Moin, Schaltungen (Varianten) ,Ergänzungen und Anmerkungen:
Regelung: Aus der NF-Spannung der Endröhre wird eine Regelspannung erzeugt. Das Audion-Gitter bekommt eine kleine ständige Vorspannung, damit der Rückkopplungsgrad bei Aussteuerung sofort kleiner wird. Außerdem verringerten sich die Verzerrungen. Die Zuführung der Regelspannung über Spannungsteiler war am stabilsten. Messungen: Bei 10 mVpp an g1 des Audions (600 Hz) liegen an der Anode 80 mVpp, nach dem Übertrager 400 mV und an g1 der EL 83-Reflexröhre 0,3 Vpp. Der Lautsprecher bekommt dann 16 Vpp und ist relativ laut.
Somit ist die NF- Verstärkung des Audions etwa 80-fach. Auf der Wumpus-"Volksempfänger"-Seite ist der VE301 dyn mit 3-facher Empfindlichkeit angegeben (0,5 mV VE301 dyn zu 1,5 mV des VE301W ). Verstärkungen von über 160-fach sind mit der AF7 gut zu erreichen.
Überschlägt man grob die Reflex-HF-Verstärkung mit 30 und die Rückkopplung mit 10 (wie in der alten Literatur zu lesen ist) kommt man auf eine Empfindlichkeit der Reflex-Schaltung 10 mV / 300 = 33 µV bei hohem Eingangs- Widerstand, was ganz gut mit dem Vergleichsempfänger übereinstimmt.
Phasendrehung Übertrager: Die geringste Neigung zu Pfeifstörungen ergab sich, wenn der Übertrager das Signal um 180° dreht, damit sind auch Eingangs-Signal am Audion und Ausgangsspannung der Endröhre um 180° gedreht. Ein "Heulen" bei Übersteuerung der Endröhre tritt nicht auf.
Spannungsteiler Audion Der Spannungsteiler für die Spannungsversorgung der Audion-Stufe hat gleich mehrere Funktionen: -Belastung des Netzteiles im Einschaltmoment -Stabilisierung der Rückkopplung: Da bei Schwingen des Audions der Anodenstrom sinkt, würde ohne Spannungsteiler-Schaltung die Anodenspannung stärker ansteigen, was evtl. zum "Hysterese-Effekt" des Rückkopplung-Einsatzes führen könnte. -Verspäteter Rückkopplung-Einsatz : Da keine Antenne den Audion-Kreis belastet (und die Frequenz verstimme!), kann die Versorgungsspannung kleiner gewählt werden, der Rückkopplung-Einsatz wird dadurch weicher. (derzeit ist der Teiler 50 kOhm : 11 kOhm)
Synchronempfang Die stabile Anodenspannung ist besonders angenehm, wenn zur Verbesserung der Signal-Qualität im leicht schwingenden Zustand gearbeitet wird und das Audion auf die Empfangs-Frequenz einrastet. Zum einen werden die stark modulierten heutigen Sender mit weniger Verzerrungen empfangen (besonders bei schwachen Signalen), zum anderen stellt das schwingende Audion den Träger, wenn es bei abendlichem Empfang zu Auslöschungs-Erscheinungen kommt, was die "grauenhaften" Verzerrungen beim Hören stark mindert.
Alle getesteten EBF80/89, EAF802, ECH81 in Triodenschaltung verhielten sich mit ihrer gekrümmten Regel- Kennlinie gutmütig. (Anodenspannung < 30V liegt). Keine Zieherscheinungen, Grenzen des "Einrastens auf die Empfangsfrequenz" punktgenau.
HF-Drosselspule: Mit Drosselspule bessere Ergebnisse als mit eingeschobenen Koppelspulen im Käfig Länge etwa 25 mm- 30 mm Ferrit-Stabkern, 8mm (Conrad 3MHz-Kern, wie in meiner Rahmenantenne) ca. 4 Lagen "Malerband", 9 / 14 mm Pappdichtungen als Trennung und Träger für die Anschlüsse. 3 Wickelbereiche : 100Wdg + 200Wdg + 300Wdg. 0,1mm Cul. Eigenresonanz zwischen LW und MW, bedämpft durch Parallel-Widerstnd (10k)
HF + Endröhre (Reflex): Die Anfangs verwendete EL803S / EL83 ist jetzt durch die sehr steile EF184 ersetzt. Sie neigt aufgrund der extremen Verstärkung gern zum Schwingen, deshalb ein Vorwiderstand zum Schirmgitter sowie Verringerung Schirmgitterspannung über Spannungsteiler.
