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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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VE301W Umbau Reflexschaltung und "SAQ-VE"
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04.01.21 17:56
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

04.01.21 17:56
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung

Moin,
Schaltungen (Varianten) ,Ergänzungen und Anmerkungen:


Regelung:
Aus der NF-Spannung der Endröhre wird eine Regelspannung erzeugt. Das Audion-Gitter bekommt eine kleine
ständige Vorspannung, damit der Rückkopplungsgrad bei Aussteuerung sofort kleiner wird.
Außerdem verringerten sich die Verzerrungen.
Die Zuführung der Regelspannung über Spannungsteiler war am stabilsten.
Messungen:
Bei 10 mVpp an g1 des Audions (600 Hz) liegen an der Anode 80 mVpp, nach dem Übertrager 400 mV und
an g1 der EL 83-Reflexröhre 0,3 Vpp. Der Lautsprecher bekommt dann 16 Vpp und ist relativ laut.

Somit ist die NF- Verstärkung des Audions etwa 80-fach. Auf der Wumpus-"Volksempfänger"-Seite ist der
VE301 dyn mit 3-facher Empfindlichkeit angegeben (0,5 mV VE301 dyn zu 1,5 mV des VE301W ).
Verstärkungen von über 160-fach sind mit der AF7 gut zu erreichen.

Überschlägt man grob die Reflex-HF-Verstärkung mit 30 und die Rückkopplung mit 10 (wie in der alten Literatur zu
lesen ist) kommt man auf eine Empfindlichkeit der Reflex-Schaltung 10 mV / 300 = 33 µV bei hohem Eingangs-
Widerstand, was ganz gut mit dem Vergleichsempfänger übereinstimmt.

Phasendrehung Übertrager:
Die geringste Neigung zu Pfeifstörungen ergab sich, wenn der Übertrager das Signal um 180° dreht, damit sind
auch Eingangs-Signal am Audion und Ausgangsspannung der Endröhre um 180° gedreht.
Ein "Heulen" bei Übersteuerung der Endröhre tritt nicht auf.

Spannungsteiler Audion
Der Spannungsteiler für die Spannungsversorgung der Audion-Stufe hat gleich mehrere Funktionen:
-Belastung des Netzteiles im Einschaltmoment
-Stabilisierung der Rückkopplung:
Da bei Schwingen des Audions der Anodenstrom sinkt, würde ohne Spannungsteiler-Schaltung die Anodenspannung
stärker ansteigen, was evtl. zum "Hysterese-Effekt" des Rückkopplung-Einsatzes führen könnte.
-Verspäteter Rückkopplung-Einsatz :
Da keine Antenne den Audion-Kreis belastet (und die Frequenz verstimme!), kann die Versorgungsspannung kleiner
gewählt werden, der Rückkopplung-Einsatz wird dadurch weicher. (derzeit ist der Teiler 50 kOhm : 11 kOhm)

Synchronempfang
Die stabile Anodenspannung ist besonders angenehm, wenn zur Verbesserung der Signal-Qualität im leicht
schwingenden Zustand gearbeitet wird und das Audion auf die Empfangs-Frequenz einrastet.
Zum einen werden die stark modulierten heutigen Sender mit weniger Verzerrungen empfangen
(besonders bei schwachen Signalen), zum anderen stellt das schwingende Audion den Träger, wenn es bei
abendlichem Empfang zu Auslöschungs-Erscheinungen kommt, was die "grauenhaften" Verzerrungen
beim Hören stark mindert.

Alle getesteten EBF80/89, EAF802, ECH81 in Triodenschaltung verhielten sich mit ihrer gekrümmten Regel-
Kennlinie gutmütig. (Anodenspannung < 30V liegt). Keine Zieherscheinungen, Grenzen des
"Einrastens auf die Empfangsfrequenz" punktgenau.

HF-Drosselspule:
Mit Drosselspule bessere Ergebnisse als mit eingeschobenen Koppelspulen im Käfig
Länge etwa 25 mm- 30 mm Ferrit-Stabkern, 8mm (Conrad 3MHz-Kern, wie in meiner Rahmenantenne)
ca. 4 Lagen "Malerband", 9 / 14 mm Pappdichtungen als Trennung und Träger für die Anschlüsse.
3 Wickelbereiche : 100Wdg + 200Wdg + 300Wdg. 0,1mm Cul. Eigenresonanz zwischen LW und MW,
bedämpft durch Parallel-Widerstnd (10k)


HF + Endröhre (Reflex):
Die Anfangs verwendete EL803S / EL83 ist jetzt durch die sehr steile EF184 ersetzt.
Sie neigt aufgrund der extremen Verstärkung gern zum Schwingen, deshalb ein Vorwiderstand
zum Schirmgitter sowie Verringerung Schirmgitterspannung über Spannungsteiler.

Stabilisierung Audion
Eine 20V-Z-Diode hält jetzt die Betriebsspannung des Audions noch stabiler als mit dem Spannungsteiler.
Spannungserhöhung beim Einsetzen der Rückkopplung tritt nicht mehr auf, die Rückkopplung arbeitet
gleichmäßiger und unabhängig von der Versorgungsspannung.

