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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne
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08.11.11 19:23
Volker 

WGF-Premiumnutzer

08.11.11 19:23
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo zusammen,

für den Langwellenempfang habe ich mir eine abgeschirmte Ferritantenne mit einem Ferritstab gebaut. Die Induktivität bildet zusammen mit einem Drehkondensator einen Parallelschwingkreis. Dieser speist den hochohmigen Eingang eines Sourcefolgers, wodurch der Schwingkreis kaum bedämpft wird. Das funktioniert alles wie geplant. Um Störungen aus dem elektrischen (Nah)feld und unerwünschte Rückkopplungen mit dem Langwellenkonverter zu unterbinden, habe ich die Antenne in ein geschlitztes Alurohr gesteckt. Dadurch waren die Störungen weitgehend verschwunden und die Rückkopplung verschwand. Bis dahin ist alles prima gelaufen.

Allerdings stellte ich fest, dass die Induktivität wesentlich geringer ist, wenn die Spule im geschlitzten Alurohr steckt. Ohne diese Abschirmung hat sie 3,3 mH und mit nur noch 1,3 mH. Gemessen wird die Induktivität über die Resonanzfrequenz eines Schwingkreises. Dasselbe passiert auch, wenn man die Spule lose in Alufolie einwickelt. Es spielt keine Rolle, ob die Abschirmung mit Masse verbunden ist oder nicht. Ich kann mir das nur mit den paramagnetischen Eigenschaften des Aluminiums erklären. Aber das der Effekt so ausgeprägt ist, wundert mich.

Die praktische Umsetzung ist wie folgt. Die Ferritantenne steckt in einem Stück PVC-Elektroverlegrohr, das mit dicker Alufolie bekebt ist, wobei ein kleiner Schlitz freigelassen worden ist, damit kein elektrischer Kurzschluss entsteht. Die schlechten HF-Eigenschaften von PVC sind bei Langwellenempfang übrigens ohne Bedeutung. Ich habe mit und ohne PVC-Rohr keine Unterschied im Empfang festgestellt.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

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08.11.11 21:26
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

08.11.11 21:26
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo Volker,

es werden bei VHF-Kreisen auch Alukerne verwendet.

Abhilfe schafft nur ein möglichst großer Abstand der Schirmung zur Spule.

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

08.11.11 22:01
roehrenfreak

nicht registriert

08.11.11 22:01
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

MB-RADIO:
Hallo Volker,

es werden bei VHF-Kreisen auch Alukerne verwendet.

Abhilfe schafft nur ein möglichst großer Abstand der Schirmung zur Spule.

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

Hallo zusammen,

als Faustregel denke ich 10 * d sollte passen.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Erzähle es mir – und ich werde es vergessen.
Zeige es mir – und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun - und ich werde es behalten.

(Konfuzius)

http://www.rettet-unsere-radios.de

08.11.11 22:48
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

08.11.11 22:48
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo Volker,

über diese Schlitzantenne für einen Ferritstab habe ich auch schon gelesen. Ich habe aber leider keine praktische Erfahrung, doch könnte ich mir vorstellen, dass die parasitäre Kapazität der Folie Deine Messung verfälscht. Ich muss auch immer wieder feststellen, dass meine Messungen verfälscht werden, wenn die Messkabel meines C-Messgerätes bei der Messung parallel angeordnet sind und bei der Kalibrierung weit auseinander lagen.
Vor ein paar Tagen habe ich mir mal ein paar Ferrit-Antennen gekauft. Mich interessiert es mal, ob man hiermit den gleichen Effekt bei LW, MW und KW erziehlen kann, wie mit einer Mehrellementantenne bei >=UKW Frequenzen mit einer Yagi.
Vielleicht hat ja hier im Forum auch schon jemand solche Ideen in die Praxis umgesetzt.

Gruss
Norbert

08.11.11 23:07
ingodergute 

Moderator

08.11.11 23:07
ingodergute 

Moderator

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo Volker,

eine andere Variante ist es, den Schwingkreis symmetrisch zu betreiben und z.B. mit einem Differenzverstärker auszukoppeln.
Bei guter Symmtrie heben sich elektrostatisch eingekoppelte Signale auf.