Stabilisierung Audion Eine 20V-Z-Diode hält jetzt die Betriebsspannung des Audions noch stabiler als mit dem Spannungsteiler. Spannungserhöhung beim Einsetzen der Rückkopplung tritt nicht mehr auf, die Rückkopplung arbeitet gleichmäßiger und unabhängig von der Versorgungsspannung.
Kopfhörer / NF-Ausgang "safety first" : Trennkondensator, Vorwiderstand zur Strombegrenzung (bei defektem Kondensator) und 2.Kammer-Printtrafo zur sicheren Trennung und Impedanz-Transformation im PVC-Gehäuse.
Siebung Anodenspannung Siebkondensator-1 auf Masse erzeugte Brummen, deshalb zwischen die beiden 1KOhm-R gelegt. Siebkondensator-2 eingefügt zur Minimierung Brumm wg. Kopfhörer-Ausgang.
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Moin, Dioden-Gleichrichtung Der Adapter wurde für die EBF89 abgeändert, so dass Diodengleichrichtung mögliche ist. Eine geringe Vorspannung beseitigte hartes Einsetzen der Rückkopplung und Hysterese-Effekt. Sie wird durch die Diode 1N4148 erzeugt. RP=2,2M, so dass die Vorspannung der Pentode (Triodenschaltung) von 0,65 auf 1,05 Volt erhöht ist.
Audion-Stufe: Einkopplung der HF: Versuche, im Inneren der Käfigspule eine passende Koppelspule anzuordnen, lieferten keine guten Ergebnisse. Auf Anhieb funktionierte aber der Einsatz einer HF-Drossel, die von der Reflex-Endröhre gelieferte HF-Spannung wird kapazitiv auf die Kreisspulen eingekoppelt. Dadurch ist der Kurzschluss-Schalter für die LW-Kreisspule auch für die Einkopplung wirksam.
Die Draht-Trimmer-Koppelkondensatoren bestehen aus einem Stück 1,5mm Installationsleitung, um die einige Windungen (10 Wdg / 15 Wdg) Klingeldraht gewickelt sind. Die Vorspannung der EF184 wurde auf 0,9V (EF183:1,4V , EL83: -2,5V) eingestellt, die Lautstärke stieg gegenüber der EL83 nochmals an.
Wegen auftretender Schwingneigung im oberen LW-Bereich Dämpfung der Drosselspule mit 10 - 22 kOhm.
Rückkopplungseinsatz bei Umschaltung der Bereiche fast exakt gleich ist, sowohl am oberen und auch am unteren Bandende, die Käfigspule ist also gut durchdacht, passt als solche auch ganz hervorragend zum VE 301W
Anodenspannung Audion-Röhre: Je kleiner, desto weicher die Rückkopplung, derzeit stabilisierte 20 Volt. Gitter-Vorspannung:
Optimal scheinen etwa 0,6 - 0,7 Volt zu sein für geringe Verzerrungen.