Kopfhörer / NF-Ausgang
"safety first" : Trennkondensator, Vorwiderstand zur Strombegrenzung (bei defektem Kondensator)
und 2.Kammer-Printtrafo zur sicheren Trennung und Impedanz-Transformation im PVC-Gehäuse.

Siebung Anodenspannung
Siebkondensator-1 auf Masse erzeugte Brummen, deshalb zwischen die beiden 1KOhm-R gelegt.
Siebkondensator-2 eingefügt zur Minimierung Brumm wg. Kopfhörer-Ausgang.


Jens

Zuletzt bearbeitet am 12.06.21 18:36

Datei-Anhänge
HF-Drossel_2020-01-08_300-200-100.jpg HF-Drossel_2020-01-08_300-200-100.jpg (209x)

Mime-Type: image/jpeg, 75 kB

VE301W_Umbau-Reflex_2021-06-07.JPG VE301W_Umbau-Reflex_2021-06-07.JPG (161x)

Mime-Type: image/jpeg, 117 kB

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Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
09.01.21 12:39
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

09.01.21 12:39
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung

Moin,
Dioden-Gleichrichtung
Der Adapter wurde für die EBF89 abgeändert, so dass Diodengleichrichtung mögliche ist.
Eine geringe Vorspannung beseitigte hartes Einsetzen der Rückkopplung und Hysterese-Effekt.
Sie wird durch die Diode 1N4148 erzeugt. RP=2,2M, so dass die Vorspannung der Pentode (Triodenschaltung)
von 0,65 auf 1,05 Volt erhöht ist.

Audion-Stufe:
Einkopplung der HF:
Versuche, im Inneren der Käfigspule eine passende Koppelspule anzuordnen, lieferten keine guten Ergebnisse.
Auf Anhieb funktionierte aber der Einsatz einer HF-Drossel, die von der Reflex-Endröhre gelieferte HF-Spannung
wird kapazitiv auf die Kreisspulen eingekoppelt.
Dadurch ist der Kurzschluss-Schalter für die LW-Kreisspule auch für die Einkopplung wirksam.

Die Draht-Trimmer-Koppelkondensatoren bestehen aus einem Stück 1,5mm Installationsleitung, um die einige Windungen
(10 Wdg / 15 Wdg) Klingeldraht gewickelt sind.
Die Vorspannung der EF184 wurde auf 0,9V (EF183:1,4V , EL83: -2,5V) eingestellt, die Lautstärke stieg gegenüber der EL83
nochmals an.

Wegen auftretender Schwingneigung im oberen LW-Bereich Dämpfung der Drosselspule mit 10 - 22 kOhm.

Rückkopplungseinsatz bei Umschaltung der Bereiche fast exakt gleich ist, sowohl am oberen
und auch am unteren Bandende, die Käfigspule ist also gut durchdacht, passt als solche auch ganz hervorragend zum
VE 301W


Anodenspannung Audion-Röhre:
Je kleiner, desto weicher die Rückkopplung, derzeit stabilisierte 20 Volt.
Gitter-Vorspannung:

Optimal scheinen etwa 0,6 - 0,7 Volt zu sein für geringe Verzerrungen.


Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 05.06.21 23:32

16.01.21 18:10
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

16.01.21 18:10
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung

Moin,

"Vorgänger-Modell"
Da die Entwicklungszeit des VE301 kurz war, habe ich mal nach Vorgängern gesucht.
Gefunden den "Seibt Roland 3P" von 1932, der sehr viele Ähnlichkeiten mit dem 301 hat und
vermutlich bessere Empfindlichkeit, da eine NF-Triode mehr:
"w w w.radioecke-berlin.de/roehrenradios/seibt-roland-3p/"
- Spule ähnlich der VE-Käfigspule, aber in herkömmlicher Bauweise innerhalb des Chassis angeordnet
- Friktionsantrieb entspricht dem VE
- Foliendrehko (wie Rückkopplungs-Drehko beim VE) zur Abstimmung.
- Freischwinger-Lautsprecher wie VE
- Aufbau ähnlich ("Kathedrale"), jedoch mit zusätzlicher NF-Triode anstelle des VE-Übertragers.
Historisches":
Im Internet gefunden [l1]:

Zitiert u.a. Otto Kappelmayer (1933, rückblickend auf 1932):
"„Wer in diesem Jahre 150 - 165 RM aus der Tasche holte, bekam einen Volksempfänger erster Klasse – schön,
stabil, trennscharf und mit gutem dynamischen Lautsprecher dazu! [ …] Das Weihnachtsgeschäft brachte einen
starken Vorsprung des hochwertigen Volksempfängers in der Preislage bis 170 RM. Umgekehrt lagen die
Volksempfänger in der Preislage unter 120 RM dauernd „Brief“. Aus diesen und aus anderen Gründen lautet die
Parole für 1933: Laßt die Finger von billigen Lichtnetzern, aber baut einen Volksempfänger von erster Qualität
mit dynamischem Lautsprecher, geringem Stromverbrauch, erstklassigem Einheits-Ultrakreis und gutem Sperrkreis!“
51

Unser Leser sieht also genau, dass der Empfänger bei dem billigen Preis unbedingt eine Höchstleistung garantiert[Anm.1], daß er aber klar von dem Marken-Einkreisempfänger distanziert wird, denn dieser hat ja auch einen Kurzwellenbereich und zumeist eingebauten Sperrkreis sowie Schirmgitterröhre und dynamischen Lautsprecher.
Daraus ergibt sich, daß der Volksempfänger einen z u s ä t z l i c h e n Absatz für den Fachhandel darstellt.“
52

„Für die Radioindustrie und den Radiohandel würde volkswirtschaftlich ein unübersehbarer Schaden entstehen,
wenn der „E-Typ“ den Konsum der anderen Apparate schädigen würde.“
54
Anm.:
"Nora W2" von 1930 : Noch einfacher aufgebaut, besitzt überhaupt keinen Lautsprecher,
im "radiomuseum.org" mit 90 RM angegeben.

