Hallo Forum,

in billigen Netztrafos werden manchmal Bleche mit hoher Remanenz verbaut. Die sind billig und sparen Material. Dadurch bleibt der Netztrafo nach dem Ausschalten magnetisiert.

Schaltet man das Gerät irgendwann erneut ein, so kann es passieren, dass dies zum "falschen Zeitpunkt" der Netzwechselspannung geschieht. Statt den Trafo zu entmagnetisieren, wird er zusätzlich magnetisiert, sättigt (= verliert seine Induktivität) und löst die Haussicherung aus.

Zusätzlich zum Schreck werden Stromkreise schlagartig unterbrochen und es entstehen hohe Freilaufspannungen, die elektronischen Geräten gefährlich werden können.

Besser ist es, wenn man derartige Trafos "entschärft". Und das geht sehr einfach!

Einen Trafo entmagnetisieren kann man dadurch, dass man ein nach und nach schwächer werdendes magnetisches Wechselfeld auf das Eisen einwirken lässt. Ähnlich wie bei der HF-Löschung bei Tonbandgeräten.

Ein deratiges Wechselfeld kann man einfach dadurch erzielen, dass man parallel zum Trafo einen kleinen Kondensator anschließt. Sobald der Netzschalter geöffnet wurde, pendelt die elektrische Energie zwischen Kondensator und Trafo hin und her und schwächt sich durch die Verluste immer weiter ab. Ihr kennt das Prinzip als "Resonanzkreis".

Nach einigen Millisekunden verbleibt ein entmagnetisierter Trafo, den man auch durch unglückliche Einschaltung nicht in die Kernsättigung treiben kann.

Hier hab ich einen 4uF-MP-Motorkondensator parallel zu einem Netzteil-Trafo montiert.



Und weil ich den VDR auch noch rumliegen hatte, kam er gleich noch als Überspannungsschutz mit parallel.

Die Simulation zeigt das Wirkprinzip:



Der Kondensator vermindert auch noch den Blindstrom des Netzteils.

Seit nunmehr 10 Jahren flog die Sicherung nie wieder raus, wenn ich das Netzteil einschaltete.

Viele Grüße

Wolfgang

Zuletzt bearbeitet am 20.09.19 12:43

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