"Vorgänger-Modell" Da die Entwicklungszeit des VE301 kurz war, habe ich mal nach Vorgängern gesucht. Gefunden den "Seibt Roland 3P" von 1932, der sehr viele Ähnlichkeiten mit dem 301 hat und vermutlich bessere Empfindlichkeit, da eine NF-Triode mehr: "w w w.radioecke-berlin.de/roehrenradios/seibt-roland-3p/" - Spule ähnlich der VE-Käfigspule, aber in herkömmlicher Bauweise innerhalb des Chassis angeordnet - Friktionsantrieb entspricht dem VE - Foliendrehko (wie Rückkopplungs-Drehko beim VE) zur Abstimmung. - Freischwinger-Lautsprecher wie VE - Aufbau ähnlich ("Kathedrale"), jedoch mit zusätzlicher NF-Triode anstelle des VE-Übertragers. Historisches": Im Internet gefunden [l1]:
Zitiert u.a. Otto Kappelmayer (1933, rückblickend auf 1932): "„Wer in diesem Jahre 150 - 165 RM aus der Tasche holte, bekam einen Volksempfänger erster Klasse – schön, stabil, trennscharf und mit gutem dynamischen Lautsprecher dazu! [ …] Das Weihnachtsgeschäft brachte einen starken Vorsprung des hochwertigen Volksempfängers in der Preislage bis 170 RM. Umgekehrt lagen die Volksempfänger in der Preislage unter 120 RM dauernd „Brief“. Aus diesen und aus anderen Gründen lautet die Parole für 1933: Laßt die Finger von billigen Lichtnetzern, aber baut einen Volksempfänger von erster Qualität mit dynamischem Lautsprecher, geringem Stromverbrauch, erstklassigem Einheits-Ultrakreis und gutem Sperrkreis!“51
„Unser Leser sieht also genau, dass der Empfänger bei dem billigen Preis unbedingt eine Höchstleistung garantiert[Anm.1], daß er aber klar von dem Marken-Einkreisempfänger distanziert wird, denn dieser hat ja auch einen Kurzwellenbereich und zumeist eingebauten Sperrkreis sowie Schirmgitterröhre und dynamischen Lautsprecher. Daraus ergibt sich, daß der Volksempfänger einen z u s ä t z l i c h e n Absatz für den Fachhandel darstellt.“52
„Für die Radioindustrie und den Radiohandel würde volkswirtschaftlich ein unübersehbarer Schaden entstehen, wenn der „E-Typ“ den Konsum der anderen Apparate schädigen würde.“ 54 Anm.: "Nora W2" von 1930 : Noch einfacher aufgebaut, besitzt überhaupt keinen Lautsprecher, im "radiomuseum.org" mit 90 RM angegeben.
"Zur Medien- und Werbewirkungsforschung im Dritten Reich: Das Beispiel einer Hörerbefragung für den deutschen Funkhandel" ,Alfred Kirpal
Es wurden beim VE hochwertige Bauteile benutz, wie z.B. Spuleneinheit, Übertrager, Keramik-Fassungen, Abstimm-Luft-Drehkondensator, lautstarker Lautsprecher. Letzterer bringt übrigens zwar wenig Tiefen (wird oft bemängelt), Sprache ist aber gut verständlich, und genau dafür wurde er ja konzipiert. Es zeigte sich, dass die Empfangsleistung des "Meisterwerkes Deutscher Technik"[l1] praktisch ohne Mehraufwand merklich zu steigern gewesen wäre, denn auch die indirekt geheizte RES164 kann für die HF-(Reflex) Vorverstärkung benutzt werden, auch wenn die Ergebnisse weit schlechter sind als mit modernen Röhren. Denn bei empfangsschwachen Geräten macht selbst eine verhältnismäßig geringe zusätzliche Verstärkung den Unterschied von "gerade noch hörbar" zu "mäßige Zimmerlautstärke". Und die Reflexschaltung gehörte zum "Handwerkszeug" der damaligen Entwickler, wie zahlreiche Geräte aus der damaligen Zeit zeigen. Und die Zielgruppe des VE konnte wohl kaum aufwändige Hochantennen errichten.
[l1] vgl. Zur Medien- und Werbewirkungsforschung im Dritten Reich: Das Beispiel einer Hörerbefragung für den deutschen Funkhandel Alfred Kirpal, h t t p s://d-nb.info/1138574511/34
Nachtrag 2021-12-04 In der Funkschu von 1934, Heft20 ist der "Kolumbus" von Brand vorgestellt, der die von Kappelmayer gestellten Anforderungen weitestgehend erfüllt. ia804501.us.archive.org/18/items/funkschau-1934-heft-20 Gruß Jens
Moin, 2021-06-05: Adapter Diodengleichrichtung [2] Ein Versuch zur Vorbereitung eines 3-Röhren Audions war auf Anhieb erfolgreich: Die Gleichrichtung der HF erfolgt über die Diodenstrecke d2 der Binode EBF89. So kann auch die ECH81 eingesteckt werden, g1 ist dann auf Masse. Die Verstärkung stieg spürbar an, wichtiger aber die Verringerung der Verzerrungen bei geringerer Rückkopplung und bei stärkeren Signalen. Die Verstärkung der EF 184 kann voll ausgenutzt werden. Die Grundschaltung wurde nicht geändert, die Diode (d2) ist über einen 33nF-Kondensator im Adapter angekoppelt. Die aktualisierte Schaltung brachte die besten Ergebnisse. Mit dem Kopfhörer (DT250) macht "Radio 0511" richtig Spaß, und selbst der Freischwinger des VE301 zeigt so etwas wie Bässe.