"Zur Medien- und Werbewirkungsforschung im Dritten Reich:
Das Beispiel einer Hörerbefragung für den deutschen Funkhandel" ,Alfred Kirpal

Weitere Anmerkungen Kappelmayers nach dem Kriege:
(Da muss man auch nicht mehr z w i s c h e n den Zeilen lesen)
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...mp;thread=161#5

Fazit:

Es wurden beim VE hochwertige Bauteile benutz, wie z.B. Spuleneinheit, Übertrager,
Keramik-Fassungen, Abstimm-Luft-Drehkondensator, lautstarker Lautsprecher.
Letzterer bringt übrigens zwar wenig Tiefen (wird oft bemängelt), Sprache ist aber gut verständlich, und genau
dafür wurde er ja konzipiert.
Es zeigte sich, dass die Empfangsleistung des "Meisterwerkes Deutscher Technik"[l1]
praktisch ohne Mehraufwand merklich zu steigern gewesen wäre, denn auch die indirekt geheizte RES164 kann
für die HF-(Reflex) Vorverstärkung benutzt werden, auch wenn die Ergebnisse weit schlechter sind als mit modernen
Röhren.
Denn bei empfangsschwachen Geräten macht selbst eine verhältnismäßig geringe zusätzliche Verstärkung
den Unterschied von "gerade noch hörbar" zu "mäßige Zimmerlautstärke". Und die Reflexschaltung gehörte
zum "Handwerkszeug" der damaligen Entwickler, wie zahlreiche Geräte aus der damaligen Zeit zeigen.
Und die Zielgruppe des VE konnte wohl kaum aufwändige Hochantennen errichten.

[l1] vgl.
Zur Medien- und Werbewirkungsforschung im Dritten Reich:
Das Beispiel einer Hörerbefragung für den deutschen Funkhandel
Alfred Kirpal, h t t p s://d-nb.info/1138574511/34

Nachtrag 2021-12-04
In der Funkschu von 1934, Heft20 ist der "Kolumbus" von Brand vorgestellt, der die von Kappelmayer
gestellten Anforderungen weitestgehend erfüllt.
ia804501.us.archive.org/18/items/funkschau-1934-heft-20
Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 04.12.21 15:38

28.05.21 18:36
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

28.05.21 18:36
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung

Moin,
2021-06-05:
Adapter Diodengleichrichtung [2]
Ein Versuch zur Vorbereitung eines 3-Röhren Audions war auf Anhieb erfolgreich:
Die Gleichrichtung der HF erfolgt über die Diodenstrecke d2 der Binode EBF89.
So kann auch die ECH81 eingesteckt werden, g1 ist dann auf Masse.
Die Verstärkung stieg spürbar an, wichtiger aber die Verringerung der Verzerrungen bei
geringerer Rückkopplung und bei stärkeren Signalen.
Die Verstärkung der EF 184 kann voll ausgenutzt werden.
Die Grundschaltung wurde nicht geändert, die Diode (d2) ist über einen 33nF-Kondensator im Adapter angekoppelt.
Die aktualisierte Schaltung brachte die besten Ergebnisse. Mit dem Kopfhörer (DT250) macht "Radio 0511"
richtig Spaß, und selbst der Freischwinger des VE301 zeigt so etwas wie Bässe.


Zusatzwicklungen Netztrafo:
Die 6,3V-Röhren leben zur Not auch noch mit 4,5 Volt ausreichend lange, besser und stabiler jedoch nahe der
Nenn-Heizspannung.

Also wurden noch Zusatzwicklungen auf den Trafo aufgebracht werden. Ganz einfach:
die notwendige Windungszahl für etwa 1,5 V für den M65-Kern sind 12 Wdg, wenn man 52 Wdg. für 6,3V zugrunde legt.
Daten verschiedener Trafos hier: h t t p://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm
Da bei dem nachträglichen Wickeln die Gefahr besteht die Lackisolation an den Blechkanten zu beschädigen,
mit Cul-Schaltdraht gewickelt, der eine zusätzliche Seidenisolation besitzt.
Denkste:
Messung ergab dann 0,7 V. Pech gehabt.
Entweder hatte der Vorbesitzer des VE-Chassis eben einen passenden
380V-Trafo liegen gehabt, oder ganz bewusst eingebaut, um das Streufeld des Trafos möglichst gering zu halten.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt, warum sich das Kernblech kaum erwärmt.

