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Stradivari 4 stereo-automatic
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09.02.18 18:11
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

09.02.18 18:11
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

Stradivari 4 stereo-automatic

Hallo in die Runde,
mein derzeitiges Projekt ist ein „Stradivari 4 automatic“ von 1960.
Ein sehr beeindruckendes Gerät, nicht nur des Gewichtes wegen.

Eine große Zahl von 1/10 Watt Widerständen waren zu wechseln und natürlich auch, wie sonst bei anderen Geräten aus dieser Zeit, die neuralgischen Kondensatoren.
So viele Widerstände außer der Toleranz hatte ich bei einem Gerät noch nicht.

Interessant war der hochohmige Gitterableitwiderstand einer EL84, besonders die Folgen. Die Anodenbleche glühten, trotzdem ist die Röhre noch i.O.
Dieser Fehler hat wahrscheinlich schon lange Zeit bestanden und führte dazu, dass die Fassung dieser Röhre infolge der andauernden Hitzeeinwirkung total zerbröselt war und natürlich getauscht werden musste. Man staunt, wie robust die EL84 sind.
Die Hitze hatte auch auf den benachbarten Adapterstecker, über den die Ausgangsübertrager angeschlossen werden, so beschädigt, dass es zwischen einem die Anodenspannung führenden Pol und einem Masse führenden, in diesem Stecker eine Schmorstelle gab. Die Folge war ein wahnsinniges Geprassel und Spratzen nach dem Hochlaufen der Anodenspannung, verbunden mit mächtigem Gestank.

Eine kleine Herausforderung war die Senderabstimmungsautomatik. Einige Relais, viele Kontakte, eine Leiterplatte, an die man im eingebauten Zustand von unten nicht herankommt, ….
Die für die Steuerstufe benötigte Modulationswicklung auf dem Netztrafo hatte Unterbrechung, wie es scheint war sie durchgebrannt. Das war dann aber schnell behoben. Auf dem Wickelkörper war genügend Platz und wegen 4 Wdg. Kein Aufwand.

Im Moment funktioniert das Gerät, jedenfalls auf FM, tadellos, es ist staunenswert, wie die Motorabstimmung funktioniert, wie sicher die AFC arbeitet.

Mein jetziges Problem besteht darin, dass die Vorkreisspulen von LW und MW total verschmort sind, eigentlich nur noch rudimentär vorhanden. Selbst die Spulenkörper sind geschmolzen.
Ich nehme an, man hat die Antennenbuchse mit dem Stromnetz verbunden. Da hatte wohl „Jemand“ etwas von einer Netzantenne gehört.
Der kurze Weg führte nach Masse.
Ich besitze einen „Stradivari 3“ als Schrottgerät, da sind die gleichen Spulen verbaut.
Ich sehe aber momentan keine Möglichkeit die Spulen auszubauen, da die Spulenkörper FEST eingeklebt sind.
Hat einer der Mitstreiter eine Idee und kann mir einen Rat geben?

Ich wäre sehr dankbar dafür.

MfG
Joachim

apollo gefällt der Beitrag.
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10.02.18 11:43
wumpus 

Administrator

10.02.18 11:43
wumpus 

Administrator

XXX Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Hallo Joachim,

könnten die Verschmorungen auch auf einen Blitzeinschlag hinweisen? Dann solltest Du noch nach weiteren vielleicht versteckten Spuren suchen.


Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
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Zuletzt bearbeitet am 25.04.18 17:50

10.02.18 13:22
Antennow

nicht registriert

10.02.18 13:22
Antennow

nicht registriert

Re: Stradivari 4 stereo-automatic

@micha47,

micha, ich habe ende 60er Jahre als Elektroniktechnologe gearbeitet und erinnere mich, in dieser Zeit hat sich die gesamte Elektronikindustrie der DDR mit Qualitätsmängeln von Kohleschicht-Widerständen herumgeplagt. Das war auch Thema in der Fachpresse.
Insofern sind die vielen fehlerhaften Widerstände "normal", denn der Stradivari stammt ja aus dieser Zeit.
Ebenso gab es auch mal ein "Kondensatorproblem".