Zusatzwicklungen Netztrafo: Die 6,3V-Röhren leben zur Not auch noch mit 4,5 Volt ausreichend lange, besser und stabiler jedoch nahe der Nenn-Heizspannung.
Also wurden noch Zusatzwicklungen auf den Trafo aufgebracht werden. Ganz einfach: die notwendige Windungszahl für etwa 1,5 V für den M65-Kern sind 12 Wdg, wenn man 52 Wdg. für 6,3V zugrunde legt. Daten verschiedener Trafos hier: h t t p://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm Da bei dem nachträglichen Wickeln die Gefahr besteht die Lackisolation an den Blechkanten zu beschädigen, mit Cul-Schaltdraht gewickelt, der eine zusätzliche Seidenisolation besitzt. Denkste: Messung ergab dann 0,7 V. Pech gehabt. Entweder hatte der Vorbesitzer des VE-Chassis eben einen passenden 380V-Trafo liegen gehabt, oder ganz bewusst eingebaut, um das Streufeld des Trafos möglichst gering zu halten. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, warum sich das Kernblech kaum erwärmt.
Zusätzliche Windungen gingen jetzt doch nur noch mit Kupferlackdraht, wegen des verbleibenden Wickelraumes. Hier das "Kunstwerk":
Die Heizspannung beträgt jetzt 5,5 Volt (EL83) bzw. 5,8 Volt (EF183/184). Das ist ok, eine Untersuchung von Walter f. Johnson "Effect of oxide-coated cathode temperature variation in vacuum tubes" zeigte nämlich eine Verlängerung der Lebensdauer von Röhren bei mäßiger Unterheizung, und auch bei Herrmann-Wagener "The Oxide Coated Cathode" wird auf diesen interessanten Punkt näher eingegangen. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...1&thread=89 Dazu habe ich diesen Beitrag verzapft: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...3&beitrag=0
EF184 als Reflexröhre: Etwas höhere HF-Verstärkung als die EL83 bringt jetzt die EF184. Das leise 50 Hz-Brummen tritt noch mehr in den Hintergrund. Ampli4-Radio auf 1224kHz liegt etwas über dem Rauschen, ist Tagsüber mit dem Rahmen in akzeptabler Lautstärke hörbar. Damit ist "Das Ende der Fahnenstange" nun wohl erreicht.
Am Ende bleibt aber eine Frage noch offen: Bei den Arbeiten am Empfänger stellte sich heraus, dass der Klang von der Phasenlage des Übertragers abhing. Bei "falscher" Polarität traten besonders bei starken Signalen unangenehme Effekte auf, die denen eines mitgekoppelten NF-Verstärkers ähnelten. Im "rm" ist ein lesenswerter Artikel über den Reflexempfang zu finden. (Dr. C. Schreck[1] ,1950) h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/der_reflexempfang.html
Der Verfasser bemerkt, dass unter Umständen eine Kompensation von Verzerrungen und damit eine Verringerung des Klirrgrades bei Reflexbetrieb einer Röhre erreicht werden kann, die nach seiner Ansicht aus den Eigenschaften einer Gegenkopplung zu erklären sind.
Da hier die Endröhre gleichzeitig als HF-Verstärker arbeitet, könnte man vermuten, dass die HF mit der NF moduliert wird, so dass Verzerrungen bei Demodulation im Audion etwas ausgeglichen werden, wenn die Phasenlage des Zwischenübertragers "richtig" ist.
[1] Ein "Dr. Carl Schreck, Gera" findet sich übrigens als Erfinder im Patent 914635 (1940 / 1954) der Porzellanfabrik Gera, geht um extrem temperaturunabhängige Schwingkreis-Spulen. [2] s.a. "Nestel-Audion" h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/das_nestel_audion_audion_mit_diode.html Gruß Jens
Hallo, Edit: Neue Schaltung angelehnt an Hertweck Freundlicherweise hat mir "radio 0511" erlaubt, den "Jingle" zu Demonstrationszwecken zu verwenden. (Mail kam vorhin rein).
