Vielleicht kann mir jemand folgende Frage beantworten:
Welchen Zweck hatte es, dass viele Modelle aus dem VEB Stern Radio Sonneberg (vorm. EAK) ein 2geteiltes Chassis hatten? Ein Teil Metall bzw. Presspappe (oft bei Allströmern) und der andere aus Pressstoff. (der Teil, der Spulen und Wellenschaltung in einigen Geräten das UKW-Teil beherbergt)
Ich kenne das aus Geräten wie "Wartburg 897/54 GWU", "Weimar 6118/55 WU", "Sonneberg 65/52W"...
Das ist dann so ein rauer, bräunlicher Pressstoff. Kann das vielleicht auch einer dieser "Asbest-Pressstoffe" sein?? Aber eigentlich ja nicht sinnvoll, weil ja da keine übermäßige Hitze im Spiel ist, oder??
Und diese Pappchassis bei Allströmern? War das Materialmangel in der Ostzone oder war das als Schutz, da ja Allströmer sonst "Saft" auf dem Chassis hatten? Kann in sowas "böses Material" drin sein?
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Da ich vor einiger Zeit das Tema Asbest hier angesprochen habe , kann ich auch nur sagen , nichts genaues weis man nicht . Es gibt allerdings in dem von mir zitierten Rundfunk - Werkstoff Buch einen Verweis auf das Buch " Kunststoff Wegweiser " von Kränzlein Lespius 1937 . Dort sollen die Stoffe detailliert beschrieben sein . Es ist wohl antiquarisch erhältlich . Aber in wie weit spätere DDR Produkte belastet sind , da wird man wohl einen Spezialisten von einer anderen " Baustelle " benötigen . Im übrigen ist das Thema geschlossen worden .
bei meinem Sonneberg 6552W hab ich mir die Frage auch schon gestellt, warum der HF Teil ein Plastikchassis hat, ich hab das deswegen extra fotografiert, HIER ein Foto vom Fundzustand. An Asbest hatte ich aber nicht gedacht. Bei der Instandsetzung war das ein dankbares Gerät, ein paar Kondensatoren getauscht, eine Verbastelung rückgängig gemacht, ein bisschen Kosmetik, fertig. Das Gerät läuft gut, jetzt im Moment auch. Achso, an der Antennenbuchse waren die Alunieten weggefault, da hab ich doch gestaunt. Bin auf Antworten zu dem Thema gespannt.
es ist aber wirklich Pressstoff ? Es gab auch Versuche mit einem Gemisch aus Hartpapier und Eisen, Alu etc. zu Schirmzwecken, zur besseren oder einfacheren Formgebung usw.. Aus diesem Hartpapiergemisch wurden auch Gehäuse gebaut. Da man diese einfach in Form bringen Konnte und eine gute Isolierung gewährleistete. Ich denke, das letztere ist der Fall.
Auffällig ist der Pressstoff im HF- Teil. Hier wollte man bestimmt Masseteile in der Nähe von Schwingkreisen vermeiden. Die Spulen sind ja auch alle offen und nicht geschirmt. Das ist bestimmt Absicht......
Ohne die genauen Gründe für die Verwendung dieses Materials zu kennen würde ich so auf den ersten Blick nicht auf einen HF - technischen Grund für die Verwendung eines Kunststoffes glauben . Es sieht so aus als ob der UKW Teil zusätzlich an das Metallchassis angebracht worden ist . Könnte mir vorstellen das Versorgungsgründe die Zuteilung von Metall Material der Grund waren . Die Kunststoffteile konnten aus Kohleprodukten ( Phenole ) hergestellt werden . Kohle gab es ja in der DDR . Eisenerz nicht . Aus den gleichen Grund wurden einige Jahre zuvor diese Presstoffe und nicht nur die verwendet , Stichwort Autarkie . Diesen offenen Aufbau der frühen UKW Empfangsteile gab es auch im Westen , allerdings im Metallgehäuse . Da der UKW Rundfunk in der DDR fast genau so schnell eingeführt wurde wie in der BRD könnte es sein das man schnell einen Metallersatz finden musste . Wichtig ist doch das es funktioniert und das tut es ja . Übrigens macht sich bei solchen Fragen das verlorene Wissen der Zeitzeugen bemerkbar , da geht vieles verloren und spätere Generationen stehen dann vor Rätseln , bei einem Gebiet wie unserem merkt man das öfters . Vielleicht hilft da Fachbuchsammeln , aber alles steht da auch nicht drin .