Zusätzliche Windungen gingen jetzt doch nur noch mit Kupferlackdraht, wegen des verbleibenden Wickelraumes.
Hier das "Kunstwerk":


Die Heizspannung beträgt jetzt 5,5 Volt (EL83) bzw. 5,8 Volt (EF183/184). Das ist ok, eine Untersuchung von
Walter f. Johnson
"Effect of oxide-coated cathode temperature variation in vacuum tubes" zeigte nämlich eine Verlängerung
der Lebensdauer von Röhren bei mäßiger Unterheizung, und auch bei Herrmann-Wagener
"The Oxide Coated Cathode" wird auf diesen interessanten Punkt näher eingegangen.
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...1&thread=89
Dazu habe ich diesen Beitrag verzapft:
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...3&beitrag=0

EF184 als Reflexröhre:
Etwas höhere HF-Verstärkung als die EL83 bringt jetzt die EF184. Das leise 50 Hz-Brummen tritt noch mehr in den Hintergrund.
Ampli4-Radio auf 1224kHz liegt etwas über dem Rauschen, ist Tagsüber mit dem Rahmen in akzeptabler Lautstärke hörbar.
Damit ist "Das Ende der Fahnenstange" nun wohl erreicht.

Am Ende bleibt aber eine Frage noch offen:
Bei den Arbeiten am Empfänger stellte sich heraus, dass der Klang von der Phasenlage des Übertragers abhing.
Bei "falscher" Polarität traten besonders bei starken Signalen unangenehme Effekte auf, die denen eines mitgekoppelten
NF-Verstärkers ähnelten.
Im "rm" ist ein lesenswerter Artikel über den Reflexempfang zu finden. (Dr. C. Schreck[1] ,1950)
h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/der_reflexempfang.html

Der Verfasser bemerkt, dass unter Umständen eine Kompensation von Verzerrungen und damit eine Verringerung des Klirrgrades bei Reflexbetrieb einer Röhre erreicht werden kann, die nach seiner Ansicht aus den Eigenschaften einer Gegenkopplung zu erklären sind.

Da hier die Endröhre gleichzeitig als HF-Verstärker arbeitet, könnte man vermuten, dass die HF mit der NF moduliert wird,
so dass Verzerrungen bei Demodulation im Audion etwas ausgeglichen werden, wenn die Phasenlage des Zwischenübertragers
"richtig" ist.

[1]
Ein "Dr. Carl Schreck, Gera" findet sich übrigens als Erfinder im Patent 914635 (1940 / 1954) der Porzellanfabrik Gera,
geht um extrem temperaturunabhängige Schwingkreis-Spulen.
[2]
s.a. "Nestel-Audion" h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/das_nestel_audion_audion_mit_diode.html
Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 06.06.21 18:36

Datei-Anhänge
Zusatzwicklungen_2021-05-28.jpg Zusatzwicklungen_2021-05-28.jpg (162x)

Mime-Type: image/jpeg, 75 kB

10.06.21 15:59
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

10.06.21 15:59
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung

Hallo,
Edit: Neue Schaltung angelehnt an Hertweck
Freundlicherweise hat mir "radio 0511" erlaubt, den "Jingle" zu Demonstrationszwecken zu verwenden.
(Mail kam vorhin rein).

Im Anhang eine kurze Aufnahme (vom Kopfhörer-Trafo abgenommen) des 2-Röhren-Reflex-Audions.
(Dioden-Gleichrichtung, Audion schwingend)

Übrigens sendet abends auf der gleichen Frequenz (1287 kHz) "radio Seagull", auch über Internet zu hören.
Der Sendestandort ist die "Jenni Baynton", wenn ich den Moderator richtig verstanden habe.
(Hafen Harlingen)

Bessere Ergebnisse als die vorstehenden Schaltungen brachte der Umbau nach einem Vorschlag von
C.Hertweck (Funkschau 1931) Grund war die stärkere Modulation der damaligen "neuen Grossender",
die vom üblichen Audion schlecht verarbeitet werden konnte.
(vgl.https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=555&page=1 "Demodulation nach Hertweck")

Kennzeichnend:
- Steuergitter direkt an den Schwingkreis (Hier ein großer Gitterkondensator im RC-Glied).
- Arbeitspunkt in den negativeren Bereich, so dass (fast) kein Gitterstrom auftritt.

-> Es fällt keine NF-Spannung am RC-Glied mehr ab wie bei der "normalen" Gittergleichrichtung.
-> Der Schwingkreis wird weniger bedämpft durch das Audion.
-> Die Demodulation erfolgt über die gekrümmte Kennlinie der Röhre
-> Das Rauschen der Gitterkombi entfällt, es kann mit kleineren Signalen gearbeitet werden.
-> Lautstärke vergleichbar mit der normalen Audion-Schaltung der vorigen Aufbauten
-> Bedienung ähnlich "normalem" Audion, allerdings muss das Audion synchron zur Empfangsfrequenz
schwingen.



Der Arbeitspunkt ist etwas kritisch. Deshalb keine Regelung des Audion mehr und Kathodenwiderstand
mit zusätzlichem Querstrom belastet.
Bei zu großer Vorspannung Kippschwingungen, ebenso bei zu großem Kondensator (15nF) der Gitterkombi,
die stabilisierend wirkt, wenn die Rückkopplung stärker angezogen ist.
Dann sind die Ergebnisse (Kopfhöher) sehr gut.
Der digitale Vergleichsempfänger enttäuscht da im Punkt "Tonqualität",
da reißt der "Stereo-Schalter" auch nichts mehr, wenn Höhen fehlen und Bässe "dröhnen".