Im Anhang eine kurze Aufnahme (vom Kopfhörer-Trafo abgenommen) des 2-Röhren-Reflex-Audions. (Dioden-Gleichrichtung, Audion schwingend)
Übrigens sendet abends auf der gleichen Frequenz (1287 kHz) "radio Seagull", auch über Internet zu hören. Der Sendestandort ist die "Jenni Baynton", wenn ich den Moderator richtig verstanden habe. (Hafen Harlingen)
Bessere Ergebnisse als die vorstehenden Schaltungen brachte der Umbau nach einem Vorschlag von C.Hertweck (Funkschau 1931) Grund war die stärkere Modulation der damaligen "neuen Grossender", die vom üblichen Audion schlecht verarbeitet werden konnte. (vgl.https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=555&page=1 "Demodulation nach Hertweck")
Kennzeichnend: - Steuergitter direkt an den Schwingkreis (Hier ein großer Gitterkondensator im RC-Glied). - Arbeitspunkt in den negativeren Bereich, so dass (fast) kein Gitterstrom auftritt.
-> Es fällt keine NF-Spannung am RC-Glied mehr ab wie bei der "normalen" Gittergleichrichtung. -> Der Schwingkreis wird weniger bedämpft durch das Audion. -> Die Demodulation erfolgt über die gekrümmte Kennlinie der Röhre -> Das Rauschen der Gitterkombi entfällt, es kann mit kleineren Signalen gearbeitet werden. -> Lautstärke vergleichbar mit der normalen Audion-Schaltung der vorigen Aufbauten -> Bedienung ähnlich "normalem" Audion, allerdings muss das Audion synchron zur Empfangsfrequenz schwingen.
Der Arbeitspunkt ist etwas kritisch. Deshalb keine Regelung des Audion mehr und Kathodenwiderstand mit zusätzlichem Querstrom belastet. Bei zu großer Vorspannung Kippschwingungen, ebenso bei zu großem Kondensator (15nF) der Gitterkombi, die stabilisierend wirkt, wenn die Rückkopplung stärker angezogen ist. Dann sind die Ergebnisse (Kopfhöher) sehr gut. Der digitale Vergleichsempfänger enttäuscht da im Punkt "Tonqualität", da reißt der "Stereo-Schalter" auch nichts mehr, wenn Höhen fehlen und Bässe "dröhnen".
Wie Hertweck ist eine Triode (als Triode geschaltete Pentode) verwendet. Allerdings nicht mit dem von Hertweck verwendeten hohen Anodenwiderstand.
Aufnahme "Hertweck": Es ist aber das "Kriseln" in den Bässen der vorigen Aufnahme nicht mehr zu hören, die Wiedergabe ist insgesamt klarer und hat nicht mehr ein gewisses "Dröhnen" im Mittelbereich. Höhen auf der Aufnahme leider stark beschnitten. Die Rückkopplung muss ziemlich genau der Empfangsfrequenz entsprechen. Deshalb eine "Fernbedienung", mit der sich die Sende Frequenz fein nachjustieren lässt, so dass auch bei starkem Fading das schwingende Audion von dem Träger des Senders geführt (synchronisiert) wird.
Moin, Ein altes "Löcher wie ein Schweizer-Käse"-Chassis lag noch rum, darauf wird jetzt ein Steckspulen-1V2-Reflex-Audion aufgebaut. Bei den Außenkontaktfassungen die heute erhältlich sind, sollte man unbedingt die Kontaktfedern herausnehmen und 1. den scharfen Knick etwas runder gestalten und 2. die Grate im Isolierkörper etwas nacharbeiten. Nur so lassen sich die Röhren (UF5 / CF3) und Steckspulen leicht aus den Fassungen wieder herausnehmen.
