Radios vom Bedienfeld aus.

Zum Standard-Entstör-Set gehörte zumeist:

Widerstands-Kappen für Zündkerzen, u.U. mit Schirmkappe, Ersatzwiderstand für den Zündverteiler, Kondensator für den Zündverteiler. Manchmal auch eine Drossel für die Betriebsspannung, Kondensatoren für die Lichtmachine, Antennenausziehmotor und Scheibenwischer. Breite Masse-Leitungen um den Motorblock besser zu erden und Kotflügel (Antenne) sicher zu erden, usw usw usw.

Es gab aber, insbesondere bei älteren Autos keine Garantie, dass die Maßnahmen wirklich halfen. Glaubte man, man hätte es im Griff, kam der Kunde nach ein paar Tagen wieder, weil es geregnet hatte.

Auch statische Aufladungen von Fahrzeugteilen gegenüber dem Chassis gab es, z.B. Radnabenlager, Motorhauben, VW-Kotflügel, etc.

Denke noch heute mit leichtem Horror an diese Zeit zurück




Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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10.07.25 21:50
NorbertWerner 

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10.07.25 21:50
NorbertWerner 

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Re: Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios

Hallo Rainer,

während meiner Lehrzeit als Rundfunk und Fernsehtechniker habe ich auch ab und zu Autoradios einbauen müssen.
Du hast Recht, die Störquellen zu beseitigen war manchmal sehr nervig und gelegentlich auch nicht möglich.
Für die Spannungsversorgung meines Autoradios meines Käfers hatte ich damals ein geschirmtes Kabel direkt
zur Batterie (unter dem Rücksitz) verlegt. Das Ergenis war allerdings ernüchternd.
Bei meiner Antenne im vorderen (linken) Kotflügel hatte ich einen besseren Erfolg, indem ich ein Massekabel
vom Atennenfuss direkt zum Autoradio verlegt hatte.

Bei der Gelegenheit fällt mir wieder eine alte Geschichte ein. Ein Kollege sollte eine Antenne in einen
nagelneuen Ford Capri einbauen. Er bohrte ein Loch in den Kotflügel auf der Fahrerseite und baute die
Antenne ein. Als unser Meister das Ergebnis sah, wurde er wütend. Er sagte, der Capri hat die Zündspule
auf der linken Seite, weshalb die Antenne auf den rechten Kotflügel sollte.
Gesagt, getan, Blindstopfen rein und rechts gebohrt.
Als der Kunde das Ergebnis sah, wurde er sauer und sagte, die Antenne sollte auf den hinteren Kotflügel.
Ich werde das Gesicht meines Meisters nie vergessen, als in diesem Moment mein Kollege mit der Bohrmaschine ankam.


Gruss
Norbert

10.07.25 23:28
j.werner 

500 und mehr Punkte

10.07.25 23:28
j.werner 

500 und mehr Punkte

Re: Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios

Hallo,da fällt einem auch so manche Geschichte dazu ein.Am meisten störten die Lichtmaschinen das konnte man gut im Störsignal heraushören
indem man den Motor abstellte,und wenn das Störsignal langsam weniger wurde war es sie.
War das Störsignal direkt nach dem ausschalten der Zündung weg musste man den Störer dort versuchen zu bekämpfen.
Auch gab es u,a.von Bosch für fast alle Fahrzeugtypen passende Entstörsätze.
mfg.Joachim

11.07.25 11:02
wumpus 

Administrator

11.07.25 11:02
wumpus 

Administrator

Re: Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios

Hallo zusammen,

Höhepunkt meiner Katastrophen beim Einbau von Autoradios war: Montage der Antenne im Kotflügel nach Service-Anleitungs-Schema. dann im Radkasten mit Winkelbohrer Loch für das Antennenkabel zum Motorraum gebohrt, dabei den dahinter liegenden Akku ANGEBOHRT !!!, Säureentfernung macht viel Freude, Akkukosten sollten wir beiden Lehrlinge zahlen, haben wir aber nicht, weil uns niemand eingewiesen hatte.


Na ja, dann schon mal Plus und Minus vertauscht, mal ein Kabel weggebrannt, mal 12 Volt an ein 6-Volt geschaltetes Radio, usw, usw.

Am meisten hat mich damals genervt, daß man sich teilweise völlig verbiegen musste, beim Kabel verlegen...



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Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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11.07.25 12:35
wumpus 

Administrator

11.07.25 12:35
wumpus 

Administrator

Re: Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios. Blitzschlag

Hallo zusammen,

einen habe ich noch:

Blitzschlag. Es heißt ja immer: Das Auto ist im Prinzip eine Art Faradayscher Käfig. Mag sein, aber der Blitz, der ein Autoradio unseres Kunden beschädigte, wußte das wohl nicht. Denn besagter Kunde brachte uns sein Auto mit Radio. Bei dem KFZ waren einige Sicherung geschmolzen, auch war das Radio auf AM und FM tot.

Es hatte bei im daheim als das Auto vor dem Grundstück parkte einen Biltzeinschlag in einen seiner Kirschbäume gegeben, was er direkt beobachte. Das Auto stand ca. 2 Meter daneben. Es fuhr zwar noch, aber ich glaube, irgend ein Licht war ausgefallen und eben auch das Autoradio.

Beim Radio waren die Eingangstransistoren UKW / AM hinüber, ebenso eine kurzes Leiterbahnstück, der Rest war ok. Und jetzt kommt es: Das Zuführungskabel von der Antenne zum Radio war unterbrochen....


Schöner Faradayscher Käfig ...



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Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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Zuletzt bearbeitet am 11.07.25 13:02

11.07.25 14:06
HB9 

500 und mehr Punkte

11.07.25 14:06
HB9 

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Re: Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios

Hallo zusammen,

das Auto ist natürlich nur so lange ein Faradayscher Käfig, wie nichts daraus hinausragt. Die Antenne ist ja bekanntlich vom Chassis isoliert und somit ein perfekter 'Blitzableiter', der die elektrische Energie via Radio in das Auto bringt. Da reicht es auch, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt, wie ich vor ein paar Wochen feststellte, als ein Blitz beim Nachbar einschlug. Der Eingangstransistor bei meinem Funkempfänger war danach hinüber, sonst gab es bei mir keine Schäden.
Dass das Antennenkabel beim Autoradio durchbrennt, ist in diesem Fall klar und bewahrt vor grösseren Schäden. In der Zeit vor den Aktivantennen musste die Antenne ja kapazitätsarm und hochohmig an das Radio angeschlossen sein, weil die für LW und MW sehr kurze Antenne sonst einfach kurzgeschlossen wäre. Dazu verwendete man Koaxkabel mit extrem dünnem Innenleiter und grosszügiger Luftisolation, was einen hohen Wellenwiderstand und wenig Kapazität ergab (ähnliche Kabel werden immer noch für Oszilloskop-Sonden verwendet, da auch hier die Kapazität unerwünscht ist).

Gruss HB9

11.07.25 17:29
wumpus 

Administrator

11.07.25 17:29
wumpus 

Administrator

Re: Damals: Segen und Fluch zugleich: Autoradios

Hallo zusammen,


hinzu kommt noch die Erkenntnis, dass bei PKWs mit Glasdacheinfügung weiter an der Abschirmwirkung genagt wird, angeblich soll da Glas mit Verspiegelung oder Tönung (Metall-Hauch) hilfreich sein. Da habe ich auch so meine Zweifel.

Grüße von Haus zu Haus
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