Wie Hertweck ist eine Triode (als Triode geschaltete Pentode) verwendet.
Allerdings nicht mit dem von Hertweck verwendeten hohen Anodenwiderstand.

Aufnahme "Hertweck":
Es ist aber das "Kriseln" in den Bässen der vorigen Aufnahme nicht mehr zu hören,
die Wiedergabe ist insgesamt klarer und hat nicht mehr ein gewisses "Dröhnen" im
Mittelbereich.
Höhen auf der Aufnahme leider stark beschnitten.
Die Rückkopplung muss ziemlich genau der Empfangsfrequenz entsprechen. Deshalb eine "Fernbedienung",
mit der sich die Sende Frequenz fein nachjustieren lässt, so dass auch bei starkem Fading das schwingende
Audion von dem Träger des Senders geführt (synchronisiert) wird.

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 14.06.21 23:10

Datei-Anhänge
Radio0511jingle1_VE-Reflex_2021-06-10_320k-48000Hz.mp3 Radio0511jingle1_VE-Reflex_2021-06-10_320k-48000Hz.mp3 (159x)

Mime-Type: audio/mpeg, 203 kB

Radio0511 Jingle 2021-06-12 Hertweck320k-48000Hz.mp3 Radio0511 Jingle 2021-06-12 Hertweck320k-48000Hz.mp3 (139x)

Mime-Type: audio/mpeg, 207 kB

VE301W_Umbau-Reflex_Hertweck_2021-06-14.JPG VE301W_Umbau-Reflex_Hertweck_2021-06-14.JPG (153x)

Mime-Type: image/jpeg, 93 kB

15.05.22 21:09
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

15.05.22 21:09
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung und "SAQ-VE"

Moin,
Ein altes "Löcher wie ein Schweizer-Käse"-Chassis lag noch rum, darauf wird jetzt ein Steckspulen-1V2-Reflex-Audion
aufgebaut.
Bei den Außenkontaktfassungen die heute erhältlich sind, sollte man unbedingt die Kontaktfedern herausnehmen und
1. den scharfen Knick etwas runder gestalten und
2. die Grate im Isolierkörper etwas nacharbeiten.
Nur so lassen sich die Röhren (UF5 / CF3) und Steckspulen leicht aus den Fassungen wieder herausnehmen.


Seine angedachte Hauptaufgabe ist aber der Empfang von SAQ als Festfrequenz-Audion.
Dafür wird mit der Steckspule auch die Funktion umgeschaltet:
- Der Drehko wird auf eine der seitlichen Buchsen gelegt und stimmt den Antennenkreis ab.
- Die Steckspule ist bei SAQ als Bandfilter geschaltet, damit die Durchlaßkurve flach wird bei
steilen Flanken
- Ein Quarz wird gesteckt (rechts zu sehen), aus seinen 8,5 kHz wird durch Verdopplung 17,0 kHz erzeugt.

- Die für SAQ schon bewährten Ferrit-Trafos aus Schaltnetzteilen werden auch hier eingesetzt, sie lassen sich
im Backofen bei 140°C meist gut auseinandernehmen.
Der hier verwendete ist recht groß, der Wickelkörper ist 2-lagig,der äußere Teil ist als 3-Kammer-System perfekt für
Kapazitätsarme Scheiben-Wickelweise geeignet.
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=7#67


Antennenkreis:
Die angeschlossene MW-Rahmenantenne arbeitet im Kurzschluß, ihre Impedanz muß größer sein als
die Eingangs-Impedanz. Deshalb hat der Antennen-Trafo nur 3 Windungen und so ein sehr hohes Übersetzungsverhältnis.
"DHO" auf 23,4 kHz macht damit am Oszilloskop 40mVpp.
vgl. Patent DE622980C: "Empfangsanordnung fuer einen grossen Frequenzbereich", 1933.

Die Empfangsspule sowie die Zuleitung zum Antennentrafo ist unkritisch, eine Parallel-Kapazität von 15nF
(15000) pF wirkt sich praktisch nicht aus. Ebenso die Zuleitung, 10m Zwillingsleitung sind kein Problem.
Der Ausgang ist an 1/3 Spulen-Anzapfung gelegt.
Hier ist Abschirmung wichtig, verwendet wurden 1m Koax (ca. 100pF). Dessen Kapazität geht ebenfalls herabtransformiert
in die Kreiskapazität mit ein.
Damit reicht als Antenne eine Spule mit einigen Windungen.

Ein seperater Überlagerungs-Oszillator ist im VLF-Bereich ratsam, weil die Bandbreite auch mit wenigen Kreisen
sehr schmal ist. Soll das Audion wie im KW-Bereich gleichzeitig den Überlagerungston erzeugen, würde die Empfangs-
frequenz außerhalb der Durchlaßkurve des Audions liegen.
Ansonsten müsste man mit extrem niedrigerm (100Hz) Überlagerungston arbeiten.