Ich wünsche viel Freude mit Deinem Projekt,

Antennow

10.02.18 18:25
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

10.02.18 18:25
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Hallo Rainer,
dein Hinweis ist sicherlich berechtigt.
Solch typische Spuren fielen mir noch nicht auf. Auch die Tastensatzkontakte, die die Antennankoppelspulen anschalten sehen gut aus. Die wären vlt. zusammengebacken oder verzundert.
Doch solch hohe Spannunge suchen sich manchmal sonderbare Wege.

MfG
Joachim

10.02.18 20:00
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

10.02.18 20:00
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Antennow:

... ich habe ende 60er Jahre als Elektroniktechnologe gearbeitet und erinnere mich, in dieser Zeit hat sich die gesamte Elektronikindustrie der DDR mit Qualitätsmängeln von Kohleschicht-Widerständen herumgeplagt. Das war auch Thema in der Fachpresse.


Hallo Antennow,

das war nicht nur in der DDR so. In allen USA Heathkit-Geräten aus derselben Zeit kann man regelmässig feststellen, dass die Kohlewiderstände (zumeist 1/4W) zwischen 15 und 30% gegenüber des Nennwertes inzwischen zu hochohmig geworden sind.

Gruss
Walter

10.02.18 23:57
Antennow

nicht registriert

10.02.18 23:57
Antennow

nicht registriert

Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Ja Walter, da haben die Amis vielleicht Widerstände zum Kurs 1:50 oder höher in der DDR eingekauft? Erklärt vielleicht auch, warum das Zeugs bei uns permanent Mangelware war :-)

Antennow


bissl Strom braucht der Mensch....... und schöne Musik aus der Zeit der guten alten Radios

11.02.18 21:31
HB9 

WGF-Premiumnutzer

11.02.18 21:31
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Hallo zusammen,

hochohmige Widerstände gibt es immer wieder mal. Mein Paillard (1952, Schweizer Produktion) und der französische Philips von 1953 hatten ebenfalls ein paar sehr hochohmige (fast unterbrochene) Widerstände und viele ausserhalb der Toleranz. Dazu noch ein amerikanisches Autoradio... muss wohl so sein.

@Joachim:
Zu den festgeklebten Spulen: da hilft eventuell das passende Lösungsmittel. Falls du eine Spule 'opfern' kannst, versuche es mal mit Brennsprit, Benzin und Terpentinersatz. Aceton oder Nitroverdünner sind nicht zu empfehlen, die lösen so ziemlich jeden Kunststoff auf.
Bei der EL84 hast du Glück gehabt, dass der Ausgangstrafo diese Tortur überlebt hat, meistens kapitulieren die vor der Röhre.

Gruss HB9

14.02.18 19:44
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

14.02.18 19:44
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Hallo HB9,

Danke für den Tipp.
Aceton wäre mein Favorit gewesen, eben weil es alles löst, aber gerade das soll es ja auch wiederum nicht.
Es wird aber mit anderen Lösemitteln ebenso nicht funktionieren.
Die Verklebung erfolgte absolut formschlüssig. Wahrscheinlich werde ich die defekten Spulen ausbohren, also den Spulenkörper aus dem Träger, sodass letzterer ganz bleibt und versuchen, die intakten irgendwie aus dem anderen Trägermaterial mit mechanischer Gewalt herausbrechen. Der Träger wird es so nicht überleben.

Ich fahre aber nächste Woche zur Reha und erst danach geht es an dieser Stelle weiter.

MfG
Joachim

25.04.18 17:30
wumpus 

Administrator

25.04.18 17:30
wumpus 

Administrator

XXX Re: Stradivari 4 stereo-automatic

Admin: Das ist nur ein Forum-Script-Kompensationsbeitrag. Damit wird die fehlerhafte Abespeicherung eines Vorbeitrags auf den 1.1.1970 geheilt.

Diesen Beitrag hier bitte ignorieren.

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