Problem ist zunächst die Notwendigkeit den (Dreh-)Kondensator massefrei zu montieren. Das kann z.B. so erfolgen, dass ein (symmetrischer) Doppeldrehko (2x gleiche Kapazität) verwendet wird. Sein Rotor liegt an Masse und zwischen beiden Statorpaketen hängt die Ferritspule. Zwei FETs (oder eine Doppeltriode) als Bestandteile eines Differenzverstärkers nehmen das Signal ab.

Den Eingang meines 17,2kHz-Umsetzers habe ich nach diesem Prinzip konstruiert.

Viele Grüße

Ingo.
_____________
Analog bleiben!

Zuletzt bearbeitet am 09.11.11 09:58

09.11.11 09:34
Volker 

WGF-Premiumnutzer

09.11.11 09:34
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo zusammen,

so eine symmetrische Lösung erscheint mir auch perfekt. Meine Lösung ist vorerst unsymmetrisch. Hier einige Bilder:



Der Wert von 3,3 mH der Ferritspule stimmt nur dann, wenn dieser Wert auch im Alu-Rohr erreicht wird. Bei der AL-Wert-Bestimmung ist also das geschlitzte Alu-Rohr auf die Spule zu stecken.





Das Alurohr hat einen Schlitz. Ich denke, die Alufolie darf auch einen cm überlappend und isoliert angebracht sein. Zur Erdung habe ich an die Alufolie ein Stück Draht angelötet. Allerdings stört eine in der Nähe betriebene Energiesparlampe trotz der Abschirmung immer noch. In den Abendstunden gelingt recht guter Empfang, der mit meinem 30 m langen Draht vergleichbar ist. Zum Teil geht es sogar besser.

Derzeit betreibe ich die aktive Antenne an einem Konverter für Lang- und Längstwelle. Natürlich kann man diese Antenne auch direkt an den Antenneneingang eines Langwellenradios anschließen. Kräftige Langwellensender sind dann auf jeden Fall zu hören. Ich schätze die Ausgangsimpedanz des Sourcefolgers auf etwa 500 Ohm.

Bei diesem Versuchs-Aufbau ist übrigens alles mit Heißkleber befestigt, selbst der Drehko. Die Klebeverbindungen lassen sich leicht wieder abreißen ohne Beschädigungen der Bauelemente zu verursachen.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

09.11.11 10:20
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

09.11.11 10:20
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

roehrenfreak:
MB-RADIO:
Hallo Volker,

es werden bei VHF-Kreisen auch Alukerne verwendet.

Abhilfe schafft nur ein möglichst großer Abstand der Schirmung zur Spule.

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

Hallo zusammen,

als Faustregel denke ich 10 * d sollte passen.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

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(Konfuzius)

http://www.rettet-unsere-radios.de

Hallo Jürgen,

ich bin der Meinung, daß Deine Faustregel für eine geschlossenen Schirmung war. Ich kenne die geschirmte Ferritantenne von selbstgebastelten Funkpeilempfängern (Fuchsjagd) . Da war der Abstand des geschlitzten Rohres höchstens 1...2cm.

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

Zuletzt bearbeitet am 09.11.11 10:22

11.11.11 20:31
regency 

WGF-Premiumnutzer

11.11.11 20:31
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo Volker und alle,
leitende Metalle in der Nähe von Spulen beeinflussen deren Induktivität. Nicht-Eisenmetalle wie Aluminium, Kupfer vermindern, und ferromagnetische erhöhen diese. In Bandfiltern lässt sich so die Resonanzfrequenz zur Abgleichüberprüfung noch oben (z.B. ein Messingschräubchen an den Filterkern halten) oder nach unten (Eisenschräubchen) verändern, ohne die Fixierungen zu entfernen.

Dennoch hat die Sache mit der Alu-Schirmung der Ferritantenne einen Haken: nicht nur die Empfindlichkeit, auch die Kreisgüte nimmt ab und die Antenne wird breitbandiger. Vorteil ist die bessere und eindeutige Richtwirkung (Peilempfänger) und die Abschirmung gegen elektrische Streufelder.