Verweise:
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...400&page=10
(Diskussion "Überlagerumg und Mischung, Heterodyn-Prinzip nach R.Fessenden)

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=400&page=5
(Nachgeschliffener Quarz)

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=588
(Temperatur-Kompensation von Schwingkreisen)

Empfehlenswert:
Sutaner - Zweikreis-Empfänger.pdf (Je moet een beetje googlen)

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 24.05.22 11:44

Datei-Anhänge
SAQ-VE_einige_Bauteile_2022-05-15__600px.jpg SAQ-VE_einige_Bauteile_2022-05-15__600px.jpg (74x)

Mime-Type: image/jpeg, 90 kB

SAQ-VE_Blockplan_2022-05-25.JPG SAQ-VE_Blockplan_2022-05-25.JPG (67x)

Mime-Type: image/jpeg, 70 kB

17.05.22 10:30
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

17.05.22 10:30
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung und "SAQ-VE"

Hallo Jens,

interessant, interessant, ein Käse als Chassis

Sieht aber schon echt gut aus. Und natürlich ohne lästigen Netztrafo - gefällt mir.

Aber sehe ich das richtig ? - ein Schraubglas auf einem Außenkontaktsockel ?

Ein schönes Projekt , reitzt gleich zum Mitbauen ........

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

19.05.22 10:33
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

19.05.22 10:33
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung und "SAQ-VE"

Hallo Bernd,
Ja, die Chassis vom VE301 waren schon Ende der 1930 er Jahre sehr beliebt bei den Amateurfunkern,
um eigene Aufbauten damt zu machen. In diesem hier waren 2x P4000 -Fassungen drin.
(Aber kein "Notradio", sonst hätte ich das restauriert).

Der Netztrafo kommt auf ein eigenes Chassis (rechts im Bild), wegen der Brummeistreuung und weil die
Anodenspannung dann über 100 Hz- Wechselrichter erzeugt wird.
Denn die Verstärkung soll hoch sein, und da ist ein "abgesetztes Netzteil" Pflicht.

Der 8,500 kHz-Quarz im Honigglas ist "Herz" des Empfängers.
Der Außenkontaktsockel ist praktisch, man hat einige Kontakte frei um z.B. die 8,5 kHz im
Ausgangsübertrager abzublocken gegen den Überlagerungston von hier 200 Hz.

Wenn alles wie geplant klappt, entsteht ein relativ einfacher, aber leistungsfähiger 1V2 mit Fremdüberlagerer
für SAQ, bei dem nur noch die Rückkopplung eingestellt und nur geringfügige Anpassung der
Frequenz von Antennenkreis und Audionkreis notwendig sind.

Das Gerät soll nämlich auch mobil eingesetzt werden, und da will man ja nicht noch mit einem Generator
rumhantieren oder die SAQ-Frequenz suchen.

Schwingungskreise (Leistungs-Ferrit-Kern für Schaltnetzteil):


Vorgesehen sind die verwendeten Kerne eigentlich für Schaltanwendungen im 60 kHz-Bereich. (100W)
Einfache Ferrit-Kerne (H -Kern oder E -Kern mit I -Joch) wurden bereits in den 1930er Jahren in Bastlerkreisen
benutzt (Funkschau 1935, Heft 3 und Heft 4), Topfkerne in den "kommerziellen" Geräten.

2 Varianten haben sich in der Praxis gut bewährt für SAQ:

1.
Beide Kernhälften mit Abstand (Zwischenlage aus Pappe zwischen den Außenjochen) in Spulenkörper eingeklebt.
6db-Bandbreite stieg auf 500-600 Hz, sehr Temperaturstabil.
Für den Anodenkreis der HF Verstärkerröhre, die Dämpfung ist eher von Vorteil, wegen der geringeren Schwingneigung.
Die gleichen Verhältnisse wie bem Temperaturabgleich mit wesentlich kleineren Kernen vor einiger Zeit.
(https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=4#32)
2.
Beide Kernhälften zusammengeklebt, dann Einsägen von 2 Spalten an den Außenjochen
Die "Masochisten-Variante", Ergebnis ähnlich beim Luftspalt.
Es wäre möglich, mehrere Schwingungskreise im Gleichlauf mit definierter Induktivität herzustellen.

Weniger gut die zuerst benutze Variante
Kern unverändert, vorhandener Luftspalt durch zurückgesetztes Mitteljoch beider E-Kernhälften.
6db (1/2U_res) Bandbreite bei diesem Kern ca.300 Hz. Die Frequenz geht aber trotz Kompensation
durch "X2" Keramik-Kondensator mit ausgeprägtem positiven Temperaturkoeffizienten bei sehr
niedrigen und hohen Temperaturen nach oben.
.
Güte
Die Bandbreiten aller hergestellten Kreise lag zwischen 280Hz und 600 Hz (für 17,2 kHz).
Es scheint sich ein Optimum bei etwa 450 Windungen und einer Parallel-Kapazität von 1300 pF
einzustellen. Verschachtelte Wickelweise wurde nicht probiert.
Das Kernmaterial selbst scheint sehr verlustarm zu sein, jedenfalls erhöht sich die Bandbreite bei
Verwendung von Folien-Kondensatortypen mit offensichtlich verlustbehaftetem Dielektrikum.

