| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
Fachforum für Sammler, Interessierte, Bastler
Sie sind nicht angemeldet.
 Anmelden

Taschentransistorempfänger "Sternchen"
  •  
 1 2 3
 1 2 3
25.08.09 20:54
Satellit

nicht registriert

25.08.09 20:54
Satellit

nicht registriert

Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo liebe Radiofreunde,

der erste Taschentransistorempfänger "Sternchen" als volltransistorbestückter Empfänger mit dem Mittelwellenbereich ist ein Kultradio der jüngeren Generation in der ehemaligen DDR gewesen.

Er hat technisch "verdammte Ähnlichkeit" mit dem Grundig Mini-Boy 200 von 1961, aber dies nur am Rande.

Dem ersten "Sternchen" wird nachgesagt, daß er einen gravierenden Nachteil hatte. Der mit dem Lautstärkeregler kombinierte Ausschalter rastete zu weich und ein Ausschalten unterblieb vielfach aus Versehen. Außerdem soll er teilweise mit importierten Transistoren bestückt gewesen sein, bevor die DDR eigene HF-Transistoren herstellte.

Wer hat denn hier zu diesen Fragen (Ein-/Ausschalter und Transistoren) nähere Informationen oder näheres Wissen?

Viele Grüße
Otto

Noch gefällt der Beitrag keinem Nutzer.
!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
25.08.09 21:15
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

25.08.09 21:15
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo Otto.

Das Sternchen ist eine Entwicklung von Stern Radio Sonneberg aus dem Jahr 1959 und wurde anfänglich dort produziert. Die technische Bezeichnung ist 57-69TT. Der HF-Teil war mit Importtransistoren bestückt. Zum Einsatz kamen hier die Typen OC169, OC169R und OC169, oder OC44 und OC45 von Valvo. Der NF- Teil ist mit OC811 und zweimal OC816 aufgebaut.
Später produzierte Geräte enthielten dann den OC872 und zweimal OC871 im HF- Teil. Etwa 1961 wurde die Fertigung vom VEB Stern Radio Berlin übernommen und bis etwa 1965 weitergeführt.
Zu den Schaltern sind mir keine frühen Probleme bekannt. Im Betrieb der Schalter kommt es zu einer Vergrößerung des Durchbruchs der Pertinaxnocke, die den Schaltkontakt betätigt. Das geht soweit, daß sich das Gerät nicht mehr ausschalten läßt. Hiervon können alle Taschenempfänger, wie Mikki, T100 und Nachfolger betroffen sein.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

25.08.09 21:41
MTG20 

WGF-Nutzer Stufe 3

25.08.09 21:41
MTG20 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo,

Kult war es damals ein grösseres und lautes Kofferradio zu haben und stolz durch die Stadt zu tragen. Man spricht heute immer von DDR-Kultgeräten. Den Ausdruck Kult gab es damals nicht.

MfG

MTG20

25.08.09 22:49
Satellit

nicht registriert

25.08.09 22:49
Satellit

nicht registriert

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo MTG 20 (oder wie du auch immer mit Vornamen genannt wirst),

Hinsichtlich des Ausdrucks "Kult" ist es richtig, daß der Begriff damals in der DDR nicht bekannt war.

Ein Kultstatus wird Gegenständen der Massenkultur zugeschrieben, die keinen Anspruch darauf erheben müssen, als herausragende kulturelle Leistung geschätzt zu werden, die aber von eingeschworenen Fangemeinden verehrt werden (Zitat aus der Wikipedia).

Also kann der Begriff "Kult" oder "Kultstatus" immer erst im Nachhinein gebildet werden.

Die Produktionszahlen des "Sternchens" übersteigen bei weitem die anderer größerer und lauterer Kofferradios (wie z.B. Stern 2 usw.).

Entsprechende Pressemitteilungen bestätigen auch dies !

Viele Grüße
Otto

25.08.09 23:03
Satellit

nicht registriert

25.08.09 23:03
Satellit

nicht registriert

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo Wolle,

danke für deine technischen Ausführungen zu der Transistorenbestückung.

Also ist die Behauptung der anfänglichen Verwendung mit importierten Transistoren zutreffend.

Zum Ein-/Ausschalter und dem Problem bleibt es bei der Behauptung technischer Störungen; es sei denn, jemand hat weitere Erkenntnisse.

Viele Grüße
Otto

25.08.09 23:12
MTG20 

WGF-Nutzer Stufe 3

25.08.09 23:12
MTG20 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo Sattelit,

mein Beitrag bezog sich besonders auf die Jugend. Mir war rückblickend fast niemand bekannt, der so ein Teil hatte. Die Benutzer waren eventuell ältere Generationen. Aber es ist immer nur meine eigene Meinung. Sicher war das "Sternchen" eine Neuheit auf dem Markt. Heute definiert sich die Jugend über grosse Autos und damals sicher nicht über keine Radios. Aber das schweift wieder vom eigentlichen Thema ab. Ich besitze auch noch einen Schalter/Regler und einen Übertrager/Trafo dafür, die ich mir damals als Bauteile
in den RFT Amateurfunkläden gekauft habe.

Viele Grüsse

MTG20

26.08.09 08:38
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

26.08.09 08:38
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo zusammen.