Mein Fazit: die "Sehschlitzschirmung" wirkt sich wie eine Dämpfung auf den Antennenkreis aus. Dann ist der Vorteil des hochohmigen FET Emitterfolgers weg. Ob man diese Dämpfung z.B. mit einer geeigneten Audionschaltung wieder aufheben kann und den gewünschten Abschirmeffekt dennoch behält, kann ich nicht beurteilen. Wie sind deine/eure Meinungen dazu?
Gruß,
regency

12.11.11 15:03
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

12.11.11 15:03
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo an alle

Die paramagnetische Wirkung von Alu in der Nähe von Schwingkreisen ist schon erwähnt.
Die Aluhülle um die Ferritspule hat neben dem Minderungseffekt umgebender Störfelder leider auch ihren "Preis" in der Empfindlichkeitsdämpfung.
Keine "Medizin" ohne Nebenwirkungen oder man gewinnt "vorn" und verliert wieder "hinten".
Der Alumantel darf keine "Kurzschlusswindung" sein, weil er als galvanisch verbundener bzw. geschlossener Ring die vorhandene HF-Wechselspannung stark schwächen und unerwünscht abwürgen würde.
Elektronische Zusatzschaltungen die Störungen auslöschen können sind aufwandbedingt möglich, aber nicht für jeden sinnvoll.
Keine Kritik am Schaltungsvorschlag, aber was sucht z.B. eine FET- oder OPV-Vorstufe im Dampfradio, wo man sich besonders über die glühenden Röhren der 30er und 40er Jahre erfreuen möchte?
Wer auf Mittel- oder Langwelle die Störeinwirkungen erträglich machen will, der sollte auf die natürlichste Methode zurückgreifen.
In der Wohnung die Nähe von Schaltnetzteilen möglichst meiden oder diese je nach Möglichkeit für einen bestimmten Zeitraum ausschalten.

Freundliche Grüße von Dietmar

12.11.11 16:20
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.11.11 16:20
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Frage zum Bau einer abgeschirmten Ferritantenne

Hallo zusammen,

kommerzielle Ferritantennen verwenden ebenfalls ein geschlitztes Alurohr zur Abschirmung. Die sehen nur schicker und stabiler aus. Dafür kosten sie auch gleich einen dreistelligen Eurobetrag, obwohl diese auch nur mit Wasser kochen. Es ist die Arbeitszeit, die auch bezahlt werden muss. Das elektrische Verhalten ist auf jeden Fall gleich. Der Schlitz verhindert - wie gesagt - eine Kurzschlusswindung. Ohne Schlitz ist bei mir keine Dämpfung festzustellen, da das Alu das magnetische Feld nicht abschirmen kann. Und nur dieses wird im Idealfall von einer Ferritantenne empfangen. Zur weiteren Störunterdrückung empfhiehlt sich eine symmetrische Auskopplung. So machen das auch die kommerziellen Ausführungen, welche zum Teil mit mehreren gebündelten Ferritantennen arbeiten.

Der FET ist zur Impedanzanpassung nötig. Röhrenradios haben in der Regel eine Eingangsimpedanz von 200 bis 2000 Ohm, was den Schwingkreis zu sehr bedämpfen würde. Wer will, kann den FET durch eine EF80 in Kathodenbasisschaltung ersetzen, was einige auch schon gemacht haben. Eine Impedanzanpassung empfiehlt sich auch für eine abgestimmte Rahmenantenne.

Wer in einer Etagenwohnung wohnt, wird mit dem Abschalten seiner eigenen Störquellen nur einen Teilerfolg erzielen, da sich die Störungen der Nachbarwohungen durch das Lichtnetz fortpflanzen. Die Abschirmung kann dann eine Verbesserung des Signal-Rauschverhältnisses liefern. Der nächste Langwellenrundfunksender ist mindestens 500 km von mir entfernt. Da muss man sich für eine Zimmerantenne schon was einfallen lassen.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

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