Antennenkreis:
Die Empfangsspule sowie die Zuleitung zum Antennentrafo ist unkritisch, eine Parallel-Kapazität von 15nF
(15000) pF wirkt sich praktisch nicht aus. Ebenso die Zuleitung, 10m Zwillingsleitung sind kein Problem.
Der Ausgang ist an 1/3 Spulen-Anzapfung gelegt.
Hier ist Abschirmung wichtig, verwendet wurden 1m Koax (ca. 100pF). Dessen Kapazität geht ebenfalls herabtransformiert
in die Kreiskapazität mit ein.

Alternativ und zum Vergleich kann die etwas trennschärfere "SAQ-Box_II" angeschlossen werden.
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=3#22


Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 25.05.22 13:48

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SAQ-VE-Antennenkreis_Anodenkreis_2022-05-23.JPG SAQ-VE-Antennenkreis_Anodenkreis_2022-05-23.JPG (66x)

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31.05.22 19:25
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

31.05.22 19:25
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

Re: VE301W Umbau Reflexschaltung und "SAQ-VE"

Hallo,
Warum aber der Aufwand eines zusätzlichen Fremdüberlagerers überhaupt

Testaufbau:
Auf den auf 17,2 kHz abgestimmten Antennentrafo (s. Blockplan Beitrag weiter oben)
das 16,6 kHz-Signal eines Sinus-Generators gegeben.
Dazu die 17,15 kHz + 17,25 kHz-Marker-Signale der "SAQ-Funkmaus", die SAQ simuliert:
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...amp;page=12#111
Die Signale gelangen zu einem Audion (Anzeigeverstärker), das kurz vor seinem Schwingungseinsatz
steht.
Aufnahme mit / ohne Fremdüberlagerer 16,6 kHz
Das 17,25 kHz-Marker-Signal ist mit 650 Hz klar zu hören,
Antennen- und Audion-Kreis sind auf gleicher Frequenz und das ergibt zusammen mit optimal eingestellter
Rückkopplung des Audions (kurz vor dem Schwingungseinsatz) schmalste Bandbreite.

Nach 5 Sekunden wird der Fremdüberlagerer weggeschaltet.
Jetzt ist nur noch "tonloses" Rauschen im Takt zu hören.

Ab hier wird das Audion zunehmend frequenzmäßig nach unten gedreht und gleichzeitig die Rückkopplung
angezogen.
Bei 10 s ist das Signal mit tiefem Ton noch zu hören, Antennen- und Audion-Kreis sind aber schon merklich
gegeneinander verstimmt und das leicht schwingende Audion etwas breitbandiger als vorher.

Am Ende der Aufnahme ist das Signal auf 17,2 kHz mit 800 Hz-Ton kaum noch zu hören, dafür aber JXN
(Norwegen) auf 16,4 kHz

Im VLF-Bereich "versagt" das übliche Audion also, weil, wenn es einen Überlagerungston erzeugen soll,
weitab der eigentlichen Empfangsfrequenz empfindlicher ist als auf der Empfangsfrequenz.
Das verdeutlicht folgende Aufnahme "18,2 kHZ bis 16,4 kHz Überlagerer 17,0 kHz".

Aufnahme mit Fremdüberlagerer 17,0 kHz
Durchgängig ist der starke "RDL" (Russland) zwar zu hören, stört mit seinen 18,2-17,0kHz aber wenig
Das Audion ist in der Lage, das schwächere 17,15 kHz-Marker-Signal gegenüber dem atärkeren 17,24 kHz-
Marker-Signal der "SAQ-Funkmaus" anzuheben.
Am Ende (16,4 kHz) dann "JXN" aus Norwegen, mit 600 Hz (17,0 kHz-16,4 kHz).

Fazit:
Der Fremdüberlagerer macht die Audion-Stufe für die Kernaufgaben frei:
- Entdämpfung Schwingkreis
- Demodulation (Gittergleichrichtung)
- HF-Verstärkung
Weitere Vorteile:
- Überlagerungston ändert sich nicht bei Durchstimmen des Audions
- Frequenz -Beobachtung / -Messung von SAQ bei frequenzstabilem Überlagerer
möglich (Maschinensender !).

Verweis:
Noch bessere Ergebnisse erhält man mit N48-Schalenkernen, die im Projekt "2UCH-Audion" nach
Hinweis von HB9 mit Erfolg verwendet wurden.
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...2&page=4#33

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 22.08.23 17:14

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Warum_Heterodyn_Bsp.mp3 Warum_Heterodyn_Bsp.mp3 (70x)

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18,2 kHz bis 16,4 kHz Überlagerer 17,0 kHz.mp3 18,2 kHz bis 16,4 kHz Überlagerer 17,0 kHz.mp3 (67x)

Mime-Type: audio/mpeg, 53 kB

01.04.23 18:49
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

01.04.23 18:49
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

"SAQ-VE" -Edit-Testaufbau HF-Demodulator-Endstufe mit Begrenzung

Moin,
Mal wieder weitergebastelt, ein Testaufbau sollte klären, ob eine Mischung denn überhaupt so funktionieren
könnte wie angedacht:

Kurz zur Funktion:
"Pentode als zwei hintereinandergeschaltete Trioden"
Es wird eine Regelpentode mit herausgeführtem Bremsgitter verwendet.
k, g1, g2 bilden eine Triode, an das Steuergitter kommt die Signalspannung (17,2 kHz) und die
Oszillatorspannung (17,0 kHz). An der Anode entsteht die Differenz (200 Hz NF).
Durch die hohe negative Vorspannung von g3 im Betrieb nimmt g2 mehr Strom auf, die g2-Kennlinien werden steiler
als im Datenblatt angegeben. (z.B. EBF 89 "g2 Regelkennlinie").
Das gibt gute Lautstärke als Kopfhörer-Endstufe.
Umgekehrt wird Ia wesentlich kleiner als Ig2.