Mit der Fertigung des Sternchen ging die Ära der röhrenbestückten Kofferempfänger zu Ende. Das Kofferradio Stern 1 ist noch hybrid aufgebaut. Der HF- Teil ist mit Röhren bestückt, der NF- Verstärker ist transistorisiert und die Anodenspannung wird mit einem Transverter erzeugt. Das Folgemodell Stern 2 ist voll transistorisiert.
Da in der DDR erst Mitte 1961 HF- Transistoren aus eigener Fertigung zur Verfügung standen (OC871 vom WBN), enthalten Geräte bis dahin im HF- Teil Importtransistoren. Erst nach der Fertigstellung des Halbleiterwerkes in Markendorf (Frankfurt / Oder) konnte der Bedarf an Transistoren gedeckt werden. Importe kamen dann nur zum Einsatz, wenn die eigene Fertigung nicht lieferfähig war.
Geräte mit UKW, wie Stern 3 aus Rochlitz und Vagent / Stern 6 aus Berlin enthielten ebenfalls importierte Transistoren. Als in ausreichender Stückzahl GF131 / GF132 zur Verfügung standen, erfolgte die Ablösung der Importe.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

26.08.09 08:40
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

26.08.09 08:40
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo Zusammen,

die damalige Jugend zog Kofferradios wegen der Lautstärke , höheren Empfindlichkeit und der besseren Trennschärfe vor , aber mangels eigenen Geldes wurde das genutzt was das Elternhaus bot. Der Renner war damals der Stern Party wegen seines Preises und guten Empfanges auf MW und KW . Ukw wurde damals kaum gehört , da da sowiso kein Westsender zu empfangen war . Hier im Erzgebirge wurde meist Radio Luxemburg und Europawelle Saar gehört - andere Sender waren wesentlich schlechter zu empfangen.
Die Taschenradios waren mehr oder weniger Urlaubsradios - denn Viele fuhren damals mit der Bahn in den Urlaub , und da noch ein großes Radio mitschleppen.....

Bei den Schaltern der Potis kann ich nur das von Wolle genannte bestätigen. Und gelegentlich war der Federkontakt durch unfachmännischen Eingriff verbogen , wodurch es auch nicht mehr richtig funktionierte.

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

Zuletzt bearbeitet am 26.08.09 08:43

26.08.09 09:38
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

26.08.09 09:38
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo Sternchenfreunde

Es war nicht nur beim ersten transistorbestücktem DDR-Taschenempfänger so, daß der Einschalter mit dem Lautstärkeregler gokoppelt war. Das hatten auch andere Hersteller wetgehend so gelöst. Da trat dann überall und gleichermaßen dieses Problem, der Schalterlabilität auf. Kenne diesbezüglich russische und bundesdeutsche Fabrikate, die das gleiche Prinzip verwendeten.
Ich hatte mir 1962 so ein Sternchen zugelegt. Es war mit den BRD-Importtypen 3 x AF117 im HF-Teil bestückt. Andere Typen hatten im HF-Teil die OC44 und OC 45. Kurz dannach gab es die Weiterentwicklung in Form des T100 bzw. T101 als Taschenempfänger und R100 als Kofferradio. Sie hatten oben mittig einen kleinen Tastenschieber für Kurz- Mittel- und Langwelle. Das kam bei den Leuten schon gut an, weil man damit den damaligen "Hauptsender" Radio Luxemburg auf der Kurzwelle auch am Tag empfangen konnte. Mitte der 60er Jahre wurden die damaligen Transistor-"NSW-Importe" durch eigene Typen wie Gf 120- GF132 abgelöst, die den gewünschten Allwellenbedarf abdecken konnten. Man verwendete auch zwischenzeitlich sowjetische HF- Typen, wie die GT 322 bzw. GT 313 , die bis zum Kurzwellenbereich und in Basisschaltung auch für den UKW-Bereich verwendet wurden. Nach dem Sternchen gab es direkt als Kleinsttaschenradio noch den Mikki sowie den Stern-Club.
Beste Grüsse von Dietmar

26.08.09 19:10
Satellit

nicht registriert

26.08.09 19:10
Satellit

nicht registriert

Re: Taschentransistorempfänger "Sternchen"

Hallo liebe Radiofreunde und Sternchenfans,

die Anschauungen sind doch breit gestreut und sehr unterschiedlich.Vergesst aber bitte nicht dabei, daß viele der genannten Stern-Modelle späteren Jahrgangs sind (z.B. Modell Party -Herstellung von 1968/69 bis 1975- usw.-).

Die Lautstärke des ersten Sternchens (Vorstellung auf der Leipziger Herbstmesse 1959) soll erstaunlich und seine Endleistung mit der Lautstärke eines weitaus größeren Kofferradios vergleichbar gewesen zu sein.

Viele Grüße
Otto



Zuletzt bearbeitet am 26.08.09 20:19

 1 2 3
 1 2 3
Mittelwellenbereich   volltransistorbestückter   Sternchen   Transistoren-Taschenradio   Beschaffungsproblem   Transistorbestückung   Fertigungstoleranzen   transistorbestücktem   Stromverstärkungen   Empfangsleistungen   Grundig-Satellit-Serie   Transistoren   Transistorenbestückung   Taschentransistorempfänger   Kleinsttaschenradio   Wechselsprechanlage   Mittelwellenempfang   DDR-Taschenempfänger   Endstufentransistoren   Importtransistoren