Seine angedachte Hauptaufgabe ist aber der Empfang von SAQ als Festfrequenz-Audion. Dafür wird mit der Steckspule auch die Funktion umgeschaltet: - Der Drehko wird auf eine der seitlichen Buchsen gelegt und stimmt den Antennenkreis ab. - Die Steckspule ist bei SAQ als Bandfilter geschaltet, damit die Durchlaßkurve flach wird bei steilen Flanken - Ein Quarz wird gesteckt (rechts zu sehen), aus seinen 8,5 kHz wird durch Verdopplung 17,0 kHz erzeugt.
- Die für SAQ schon bewährten Ferrit-Trafos aus Schaltnetzteilen werden auch hier eingesetzt, sie lassen sich im Backofen bei 140°C meist gut auseinandernehmen. Der hier verwendete ist recht groß, der Wickelkörper ist 2-lagig,der äußere Teil ist als 3-Kammer-System perfekt für Kapazitätsarme Scheiben-Wickelweise geeignet. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=7#67
Antennenkreis: Die angeschlossene MW-Rahmenantenne arbeitet im Kurzschluß, ihre Impedanz muß größer sein als die Eingangs-Impedanz. Deshalb hat der Antennen-Trafo nur 3 Windungen und so ein sehr hohes Übersetzungsverhältnis. "DHO" auf 23,4 kHz macht damit am Oszilloskop 40mVpp. vgl. Patent DE622980C: "Empfangsanordnung fuer einen grossen Frequenzbereich", 1933.
Die Empfangsspule sowie die Zuleitung zum Antennentrafo ist unkritisch, eine Parallel-Kapazität von 15nF (15000) pF wirkt sich praktisch nicht aus. Ebenso die Zuleitung, 10m Zwillingsleitung sind kein Problem. Der Ausgang ist an 1/3 Spulen-Anzapfung gelegt. Hier ist Abschirmung wichtig, verwendet wurden 1m Koax (ca. 100pF). Dessen Kapazität geht ebenfalls herabtransformiert in die Kreiskapazität mit ein. Damit reicht als Antenne eine Spule mit einigen Windungen.
Ein seperater Überlagerungs-Oszillator ist im VLF-Bereich ratsam, weil die Bandbreite auch mit wenigen Kreisen sehr schmal ist. Soll das Audion wie im KW-Bereich gleichzeitig den Überlagerungston erzeugen, würde die Empfangs- frequenz außerhalb der Durchlaßkurve des Audions liegen. Ansonsten müsste man mit extrem niedrigerm (100Hz) Überlagerungston arbeiten.
Hallo Bernd, Ja, die Chassis vom VE301 waren schon Ende der 1930 er Jahre sehr beliebt bei den Amateurfunkern, um eigene Aufbauten damt zu machen. In diesem hier waren 2x P4000 -Fassungen drin. (Aber kein "Notradio", sonst hätte ich das restauriert).
Der Netztrafo kommt auf ein eigenes Chassis (rechts im Bild), wegen der Brummeistreuung und weil die Anodenspannung dann über 100 Hz- Wechselrichter erzeugt wird. Denn die Verstärkung soll hoch sein, und da ist ein "abgesetztes Netzteil" Pflicht.
Der 8,500 kHz-Quarz im Honigglas ist "Herz" des Empfängers. Der Außenkontaktsockel ist praktisch, man hat einige Kontakte frei um z.B. die 8,5 kHz im Ausgangsübertrager abzublocken gegen den Überlagerungston von hier 200 Hz.
Wenn alles wie geplant klappt, entsteht ein relativ einfacher, aber leistungsfähiger 1V2 mit Fremdüberlagerer für SAQ, bei dem nur noch die Rückkopplung eingestellt und nur geringfügige Anpassung der Frequenz von Antennenkreis und Audionkreis notwendig sind.
Das Gerät soll nämlich auch mobil eingesetzt werden, und da will man ja nicht noch mit einem Generator rumhantieren oder die SAQ-Frequenz suchen.
Schwingungskreise (Leistungs-Ferrit-Kern für Schaltnetzteil):
Vorgesehen sind die verwendeten Kerne eigentlich für Schaltanwendungen im 60 kHz-Bereich. (100W) Einfache Ferrit-Kerne (H -Kern oder E -Kern mit I -Joch) wurden bereits in den 1930er Jahren in Bastlerkreisen benutzt (Funkschau 1935, Heft 3 und Heft 4), Topfkerne in den "kommerziellen" Geräten.