Die Elektronen, die das Schirmgitter passieren, bilden eine "virtuelle Katode", mit g3 und a ist damit
sozusagen ein 2. Triodensystem entstanden, welches als Oszillator dient.
Die Verstärkung ist gering, aber ausreichend, um den Quarz mit Resonanzkreis sicher anschwingen zu lassen.
Besonderheit Bremsgitter-g3-Kennlinie
Die Vorspannung des als Steuergitter dienenden g3 muß recht hoch gewählt werden, damit der Quarz sicher anschwingt.
Deshalb die 9V-Batterie.
Angenähert können die Kennlinien der EBF89 mit g3-Steuerung genommen werden, die hier zu finden sind:
h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/6as6_6as6_suppressor_action.html
"6AS6 (6AS6) Suppressor action von Joe Sousa)
Frequenzverdopplung
Die Spule des 8.5 kHz-Schwingkreises wird von zwei zusammengeschalteten Ferrit-Übertragern gebildet,
damit stehen dann 2 Sekundärwindungen zur Verfügung, eine macht die Phasendrehung von 180°.
Der Schwingkreis ist aus Stabilitätsgründen etwas höher als die Quarzfrequenz eingestellt.
Wie bei manchen Radios im KW-Bereich wird die 17,0 kHz-Oberwelle benutzt, sie wird kapazitiv auf das
Steuergitter eingekoppelt. Sie ist eine von vielen entstehenden Oberwellen, die durch Verzerrung an der
Anode entstehen.
Mischung
An der gekrümmten Steuergitter-Kennlinie entsteht eine direkte Mischung der gewünschten Oberwelle,
außerdem auch weiterer anderer Oberwellen (z.B. 8,5 kHz * 3 = 25,5 kHz und Kombinationsfrequenzen,
die von den Vorkreisen wie auch die Empfangs Spiegelfrequenz von hier 17 kHz - 200 Hz = 16,8 kHz
ausgesiebt werden.

Mit einer kleinen aktiven Ferrit-Antenne
(https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...amp;beitrag=134)
konnten JXN (16,4 kHz / 600 Hz-Ton) und RDL (18,1 kHz / 1100 Hz-Ton) schon mal leise gehört werden.

Das Bildchen rechts oben zeigt die 17,000 kHz-HF am Steuergitter der CF3, muß kein sauberer Sinus sein.
Eine bessere Kurvenform wurde zunächst mit 2 Dioden in Mittelpunktschaltung und nachgeschaltetem
17 kHz-Resonanztrafo erzielt. Da aber gehörmäßig kein Unterschied feststellbar war, wurde die einfachere
Schaltung gewählt.

Die Mischung kann daher in der kleinen Endstufe vorgenommen werden, Reflex-Schaltung braucht es auch nicht mehr.
Also jetzt:
Aperiodische HF-Stufe - Audion (SAQ: entdämpfte HF-Stufe) - Kopfhörer-Endstufe.

Verstärkungsreduzierung Endstufe
Zu Erwähnen ist die Abnahme der Mischsteilheit mit höherer Vorspannung der "Demodulator-Endstufe",
und auch, dass die hörbaren Verzerrungen sehr gering sind bis zu einer HF-Spannung von 1,6 Volt:

Die trägheitslose Vorspannungserzeugung für die Endstufe durch das HF-Signal könnte sich als ideal für
den SAQ-Empfang erweisen und die sporadisch starken Störungen stark verringert erscheinen lassen.

Verblüffend immer wieder die Sturheit des Quarzes. Selbst eine HF-Eingangsspannung von 9Vpp (Mehr macht
der verwendete Sinus-Generator nicht) führt nur zu einer leichten Verringerung der Oszillator-Spannung.
Die Regel-Kennlinie der CF3 (AF3 mit 12V-Heizung) tritt hier auch noch positiv in Erscheinung, denn mit einer
Vorspannung von -4 Volt arbeitet der Teil k-g1-g2 noch gut als kleine NF-Endstufe.

Damit ein starker Sender den Oszillator nicht auspustet, hat man übrigens beim "Pentagrid-Converter" oft das
3. Gitter zur Signal-Einspeisung benutzt und das 1. Gitter für den Oszillator, obwohl dieses für die HF eine höhere
Verstärkung gehabt hätte.

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 04.04.23 13:43

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SAQ-VE_Testaufbau-Mischer-8,5 kHz-Quarz_2022-04-03.jpg SAQ-VE_Testaufbau-Mischer-8,5 kHz-Quarz_2022-04-03.jpg (19x)

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SAQ-VE-Demodulator-Endstufe-UE-UA-Diagramm.JPG SAQ-VE-Demodulator-Endstufe-UE-UA-Diagramm.JPG (20x)

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