2 Varianten haben sich in der Praxis gut bewährt für SAQ:
1. Beide Kernhälften mit Abstand (Zwischenlage aus Pappe zwischen den Außenjochen) in Spulenkörper eingeklebt. 6db-Bandbreite stieg auf 500-600 Hz, sehr Temperaturstabil. Für den Anodenkreis der HF Verstärkerröhre, die Dämpfung ist eher von Vorteil, wegen der geringeren Schwingneigung. Die gleichen Verhältnisse wie bem Temperaturabgleich mit wesentlich kleineren Kernen vor einiger Zeit. (https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=4#32) 2. Beide Kernhälften zusammengeklebt, dann Einsägen von 2 Spalten an den Außenjochen Die "Masochisten-Variante", Ergebnis ähnlich beim Luftspalt. Es wäre möglich, mehrere Schwingungskreise im Gleichlauf mit definierter Induktivität herzustellen.
Weniger gut die zuerst benutze Variante Kern unverändert, vorhandener Luftspalt durch zurückgesetztes Mitteljoch beider E-Kernhälften. 6db (1/2U_res) Bandbreite bei diesem Kern ca.300 Hz. Die Frequenz geht aber trotz Kompensation durch "X2" Keramik-Kondensator mit ausgeprägtem positiven Temperaturkoeffizienten bei sehr niedrigen und hohen Temperaturen nach oben. . Güte Die Bandbreiten aller hergestellten Kreise lag zwischen 280Hz und 600 Hz (für 17,2 kHz). Es scheint sich ein Optimum bei etwa 450 Windungen und einer Parallel-Kapazität von 1300 pF einzustellen. Verschachtelte Wickelweise wurde nicht probiert. Das Kernmaterial selbst scheint sehr verlustarm zu sein, jedenfalls erhöht sich die Bandbreite bei Verwendung von Folien-Kondensatortypen mit offensichtlich verlustbehaftetem Dielektrikum.
Antennenkreis: Die Empfangsspule sowie die Zuleitung zum Antennentrafo ist unkritisch, eine Parallel-Kapazität von 15nF (15000) pF wirkt sich praktisch nicht aus. Ebenso die Zuleitung, 10m Zwillingsleitung sind kein Problem. Der Ausgang ist an 1/3 Spulen-Anzapfung gelegt. Hier ist Abschirmung wichtig, verwendet wurden 1m Koax (ca. 100pF). Dessen Kapazität geht ebenfalls herabtransformiert in die Kreiskapazität mit ein.
Hallo, Warum aber der Aufwand eines zusätzlichen Fremdüberlagerers überhaupt
Testaufbau: Auf den auf 17,2 kHz abgestimmten Antennentrafo (s. Blockplan Beitrag weiter oben) das 16,6 kHz-Signal eines Sinus-Generators gegeben. Dazu die 17,15 kHz + 17,25 kHz-Marker-Signale der "SAQ-Funkmaus", die SAQ simuliert: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...amp;page=12#111 Die Signale gelangen zu einem Audion (Anzeigeverstärker), das kurz vor seinem Schwingungseinsatz steht. Aufnahme mit / ohne Fremdüberlagerer 16,6 kHz Das 17,25 kHz-Marker-Signal ist mit 650 Hz klar zu hören, Antennen- und Audion-Kreis sind auf gleicher Frequenz und das ergibt zusammen mit optimal eingestellter Rückkopplung des Audions (kurz vor dem Schwingungseinsatz) schmalste Bandbreite.
Nach 5 Sekunden wird der Fremdüberlagerer weggeschaltet. Jetzt ist nur noch "tonloses" Rauschen im Takt zu hören.
Ab hier wird das Audion zunehmend frequenzmäßig nach unten gedreht und gleichzeitig die Rückkopplung angezogen. Bei 10 s ist das Signal mit tiefem Ton noch zu hören, Antennen- und Audion-Kreis sind aber schon merklich gegeneinander verstimmt und das leicht schwingende Audion etwas breitbandiger als vorher.
Am Ende der Aufnahme ist das Signal auf 17,2 kHz mit 800 Hz-Ton kaum noch zu hören, dafür aber JXN (Norwegen) auf 16,4 kHz
Im VLF-Bereich "versagt" das übliche Audion also, weil, wenn es einen Überlagerungston erzeugen soll, weitab der eigentlichen Empfangsfrequenz empfindlicher ist als auf der Empfangsfrequenz. Das verdeutlicht folgende Aufnahme "18,2 kHZ bis 16,4 kHz Überlagerer 17,0 kHz".
Aufnahme mit Fremdüberlagerer 17,0 kHz Durchgängig ist der starke "RDL" (Russland) zwar zu hören, stört mit seinen 18,2-17,0kHz aber wenig Das Audion ist in der Lage, das schwächere 17,15 kHz-Marker-Signal gegenüber dem atärkeren 17,24 kHz- Marker-Signal der "SAQ-Funkmaus" anzuheben. Am Ende (16,4 kHz) dann "JXN" aus Norwegen, mit 600 Hz (17,0 kHz-16,4 kHz).
Fazit: Der Fremdüberlagerer macht die Audion-Stufe für die Kernaufgaben frei: - Entdämpfung Schwingkreis - Demodulation (Gittergleichrichtung) - HF-Verstärkung Weitere Vorteile: - Überlagerungston ändert sich nicht bei Durchstimmen des Audions - Frequenz -Beobachtung / -Messung von SAQ bei frequenzstabilem Überlagerer möglich (Maschinensender !).
Moin, Mal wieder weitergebastelt, ein Testaufbau sollte klären, ob eine Mischung denn überhaupt so funktionieren könnte wie angedacht: Kurz zur Funktion: Es wird eine Regelpentode mit herausgeführtem Bremsgitter verwendet. k, g1, g2 bilden eine Triode, an das Steuergitter kommt die Signalspannung (17,2 kHz) und die Oszillatorspannung (17,0 kHz). An der Anode entsteht die Differenz (200 Hz NF).
Die Elektronen, die das Schirmgitter passieren, bilden eine "virtuelle Katode", mit g3 und a ist damit sozusagen ein 2. Triodensystem entstanden, welches als Oszillator dient. Die Verstärkung ist gering, aber ausreichend, um den Quarz mit Resonanzkreis sicher anschwingen zu lassen.
Die Vorspannung des als Steuergitter dienenden g3 muß recht hoch gewählt werden, zur groben Orientierung können die Kennlinien der EBF89 mit g3-Steuerung, die hier zu finden sind: h t t p s://www.radiomuseum.org/forum/6as6_6as6_suppressor_action.html "6AS6 (6AS6) Suppressor action von Joe Sousa) Von UG3= 0 Volt bie etwa -6 Volt passiert Verstärkungsmäßig recht wenig. Die Spule des 8.5 kHz-Schwingkreises wird von zwei zusammengeschalteten Ferrit-Übertragern gebildet, damit stehen dann 2 Sekundärwindungen zur Verfügung, eine macht die Phasendrehung von 180°. Zur Erzeugung der Oberwelle dienen 2 Dioden in Mittelpunktschaltung, die auch gleichzeitig eine höhere begrenzende negative Vorspannung für das "Oszillatorgitter" g3 erzeugen,wenn der Quarz angeschwungen ist. Es folgt ein 17 kHz Resonanzkreis, der praktisch nur die 17 kHz passieren läßt.
Die Schwingkreise sind aus Stabilitätsgründen etwas höher als die Quarzfrequenz eingestellt. Mit einer kleinen aktiven Ferrit-Antenne (https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...amp;beitrag=134) konnten JXN (16,4 kHz / 600 Hz-Ton) und RDL (18,1 kHz / 1100 Hz-Ton) schon mal leise gehört werden. Das macht ein Problem deutlich: Da immer 2 in ihrer Frequenz gleiche Mischfrequenzen spiegelsymmetrisch ober- und unterhalb der Oszillator-Frequenz entstehen können, ist eine zusätzliche Vorselektion notwendig, da eine Trennung nach dem Mischer NF-mäßig nicht mehr möglich ist.
Das Bildchen rechts oben zeigt die 17,000 kHz-HF-Restspannung an g2. Die 8,5 kHz treten nicht störend in Erscheinung, zumal später noch eine Siebung vor der Endstufe erfolgen wird.